RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#1 von KlGnann , 12.09.2019 16:53

Hallo,
ich habe eine Fleischmann BR38 mit Umschalter für Wechselstrombetrieb. Der Motor ist ein Gleichstrommotor.
Der elektronische Umschalter ist defekt und den möchte ich jetzt durch einen Decoder ersetzen.
Diese Lok wird aber nur analog auf einer alten Anlage betrieben.
Bei Kühndekoder habe ich gelesen, dass der Decoder, wie andere auch, analog erkennt und auf einer Digitalen Anlage weiterfährt.
Jedoch bei einer Analogen Anlage durch den Umschaltimpuls zerstört wird.
Ich habe eine meiner Fleischmann Lokomotiven BR65 auf digital umgebaut mit einem Lenzdecoder. Diese Lok fährt auch Analog, schaltet aber nicht um zum Richtungswechsel.
Der Uhlenbrock Decoder für alte Märklinmotore funktioniert nicht (oder doch?) weil der Motor ja keine Spule sondern einen Magnet hat.

Jetzt bin ich etwas ratlos. Geht das analoge fahren mit Digitaldecoder und Umschaltimpuls über den Trafo nicht oder habe ich noch nicht den richtigen Decoder gefunden?
In verschiedenen Foren habe ich nur gefunden, dass es kein Problem ist, wenn auf einer digitalen Anlage analoge Streckenabschnitte vorhanden sind. Das geht aber in meinem Fall nicht

Kann mir da jemand helfen?

Gruß Klaus


Grüßle Klaus

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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#2 von drum58 , 12.09.2019 17:16

Hallo Klaus,

viele Decoder funktionieren auch mit AC-analog, problematisch ist meist der Umschaltimpuls. Deswegen muss immer in der Beschreibung oder auf der Website geprüft werden, ob der jeweilige Decoder das verträgt. D&H erlaubt das z.B. nur beim DH-21 und DH-22, ZIMO für alle, ESU für viele; es hilft nur genau recherchieren.

Allerdings ist mir neu, dass ein Lenz-Decoder mit AC-analog funktioniert, in der Beschreibung steht eindeutig "Gleichstrombahnen". Umschalten kann der sicher nicht.

Also: Es gibt Decoder mit denen Du den Umschalter ersetzen kannst, aber nicht jeder kann bzw. verträgt das.

Gruß
Werner


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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#3 von SAH , 12.09.2019 17:32

Guten Tag Klaus,

unterscheide bitte zwischen dem Motor mit Antrieb und der Stromversorgung auf den Schienen.
Der Motor ist ein Gleichstrommotor, mit diesem kommen die meisten Dekoder zurecht. Ausnahmen sind: Tams LD-W xxx, Uhlenbrock 76200, Märklin 6080, Märklin Delta und Märklin 60906.
Fast alle anderen Dekoder können den Motor "ansteuern".

Die Stromversorgung ist der zweite Punkt, auf den geachtet werden muss. Deine Anforderung lautet: Analog AC (das ist etwas Anderes als DC analog!). Typisch ist für AC analog die Umschaltung via Überspannung, bei DC analog durch Polaritätswechsel. Für AC analog sind nur die Dekoder geeignet, bei denen ausdrücklich AC analog ( und weder DC analog noch nhur analog) draufsteht. Lenz kann, von ganz alten Dekodern mal abgesehen, keinen AC Analogbetrieb ausführen.
Bei Kuehn muss man daraus achten, welcher Dekoder (T-65), die anderen nicht, Märklin mLD/3 oder mSD/3, ESU Lopi4 (Achtung, es gibt Ausführungen vom Lopi, die kein Analog AC können), Tams, Uhlenbrock, Zimo, D&H, ...
Es muss in der Anleitung stehen, dass der Dekoder Analog AC kann.
In wie weit der Dekoder robust ist, muss auch in der Anleitung stehen. Dies ist nachzulesen und der Rubrik maximale Spannung. Steht da <=40V, kann es probleme mit dem Umschaltimpuls geben,l steht da 35Veff oder nur 50V, dann sind die Dekoder robust auch bei den meisten alten Trafos. Die Anleitungen der meisten Dekoder sind bei den Herstellern im Internet zu finden.

Verwendest Du Dekoder, die nicht für AC konzipiert sind, so werden die Dekoder durch den reinen Betrieb ge- bzw. beim Umschalten zerstört.
Verwendest Du Dekoder mit kleiner Maximalspannung, so kann bei Verwendung eines falschen Trafos der Dekoder auch zerstört werden.

AC = Wechselstrom
DC = Gleichstrom

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#4 von Dreispur , 12.09.2019 17:57

Hallo !

Wenn die Lok nur auf analog Anlage betrieb macht wäre es einfacher nur den defekten elektronischen Umschalter zu tauschen .
Wie willst du den Decoder anpassen , sollten CV verändert werden müssen ?


mfG ANTON

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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#5 von KlGnann , 12.09.2019 18:42

Danke für die Antworten.
Morgen bin ich in Göppingen. Mal sehen ob ich da bei einem Decoder-Aussteller dazu etwas passendes finde.
@Werner Der Lenz ist ein alter Decoder, der nicht mehr in der aktuellen DEcoderliste steht. Deshalb wahrscheinlich AC fähig.

@Stephan-Alexander Danke für die ausführliche Information. Der Umschaltipuls ist es also. Ich habe mir schon so etwas gedacht. Denn für digitales fahren bekommen die Decoder und die Motoren mit Magnet, auch Gleichstrom oder so etwas in dieser Richtung.(Gleichgerichteter Wechselstrom)
Dann suche ich mal in den Anleitungen welcher Decoder mit dem Umschaltimpuls zurecht kommt.

@Dreispur Mit einem Decoder analog fahren bedeutet ja, dass man die CV 2-6 dafür verwenden kann. Dann macht es bestimmt noch mehr Spass mit alten, gereinigten Motoren und Loks zu fahren.

Herzlichen Gruß, Klaus


Grüßle Klaus

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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#6 von volkerS , 12.09.2019 20:04

Hallo Klaus,
ich würde den 55500 von Uhlenbrock bei deinem Anforderungsprofil einbauen. Ist ein elektronischer Fahrtrichtungsumschalter für Märklin AC und Gleichstrommotoren. Decoder machen, wie schon geschrieben, wenig Sinn, da eventuell zu ändernde Parameter nur mit einer Digitalzentrale zugänglich sind.
Volker


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#7 von Martin Lutz , 12.09.2019 20:29

Zitat

viele Decoder funktionieren auch mit AC-analog, problematisch ist meist der Umschaltimpuls.


Wenn der Decoder den Umschaltimpuls vom Märklin Analog nich erträgt, dann ist der Decoder eben nur DC Analogtauglich.


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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#8 von KlGnann , 14.09.2019 22:38

Hallo,
danke für die weiteren Antworten.
Ich habe mich am Freitag auf der IMA in Göppingen (Märklintage) bei mehreren Herstellern nach Decodern für mein Problem erkundigt.
TAMS hat dazu nichts. ESU meint ab Lokpilot V4 ist es möglich außser dem kleinen. UHlenbrock hat mir 55500, 74120 und 76320 empfohlen.
Beide raten dringend aber von einem Gebrauch des alten blauen Trafo/Fahrtrafo ab da dieser für 220V Spannung ausgelegt ist und bei der inzwischen üblichen Haushaltnetzspannung von 240V der Umschaltimpuls bis zu 50V betragen kann. Damit ist jeder Dekoder gebraten.

Ich melde mich wenn ich weiß welcher Trafo verwendet wird und schreibe hier das Ergebnis.

Gruß Klaus


Grüßle Klaus

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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#9 von volkerS , 15.09.2019 19:41

Hallo Klaus,
die Netzspannung in Deutschland beträgt 230V nicht 240V. Diese findest du eher in UK oder Australien.
Trafos die für 220V Netzspannung gefertigt wurden lassen sich gefahrlos an 230V betreiben. Die Gleisspannung und Umschaltspannung erhöht sich gegenüber der Spannung am 220V Netz um gerade mal 4,5%. Also werden aus 24V 25V.
Das Problem ist ein ganz anderes. Früher hatten die Loks neben dem FRU auch noch eine Beleuchtung mit Glühlampen. Dies belastete den Trafo und so konnte die Umschaltspannung nicht übermäßig ansteigen. Bei den heutigen Decodern liefert der Trafo eine nahezu unbelastete Spannung ans Gleis.
So sind Spannungsspitzen von 35V durchaus möglich. Die mLD3/mSD3-Decoder sollen lt. Märklin problemlos auch mit den alten blauen Trafos funktionieren.
Bei anderen Herstellern gibt es ja teilweise schon Probleme wenn im Digitalbetrieb die Gleisspannung 20V überschreitet.
Volker


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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#10 von Helgasheimkeller , 12.11.2019 19:07

Hallo Klaus Es gab von Roco mal Umschalter die von Lenz gefertigt wurden. Die konnte man Analog mit Wechselstrom oder Gleichstrom oder Digital betreiben. Ich habe 2 davon. Sie sind bei mir in einem Triebwagen von Roco VT11. Das Problem ich kann Ihnen keine neue Adresse zuordnen. Versuch mal im Forum oder anderswo diese zu bekommen. Oder du baust einen FRU von Uhlenbrook ein, die gibt es bei Conrad für 30€ oder ich habe gerade einen Roco analogen elektronischen Umschalter eingestellt der hat die Maße 26X15x8mm. Gruß Werner


SabrinaMirijam


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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#11 von KlGnann , 14.11.2019 15:24

Danke an alle die einen Beitrag geschrieben haben.
Im Moment ruht das ganze bis sich mein Bekannter zu einer weiteren Maßnahme entscheiden kann.

Die Aussagen zum blauen Trafo ist vielleicht auch von geschäftlichem Interesse, damit man neue Trafos und entsprechende Decoder kauft?


Grüßle Klaus

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#12 von SAH , 14.11.2019 15:41

Moin Klaus,

ganz so einfach ist das nicht. Wer sich mit Trafos et al. auskennt, ist auf die Aktionen nicht angewiesen.
Wer vor allem Angst hat, muss sich wohl oder übel an die Aktionen halten. Behauptungen, wie Benutzung verboten usw. sind oftmals Hirngespinnste als Ausdruck für den eigenen Unwillen oder das eigene Unvermögen, sich richtig zu informieren.

Zu den Trafos: als Inverkehrbringer dieser ortsverönderlichen Betriebsmittel, muss der Anbieter die jeweils gültigen VDE-Vorschriften beachten.
Dazu gehören u.a.:
Gehäuse nicht zerstörungslos zu öffnen,
Anschlussleitung Typ Z (nicht zerytörungsfrei austauschbar.
Gehäuse mindestens IP 65, also keine offenen Anschlussbuchen für Modellbahnstecker.
...usw...

Geräte, die bereits im Umlauf sind:auch weiterhin nutzbar, wenn sie zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens den gültigen Vorschriften entsprachen und keine Mängel aufweisen.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#13 von Analogbahner , 14.11.2019 16:06

Warum gibt es eigentlich nicht eine Art Vorschaltplatine, die den 24V-Impuls abfängt, und die man vor jeden Decoder löten könnte? Im Grunde wäre das nur sowas wie eine Z-Diode oder ein Kondensator mit einem Logikbaustein, der die Polung umgedreht an den Decoder weiterreicht. Dem Decoder ist es ja prinzipiell egal, wo die Information zur Fahrtrichtung entsteht. Oder ist das illusorisch?


Gruß Analogbahner


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RE: Analog fahren mit Digitaldecoder und Märklintrafo

#14 von SAH , 14.11.2019 16:49

Moin Jochen,

hier im Forum hat vor vielen Jahren bereits Michael K. *die* Lösung genannt, die später von anderen, auch mir, ausprobiert und von wieder anderen bekrittelt wurde: eine Bidirektionale Supressordiode 33V 1500A parallel zur Anlage.
Alle für Dekoder gefährlichen Spannungsspitzen werden erfolgreich abgeschnitten.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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