RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#1 von HolgiB , 16.06.2019 14:57

Hallo,

ich habe die oben genannte Vossloh G6 von Piko mit einem ESU LoPi 4 digitalisiert. Sie fährt allerdings recht langsam. Ich habe mal testweise die Zeit gestoppt und berechnet, dass sie gerade so ihre „Maßstabsgeschwindigkeit“ erreicht. Die entsprechende Cv für die Höchstgeschwindigkeit ist bereits bei 255. Meine übrigen Piko-Loks sausen in der Regel so schnell, dass ich hier den Wert verringern musste. Gibt es bei den Decodereinstellungen noch eine Möglichkeit, die Geschwindigkeit zu erhöhen? Oder kennt jemand auch die Lok, die es auch in anderen Varianten gibt und es handelt sich um eine Lokeigenschaft? Oder muss ein anderer Decoder her?


Viele Grüße Holger

Ich fahre gerne epochegemischt.
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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#2 von hansi057 , 16.06.2019 19:01

Hallo Holger
Ich habe die VPS G6 und die fährt auch nur die Originalgeschwindigkeit.
Liegt wohl an der Übersetzung.


Freundliche Grüße
Hansi


 
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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#3 von Jörg Warrelmann , 17.06.2019 08:22

Hallo Holger,

Erhöhe mal die Regelreferenz in CV53 (siehe Kapitel 11.1.2.3. der aktuellen Lopi 4.0 Gebrauchsanweisung, Download auf der ESU Seite). Das ist vereinfacht ausgedrückt die Spannung, die der Motor bei voller Drehzahl gem. Höchstgeschwindigkeits-CV hat. Lässt Du eine höhere Spannung zu, darf der Motor auch schneller drehen.
Wenn Du Dir die Standardeinstellungen der vorgeschlagenen Motoren ansiehst, steht dieser Wert bei Märklin Loks mit Hochleistungsantrieb auf 120 (=12V) bzw. bei Faulhabermotoren z.B. sogar auf 140 (=14V). Für Piko Motoren wird hier CV53=80 (=8V) angegeben. Das ist eventuell zu niedrig. Deutlich über 140 würde ich aber nicht gehen. Steht dieser Wert bereits so hoch, dann ist die Lok getriebeseitig so ausgelegt, dass sie keine höheren Geschwindigkeiten erreichen kann.

Jörg


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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#4 von HolgiB , 18.06.2019 11:25

Hallo Jörg,

CV 53 ist schon auf 120 (automatisch eingemessen). Dann ist die Geschwindigkeit höchstwahrscheinlich mechanisch bedingt. Ich werde es eventuell noch mit 130 versuchen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es nicht eventuell dem Motor schadet, wenn die Spannung zu hoch ist (Funkenbildung usw.). Wie robust sind die Piko-Motoren in dieser Hinsicht?


Viele Grüße Holger

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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#5 von DeMorpheus , 18.06.2019 12:06

Moin!

Zitat

CV 53 ist schon auf 120 (automatisch eingemessen). Dann ist die Geschwindigkeit höchstwahrscheinlich mechanisch bedingt. Ich werde es eventuell noch mit 130 versuchen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es nicht eventuell dem Motor schadet, wenn die Spannung zu hoch ist (Funkenbildung usw.). Wie robust sind die Piko-Motoren in dieser Hinsicht?



Die Regelungsreferenz ist nicht die Spannung, die der Motor maximal bekommt. Er wird immer mit der vollen Decoderspannung betrieben, allerdings gepulst. In kurzen Austastlücken dreht der Motor frei und erzeugt wie ein Dynamo eine drehzahlabhängige Spannung, die vom Decoder gemessen und zur Regelung verwendet wird. Die Regelungsreferenz gibt die Spannung an, die der Motor bei höchster Fahrstufe erzeugen soll - eine niedriger gewählte Regelungsreferenz reduziert also die Höchstgeschwindigkeit.

Eine Erhöhung der Regelungsreferenz ist für den Motor nicht schädlich und führt zunächst zu höheren Geschwindigkeiten. Wählt man allerdings einen hohen Wert, den der Motor nicht erreichen kann, erreicht die Lok ihre Höchstgeschwindigkeit nicht erst in der höchsten Fahrstufe, sondern bereits früher. In den letzten paar Fahrstufen findet dann einfach keine weitere Beschleunigung mehr statt und man verschenkt im unteren Bereich Auflösung.

Die vom Decoder automatisch eingemessenen Werte für die Regelungsreferenz sind allerdings in der Regel schon nahe am Maximum, so dass da eher wenig zu holen ist. Aber einen Versuch ist es immer wert.


Viele Grüße,
Moritz

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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#6 von Jörg Warrelmann , 18.06.2019 13:51

Vielen Dank Moritz für die ausführliche Erklärung. Ich schrieb deshalb "vereinfacht ausgedrückt".

Ich kann auch bestätigen, dass Werte über 140 kaum noch Veränderungen bringen. Allerdings bin ich tatsächlich eher der Typ, der die Regelreferenz REDUZIERT, da mir die Loks ab Werk zu schnell sind, ich aber den vollen Regelbereich nutzen will.

@ Holger,

Versuch macht kluch.....oder wie war das?

Taste Dich mal von 120 in 10er Schritten hoch bis Du die Grenze erreicht hast, die Moritz beschrieben hat. Wenn die Lok trotz verfügbarem Regelbereich nicht mehr schneller wird hast Du die mechanische Begrenzung erreicht.

Jörg


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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#7 von Martin Lutz , 19.06.2019 13:28

[quote="Jörg Warrelmann" post_id=1983585 time=1560752569 user_id=248]
Hallo Holger,

Erhöhe mal die Regelreferenz in CV53 (siehe Kapitel 11.1.2.3. der aktuellen Lopi 4.0 Gebrauchsanweisung, Download auf der ESU Seite). Das ist vereinfacht ausgedrückt die Spannung, die der Motor bei voller Drehzahl gem. Höchstgeschwindigkeits-CV hat. Lässt Du eine höhere Spannung zu, darf der Motor auch schneller drehen.
Wenn Du Dir die Standardeinstellungen der vorgeschlagenen Motoren ansiehst, steht dieser Wert bei Märklin Loks mit Hochleistungsantrieb auf 120 (=12V) bzw. bei Faulhabermotoren z.B. sogar auf 140 (=14V). Für Piko Motoren wird hier CV53=80 (=8V) angegeben. Das ist eventuell zu niedrig. Deutlich über 140 würde ich aber nicht gehen. Steht dieser Wert bereits so hoch, dann ist die Lok getriebeseitig so ausgelegt, dass sie keine höheren Geschwindigkeiten erreichen kann.

Jörg
[/quote]Das der Wert im CV53 immer ein 10tel der Spannung sein soll, halte ich für ein Gerücht. Diese Aussage stimmt nicht einmal annähernd.Es ist klar, je kürzer die Austastlücken sind, desto mehr Energie erhält der Motor.


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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#8 von WolleH , 20.06.2019 22:21

[quote="Martin Lutz" post_id=1984218 time=1560943727 user_id=124]
Das der Wert im CV53 immer ein 10tel der Spannung sein soll, halte ich für ein Gerücht. Diese Aussage stimmt nicht einmal annähernd.
[/quote]

Genau genommen sollte das in CV 53 eigentlich 10 x die effektive "Rückspannung" (Back-EMF) darstellen.
Die hängt vom Wirkungsgrad des Motors ab.

Als Näherungswert für CV 53 also 10 x (Gleisspannung x Motorwirkungsgrad).
Die Wirkungsgrade sehe ich zwischen 35% (Billigmotoren) und 80% (Glockenanker).
Nur geschätzt, aber klappt fast immer optimal.

Gruß
Wolfgang


Gruß
Wolfgang


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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#9 von SAH , 20.06.2019 22:46

Moin Wolfgang,

woher hast Du diese Aussagen?

Unabhängig davon ist die zu erwartende Umlaufspannung (=Rückspannung) eine Funktion der motorabhängigen Drehzahlkonstante, vereinfacht ausgedrückt:
n=k * U.
Spoiler:

korrekt lautet die Drehzahlformel für Gleichstrommotore (=fremderregte Motore):
n = (U - R*I)/k' mit k = 1/k'. Je kleiner k' desto größer die Drehzahl aber desto schwächer und damit weniger effizient der Motor.

Spoiler Ende

Bei vielen serösen Anbietern von Elektromotoren werden diese Konstanten im Datenblatt angegeben. Die in den Modellen verbauten Motoren sind leider oft nicht bekannt, daher muss geschätzt werden. Für Holgers Modell wäre es sinnvoll, auf einem Rollenprüfstand mit Konstantspannungsquelle das Modell ohne Elektronik zu betreiben. Die Spannung, bei der die von Dir gewünschte Geschwindigkeit erreicht wird, muss in o.g. CV geschrieben werden. Ist die Spannung zu groß, kann nur entweder ein anderer Motor oder eine Getriebeänderung (z. B. eine eingängige Schnecke gegen eine zweigängige tauschen, sofern möglich) helfen.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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RE: Lokgeschwindigkeit erhöhen (Piko 52656)

#10 von HolgiB , 20.06.2019 23:03

Hallo an alle,

ich habe den Wert auf 130 geändert und es hat geklappt. Die Lok erreicht jetzt eine Geschwindigkeit, mit der ich zufrieden bin. Es sind zwar nicht die in der NEM angegeben 1,5 v sondern etwa ein Drittel mehr, aber das passt für mich. Ich schaue bei den Loks immer, dass sie irgendwo zwischen einem Zuschlag von 25 und 50 % liegen. Ansonsten sind die mir dann doch zu langsam.

Zur Diskussion, für was der Wert der CV 53 steht: im Lokprogeammer wird damit auch eine Spannung verknüpft, die immer ein Zehntel des CV-Werts beträgt. Die Frage ist natürlich, ob das stimmt, physikalisch korrekt ist oder ob es sich um eine Veranschaulichung mit einem einfachen Verhältnis handelt, deren genauer Wert gar nicht wichtig ist; zumindest für den Normalmodellbahner.


Viele Grüße Holger

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