RE: Geschwindigkeitsanzeige

#1 von Udo Rauls , 23.05.2018 10:48

Hallo zusammen,
meine Anlage wird mit TC Silber und der ECoS 50200 gesteuert. In den letzten Tagen habe ich angefangen, die Loks im "Erweiterten Fine Tuning" Modus einzufahren. Die bei TC eingestellte Geschwindigkeit beträgt bei den meisten meiner Loks 80 km/h. Parallel dazu habe ich die Geschwindigkeit auf der Tachoanzeige der ECoS ebenalls auf 80 km/h eingegeben, doch wenn die Loks die Geschwindigkeit bei TC halten, zeigt der Tacho der ECoS eine erheblich niedrige Geschwindigkeiten an. Was kann man tun, um die Geschwindigkeitswerte bei der ECoS annähernd gleich zu bekommen?


Viele Grüße

Udo

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RE: Geschwindigkeitsanzeige

#2 von Flo_85 , 23.05.2018 11:16

Naja, da liegt ja ein kleiner Unterschied vor.

Bei PC Programmen die Loks einmessen können wird ja ein Geschwindigkeitswert über eine Zeit/Weg Messung ermittelt. Hier liegt also eine real gemessene und umgerechnete Geschwindigkeit vor.

Bei der ECOS hingegen wird bei der Geschwindigkeitsanzeige die Geschwindigkeit nur berechnet. Fährt eine Lok zB mit 28 Fahrstufen und man hat 160km/h als Höchstgeschwindigkeit eingegeben dann zeigt dir die ECOS bei Fahrstufe 14 80km/h an. Ob die Lok tatsächlich auch (umgerechnet) bei dieser Fahrstufe 80km/h fährt weis die ECOS nicht und kann sie auch nicht ermitteln.

Hat aber die Software ermittelt das die Lok schon bei Fahrstufe 10 80km/h fährt und du gibst nun der Software vor sie soll mit der Lok 80 fahren dann stellt sie Fahrstufe 10 ein. Für die ECOS die die Geschwindikeit nur berechnet ist Fahrstufe 10 aber nur etwa 60km/h - und die zeigt sie dir auch an.

Wirklich zu 100% angleichen wird man das nicht können. Annähern kann man es vielleicht damit das man bei den ECOs eine höhere (oder niedrigere, je nachdem) vmax eingibt als die Lok tatsächlich fährt um damit die Differenz auszugleichen.


Mfg aus Österreich, Flo

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RE: Geschwindigkeitsanzeige

#3 von Schwanck , 23.05.2018 11:26

Moin Udo,

dir ist hoffentlich schon klar, dass Werte für die Geschwindigkeit in diesen Fällen reine "Spielwerte" sind. Sie haben nichts mit Meß- und Regelungs-Technik zu tun sondern benutzen im Grunde nur die Bezeichnung "km/h". Solange nicht klare technische Beschreibungen der jeweiligen Hersteller für solche Angaben vorliegen, kannst du die Angaben glauben oder auch nicht. Wenn sie nachweisbar stimmen sollten, ist das reiner Zufall. Dem Zufall kannst du auf die Sprünge helfen, indem du über viele Versuchsreihen austüftelst, eine Übereinstimmung hin zu bekommen.


Tschüss

K.F.


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RE: Geschwindigkeitsanzeige

#4 von Flo_85 , 23.05.2018 12:23

Zitat

Moin Udo,

dir ist hoffentlich schon klar, dass Werte für die Geschwindigkeit in diesen Fällen reine "Spielwerte" sind. Sie haben nichts mit Meß- und Regelungs-Technik zu tun sondern benutzen im Grunde nur die Bezeichnung "km/h".



Also im Falle der Software nicht. Da sind das real ermittelte Werte die über ein Messgleis eingemessen werden. Und das hat dann schon auch etwas mit Mess- und Regelungstechnik zu tun, denn anhand dieser Tabellen werden Haltepunkte, Bremskurven, etc. berechnet und die Loks danach gesteuert.

Im Falle der ECOS sind es reine Spielwerte.


Ein andere Lösung für die unterschiedlichen Geschwindigkeitsanzeigen ist mir noch eingefallen: Du könntes die vmax mittels CV reduzieren und die Lok dann nochmal einmessen. Dadurch reduziert sich die real gefahrene Geschwindigkeit je Fahrstufe und die Software muss für die gleiche Geschwindikeit eine höhere Stufe einstellen. Das hat dazu noch den Vorteil das die Software, vor allem im niedriegen Geschwindigkeitsbereich, mehr Fahrstufen für die Regelung hat und somit sanfter/genauer fahren kann. Hängt aber natürlich davon ab wie schnell du insgesammt auf deiner Anlage fahren möchtest.

Der Geschwindigkeitsanzeige in der ECOS würde ich persönlich jetzt keine zu große Bedeutung beimessen.


Mfg aus Österreich, Flo

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RE: Geschwindigkeitsanzeige

#5 von Heinzi , 23.05.2018 14:16

Was sind denn reine „Spielwerte“?

Also ich handhabe das folgendermassen.

Meine Loks werden mittels Weg/Zeit Messung, oder neuerdings auch mit dem Rollenprüfstand, bei ganz geöffnetem Drehregler, auf die Vmax des Vorbildes eingestellt. Wenn immer möglich bleibt dabei der CV5 auf dem Maximum und die Geschwindigkeit wird mit der CV53 (Regelungsreferenz) eingebremst.
Dann wähle ich eine lineare Geschwindigkeitskurve, weil der Tacho der Zentrale leider nur linear skaliert wird.
Jetzt Eiche ich den Tacho meiner CS1R (ECoS Verschnitt) auf die Vmax, und so passt die Anzeige an der Zentrale über den ganzen Tacheobereich genau genug mit der tatsächlichen, respektive mässtäblichen, Geschwindigkeit der Lok überein

Jetzt erst würde ich die Lok für die SW einmessen.
Wenn man jetzt der SW für die Lok 80km/h eingibt, die Lok aber eine Vmax von bspw. 160km/h hat, sollte die SW nun die Fahrstuffe 14 einstellen. Die Zentrale sollte dann auch 80km/h anzeigen.


Möchte man aber, für ein schöneres Anlaufverhalten eine nichtlineare Kurve einstellen, (was natürlich vor dem Einmessen geschehen muss) so wird die SW für die vorgegebenen 80km/h nicht mehr die FS14 einstellen, sondern z.B. die FS21. Weil der Tacho der Zentrale aber nur linear berechnet wird zeigt dieser die der FS21 entsprechende Geschwindigkeit von 120km/h an.

Alles klar?


Gruss Heinzi
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RE: Geschwindigkeitsanzeige

#6 von Viet Bui ( gelöscht ) , 23.05.2018 14:33

Zitat

Was sind denn reine „Spielwerte“?

Meine Loks werden mittels Weg/Zeit Messung, oder neuerdings auch mit dem Rollenprüfstand, bei ganz geöffnetem Drehregler, auf die Vmax des Vorbildes eingestellt.


Guten Tag Heinzi,

ich halte das Einmessen mit dem Rollenprüfstand für zu ungenau. Der Schlupf verfälscht hier die Messergebnisse in einer nicht unerheblichen Weise, insbesondere, wenn das Modell keine Haftreifen besitzt und der Haftwert geringer ist.

Grüße aus dem Neckarpark
Viet


Viet Bui

RE: Geschwindigkeitsanzeige

#7 von DipsyTeletubby , 23.05.2018 18:22

[quote="Viet Bui" post_id=1835953 time=1527078825 user_id=28555]
ich halte das Einmessen mit dem Rollenprüfstand für zu ungenau. Der Schlupf verfälscht hier die Messergebnisse in einer nicht unerheblichen Weise, insbesondere, wenn das Modell keine Haftreifen besitzt und der Haftwert geringer ist. [/quote]
Na dann baue einen Testgleisoval auf, nimm einen Arduino, zwei Lichtschranken und ein LCD-Display und lasse die Lok darauf kreisen.

Im Lokdecoder programmierst Du eine lineare 28-stufige Geschwindigkeitskennlinie ein,
die in jeder Fahrstufe mit der Geschwindigkeitsanzeige des ecos-Tacho übereinstimmt.
Erst danach mißt Du mit der TC-Software die Loks in die Software ein.

Was mit einer Gewehrkugel geht, funktioniert auch mit einer Modellbahnlok.
[youtu-be]https://www.youtube.com/watch?v=iMvzBdijVwU[/youtu-be]


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RE: Geschwindigkeitsanzeige

#8 von Heinzi , 24.05.2018 09:55

Moin Viet

Über Genauigkeit haben wir natürlich nicht gesprochen. (Aber jetzt weiss ich wenigstens was "Spielwerte" sind )
In der Tat ist die Messung auf dem Rollenprüfstand nicht ganz ohne. Aber immer noch viel besser als irgend welche Schätzwerte.
Mein Prüfstand zeigt mir die aktuelle Geschwindigkeit und einen 10sek Durchschnittswert an. Es ist so, dass die aktuelle Geschwindigkeit recht stark schwankt, der 10sek Durchschnittswert aber recht gute Werte liefert.


Zitat
Im Lokdecoder programmierst Du eine lineare 28-stufige Geschwindigkeitskennlinie ein,
die in jeder Fahrstufe mit der Geschwindigkeitsanzeige des ecos-Tacho übereinstimmt.

So kann man es natürlich auch machen. Da aber der Tacho ohnehin linear ist, ergibt (wenigstens bei mir) die lineare Kennlinie des Decoders genügend gute Werte.
Allzu weit darf man ja auch nicht von der idealen linearen Kennlinie abweichen. Denn das Beschleunigen und Bremsen ist ja nichts anderes als ein zeitliches Hochfahren der Fahrstuffen. Wenn du also z.B. eine Zickzacklinie (um die ideale lineare) programmierst, wird das Beschleunigen und Bremsen (zumindest theoretisch) Ruckelhaft.


Gruss Heinzi
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