RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#26 von CDC-User , 08.11.2017 15:05

Hallo an die Runde,

Ich möchte hier mal ein paar Fragen und Denkanstöße in die Runde werfen.

Wer sagt denn oder wo steht denn, dass eine lineare Fahrstufenkennlinie (im Decoder) gleichbedeutend mit einer linearen Geschwindigkeitskurve einer Lok ist? Ich habe das nicht so verstanden in den BDAen.

Ich meine eine Motoransteuerung, bei der der Unterschied der PWM-Tastgrade einzelner Fahrstufen immer den gleichen Unterschied aufweist (linearer Verlauf) muss doch nicht zwangsläufig eine lineare Geschwindigkeitsänderung implizieren. Von einer Regelung die hier noch hinzukommt ganz zu schweigen. Da gibt es evtl. dann adaptive Regelungsfrequenzen (Abtastfrequenzen) die das ganze zusätzlich verzerren können. Und auch das Getriebe und die Lager müssen sich nicht linear verhalten.
Wenn die Decoderhersteller eine tatsächlich linearen Geschwidigkeitsverlauf zu den FSen wollen, dann müssten sie alle FSen bei einer konkreten Lok einmessen, anhand derer dann eine entsprechende interne FSen-Kurve (z.B. linear) "gebastelt"/berechnet wird. Meines wissens nach macht das kein DCC oder mfx Decoder. Das würde auch die frei konfigurierbare FS-Kurve ggf. unbrauchbar machen.
Also spart man sich Rechenaufwand und eine technisch einwandfreie Lösung und gibt dem Anwender eine frei konfigurierbare FS-Kurve. Da kann er dann herumprobieren bis die Lok die gewüschte Geschwindigkeitskurve aufweist.

Ähnlich wird auch bei der Motorregelung verfahren, wo der Kunde herumstellen kann bis er zufrieden ist, anstatt eine autom. Konfiguration in den Decoder zu implementieren, die so gut ist, dass nichts mehr oder selten höchstens geringfügige Änderungen vorgenommen werden müssen.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass mit einer entsprechend eingestellten Regelung, ein Eliminieren der ggf. störenden nicht linearen eigenschaften eines Antriebes entgegen gewirkt werden könnte.

edit:
Achja, eines hatte ich noch vergessen.
Wenn die Vmax einer Lok in Echt 160km/h beträgt und man mit 28 FSen fährt, würde das bei einer linearen FSen & Geschwindigkeitskennlinie bedeuten, dass der Sprung von einer zur nächsten FS fast 6 Vorbild-km/h entspricht. Für die unteren FSen grauenhaft. Schon klar, dass man das als Decoderhersteller nicht unbedingt forciert hat.
Auch bei 128 FSen wären es immer noch etwa 1.26 km/h und bei Zügen die 200 km/h und schneller fahren noch schnlimmer....


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#27 von Erich Müller , 08.11.2017 21:29

Hallo Hermann,

Zitat

Ich meine eine Motoransteuerung, bei der der Unterschied der PWM-Tastgrade einzelner Fahrstufen immer den gleichen Unterschied aufweist (linearer Verlauf) muss doch nicht zwangsläufig eine lineare Geschwindigkeitsänderung implizieren. Von einer Regelung die hier noch hinzukommt ganz zu schweigen. Da gibt es evtl. dann adaptive Regelungsfrequenzen (Abtastfrequenzen) die das ganze zusätzlich verzerren können. Und auch das Getriebe und die Lager müssen sich nicht linear verhalten.



Da frag ich jetzt mal wie Bömml ("janz domm"): es soll doch nicht die Ansteuerung linear verlaufen, sondern die Geschwindigkeitskurve?
Damit müsste, wenn ich das richtig verstehe, die Kurve der jeweils in den Abtastlücken gemessenen Spannungen linear sein, oder? Denn die Spannung ist doch proportional zur Drehzahl?
Die Regelung nun soll ja nur gewährleisten, dass die ist-Spannung so wenig wie möglich von der soll-Spannung der jeweiligen Fahrstufe abweicht. Damit aber gleicht sie doch gerade die Einflüsse von Getriebe und Lagern aus, anders gesagt: macht sie vernachlässigbar?
Ob die PW-Ansteuerung nun linear ansteigt oder nicht, ist dabei eigentlich völlig uninteressant - wichtig ist nicht, was reingeht, sondern was rauskommt...
Und damit sind wir dann genau da:

Zitat

dass mit einer entsprechend eingestellten Regelung, ein Eliminieren der ggf. störenden nicht linearen eigenschaften eines Antriebes entgegen gewirkt werden könnte.



Übrigens:

Zitat

Ähnlich wird auch bei der Motorregelung verfahren, wo der Kunde herumstellen kann bis er zufrieden ist, anstatt eine autom. Konfiguration in den Decoder zu implementieren, die so gut ist, dass nichts mehr oder selten höchstens geringfügige Änderungen vorgenommen werden müssen.


Ich habe Decoder mühsam manuell eingestellt - und die zuletzt verbauten (MLD/3) nur durch die automatische Einmessung geschickt. Und natürlich ist das Ergebnis mit meinen Mitteln nicht messbar - aber der subjektive Eindruck der automatischen Einmessung entspricht dem manuell erreichbaren Optimum.

Und noch etwas:

Zitat

Wenn die Vmax einer Lok in Echt 160km/h beträgt und man mit 28 FSen fährt, würde das bei einer linearen FSen & Geschwindigkeitskennlinie bedeuten, dass der Sprung von einer zur nächsten FS fast 6 Vorbild-km/h entspricht. Für die unteren FSen grauenhaft. Schon klar, dass man das als Decoderhersteller nicht unbedingt forciert hat.
Auch bei 128 FSen wären es immer noch etwa 1.26 km/h und bei Zügen die 200 km/h und schneller fahren noch schnlimmer....



Moderne Triebfahrzeuge haben elektronische, stufenlose Geschwindigkeitssteller. Die E19.0 hat 20 Dauerfahrstufen bei 180 km/h Höchstgeschwindigkeit; die V200.0 gar nur sechs für 140 km/h (allerdings funktioniert die Leistungssteuerung auch ganz anders).


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#28 von CDC-User , 08.11.2017 22:07

Guten Abend Erich,
[quote="Erich Müller" post_id=1746967 time=1510172941 user_id=26147]
Da frag ich jetzt mal wie Bömml ("janz domm"): es soll doch nicht die Ansteuerung linear verlaufen, sondern die Geschwindigkeitskurve?
Damit müsste, wenn ich das richtig verstehe, die Kurve der jeweils in den Abtastlücken gemessenen Spannungen linear sein, oder? Denn die Spannung ist doch proportional zur Drehzahl?
[/quote]
Ja genau richtig. Um da das Optimum zu bekommen muss man, wie gesagt, alle FSen einmessen, damit man die Gegen-EMK "Konstante" für eine Lok ermitteln kann. Dann kann man so eine lin. oder sonst irgendeine Linie erstellen.


[quote="Erich Müller" post_id=1746967 time=1510172941 user_id=26147]
Übrigens:

Zitat

Ähnlich wird auch bei der Motorregelung verfahren, wo der Kunde herumstellen kann bis er zufrieden ist, anstatt eine autom. Konfiguration in den Decoder zu implementieren, die so gut ist, dass nichts mehr oder selten höchstens geringfügige Änderungen vorgenommen werden müssen.


Ich habe Decoder mühsam manuell eingestellt - und die zuletzt verbauten (MLD/3) nur durch die automatische Einmessung geschickt. Und natürlich ist das Ergebnis mit meinen Mitteln nicht messbar - aber der subjektive Eindruck der automatischen Einmessung entspricht dem manuell erreichbaren Optimum.
[/quote]
Gut, den Decoder hatte ich noch nicht in der Mangel . Aber gut möglich, dass es irgendwann einen Hersteller gibt, der meinen obigen Kritikpunkt beherzigt.


[quote="Erich Müller" post_id=1746967 time=1510172941 user_id=26147]
Und noch etwas:
...
Moderne Triebfahrzeuge haben elektronische, stufenlose Geschwindigkeitssteller. Die E19.0 hat 20 Dauerfahrstufen bei 180 km/h Höchstgeschwindigkeit; die V200.0 gar nur sechs für 140 km/h (allerdings funktioniert die Leistungssteuerung auch ganz anders).
[/quote]

Das ist bei den "Großen" auch relativ egal... Aber für vorbildgerechten Modellbetrieb, ist das weniger geeignet, auch wenn das Original eines Modells ggf. nur 3 FSen bis 120km/h besäße , wäre das für' s spielen etc. sehr schlecht.


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#29 von Erich Müller , 11.11.2017 11:14

Hallo Hermann,

ich bömmel noch mal nach...

Zitat

Guten Abend Erich,
[quote="Erich Müller" post_id=1746967 time=1510172941 user_id=26147]
Da frag ich jetzt mal wie Bömml ("janz domm"): es soll doch nicht die Ansteuerung linear verlaufen, sondern die Geschwindigkeitskurve?
Damit müsste, wenn ich das richtig verstehe, die Kurve der jeweils in den Abtastlücken gemessenen Spannungen linear sein, oder? Denn die Spannung ist doch proportional zur Drehzahl?


Ja genau richtig. Um da das Optimum zu bekommen muss man, wie gesagt, alle FSen einmessen, damit man die Gegen-EMK "Konstante" für eine Lok ermitteln kann. Dann kann man so eine lin. oder sonst irgendeine Linie erstellen.
[/quote]
Aber... ich stelle mir das so vor, vielleicht stimmts ja nicht:
Nehmen wir einen Wert d an, der die der Gegen-EMK von FS28 (bei 28 Fahrstufen) minus Gegen-EMK von FS1 entspricht. Nennen wir die Gegen-EMK einer Fahrstufe n ge(n). Müsste dann nicht für n von 1 bis 28 gelten: ge(n)=ge(1)+d*n/27 ? Abgesehen freilich von Störungen im Messkreis, auf die mich Derrick23 freundlicherweise - aber per PN - aufmerksam machte.
Dann wäre es nicht notwendig, jede FS einzeln einzumessen, weil die Werte (in der Praxis: annähernd) auf einer Strecke liegen.

Mir scheint, das ist auch das Prinzip der Decodereinstellung in drei Punkten, Vmin, Vmax und Vmid.
Und: damit wird noch nichts an der Regelung verstellt, sondern lediglich drei Punkte der Geschwindigkeitskurve, die - wegen der zwischen jeweils zwei Punkten konstanten Steigung - dann die anderen Punkte festlegen.

Zitat
[quote="Erich Müller" post_id=1746967 time=1510172941 user_id=26147]
Übrigens:

Zitat

Ähnlich wird auch bei der Motorregelung verfahren, wo der Kunde herumstellen kann bis er zufrieden ist, anstatt eine autom. Konfiguration in den Decoder zu implementieren, die so gut ist, dass nichts mehr oder selten höchstens geringfügige Änderungen vorgenommen werden müssen.


Ich habe Decoder mühsam manuell eingestellt - und die zuletzt verbauten (MLD/3) nur durch die automatische Einmessung geschickt. Und natürlich ist das Ergebnis mit meinen Mitteln nicht messbar - aber der subjektive Eindruck der automatischen Einmessung entspricht dem manuell erreichbaren Optimum.



Gut, den Decoder hatte ich noch nicht in der Mangel . Aber gut möglich, dass es irgendwann einen Hersteller gibt, der meinen obigen Kritikpunkt beherzigt.[/quote]

Auch esu hat eine automatische Decodereinstellung in den neuesten Decodergenerationen - was die taugt, weiß ich aber nicht.

Zitat
[quote="Erich Müller" post_id=1746967 time=1510172941 user_id=26147]
Und noch etwas:
...
Moderne Triebfahrzeuge haben elektronische, stufenlose Geschwindigkeitssteller. Die E19.0 hat 20 Dauerfahrstufen bei 180 km/h Höchstgeschwindigkeit; die V200.0 gar nur sechs für 140 km/h (allerdings funktioniert die Leistungssteuerung auch ganz anders).



Das ist bei den "Großen" auch relativ egal... Aber für vorbildgerechten Modellbetrieb, ist das weniger geeignet, auch wenn das Original eines Modells ggf. nur 3 FSen bis 120km/h besäße , wäre das für' s spielen etc. sehr schlecht.
[/quote]

Ach, wieso - bei delta-Decodern läufts doch auch so: fährt auf FS4/14 an und überschreitet auf FS7/14 die Vorbildhöchstgeschwindigkeit.
Na ja, mal ernsthaft: Es gibt Leute, die das ganz toll fänden... dann muss man aber enorme Massenträgheiten in den Decoder einprogrammieren, und - ganz wichtig - eine Bremsfunktion. Mir wäre es, ehrlich gesagt, lieber, wenn diese Spielereien nicht im Decoder stattfinden, sondern in der Zentrale oder - noch besser - dem Interface zwischen Zentrale und Spieler: Computer- oder Tablet-Programm. Dann kann man sich aber auch eigentlich fast die Motorregelung sparen (siehe: delta), weil es dann eben Aufgabe des spielenden Lokführers ist, die Geschwindigkeit konstant zu halten. Die Gegen-EMK wäre dann nur noch nützlich, um die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit zurückzumelden - und damit kommt man dann auf ein völlig anderes Spielerlebnis.
Mich würde es nicht wundern, wenn Märklin das irgendwann mal für mfx+ einbauen würde; für die "klassischen" Modellbahner ist es wohl nicht interessant.


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#30 von Derrick23 , 11.11.2017 12:28

Die Idee mit der Zentrale ist gut, aber dann musst du viel mehr Datenverkehr vom Decoder in die Zentrale zurückbringen. Das kann Railcom vielleicht, bei mfx weis ich es schlichtweg nicht und andere Rückmeldesystem sind mir nicht bekannt.

Weiteres Problem ist ja, dass sich das Fahrzeug zum einen durch Verschleiß im kleinen Maßstab verändert, während die Betriebslast ja nun Wärme im Motor selbst als auch in den Schmierstoffen erzeugt, somit kann die Messung ja eigentlich nur ein Augenblickswert sein. Zumal ja grade die Viskositätsänderung über den Temperatur und Drehzahlverlauf nicht unbedingt linear sein muss.

Je höher die Temperatur des Motors desto geringer seine Leistungsfähig (eben weil die magnetische Flussdichte abnimmt).

Ebenso nimmt natürlich dann auch die induzierte Spannung in der Austastlücke ab.

Dahingehend war Märklins Idee einen Syncronmotor zu nutzen eigentlich gar nicht so doof, und es wäre auch für mich eigentlich die nächste Entwicklungsstufe ... volles Drehmoment ab Start, zugegeben geringeres Drehmoment ab dem Zeitpunkt wo über Nenndrehzahl gefahren wird und evtl. ein Problem bei der Geräuschentwicklung im unteren Drehzahlbereich ...


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#31 von CDC-User , 12.11.2017 01:15

Hallo Erich,
[quote="Erich Müller" post_id=1747877 time=1510395251 user_id=26147]
Aber... ich stelle mir das so vor, vielleicht stimmts ja nicht:
Nehmen wir einen Wert d an, der die der Gegen-EMK von FS28 (bei 28 Fahrstufen) minus Gegen-EMK von FS1 entspricht. Nennen wir die Gegen-EMK einer Fahrstufe n ge(n). Müsste dann nicht für n von 1 bis 28 gelten: ge(n)=ge(1)+d*n/27 ? Abgesehen freilich von Störungen im Messkreis, auf die mich Derrick23 freundlicherweise - aber per PN - aufmerksam machte.
Dann wäre es nicht notwendig, jede FS einzeln einzumessen, weil die Werte (in der Praxis: annähernd) auf einer Strecke liegen.
[/quote]
Man könnte das schon so meinen. Es ist leider nur so, dass es keinen zwingend linearen Zusammenhang zwischen der Gegen-EMK des Motors und der Geschwindigkeit der Lok geben muss.
Für einen Präzisionsmotor kann man das so annehmen , wenn er "frei" betrieben wird (siehe Drehzahlkonstante kn [V / RPM]). Für den Antrieb einer Lok muss das so nicht zwangsläufig gelten (schon garnicht über den kompletten FSen Bereich), weil bspw. eine Abweichung von einer Soll-EMK, bei den mir bekannten Moba-Regelungen, nicht zu 100% ausgeglichen wird/werden kann. Das hat zur Folge, dass die gewünschte Geschwindigkeit nicht erreicht wird. Ich meine auch, dass Abweichungen bei langsameren Geschwindigkeiten in Relation größer ausfallen als bei höhren.
Für die Regelung steht für den Ist-Wert ein begrenzt zeitkontinuierliches Signal s(t) zur verfügung, welches durch die Abtastung (ADC) zu einem zeitdiskreten Signal s(k, t) wird. Dieses wird dann in digitaler Form dem Regelungsalgorithmus zugeführt. Wenn sich die Abtastfrequenz der Regelung nun ändert (Stichwort: adaptive Regelung), hat das einen direkten Einfluss auf die Regelung und damit auch darauf, wie genau eine Drehzahl / Geschwindigkeit gehalten/erreicht werden kann. Weiterhin gilt, dass das Loslaufen eines Motors nicht linear verläuft. Für Motoren mit Eisenkern gibt es das Problem der magnetischen Sättigung des Kerns, was auch zu nicht linearem Verhalten führt.
Es bleibt auch noch die Frage, wie genau der ADC ist. Denn es macht natürlich ebenfalls einen Unterschied, ob bei einem Motor +-16RPM unterschieden werden können oder sogar +-2RPM.

Ich wiederhole mich und sage nochmals: Wenn man es richtig machen will, misst man am besten gleich alle FSen einer vordefinierten FS Kurve ein um bei den EMK-Verläufen den Unterschied zw. Soll und Ist zu sehen und entsprechend zu "reagieren".
Aber das ganze ist natürlich nur dann von wirklicher Bedeuteung, wenn es auf "geschwindigkeitstreues" Fahren ankommt. Das wurde ja hier beim Zimo bemängelt. Ansonsten kann es einem total schnuppe sein, ob bei halber Reglerstellung die Lok auch mit Vmax/2 fährt.

[quote="Erich Müller" post_id=1747877 time=1510395251 user_id=26147]
Mir scheint, das ist auch das Prinzip der Decodereinstellung in drei Punkten, Vmin, Vmax und Vmid.
[/quote]
Weiß ich nicht, kann schon sein.


[quote="Erich Müller" post_id=1747877 time=1510395251 user_id=26147]
Ach, wieso - bei delta-Decodern läufts doch auch so: fährt auf FS4/14 an und überschreitet auf FS7/14 die Vorbildhöchstgeschwindigkeit.
Na ja, mal ernsthaft: Es gibt Leute, die das ganz toll fänden... dann muss man aber enorme Massenträgheiten in den Decoder einprogrammieren, und - ganz wichtig - eine Bremsfunktion. Mir wäre es, ehrlich gesagt, lieber, wenn diese Spielereien nicht im Decoder stattfinden, sondern in der Zentrale oder - noch besser - dem Interface zwischen Zentrale und Spieler: Computer- oder Tablet-Programm. Dann kann man sich aber auch eigentlich fast die Motorregelung sparen (siehe: delta), weil es dann eben Aufgabe des spielenden Lokführers ist, die Geschwindigkeit konstant zu halten. Die Gegen-EMK wäre dann nur noch nützlich, um die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit zurückzumelden - und damit kommt man dann auf ein völlig anderes Spielerlebnis.
Mich würde es nicht wundern, wenn Märklin das irgendwann mal für mfx+ einbauen würde; für die "klassischen" Modellbahner ist es wohl nicht interessant.
[/quote]
Gut möglich, dass sich für diese Spielidee eineige begeistern liesen. Für mich wäre das glaube ich weniger geeignet.


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#32 von Marky ( gelöscht ) , 12.11.2017 11:29

Moin zusammen,

ja die Zimos sind sehr schwer auf eine lineare Geschwindigkeitskennlinie zu bringen. Da passieren wie schon geschrieben eigenartige Dinge die man nie erwarten würde wenn man CV x oder y ändert.

z.B. wie schon beobachtet ändert sich die V max ganz krass wenn man an Cv 2 etwas rumschraubt .

Es geht zwar hier um Zimo, aber wenn man bei einem z.B ESU 3.0 die CV 5 auf max stellt und CV 6 auf 0 und die V max mit CV 53 justiert habe ich für alle bei mir verwendenten Gleichsstommotoren (HLA, Bühler, Maxon, Faulhaber) immer eine lineare Kennlinie ohne jegliche Krümmung. Das paßt immer. Natürlich nicht auf die Nachkommastelle, aber top.

Die grafische Geschwindigkeitstabelle von Train Controller zeigt mir das eindeutig (Einmessen von Loks)



Gruß Markus


Marky

RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#33 von CDC-User , 12.11.2017 12:03

Hi Markus,

Zitat

Moin zusammen,

ja die Zimos sind sehr schwer auf eine lineare Geschwindigkeitskennlinie zu bringen. Da passieren wie schon geschrieben eigenartige Dinge die man nie erwarten würde wenn man CV x oder y ändert.

z.B. wie schon beobachtet ändert sich die V max ganz krass wenn man an Cv 2 etwas rumschraubt .


Stimmt. Habe ich auch schon festgestellt, das ist total seltsam. Da möchte ich gerne wissen, was da bei Zimo programmiert worden ist? Mir erschließt sich die Abhängikeit zw. Anfahrspannung und Vmax jedenfalls nicht... :

Zitat

Es geht zwar hier um Zimo, aber wenn man bei einem z.B ESU 3.0 die CV 5 auf max stellt und CV 6 auf 0 und die V max mit CV 53 justiert habe ich für alle bei mir verwendenten Gleichsstommotoren (HLA, Bühler, Maxon, Faulhaber) immer eine lineare Kennlinie ohne jegliche Krümmung. Das paßt immer. Natürlich nicht auf die Nachkommastelle, aber top.

Die grafische Geschwindigkeitstabelle von Train Controller zeigt mir das eindeutig (Einmessen von Loks)


Ja, da scheint ESU das genau so zu machen wie man es auch erwarten würde, weil man hier erst die Kurve (Kurventyp) festlegt (Einstellung von Vmax und Vmitt CV5, CV6) und dann u.a. über die Regelungsreferenz die Regelungs "-kurve" bedient. Das entspricht dem Prinzip wie ich es oben schon beschrieben habe. "Erst Kurventyp festlegen, dann passende Referenzkurve bilden". Da so nicht alle Faktoren mit in die Kurve einfließen, kann es halt vorkommen, dass es keine perfekte lin. Geschwindigkeitskurve gibt. Solange sich das aber in einem vertretbaren Rahmen hält (Nachkommastelle) ist das auch relativ egal.

Beim Zimo scheint es da noch mehrere andere Abhängigkeiten zu geben sodass die Reihenfolge Kurventyp bestimmt Regelungsreferenzverlauf nicht eingehalten wird...


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#34 von SAH , 12.11.2017 17:50

Guten Abend Markus und Hermann,

die Änderung der vmax bei Variation der CV2 habe ich bis Software 31.xx bemerkt. Ab 33.xx ist das deutlich reduziert (gefühlt).
Wie sieht das mit der aktuellen Version 37.xx aus?

@Hermann: von der Theorie her sind Abweichungen von einer linearen Kennlinie nur dann sichtbar, wenn in der Drehzahlgleichung die dynamischen Verluste (drehzahlabhängig) gegenüber den statischen Verlusten groß werden/sind. In allen Fällen wird mit einem solchen Ansatz jedoch eine exponentielle Kennlinie herauskommen (M ~ n^2). Doch die dynamischen Verluste kann man nicht per se als groß gegenüber den statischen Verlusten darstellen. Zum Schlupf habe ich bisher keine verlässlichen Ansätze gefunden. Hast Du evtl. hier sinnvolle Ansätze?

es kommt bei manchen Modellen sogar zu einer "radizierten Kennlinie" und das ausgerechnet bei Faulhabermotoren. Darauf kann ich mir bislang überhaupt keinen Reim machen

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#35 von CDC-User , 13.11.2017 01:26

Servus Stephan-Alexander,

Zitat

@Hermann: von der Theorie her sind Abweichungen von einer linearen Kennlinie nur dann sichtbar, wenn in der Drehzahlgleichung die dynamischen Verluste (drehzahlabhängig) gegenüber den statischen Verlusten groß werden/sind. In allen Fällen wird mit einem solchen Ansatz jedoch eine exponentielle Kennlinie herauskommen (M ~ n^2). Doch die dynamischen Verluste kann man nicht per se als groß gegenüber den statischen Verlusten darstellen. Zum Schlupf habe ich bisher keine verlässlichen Ansätze gefunden. Hast Du evtl. hier sinnvolle Ansätze?



Leider kann ich dir hier gerade nicht ganz Folgen. Also korrigiere mich ggf. gerne, für folgendes :
Ein E-Motor wird doch v.a. durch eine Kennlinie beschrieben, die Drehzahl und Drehmoment in Relation setzt. (Δn/ΔM) je steiler diese Kennlinie (also je größer Δn/ΔM), desto schwächer ist der Motor. Diese Kurve zeigt praktisch, um wie viel die Drehzahl einbricht, wenn mehr Drehmoment entnommen/gefordert wird. Ein starker Motor hat eben eine flachere Kurve als ein schächerer. Dieser Zusammenhang ist aber linear.
Will man allerdings eine Drehzahlkonstanz nicht primär an der Abtriebswelle des Motors, sondern am Ende eines Antriebssystems, so muss für eine Regelung die tatsächliche Drehzahl am Ende erfasst werden. Die Frage wann es genügt, das Drehzahlverhalten an der Abtriebswelle mit dem am Ende des Antriebssystems gleich zu setzten, ist eine andere Frage. Das funktioniert im Allgemeinen umso besser, je stärker der Motor fürs Antriebssystem ist (kaum Drehzahlschwankungen trotz Belastungsschwankungen => "flache" Δn/ΔM Linie).
Zurück zur Moba:
Möchte man all FSen gut regeln, so muss man wissen, wie der Motor auf Veränderungen des Tastverhältnisses reagiert. Da ist es i.A. nicht so, dass bei linearer Veränderung des Tastgrades sich auch die Drehzahl bzw. Gegen-EMK linear verändert. Wenn ich aber durch experimentelles Ermitteln (Einmessen) weiß, wie der Motor auf alle möglichen Tastgrade reagiert, kann ich das in meiner Regelung berücksichtigen. Damit will ich sagen, dass es unter Umständen nötig ist, dass so eine Regelung nicht linear arbeitet, damit am Ende ein lin. Verhalten zu Tage tritt.

Aus diesem Grund kann es dann sein, das bei der Vorgabe einer lin. Gegen-EMK Kurve, ein Motor alleine, selbiger mit Antrieb und Lok, oder wiederum unter Last, dessen tatsächliches Geschwindigkeitsverhalten nicht immer linear verläuft. Für die geforderte Genauigkeit bei der Moba sollte jedoch das einfache Vorgeben einer EMK-Linie genügen, wenn nicht dann noch andere Dinge darauf Einfluss nehmen. Die EMK-Kurve muss dann also noch gleich sein, egal, wie eine Vmax, Anfahrspannung, ABV, Regelung, Referenzspannung eingestellt ist.



Es gibt Gleichungen für die elektrischen, thermischen und dynamischen Verluste bei Antriben, die ich aber nicht auswendig parat habe flaster: ops: . Da müsste ich erst einemal in ein paar Büchern stöbern. Hier ist es aber meist nötig (aus der Systemtheorie) das entsprechende System überhaupt zu klassifizieren und mit möglichst nur Gleichungen aus Standardmodellen zu beschreiben. Die Berechnungen sind dann oft nicht mehr so trivial, weil man meist unlösbare (nicht eindeutig lösbare) DGLen (Differenzialgleichungen) bekommt. Also bedient man sich numerischer Verfahren, bei denen man aber wieder genau schauen muss, unter welchen Voraussetzungen man so oder so vorgehen darf.
Wie gesagt, für konkreteres, müsste ich mich erst nochmal einlesen....


Was meinst du denn genau mit einer "radizierten Kennlinie"? Was stellst du denn genau fest?


Mit freundlichem Gruß,
Hermann


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#36 von Erich Müller , 13.11.2017 07:16

Hallo Hermann,

da ist noch was, was ich nicht verstehe:

Zitat

Will man allerdings eine Drehzahlkonstanz nicht primär an der Abtriebswelle des Motors, sondern am Ende eines Antriebssystems, so muss für eine Regelung die tatsächliche Drehzahl am Ende erfasst werden. Die Frage wann es genügt, das Drehzahlverhalten an der Abtriebswelle mit dem am Ende des Antriebssystems gleich zu setzten, ist eine andere Frage.



Das Übersetzungsverhältnis in unseren Lokomotiven, egal ob mit Stirnrad- oder Schnecken Übertragung, ist doch konstant. Es gibt zwar Spiel, aber keinen Schlupf.
Insofern sollte doch gelten, wenn der Motor sich um den Faktor x schneller dreht, drehen sich auch die Räder um den Faktor x schneller.

Oder meinst du, den unverbauten Motor im Vergleich zum kompletten Fahrzeug?
Was mich an den Unterschied zwischen DIN- und SAE-Leistungsmessung bei Automotoren erinnert...


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#37 von Derrick23 , 13.11.2017 14:33

Schlupf im Antrieb haben wir eigentlich wirklich nicht, nur in der Übertragung zum Gleis.

Wenn doch ist irgendwas mächtig schief gelaufen. Aber grade im Übergang von der Geraden ins Gefälle dürfte das Spiel im Getriebe zu einer geringen Verwirrung des Decoder führen, wenn die Drehzahl real am Getriebeabgang gelesen würde. Das dürfte selbst einen sauber eingestellt PID Regler vor relativ unlösbare Probleme stellen.

Wenn doch Schlupf entsteht, dann gibts ja auch nen Übergang von Gleit- nach Haftreibung, was sinkende Motorlast bei höheren Drehzahl entspricht, die Schwungmasse erhält dann die Drehzahl für die Austastlücke...


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#38 von SAH , 13.11.2017 23:16

Guten Abend Hermann,

bei den Kennlinien beschränke ich mich hier auf den Leerlauf. Demnach ist die Drehzahl nach der Drehzahlformel zu berechnen:
n = K*U - const (dynamische Verluste vernachlässigbar, I = Konst, da I = (M_Bü + M_Getriebe + M_Radschiene)).
Kommt nun der dynamische Verlust hinzu, steigt I mit der Spannung: M_dyn ~ 2pi*n.

Im ersten Fall kann man eine lineare Kennlinie erwarten. im zweiten Fall eine zunehmend abgeflachte (radiziert).
Wird hingegen der Tastgrad zweimal für die Motorspannung benutzt, so entsteht eine exponentielle Kennlinie (wie in Sinus-modellen).

Wie das zu verstehen ist, siehe pdf-Anhang.

Vielleicht bin ich aber auch auf einer falschen Fährte?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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Dateianlage:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Dateien zu sehen

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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#39 von SAH , 13.11.2017 23:21

Guten Abend Derrick,

Zitat

Schlupf im Antrieb haben wir eigentlich wirklich nicht, nur in der Übertragung zum Gleis.



einige Modelle haben keine Zahnräder, sondern Keilriemen als Antrieb, da ist dann doch Schlupf im Getriebe.
Ansonsten stimme ich mit Dir überein: wenn Schlupf, dann zwischen Rad und Schiene.
Ich suche immer noch nach einem formulierbaren Zusammenhang zwischen Belastung und Schlupf.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#40 von Derrick23 , 14.11.2017 14:21

Moin,

Keilriemen würde ich das nicht unbedingt nennen, eher Flachriemen. Und damit ist das Übertragungsverhalten deutlich schlechter. Andererseits lässt sich ein Keilriemen in unserem Maßstab wahrscheinlich auch nicht wirklich gut herstellen. Selbst die damals deutlich häufiger auftretenden Kassettenspieler und Plattenspieler mit Riemenantrieb hatten soweit ich weis keine echten Keilriemen. Gottseidank hat sich das Thema da aber auch schnell erledigt, in der Modellbahn ja auch. Sooviele Modelle mit Riemenantrieb hats ja nun nicht gegeben. Klar ist das billig und lässt große Toleranzen zu, aber dolle war das nie.


Im Überlastfall rutscht es halt, das schützt Motor und Getriebe.
Der Dehnschlupf ist bei den horrenden Drehzahlen wahrscheinlich zu vernachlässigen.

Inwiefern suchst du einen Zusammenhang zwischen Last und Schlupf, also für welche Kombination?
Rad-Schiene, Motorabtrieb--Riemen--Getriebeantrieb, Motor selbst(wohl nur bei Sinusmotoren)?


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#41 von SAH , 14.11.2017 21:33

Guten Abend Derrick23,

Zitat

Inwiefern suchst du einen Zusammenhang zwischen Last und Schlupf, also für welche Kombination?
Rad-Schiene, Motorabtrieb--Riemen--Getriebeantrieb, Motor selbst(wohl nur bei Sinusmotoren)?



Ich suche nach einer Funktion Schlupf s = f(Last) und schlupf s = f(v) (v= Geschwindigkeit), Für Letzteres ist die Curtius-Kniffler-Gleichung schon ein Ansatz, wennauch diese in eine andere Richtung geht.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#42 von Martin_G , 09.12.2017 02:38

Hallo Hermann, Stephan-Alexander und Erich

[quote="Erich Müller" post_id=1748851 time=1510553765 user_id=26147]
[/quote]

Zitat




Da hier die Diskussion offensichtlich weder beendet noch das Thema geklärt zu sein scheint, werde ich noch etwas von meinen Erfahrungen beitragen.
Ich denke, dass sich diese mit dem decken, was Hermann angesprochen und gemeint hat. Dabei meine ich besoders folgende Aussage:

Zitat

Möchte man all FSen gut regeln, so muss man wissen, wie der Motor auf Veränderungen des Tastverhältnisses reagiert. Da ist es i.A. nicht so, dass bei linearer Veränderung des Tastgrades sich auch die Drehzahl bzw. Gegen-EMK linear verändert. Wenn ich aber durch experimentelles Ermitteln (Einmessen) weiß, wie der Motor auf alle möglichen Tastgrade reagiert, kann ich das in meiner Regelung berücksichtigen. Damit will ich sagen, dass es unter Umständen nötig ist, dass so eine Regelung nicht linear arbeitet, damit am Ende ein lin. Verhalten zu Tage tritt.

Aus diesem Grund kann es dann sein, das bei der Vorgabe einer lin. Gegen-EMK Kurve, ein Motor alleine, selbiger mit Antrieb und Lok, oder wiederum unter Last, dessen tatsächliches Geschwindigkeitsverhalten nicht immer linear verläuft. Für die geforderte Genauigkeit bei der Moba sollte jedoch das einfache Vorgeben einer EMK-Linie genügen, wenn nicht dann noch andere Dinge darauf Einfluss nehmen. Die EMK-Kurve muss dann also noch gleich sein, egal, wie eine Vmax, Anfahrspannung, ABV, Regelung, Referenzspannung eingestellt ist.



Bei der Entwicklung der Motorsteuerung bei meinen C-Digitaldecodern, habe ich durch verschiedene Messungen und Tests einen Haufen an Daten gesammelt, wie sich der ein oder andere Motor bei dieser oder jener Ansteuerung verhält.
Bei einem dieser Test wurden verschiedene Motoren mit konstanter, stabilisierter DC-Spannung aus einem Labornetzteil versorgt und dann die korrespondierende Drehzahl mit einem optischen Messsystem (=> Messmethode, die das System nicht beeinflusst) für verschiedene Spannungswerte bestimmt. Erwartet hatte ich die sog. Drehzahlkonstante kn [RPM/V].
Auszug aus meinen Messdaten:
Faulhaber 1724012SR: kn im Datenblatt: 666 RPM/V Gemessen kn: 682 RPM/V ± 10.4 RPM (max Abweichung bei 1V von -43 RPM/V)
(Umot von 1V bis 14V in 0.5V Schritten)

Bei anderen Glockenankermotoren waren die Ergebnisse ähnlich. Bei den Modellbahnmotoren von Märklin, Fleischmann, Roco und Brawa war die Varianz noch viel stärker, bis zu ± 24.2 RPM/V. Dabei war noch auffällig, das die Abweichungen in der Regel größer wurden, je weiter die Motorspannung unter der Nennspannung lag. Bei den Präzisionsmotoren lag die Abweichung allerdings in einem großen Bereich bei etwa 1%.
Bei obigem Beispiel 1724012SR , zwischen 1.5V und 14V nur 1.11% .

Auf ähnliche Weise wurde auch die EMK-Spannungskonstante kE [mV/RPM] gemessen. ( Ein Motor als Antrieb mit starr verbundener Welle mit der des zu Messenden Motors. Drehzahlbestimmung wieder über optische Messung.)
Ohne weiter Details: Auch hier waren die Abweichungen rel. groß v.a. bei den standard Moba Motoren. Von einer Konstante also keine Spur.

Die Messungen wurden auch noch mit verschiedenen PWMs durchgeführt, was die Varianzen wieder veränderte. Darauf möchte ich hier jetzt nicht weiter eingehen, weil es den Rahmen sprängen würde.

Mein Fazit war, dass sich die Motoren eben nur Theoretisch so linear verhalten, wie es die Datenblätter etc. suggerieren.
Es hat sich also die Tatsache ergeben, dass weder die Veränderung des PWM-Tastgrades mit der Änderung der Drehzahl linear einhergeht, noch mit der Veränderung der Soll-Größe für die Regelung (also die Gegen-EMK-Kurve).
Ich konnte also nicht ein lineare Drehzahlkurve an der Abtriebswelle bekommen indem ich die EMK-Soll-Kurve linear aufstellte und ebensowenig gelang es über eine lineare Tastgradkurve der PWM.

Im Bezug auf Hermanns Aussage hier:

Zitat

Da ist es i.A. nicht so, dass bei linearer Veränderung des Tastgrades sich auch die Drehzahl bzw. Gegen-EMK linear verändert. Wenn ich aber durch experimentelles Ermitteln (Einmessen) weiß, wie der Motor auf alle möglichen Tastgrade reagiert, kann ich das in meiner Regelung berücksichtigen. Damit will ich sagen, dass es unter Umständen nötig ist, dass so eine Regelung nicht linear arbeitet, damit am Ende ein lin. Verhalten zu Tage tritt.

Aus diesem Grund kann es dann sein, das bei der Vorgabe einer lin. Gegen-EMK Kurve, ein Motor alleine, selbiger mit Antrieb und Lok, oder wiederum unter Last, dessen tatsächliches Geschwindigkeitsverhalten nicht immer linear verläuft.


Kann ich das bestätigen und auch mit Messdaten belegen.
-> Also habe ich mir einen Einmessalgorithmus gebastelt, der diese Informationslücke für die Regelung schließt.
Nachteil: Die Fahrstufenkurve kann nicht komplett frei konfiguriert werden und bei jeder Änderung bei der Wahl der Fahrstufenkurve, Motor-PWM-Frequenz, sollte neu eingemessen werden.

Ich hoffe ich habe alles verständlich beschrieben und konnte zur Klärung beitragen.

Freundliche Grüße,
Martin


Grüße,
Martin

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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#43 von SAH , 09.12.2017 20:34

Guten Abend Martin,

eine Frage zu Deiner optischen Messung: ist das die selbe, die Hermann benutzt hat und deren Ergebnisse in einer anderen Artikelserie publizierte?

Eine zweite Frage zu Deinen Auswertungen: liegt die Tatsache einer größeren Abweichung bei kleinen Spannungen an den größeren Verlusten?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#44 von Martin_G , 10.12.2017 00:48

Hallo Stephan-Alexander,

Zitat

eine Frage zu Deiner optischen Messung: ist das die selbe, die Hermann benutzt hat und deren Ergebnisse in einer anderen Artikelserie publizierte?


Nein, das Messsystem, welches ich Hermann ausgeliehen habe, ist einfach ein Längenmessystem mit Magnetsensor und Magnetband, wie man es von Drehbänken oder auch Fräsmaschinen o.ä. kennt (vom Prinzip wie hier: http://www.willtec.de/messen/magnetische...gnetsensor-ams2 nur eben Eigenbau für meine Zwecke).
Ich habe hier mit einem Messgerät gemessen, welches mittels Stroboskoplichteffekt und Schwebung funktioniert und ich damals noch als Schüler entwickelt habe. Hier habe ich noch ein paar Videos davon: https://www.youtube.com/watch?v=97UGwpUJ...yrmNkD_COGzSNeu
http://www.c-digitalsystem.de/ind_vtlg.htm
http://www.c-digitalsystem.de/Dokus/Vibr...11%20online.pdf

In diesem Messaufbau konkret, wurde einfach auf die Motorwelle eine kleine Markierung mittels Folienstift "geschmiert".
Dann wurde die Frequenz des Strobolichts so lange verändert, bis sich ein stehendes Bild ergeben hat und die Markierung nur einemal an einem festen Punkt zu sehen ist. (Wenn man ein stehendes Bild bekommt und die Markierung mehr als einmal zu sehen ist, hätte man ein vielfaches der Frequ) Dann einfach 1/Frequenz * 60 = RPM;
Auf diese Weise bekommt man gleich den Durchschnittswert der Drehzahl bei einer festen Spannung. Erkennbar bei den standard Moba Motoren, wo man kein perfekt stehendes Bild bekommt sonder dieses immer ganz langsam mal etwas vor, dann wieder etwas nachäuft. Aber die Drehzahlschwankung pro Umdrehung war hier ja auch nicht wichtig, sondern der Durchschnitt, der sich bei einer Motorspannung ergiebt. Bei den Faulhabermotoren habe ich immer ein quasi stehendes Bild (etwa 1/10 einer Umdrehung weiterbewegt, nach etwa 5min Laufzeit=> Abweichungen < 0.2 Hz Bereich) bekommen.

Zitat

Eine zweite Frage zu Deinen Auswertungen: liegt die Tatsache einer größeren Abweichung bei kleinen Spannungen an den größeren Verlusten?


Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, da ich mich damit nicht weiter beschäftigt habe. Für mich war primär nur interessant, wie sich die Motoren verhalten und ich entsprechend meine Regelung konfektionieren muss. (Man darf nicht vergessen, dass ich das praktisch "nur" als Hobby betreibe )

Ich könnte mir aber vorstellen, dass einfach das Verhältnis von Verlustgrößen zur Gesamtenergie die vom Motor aufgenommen wird bei Langsamlauf größer ausfällt als in einer Umgebung um den Nennbereich. Diese Umgebung ist bei den Präzisionsmotoren deutlich breiter als bei den Moba Motoren. Das wäre so meine Einschätzung ohne genaueres untersucht oder berechnet zu haben.
Man könnte das vielleicht mit einem Messsignaleingang über einen Spannungsteiler vergleichen. Der Rauschanteil, der pro Bauteil (hier: Widerstand) hinzu kommt ist in Grenzen unabhängig von der Signalstärke. Das heißt dann, dass bei einem kleinen Eingangssignal der Signal-Rauschabstand kleiner ist, als bei einem größeren. War übrigens auch ein Problem, mit dem man sich bei der Entwicklung des Decoders befassen sollte, da man ja die Gegen-EMK in einem ADC eingang Messen will und man davor einen Spannungsteiler braucht, weil manche Motoren ja eine recht hohe Gegen-EMK erzeugen und andere wiederum nicht.

Freundliche Grüße,
Martin


Grüße,
Martin

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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#45 von StephanLeist , 13.12.2017 14:03

Hallo Martin,

Ich bin gerade auf diesen Faden gestoßen und finde das sehr interessant, was du da berichtet hast.

Sag mal, die von dir entwickelten Dekoder gibt es wohl nicht für DCC? Die scheinen recht gut zu sein, sodass sie meinen Ansprüchen an das Fahrverhalten bei Loks mit Fauli gerecht werden.

Ich habe ein Video von Hermann gesehen, wo er eine Lok mit deinem C-Digitaldcoder fahren lässt.
Sowas habe ich noch nirgends gesehen. Und da ich auf Sound keinen Wert lege (ist mal ganz nett bei einer Lok aber wenn 3, 4 Züge mit Sound fahren schon Lärmbelästigung), wäre das für mich ein attraktiver Dekoder.

Ich fahre halt mit DCC und analog und steuer mit der ECoS von ESU. Dekoder habe ich von UB, Tams, Lenz, ESU v3 und v4, Zimo und neuerdings auch D&H. Ich kann bis jetzt übrigens nicht nachvollziehen warum der D&H so "gut" sein soll : Ich kam bis jetzt mit dem UB, Lenz und ESU ganz gut zu recht, würde allerdings für den ESU das mit der "besten Motorsteuerung am Markt" nicht unterschreiben. Von den Fahreigenschaften war für mich der Zimo, ESU und UB die besten, je nachdem bei welcher Lok(Motor). Bei den zwei Loks, in denen ich den D&H bis jetzt mal getestet habe, war dieser auch nicht besser als ein Zimo und man hat weniger Motorparameter zum Anpassen.
Der beste Dekoder für Funktionen ist bei mir der ESU. Auch wegen des guten Mappings.
Für die Fahreigenschaften habe ich für mich aber noch keinen Favoriten gefunden, obwohl ich so gut wie keinen Dekoderhersteller nicht schon mal probiert habe (außgenommen Märklin Dekoder).

Nach dem Video bin ich brennend an deinem Dekoder interessiert. Wie viele Funktionsausgänge liefert der denn?

Liebe Grüße,
Stephan


Freundliche Grüße,
Stephan Leist


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#46 von Martin_G , 14.12.2017 08:17

Hallo Stephan,

Zitat von StephanLeist im Beitrag lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

Sag mal, die von dir entwickelten Dekoder gibt es wohl nicht für DCC? Die scheinen recht gut zu sein, sodass sie meinen Ansprüchen an das Fahrverhalten bei Loks mit Fauli gerecht werden


Danke für das bekundete Interesse an meinen Decodern. Leider muss ich dich enttäuschen. Meine Decoder funktionieren nicht mit dem DCC-Protokoll, nicht mit der DCC- oder MM- oder mfx-Technik (Hochfrequente Wechselspannung ± 20 V ungefähr). Die Decoder sind ausschließlich für das C-Digitalsystem konzipiert (Gleichspannung von 15V => langsamere Verschmutzung der Gleisanlage + schonender für Schleifkontakte).

Zitat von StephanLeist im Beitrag lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

Ich habe ein Video von Hermann gesehen, wo er eine Lok mit deinem C-Digitaldcoder fahren lässt.
Sowas habe ich noch nirgends gesehen. Und da ich auf Sound keinen Wert lege (ist mal ganz nett bei einer Lok aber wenn 3, 4 Züge mit Sound fahren schon Lärmbelästigung), wäre das für mich ein attraktiver Dekoder.


Vielen Dank, das freut mich. Ich sehe, dass es sich gelohnt hat entsprechendes Know-how einfließen zu lassen.
Auch wenn du nicht der erste bist der meinen Decoder für DCC haben möchte, lohnt es sich in meinen Augen nicht, einen DCC-Decoder mit meiner Motorsteuerung zu entwickeln. Der Markt ist derart überfüllt von Decoder-Anbietern, ich meine es gibt min. 9 Hersteller, dass es keinen "zusätzlichen" braucht. Vielleicht möchte ja ein Hersteller meine Motorsteuerung für deren Decoder einkaufen...

Zitat von StephanLeist im Beitrag lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

Wie viele Funktionsausgänge liefert der denn?


2 für das Spitzenlicht + 3 für beliebige Funktionen. http://www.c-digitalsystem.de/Decoder_56.htm

Ich bin gerne bereit dir mehr zu beantworten und noch genauer zu erklären, dann aber bitte per PN, da das hier nicht wirklich zum Thema gehört.


Grüße,
Martin

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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#47 von elia , 08.04.2021 12:38

Guten Tag liebe Foristen,

nach dem Durchlesen der Beiträge bin ich nicht wirklich schlauer geworden.
Ich habe einige Roco AC Sound Eloks wie Vectron, Taurus mit denen ich soweit zufrieden bin. Ich habe allerdings den Eindruck, daß die Loks eine exponentielle Geschwindigkeitskennline haben was mir nicht gefällt (bei den letzten Fahrstufen gehts ab).
Die Dekoder sind vermutlich von Zimo.
Frage: Kann man mit ein paar CV-Einstellungen die Kennlinie so einigermaßen linearisieren?

Mfg: Helmut


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#48 von WolfgangReder , 08.04.2021 14:10

Hallo Helmut !
Roco Programmiert in der Regel die CV 121 und 122 ungleich 0 -> exponentielle Geschwindigkeitsregelung.
Das hat den Vorteil, im unteren Geschwindigkeitsbereich sehr feinfühlig fahren zu können. Ich mag das, ist aber nicht jedermanns sache.
Die beiden CV's haben ab Werk in der Regel den Wert 31.
Setze sie einmal auf 0 (=neutral).
Generell ist es Wert einen Blick in die Doku (sowohl Roco, als auch Zimo) zu werfen. Nicht alles was der Hersteller gut findet ist für einem selbst gut, und mach anderes wäre toll.
Die Zimo Dekoder sind sehr gut, und können sehr viel. Darum auch der "Wälzer" als Doku.

Die elende Diskussion in diesem Thread, geht meiner Meinung nach ziemlich am Thema vorbei. Ich habe eine Trix Lok die konnte keine konstante Geschwindigkeit halten; egal ob Zimo oder ESU oder Tams. An linear oder sonst irgend einem Geschwindigkeitsmapping gar nicht zu denken.
Was war die Ursache: die Entstörschaltung hat jede Motorregelung aus dem Konzept gebracht. Raus mit Drossel und Kondensator und die Lok fährt bestens; wieder egal ob Zimo, ESU oder Tams.
Ich denke am Dekoder selbst liegt es meistens nicht.
Und ohne echte Geschwindigkeitsrückmeldung des Dekoders (nur der "weiß" wie schnell sich der Motor wirklich dreht), ist jede Tachoanzeige am Fahrpult mehr Unterhaltung als Information.

lg
Wolfi


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#49 von Modellbahn Tamm , 08.04.2021 15:11

Moin zusammen,

Interessanter Thread, den ich bisher noch gar nicht kannte.
Auch ich habe Zimo Decoder und stand vor einen Ähnlichen Problem:

Ausgangslage: Ich fahre unter anderem mit der Z21 App und vorbildgerecht eingestellter Geschwindigkeitskennlinie. Die Z21 App zeigt mir einen Linearen verlauf der km/h an. Daher stelle ich alle Loks auf Lineare Kennlinie ein, damit die Geschwindigkeit, die mir die App angibt annähernd zu dem passt, was die Lok tatsächlich (ins Modell umgerechnet) auf dem Gleis fährt.

Da ich die Loks einmesse viel mir auf, dass bis zur Mitte der Kennlinie, der Verlauf exponentiell ist, danach absolut Linear. Warum auch immer. CV5 steht immer auf max und in CV 29 ist die Kennlinie nach CV67-94 eingeschaltet.
Bei keinem anderen Decoder ist das so. Weder ESU noch Piko, die ich im Einsatz habe. Lineare Kennlinie heißt dort auch linearer Verlauf der Geschwindigkeit.

Daher habe ich für mich einen Kennlinie experimentell ermittelt. Sprich die Werte 1-14 der Kennlinie mit der Hand soweit erhöht, bis die Geschwindigkeit in der Z21 App mit der aus dem Messsystem annähernd stimmt. Die Kurve verwende ich seit dem für alle meine Zimo Decoder und es passt jedes Mal ganz genau. Vorher bis zur Hälfte der Höchtsgeschwindigkeit ein Bauch nach unten (langsamer als die Anzeige), nachher angenähert passend.

Das ist so gut, ich kann zwei Loks (auch mit unterschiedlichem Decoderhersteller) in der Z21 App auf z.B. 80 km/h stellen und die beiden Loks brauchen eine Ewigkeit, bis sie mal aufeinander treffen, da der Versatz sehr klein ist. Unabhängig davon welche Höchstgeschwindigkeit die Lok selber fahren kann.


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RE: lineare Kennline mit Zimo MX645R ?

#50 von Heinzi , 08.04.2021 21:52

Hallo Zusammen
[quote="Modellbahn Tamm" post_id=2276275 time=1617887511 user_id=26236]
Da ich die Loks einmesse viel mir auf, dass bis zur Mitte der Kennlinie, der Verlauf exponentiell ist, danach absolut Linear. Warum auch immer.
[/quote] ZIMO macht das so um die excellenten langsamfahr und bescheleunigungs Eigenschaften, für die die Zimodecoder ja bekannt sind, überhaupt zu erreichen.
Zumindest in dieser Disziplin kann nicht so mancher anderer Decoderhersteller mithalten.
Ich jedenfalls bin begeistert wie meine HLA Loks mit diesem Deoder sanft anfahren und können. Habe ich mit Märklin und ESU Decoder nie erreichet.

Ja , der Nachteil dieser Vorgehensweise ist natürlich dass die Geschwindigkeiten auf den (linearen) Tachos zumindest im unteren Bereich nicht stimmen.

Die Lösung steht ja schon im Beitrage No: 23 weiter oben:
(obwohl ich das nun in meiner Anleitung auf die schnelle nicht finden kann, aber genau so habe ich das auch im Kopf)


Und gena so macht man das:
[quote="Modellbahn Tamm" post_id=2276275 time=1617887511 user_id=26236]
aher habe ich für mich einen Kennlinie experimentell ermittelt. Sprich die Werte 1-14 der Kennlinie mit der Hand soweit erhöht, bis die Geschwindigkeit in der Z21 App mit der aus dem Messsystem annähernd stimmt. Die Kurve verwende ich seit dem für alle meine Zimo Decoder und es passt jedes Mal ganz genau.
[/quote]


Gruss Heinzi
------------------
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