RE: Radius 760 mm für Märklin Maxi S 3/6 tauglich?

#1 von caseyjones , 27.05.2020 23:14

Hallo,
hat jemand Erfahrung mit dieser großen Dampflok?
Würde die auch durch den LGB-Radius 3 laufen, also R = 78 cm? Das sind zwar nicht die "vorgeschriebenen" 1,02 m, aber deutlich mehr als die kleinen Märklin-1 Radien.
Uli


 
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RE: Radius 760 mm für Märklin Maxi S 3/6 tauglich?

#2 von steve1964 , 28.05.2020 07:55

Hallo Uli,
ich habe die Maxi 18 478 ( Reichsbahn, schwarz ) hier, 2 Lampen,
fährt ganz ok soweit, vom Motor wird die Kraft zunächst über 1 Achse
angesteuert und dann über das Gestänge an die beiden anderen Treibachsen
weitergegeben. Der Schwerpunkt schien mir nicht optimal auf der
mit Haftreifen ausgestatteten hinteren Treibachse austariert,
die Lok neigte zunächst etwas zum Schleudern, ich konnte dies aber mit
Bleigewichten im Führerhaus ganz gut ausgleichen.
Da der Kessel hohl ist und viel Platz bietet, wäre auch hier Stauraum
für Bleieinlagen.
Stromaufnahme läuft werksseitig nur über die Tenderradsätze,
manche empfehlen eine Nachbesserung mit dem Vorlaufdrehgestell für
besseren Kontakt. Aber gute Rad - und Schienenreinigung tut es auch.

Zum Radius : Ich fahre hier den 1020 mm, komme gut klar damit,
bereits hier muß man die Kupplung verstellen, um den für den
Bogen erforderlichen größeren Abstand zwischen Lok und Tender
herzustellen.
Bei hoher Geschwindigkeit hatte ich schon 1 x eine Entgleisung des
Vorlaufgestells bei Einfahrt in den Bogen,
und das bei völlig ebener Strecke,
daher empfehle ich, diesen von Märklin genannten Mindestradius
von 1020 mm auch zu benutzen....
Fähst du auf dem Boden oder oberhalb, an der Wand entlang ?
Platzmäßig ist da m. M. n. nicht viel Unterschied zum 780 mm Radius,
aber deine Lok wird es dir danken....
VG
Steve


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RE: Radius 760 mm für Märklin Maxi S 3/6 tauglich?

#3 von caseyjones , 30.05.2020 00:05

Hallo,
am 2. Mai war hier ein Thread gestartet zum Thema 600 mm-Radius. Da ist die Sache ziemlich klar: Maxi Fahrzeuge laufen alle bis auf die S 3/6. Märklin-1 nur die alten, kurzen Zweiachser und (eingeschränkt) die 3achsigen Preussen.

Aber der - eigentlich interessante - 760 mm Radius wird kaum erwähnt. Vielleicht hätte ich mein Thema auf diesen Radius konzentrieren sollen, und erst in zweiter Linie die Lok S 3/6 ansprechen. Also, neuer Versuch mit "Hochholen" des Themas!

Uli


 
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RE: Radius 760 mm für Märklin Maxi S 3/6 tauglich?

#4 von Dölerich Hirnfiedler , 30.05.2020 08:43

Hallo Uli,

Die Lok fährt schon nur widerwillig durch 1020er Radius. Und gar nicht über ein Paar 1020er Weichen die als Gleiswechsel dienen. Sie fährt nicht durch den 760er Radius.

Umgerechnet ist der 760er Radius immer noch kleiner als der "alte" Industriekreis für M-Gleis in Spur H0.

mfg

D.



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RE: Radius 760 mm für Märklin Maxi S 3/6 tauglich?

#5 von caseyjones , 30.05.2020 13:49

Hallo D. , - Industriekreis - stimmt!

Und da fährt man nicht mit einer 2-C-1 Streckenlok durch; einverstanden.

Insofern hat Märklin mit der S 3/6 ein sehr merkwürdiges MAXI-Produkt geschaffen, ein Zwitter und nicht Fisch noch Fleisch.
Allerdings waren die letzten "ernsthaften" MAXI-Produkte alle in großer Nähe zur professionellen Spur 1 angesiedelt, auch die kleineren Triebfahrzeuge. Die großen sichtbaren Schraubenköpfe an den Loks waren da längst Zeugen einer überholten Konstruktions-Denkweise.

Dennoch: die klassische MAXI ist nach wie vor eine wunderschöne Bahn zum Spielen mit Kindern auf einer großen Terrasse oder auf einem geräumigen Balkon. Dieser beschränkte Platz ist natürlich für eine 01 oder S 3/6 ohnehin zu klein.

Uli


 
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#6 von steve1964 , 30.05.2020 21:32

[quote="Dölerich Hirnfiedler" post_id=2123003 time=1590821031 user_id=409]
Hallo Uli,

Die Lok fährt schon nur widerwillig durch 1020er Radius. Und gar nicht über ein Paar 1020er Weichen die als Gleiswechsel dienen. Sie fährt nicht durch den 760er Radius.

Umgerechnet ist der 760er Radius immer noch kleiner als der "alte" Industriekreis für M-Gleis in Spur H0.

mfg

D.
[/quote]
-
Hallo Dölerich,
die 18 478 die ich hier habe, meistert den 1020 Radius anstandslos,
sofern er in einer Ebene sauber verlegt ist und nicht mit Volldampf
aus der Gerade in den Beginn des Bogens gebrettert wird.
Wer mehr Tempo haben will, kann ja Übergangsbögen einbauen,
um Entgleisungen des Vorlaufdrehgestells vorzubeugen.
Ob man das als widerwillig bezeichnen kann, möchte ich dahingestellt
sein lassen.
Fakt ist, daß bereits zum Befahren dieses 1020 er - Radius,
von Märklin ausdrücklich als zulässiger Mindestradius vorgegeben,
der Abstand zwischen Lok und Tender durch eine Schraube 1 Loch weiter
verändert werden muß. Damit kann ich leben.
@ Uli :
Ich finde diese Lok gelungen, würde sie durchaus als vollwertiges Modell
bezeichnen und, wenngleich nicht Filet, so dennoch Steak oder Braten.
Grüße
Steve


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: Radius 760 mm für Märklin Maxi S 3/6 tauglich?

#7 von Dölerich Hirnfiedler , 31.05.2020 12:47

Zitat



-
Hallo Dölerich,
die 18 478 die ich hier habe, meistert den 1020 Radius anstandslos,
sofern er in einer Ebene sauber verlegt ist und nicht mit Volldampf
aus der Gerade in den Beginn des Bogens gebrettert wird.
Wer mehr Tempo haben will, kann ja Übergangsbögen einbauen,
um Entgleisungen des Vorlaufdrehgestells vorzubeugen.
Ob man das als widerwillig bezeichnen kann, möchte ich dahingestellt
sein lassen.




Hallo Steve,

Wo habe ich etwas von Entgleisungen geschrieben? Auch das Vorlaufdrehgestell habe ich mit keiner Silbe erwähnt.

Mit "widerwillig" meine ich, dass der höhere Fahrwiderstand im 1020er Kreis bei dieser Lok schon spürbar wird. Das ist nicht besonders schön und zeigt das das Fahrgestell ziemlich grenzwertig konstruiert ist. Eine 01 kann das beispielsweise besser.

mfg

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RE: Radius 760 mm für Märklin Maxi S 3/6 tauglich?

#8 von guido , 03.08.2020 03:43

Hallo,
leider sehe ich den Thread erst heute, leider etwas spät.
Ich besitze die Maxi-S 3/6.
Ich habe eine Kelleranlage in Planung und eine Gartenbahn, auf der ich mit für robusten Betrieb angepassten Spur-1-Fahrzeugen fahre. Darunter sind natürlich etliche Maxi-Fahrzeuge.

Ich habe mit der S 3/6 etliche Probefahrten veranstaltet. Das ist das Ergebnis:
Die S 3/6 meistert alle größeren und mittleren Industrieradien anstandslos. 900mm sind kein Problem, außer in Gegenbögen.
Bei 750mm sieht das schon anders aus; die Lok kommt zwar sogar durch meinen Eigenbau-Radius, der (geographisch bedingt) 700 mm und nicht mehr beträgt, eigentlich durch.
Eigentlich bedeutet aber, dass es der Tender schafft, die Lok mit Nachläufer und Rahmen, aber ohne Vorlaufdrehgestell, und alles einzeln . Hier schlägt das Gestell leider nicht genug zur Seite aus.
Die Konstruktion des Vorlaufdrehgestelles ist dieselbe wie bei der (viel älteren) P8 und der 78, die ja beide für "ernsthafte" Spur 1-Fahrer, die die Nase rümpfen, wenn unsereins durch kleine Radien will, gebaut worden sind. Leider war Märklin da nicht konsequent, die Maxi-Linie, die im Übrigen bis auf die oft bröselnden Kesselarmaturen sehr schön gelungen ist, hier auch mechanisch so umzusetzen, dass auch so eine Schnellzuglok zu den Schienen der Anfangspackung passt. Das Vorläufergestell ist sogar der identische Gusskörper wie bei den genannten Loks, da hat Märklin die Konstruktion wirklich recycelt.

Ich bin mit dem Zustand nicht zufrieden. Ich habe jetzt schon zwei 55er und eine 56er für kleine Radien hergerichtet und werde das, wenn ich mal Gelegenheit habe, auch für die 18er machen (erst kommt aber eine 38er dran, ist mir wichtiger).

Ich werde die Details des Umbaus gerne hier online stellen, wenn's so weit ist, die Details zu den 55ern und der 56 findet man hier.

Kurz gesagt musst Du:
-den Lok-Tender-Abstand mittels Verlängerung der Kupplungsdeichsel nochmals steigern. Löse dazu den Tender von der Lok, stelle beide auf den Radius und mess nach, wie viel Du brauchst. Ich verwende zum Verlängern Messingprofile und Flachschrauben.
-den Vorläufer ersetzen durch eine selbst gebaute Mechanik, die ein stärkeres Verschwenken der vorderen Laufachse zulässt
-FALLS die Lok sogar durch 600mm-Radien kommen soll, muss der Rahmen im Bereich der mittleren Kuppelachse auf jeder Seite um etwa zwei Millimeter geschwächt werden, um eine Seitenverschiebbarkeit zu gewährleisten. Das habe ich aber nur in der Theorie ermittelt; zu einer solchen Maßnahme ist ja nicht ernsthaft zu raten.
-Außerdem solltest Du im Tender den Kabelbaum von dem Seitenanschluss an den Frontanschluss verlegen, dann ist da mehr Spiel und es ist auch eleganter. Leider lassen sich ja Lok und Tender nicht ohne Weiteres trennen.
Farberklärung: grün: hab ich gemacht für meine gegenwärtigen Zwecke (siehe unten), orange: werde ich noch machen, rot: könnte man machen, mach ich aber gewiss nicht.


Übrigens wird die Lok womöglich, wenn Du sie auf den kleinen Radius stellst, tatsächlich scheinbar "hineinpassen". Dieser Schein trügt allerdings, denn die Lok kann sich ein wenig "verwinden", da die Achsen etwas Höhenspiel haben. Bei der kleinsten Motorbewegung kommt Kraft ins Spiel und die Lok hebelt sich aus dem Gleis. Also nicht blenden lassen!

Übrigens ist dazu zu raten, die Stromabnahme zu verbessern. Diese geschieht bei dem Modell nur über vier (!) Punkte am Tender. Die alten Märklin-Kontakte rutschen gern mal aus der Fassung. Ich empfehle den Ersatz durch Dingler-Kontakte und Ausstattung mit zwei bis vier zusätzlichen solcher Kontakte am Tender. Manche bauen auch noch Schleifer in die Lok, aber das war bei mir nicht erforderlich.

Bei mir fährt die Lok aus dem Keller bis in den Garten, wo sie ihren Eilzug im Übergabebahnhof, der 900mm-Weichen aufweist, stehen lässt. Und den einen Kiss-Mitteleinstiegswagen, den ich zur Fahrt auf 600mm-Radien umgebaut habe (!!!), gibt sie als Kurswagen weiter. So geht's auch.

Im Übrigen: Qualität? Mängel? Eigentlich, bis auf die genannten Bröselattacken der Kontakte, keine. Aber ein Radreifen hat sich mal gelöst; das war aber schnell wieder behoben. Wenn man kein unbedingter High-End-Spur Einser ist, ist das ein schönes Modell und wird bei mir wohl die einzige Pazifik bleiben, da ich heutigen Lokpreise (neu oder gebraucht) für große Einheitsdampfer nicht zu zahlen bereit bin...

Hoffe, die Angaben helfen Dir weiter.
Viele Grüße,
Guido


N-Anlage
1-Anlage
Lokbau
Motorumbauten
Wagenbau


 
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Registriert am: 28.06.2019
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