RE: Kompakte Lautsprechermodule

#1 von mat-spur1 , 04.12.2018 17:57

Hallo zusammen,

der Einbau von Lautsprechern, so dass sie auch ordentlich klingen, ist bei unseren Modellen nicht immer einfach.
Ich selbst bin in Spur 1 unterwegs und kämpfe öfters mit der Physik.

Auf der Suche nach "viel Bass bei wenig Raum" kommt man zwangsläufig zu aufwändigeren Konstruktionen wie Bassreflexanordnungen, Transmissionline usw., die jedoch meistens vom Akustik-Laien schwierig umzusetzen sind und am verfügbaren Platz scheitern. Nicht umsonst sind HiFi-Boxen riesig im Vergleich zu unseren Modellen.
Ein Ausweg bietet sich jetzt mit geschlossenen Gehäusen mit einem Passivradiator - einer Membran ohne Antrieb aber mit definierter Masse, die eine ähnliche Wirkung hat wie eine Bassreflexöffnung, aber kompakter zu realisieren ist. Der taiwanesische Hersteller TangBand bietet solche Module einbaufertig an, man muß kein Gehäuse mehr bauen! Siehe http://tb-speaker.com/products/list/31

Das Modul T1-1942S (135x55x31mm ohne Befestigungslaschen) geht im Frequenzgang bis unter 80 Hz und eignet sich für Modelle ab ca. Spur 2.
Das etwas kleinere Modul T1-1931S (88x36x19mm ohne Befestigungslaschen) ist Spur-1-tauglich und erreicht noch glatt die 100Hz-Marke.
Für enge Einbausituationen wie in einer Spur-1-KöF2 eignet sich das T0-2008S (55x24x9mm ohne Befestigungslaschen) ist kleiner als eine Streichholzschachtel und kann immerhin noch 200Hz sauber wiedergeben.

Ich habe verschiedene Module getestet und die folgenden Erfahrungen gemacht:
- Design und Einbau: schwarzes, sehr robustes Kunststoffgehäuse, Lautsprecher und Passivmembran sind ebenfalls robust. Die angeformten Befestigungslaschen können abgeschnitten werden. Kleben des Kunststoffs habe ich bislang nicht ausprobiert, zweiseitiges Powertape hält aber gut. In einer Märklin-Spur-1-Dampflok wie den älteren BR38, BR55, BR78, BR80 passt das mittlere Modul zum Beispiel gut in den nach unten offenen Kesselaufbau.
- Klang: sehr ausgewogen und wirklich "tief" gemessen an der Gehäusegröße, vor allem das T1-1942S. Das ist mit einem "klassisch" eingebauten Lautsprecher kaum zu erreichen. Lediglich von dem T0-2008S darf man keine Wunder erwarten.
- Lautstärke: der Wirkungsgrad des kleinen T0-2008S ist eher bescheiden (73 dB/Wm), der des T1-1931S ist ok (76 db/Wm) und beim T1-1942S ist er gut (über 80 dB/Wm). Die gängigen Soundmodule (ESU, Uhlenbrock) liefern aber genug Leistung.
- Belastbarkeit: Je nach Modul 0.5 bis 4 Watt Dauerbelastbarkeit, mit der Größe ansteigend. Man sollte mit einem vorgeschalteten Elektrolyt-Kondensator unterhalb der Grenzfrequenz abschneiden, um den Lautsprecher nicht zu überlasten. Für den T1-1942S und den T1-1931S empfehlen sich 470µF, für das T0-2008S 220 µF. Die Nennimpedanz beträgt 4 Ohm.

Gruß
Matthias


mat-spur1.jimdofree.com/

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