mein Vater hat mir zwei Gartenbahnfahrzeuge hinterlassen. Eine Tenderlok 99 211 von Zimmermann in 5 Zoll und einen gedeckten Güterwagen G10 in 7 1/4 Zoll Spur. Zu der Lokomotive gab es einmal eine Gleisanlage und 3 Wagen. Allerdings haben diese schon vor vielen Jahren den Besitzer gewechselt. Der Güterwagen ist ein reiner Selbstbau, den mein Vater bis zu seinem Tod voran getrieben hat.
Ich selber habe mit Spur H0, 0 und 1 genug am Hut und werde voraussichtlich nie mehr im Garten eine Anlage bauen. Bevor die Sachen im Keller vergammeln, wäre es schön, wenn sie in erfahrene Hände gelangen könnten.
Habt Ihr eine Idee, an wen man sich zwecks Preisindikation und/oder Verkauf wenden könnte?
Viele Grüße Tobi
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eBay wäre die Notlösung. Ich werde wohl auch mal nach Bad Orb fahren und schauen, ob ich mit Rolf Jirowetz ein paar Takte deswegen sprechen kann. Mein Vater und er hatten vor vielen Jahren wohl mal Kontakt.
Die Messe in Dresden kann ich leider nicht besuchen. Am 15.02. und 16.02. bin ich schon auf einem Modellbauworkshop. Die nächste FMesser wäre dann im März in Mannheim, soweit ich weiß.
Grüße Tobi
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Vielleicht mal bei verschiedenen Dampf(bahn)clubs anfragen, die in diesen Spuren fahren. Vielleicht sucht ja jemand dort nach einer Lok oder einem Wagen...
Hallo Tobi, die Lok hat als Bausatz ca 20,000€ gekostet, der Wagen als reiner Selbstbau ist schwer einzustufen, gehe von 1000 - 2000,--€ aus. Über die Web-Seite des DBC-D findest du die Adressen aller Dampfbahnclubs in Deutschland. Momentan herscht in der Scene aber Winterruhe ab April (Ostern) geht es in meisten Vereinen wieder los. Bis dahin ist das einzige Event in Dresden, Modellbauhn Messe Dresden vom 14.02 - 16.02.2020. Wichtig bei der Lok ist, dass das Kesseldokument vorhanden ist, Dampfkessel dieser Baugröße sind kein Spielzeug. Solltest du es nicht finden, auf der Kesselrückseite müsste das Kesselschild der Gebr. Zimmermann Öhringen angebracht sein. Wende dich mit der dort ablesbaren Kesselnummer/Jahr an Hr. Reichert bei Zimmermann. Er kann dir bestimmt ein Ersatzzertifikat ausstellen, allerdings üblicherweise nur nach Besichtigung um sicherzustellen, dass der Kessel unverändert den Bauunterlagen entspricht. Volker
vielen Dank für Deine Einschätzung und den Hinweis auf den DBC-D. Die Lokomotive ist tatsächlich ein Bausatz gewesen. Wie ich meinen Vater kenne, wird das Kesseldokument irgendwo zu finden sein. Das Kesselschild ist definitiv vorhanden. Die Lok ist von 1979. Damals war ich gerade mal 3 Jahre alt.
Laut meiner Mutter war die Lok bis 1984 bei uns im Garten in den Sommermonaten in Betrieb. Danach hat sie leihweise 1 Jahr lang noch ein Gartenbahner auf seiner Bahn gehabt. Danach stand sie wieder bei uns. Die Planung, von 5" auf 7 1/4" zu wechseln wurde nie in Angriff genommen und somit fristet sie jetzt seit 34 Jahren einen Dornröschenschlaf. In 2011 hat mein Vater das gute Stück eine Wartung unterzogen. Damals entstanden auch die Fotos. Angeheizt wurde sie aber nicht mehr.
@zugpferdchen Ich werde mal beim DBC Taunus nachfragen, zumal die in guter Reichweite liegen.
Viele Grüße Tobi
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vielen Dank für Deine Einschätzung und den Hinweis auf den DBC-D. Die Lokomotive ist tatsächlich ein Bausatz gewesen. Wie ich meinen Vater kenne, wird das Kesseldokument irgendwo zu finden sein. Das Kesselschild ist definitiv vorhanden. Die Lok ist von 1979. Damals war ich gerade mal 3 Jahre alt.
edit: Das Kesseldokument ist soeben aufgetaucht.
Laut meiner Mutter war die Lok bis 1984 bei uns im Garten in den Sommermonaten in Betrieb. Danach hat sie leihweise 1 Jahr lang noch ein Gartenbahner auf seiner Bahn gehabt. Danach stand sie wieder bei uns. Die Planung, von 5" auf 7 1/4" zu wechseln wurde nie in Angriff genommen und somit fristet sie jetzt seit 34 Jahren einen Dornröschenschlaf. In 2011 hat mein Vater das gute Stück eine Wartung unterzogen. Damals entstanden auch die Fotos. Angeheizt wurde sie aber nicht mehr.
@zugpferdchen Ich werde mal beim DBC Taunus nachfragen, zumal die in guter Reichweite liegen.
Viele Grüße Tobi
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Hallo Tobi, muss den Preis für die Lok nach unten korrigieren. Alle Baugruppen für die 5-Zoll Lok 99211 haben 2013 16670,--€ gekostet. Kritisch sehe ich nach der langen Standzeit den Zustand des Kessels, der ist möglicherweise von innen korrodiert, hier ist unbedingt eine Kesselinspektion sowie eine Kaltwasserdruckprobe fällig. (neuer Kessel ca. 4500,--€), gehandelt werden solche Loks für ca. 8000.-- bis 10000,--€. Rechne eher mit dem unteren Ende der Preisspanne. Du bist doch aus Veitshöchheim, die Kreiskleinbahn Kirchberg bei Volkach ist keine 30min entfernt. Volker
ich hatte gestern schon geantwortet, aber irgendwie ist das hier untergegangen. Also nochmals:
Ich habe über 25 Jahre lang aktiv 5-Zoll Echtdampf betrieben. Mehrere Loks aus Bausätzen (z.B. Tigerli von Fa. Ball) und Loks und Wagen nach Zeichnung bzw. Eigenkonstruktion gebaut.
Die Abbildungen hier zeigen, dass die Lok und der Kessel über 40 Jahre alt sind. Der Bausatzpreis lag 1979 bei ca. 18.000,-- DM, ohne Dampfspeisepumpe.
Wie Volker schon schreibt, ist der kritischste Faktor der Kessel. Einem 40 Jahre alten Kessel würde ich nicht mehr trauen. Schon gar nicht nach so langer Standzeit ohne Betrieb. Wer einmal einen 20 Jahre alten 5-Zoll Kessel aus Stahl von innen gesehen hat, weiss wovon hier die Rede ist. Totaler Rostfrass und massive Kalkablagerungen an den Rohren und den Innenwänden. Eine Druckprobe mit dem doppelten Betriebsdruck ist Vorschrift und bei diesem Alter unbedingt erforderlich.
Ich vermute, da ist mit Sicherheit ein neuer Kessel fällig, der schon mal nicht ganz billig ist (siehe Post von Volker). Der Austausch ist sehr aufwändig. Wenn man es nicht selber machen kann, übersteigt das ganz schnell den Zeitwert der Lok.
Einfach mal bei Fa. Zimmermann nachfragen.
Auch die Sicherheitsventile vor dem Anheizen auf jeden Fall auf Funktion prüfen.
Ich würde mit der Lok sobald die Saison wieder beginnt mal zu einem Dampfbahnclub gehen. Vielleicht ist dort jemand bereit, die Lok mal vorsichtig anzuheizen.
Selbst könnte man die Lok testen, indem man sie aufbockt und mittels Kompressor Druckluft in den Kessel einführt. So ab ca. 4 – 5 bar sollte sie dann laufen.
Eine Druckluftprobe und ein Anheizen sind bei einem Kessel nach 20 Jahren Lagerzeit absolut tabu. Da macht man zu allersrst eine Druckprobe mit Wasser bis mindestens 1,5 fachen Betriebsdruck. Dabei kommen Undichtigkeiten schon mal bestimmt zum Vorschein und im schlimmsten fall reißt der Kessel auf und es gibt keine kleine Überschwemmung.
Hallo Tobi, dem Vorschlag von Rudi, die Lok mit Druckluft zu testen muss ich auch ausdrücklich widersprechen. Wie kann man so etwas mit "25 Jahren Erfahrung im Gartenbahnbereich" empfehlen? Zum Kessel, der kann auch noch nach so langer Zeit in einem Top Zustand sein. Entscheidend ist, dass er bei Nichtbetrieb innen trocken war. Deshalb Endoskopbesichtigung und Kaltwasserdruckprobe mit dem 1,43-fachen des Nenndrucks. Austausch des Kessels ist kein Hexenwerk, habe schon in weniger als 5 Stunden genau bei diesem Loktyp Führerhaus, Wasserkästen und Kessel abgebaut, Achsspeisepumpen instandgesetzt incl. Funktionsprobe. (Mit Druckluft läuft das Fahrwerk ab ca. 1 bar, wenn mehr erforderlich, dann ist da was faul.) Lok wieder zusammengebaut und in Betrieb gesetzt. Wenn du Hilfe willst melde dich per PN. Volker
hab mir zu Schulzeiten immer die Nase am Schaufenster von Zimmermann platt gedrückt. Hab sicher auch noch Sachen die ich bei denen im Modellbahnladen gekauft habe. So ne Lok war immer irgendwie ein Traum, kaum zu glauben dass sowas einfach herum steht.
vielen Dank für die vielen und hilfreichen Informationen. Ich werde das Geschriebene in meine Planungen und die weiteren Schritte einbeziehen.
Ja, es ist schade, dass die Lok so lange nur herumstand. Es hat sich bis zum Tod meines Vaters leider nie mehr die Möglichkeit ergeben, sie anzuheizen. ich vermute jedoch, dass sich das auch in Zukunft nicht ändern wird, wenn sie weiterhin eingelagert im Keller steht. Dazu habe ich auch mit den anderen Spurweiten zu viel um die Ohren, um wieder mit Gartenbahn anzufangen.
Viele Grüße Tobi
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….. dem Vorschlag von Rudi, die Lok mit Druckluft zu testen muss ich auch ausdrücklich widersprechen. Wie kann man so etwas mit "25 Jahren Erfahrung im Gartenbahnbereich" empfehlen?.....
Weil wir es im Club zur Funktionsprobe ohne Anheizen oft genug so gemacht haben. Und wir leben alle noch!
Druckluft ist kein Dampf der sich um ein Vielfaches ausdehnt.
Was soll denn passieren? Ist im Kessel irgenwo eine Undichtigkeit, entweicht dort die Luft beim Einspeisen sofort und es kann sich gar kein Kesseldruck aufbauen. Ist alles dicht, hält der Luftvorrat selbst bei vollen 8 bar nur für ein paar Kolbenhübe. Und wenn der Regler offen ist, werden sowieso keine 8 bar erreicht. (mit einem üblichen "Bastlerkompressor")
…. Mit Druckluft läuft das Fahrwerk ab ca. 1 bar,…. ………...nun also doch mit Druckluft ???
Natürlich ist eine Wasserdruckprobe unerlässlich und muss auch entsprechend protokolliert werden
Die 99-er in weniger als 5 Stunden demontiert, instandgesetzt und wieder zusammengebaut - Respekt !!! Das schaffen die bei Zimmermann nicht.
Die Aussage „25 Jahren Erfahrung im Gartenbahnbereich“ habe ich so nicht gemacht. Wäre mir auch zu hochtrabend. Meine Worte sind bescheidener.
Dem Tobi wird dieses bla-bla allerdings nicht weiterhelfen. Deshalb klinke ich mich hier aus.
Hallo Rudi, Druckluft ist immer, entgegen Wasser, ein komprimiertes Gas. Somit expandiert es bei einem Kesselschaden schlagartig. Anders dazu Wasser, es ist nicht komprimierbar, dass man den Druck erhöhen kann liegt an den im Wasser gelösten Gasmolekülen. Beim Kessel der 99 macht es maximal 10ml zwischen drucklos und Nenndruck aus. Ich habe: …. Mit Druckluft läuft das Fahrwerk ab ca. 1 bar,…. geschrieben. Es stand nirgends etwas dass dies über den Kessel, damit war das nackte Fahrwerk gemeint. Dass Zimmermann "länger" benötigt ist klar, die verdienen ja an der Instandsetzungszeit. Wenn du in einem der Vereine, in denen ich Mitglied bin, eine Lok mit Druckluft unter Druck setzen würdest ohne dass vorher eine Kaltwasserdruckprobe erfolgt ist würdest du des Platzes verwiesen. Volker