RE: Weichenbau mit Hobby-Ecke Material

#1 von scientific , 06.05.2020 14:44

Hi Leute!

Ich hab mir von Hobby-Ecke eine Weiche gekauft um zu sehen, ob die schön aussieht und gut funktioniert. Das gute Teil ist gekommen und harrt nun, aufgebaut zu werden. Soweit sieht die Weiche einmal sehr schön aus. H0e, 7° mit ÖBB Schwellenteilung. Wundervoll.

ABER

Wie baue ich das ganze zusammen. Die Anleitung ist so, wie auch der Kontakt mit Hobby-Ecke abgelaufen ist. Nett, aber ein bisserl mühsam und teilweise nicht ganz verständlich für mich. Die Anleitung ist für jemanden, der schon 100 solcher Weichen gebaut hat, aber nicht für einen Anfänger.

Mein Bahnhof hat an jedem Ende 2 direkt aufeinanderfolgende Weichen. Es ist ein 3-gleisiger Schmalspurbahnhof.
In der Anleitung wird geraten, wegen der auftretenden Kräfte durch die Federzungenweiche, diese auf eine 4mm Pappelsperrholzplatte aufzubauen, die dann auf der Anlage montiert wird.

Soweit so gut. Baue ich aber jede Weiche für sich auf einer eigenen Pappelsperrholzplatte auf, oder ist es besser, wenn ich jeweils beide Weichen auf eine gemeinsame Platte montiere?

Und müssen die Schwellen vorgebohrt werden, bevor ich sie nagle?

lg jakob


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RE: Weichenbau mit Hobby-Ecke Material

#2 von hubedi , 14.05.2020 01:02

Hallo Jakob,

ich habe zwar noch keinen Weichenbausatz der Hobby-Ecke montiert, aber meine Selbstbauweichen in Spur N folgten einer ähnlichen Aufbauidee. Mit dieser Erfahrung würde ich Dir folgendes empfehlen ... der Aufbau auf den von Dir angesprochenen Sperrholzbrettchen aus dem relativ weichen Pappelholz funktioniert prima.

Die Weichennägel lassen sich ohne vorgebohrtes Loch nur sehr schwer eindrücken und sie verbiegen recht schnell. Es reicht, mit einem kleinen Bohrer (0,5 oder 0,6 mm) die Holzfasern der Schwelle und des Brettchens zu durchbrechen und dann die Hakennägelchen mit einer Flachzange einzudrücken. In den allermeisten Fällen sitzen die Nägel stramm im Brettchen. Sollte ein Nagel vor allem an strategisch wichtiger Stelle zu locker sitzen, kannst Du ihn vor dem Einsetzen z.B. mit flüssigem Seku-Kleber tränken.

Ich setze die Nägel zudem knapp an der Schiene vorbei. Die Haken drücken dann von beiden Seiten über den Schienenfuß hinweg auf das Profil. Durch diesen wechselseitigen Druck verklemmten sie sich noch fester in das Holz.

Ich habe die Weichen auf getrennten Brettchen montiert. Das hat den Vorteil, jede Weiche auch getrennt demontieren bzw. bergen zu können. Für ein gemeinsames Brettchen spricht die garantiert gleiche Höhenlage. Aber auch bei getrennten Brettchen habe ich noch keinen Höhenversatz feststellen können.

Für die Montage sind Gleisklammern zum Fixieren der Schienen im richtigen Abstand eine große Hilfe. Lass Dir bei der Montage vor allem der ersten Weichen Zeit und kontrolliere immer wieder z.B. mit einem abgezogenen Drehgestell den ruckelfreien Lauf der Radsätze. Bei den Testradsätzen sollte natürlich das Radsatzinnenmaß stimmen.

Ich denke, bei einer durchdachten und sorgfältigen Montage sollte der Erfolg unvermeidlich sein. Und dann wirst Du sicher viel Spaß an der exzellenten Optik haben ...

LG
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RE: Weichenbau mit Hobby-Ecke Material

#3 von scientific , 14.05.2020 11:42

Vielen Dank für die Infos.

Ich hab leider einen Konstruktionsfehler bei mir festgestellt... ich kann auf meine Grundplatte kein Schotterbett mehr aufbringen, sondern muss mit einem Fräser in das Trassenbrett rein, und dieses von unten nochmals verstärken...

Insoferne muss ich mir die Stücke, wo die Weichen hinkommen aus dem Trassenbrett aussägen um die Weiche ausbaubar zu machen und am Tisch bei gutem Licht zu montieren... Da muss ich auch noch ein wenig nachdenken.

lg jakob


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RE: Weichenbau mit Hobby-Ecke Material

#4 von hubedi , 14.05.2020 14:00

Hallo Jakob,

das ist zwar ärgerlich, ändert aber nichts an der prinzipiellen Vorgehensweise. Höhendifferenzen zwischen den Streckengleisen und den Weichen solltest Du auf jeden Fall vermeiden. Darauf solltest Du peinlich achten. Spannungen durch Höhenunterschiede verkraften die Selbstbauweichen nur in sehr begrenztem Umfang. Das gilt aber auch für Industrieweichen.

Die Federzungen erfordern gegenüber Gelenkzungen durchaus einen größeren Kraftaufwand beim Umlegen. Kratzen die Zungen dann noch über die Schwellen, liegen sie u.U nicht mehr sauber an. Achte auch darauf, dass die Zungen nach dem Anlegen oben nicht über die Backenschienen hinausragen. Das führt zu einem unansehnlichen Wackeln und im schlimmsten Fall zu Entgleisungen.der Fahrzeuge.

Aber das hört sich alles dramatischer an, als es in der Praxis ist. Wenn Du gelernt hast, worauf zu achten ist, macht der Weichenbau richtig Spaß. Und wie oben bereits geschrieben ... die Optik einer eleganten, selbstgebauten Weichenstraße ist einfach grandios. Das ist mit den üblichen Industrieweichen und ihren engen Radien kaum hinzukriegen. In Spur N ist der Effekt m.E. noch beeindruckender ...

LG
Hubert


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