Moin Frank,
In Epoche II wurde noch nach Kriterien der Epoche I gearbeitet.
Güterwagen hatten als Wagenanschrift Heimstbahnhöfe, denen sie zugeteilt waren, schon zur Preußenzeit spezialisierten sich aber verschiedene Bahnverwaltungen auf verschiedene Wagengattungen, das hat ins Besondere mit der Ersatzteilbeschaffung in den Betriebswerkstätten zu tun, so daß nicht alle Ersatzteile in jedem Heimatbahnhof in großer Menge vorgehalten werden mußten.
Natürlich sahen internationale Abkommen des VDEV = Verein Deutscher Eisenbahn Verwaltungen schon damals vor, daß jeder Güterwagen rollfähig repariert werden mußte, der zur Instandsetzung in der Werkstatt stand.
Für die Wagengestellung war es aber notwendig, entsprechen viele Wagen bestimmter Gattungen bereitstehen zu haben, damit diese auch zurückgeführt wurden, stans als Wagenanschrift häufig der Satz: "Leerwagen zurück zum Heimatbahnhof." Diese Leerwagen wurden dann als Überführungswagen im nächsten, in diese Richtung abgehenden Zug, mit eingereiht, ggfs. auch in Personenzüge.
Privatbahnen, welche über eigene Güterwagen verfügten und nicht dem VDEV oder deren Nachfolgeorganistion angehörten, mußten am Übergabebahnhof zur Staatsbahn umgeladen werden, wenn Verträge zur Weiterbeförderung bestanden, mußte die Staatsbahn diese auch entsprechend befördern und zurückführen. Die entstehenden Kosten wurden dem jeweiligen Frachtführer (Güterkunden) in Rechnung gestellt.
Je nach Größe der Sekundärbahnen (Nebenbahnen, Kreis- o. Lokalbahnen und Privatbahnen) gab es auch einen oder mehrere Verschiebebahnhöfe und auch Außenstellen.
Ob dann irgendwelche Güterwagen von Privatbahnen auf Außenstellen behandelt wurden oblag der jeweiligen Eisenbahn, für die rückgeführten Wagen, war aber der auf den Wagen "angeschlagene" Vermerk des Heimatbahnhofs wichtig.
Die Organistationsstrukturen der Privatbahnen konnten auch von denen der Staatsbahn abweichen.
Schon in der Epoche I haben sich diverse "Experten" und Eisenbahningenieure mit dem Güterverkehr beschäftigt und diverse Abhandlungen in Fachbüchern geschrieben, die dort etliche Seiten umfassen.
Ob du einen Schattenbahnhof mit Ablaufberg darstellst und Sortiergruppen bleibt dir überlassen, interessant ist es auf jeden Fall.
Noch interessanter finde ich es, einen umfangreichen Wagenpark "offen in der Anlage zu verstecken." Abstellgruppen oder Abstellgleise in diversen Güterbahnhöfen bieten sich gerade dazu an.
Wie groß soll den deine Privatbahn sein?
Welche Güter soll sie vornehmlich transportieren?
Spielt der Personenverkehr eine untergeordnete oder übergeordnete Rolle?
Wie groß ist das Streckennetz?
Wie weit sind die jeweiligen Endbahnhöfe voneinander entfernt?
Wie groß ist der Wagenpark?
Sollen reine Güterzüge verkehren?
Sollen gemischte Züge fahren?
Sollen reine Personenzüge fahren?
Gibt es eine oder mehrere Werkstätten?
Die zu benötigende Anzahl der Personenzugloks kann durch eine einfache Formel ermittelt werden.
Bei gemischten Zügen gilt die Formel für Personenzugloks.
Bei Güterzugloks ist die Formel komplizierter, vereinfacht kann aber die Personenzuglokformel angewendet werden.
Man muß die am Tag stattfindenden Fahrten ermitteln.
Daraus läßt sich der Lokomotivbedarf errechnen, wenn man die Streckenlänge der jeweiligen Bahnstrecke weiß, auf der gefahren wird.
Je nach Stärke der Lokomotiven, können auch unterschiedlich viele Wagen befördert werden.
Steht aber nur eine begrenzte Anzahl an Loks zur Verfügung, wird es spannend die möglichen Zugfahrten zu ermitteln.
Hilfreich wären Tonnagezahlen der transportierten Güter.
Neigungsstrecken reduzieren je nach Neigung die zu transportierende Anhängelast, folglich die möglichen Wagenmengen.
Wie hoch ist die Streckenkapazität?
Alles Fragen die man beantworten müßte, um optimale Stationsgrößen und Abfertigungskapazitäten ermitteln zu können.
Bei zu knapp bemessenen Lokomotivkapazitäten kann eine Störung oder größere Reperatur zu ungeahnten Problemen führen, ebenso beim Totalausfall durch Unfälle.
Bei zu großzügig bemessenen Lokkapazitäten kostet jede abgestellte Reservelok viel Betriebskapital, da kein Geld verdient wird.