[Reinhard Heckmann]

Hallo Modellbahner,

ich bin am überlegen, ob ich bei meiner Anlage Igling II die Lokschuppentore mit Servos ansteuere. Da meine Anlage eine "Sommeranlage" ist, bin ich mir nicht sicher, ob überhaupt beim Original die Lokschuppentore immer nach Einfahrt einer Lok geschlossen wurden oder offen blieben.

Auf vielen Bildern sind immer alle Tore offen. Einerseits Ich würde mir viel Arbeit sparen, andererseits soll es einigermaßen vorbildgerecht im BW Igling zugehen.

Wie ist eure Meinung?

Viele Grüße aus Igling

Reinhard

[ET 65]

Guten Morgen Reinhard,

die Frage kann Dir wohl nur ein Zeitzeuge wirklich beantworten. Eventuell mal im historischen Forum der Drehscheibe nachfragen?

Das mir bekannte Bildmaterial zeigt nur wenige Lokschuppen mit geschlossenen Türen.

Das Offenlassen der Tore kann praktische Gründe für die Arbeiter im Lokschuppen gehabt haben:
- Bessere Luft
- Mehr Licht

Wenn es kalt wurde, hat man Kohlenkörbe aufgestellt und die Kohle darin angezündet. Wie soll man auch sonst eine solche Halle heizen?
Na ja, eventuell hat man bei Starkregen die Tore zugemacht (Vermutung!).

Und danke für den Denkanstoß, aber bei nur zwei Lokschuppentoren ist das ja nicht so ein Aufwand.

Gruß, Heinz

[Stefan Walter]

"Wenn es kalt wurde, hat man Kohlenkörbe aufgestellt und die Kohle darin angezündet. Wie soll man auch sonst eine solche Halle heizen?
Na ja, eventuell hat man bei Starkregen die Tore zugemacht (Vermutung!)."

Offene Kokskörbe hat man wohl eher nicht im Schuppen aufgestellt, wenn einem sein Leben lieb war: Kohlenmonoxyd ist ein giftiges und geruchloses Gas. Über die Auswirkungen davon kann man öfters in den Zeitungen lesen, wenn Experten ihr Zimmer mit einem Holzkohlegrill beheizen.
Zur Beheizung der Schuppen (so gut es ging) gab es große Kanonenöfen, die auch an den Kamin angeschlossen waren.

Kokskörbe dienten im Freien zB. zur Beheizung der Wasserkräne, damit diese nicht erfroren.


mfG
Stefan Walter

[Schwanck]

Moin,

der Grund dafür, dass auf den meisten alten Fotos die Schuppentore offen stehen, ist eigentlich banal. Bis in die 70er waren die Filme nicht so lichtstark, dass bei starker Bewölkung oder gar im Winter ohne Sonnenschein überhaupt aufnahmen gemacht werden konnten. Ab den 80ern wurden Dampflokschuppen abgerissen oder mit Rolltoren ausgerüstet - da war Tor auf, Tor zu keine Arbeit mehr sondern nur noch ein Knopfdruck auf den Druckknopf!

[gatzi]

Hallo Reinhard,

vielleicht hilft der Vergleich zum Betrieb unserer Museumsbahn. Da werden die Tore zu Betriebszeiten offen gelassen und über Nacht verschlossen. Je nach Wetterlage sind die Tore auch am Tage zu. Betriebsbereite (Dampf-)Loks werden da nicht im sondern vor dem Schuppen abgestellt.

Viele Bilder werden tagsüber zu den Betriebszeiten aufgenommen worden sein. Da wäre es nur logisch, die Tore offen zu lassen. Betriebsbereite Dampfloks kenne ich von den Bildern her zuminderst eher vor als im Schuppen, und wenn, dann mit dem Rauchfang im Freien, ergo mit offenen Toren.

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Bei meiner N-Bahn habe ich mir eine Toröffnungsmechanik gespart, würde sonst aber einen Antrieb mit Motor wählen. Meine Gartenbahn ist groß genug, da werden die Tore wie beim Vorbild manuell bedient.

[Ulf325]

Zu meiner Lehrzeit blieben die Tore der Dampflokstände offen; obwohl wir Rauchabzüge hatten und die Loks so komplett in den Schuppen gefahren werden konnten.
Kalt abgestellte Loks (die kamen bei uns in den Schuppen, wegen der "Fans" genannten Teilediebe) hatten dann aber auch geschlossene Tore
Die Diesellok-Stände hatten schon Rolltore, die waren fast immer geschlossen.

[Reinhard Heckmann]

Hallo Modellbahner,

vielen Dank für die zahlreichen kompetenten Rückmeldungen.
Ich bin nun sicher, dass ich auf die Servoansteuerung der Schuppentore mit ruhigem Gewissen verzichten kann. Mein 5-ständiger Lokschuppen Schöneweide von Real sollte mit je einem Servo pro Torflügel vorgesehen werden. Da die Servo´s Unterflur eingebaut werden sollten, wäre dies doch mit erheblichen Bauaufwand verbunden gewesen. Als "alter" Flugmodellbaubauer hatte ich zwar eine technische Lösung, doch ist die Zugänglichkeit von unten wegen des Schattenbahnhofes problematisch.

Also lasse ich nicht vorbildwidrig bei meiner Sommeranlage Igling II die Schuppentore geöffnet.

Der aktuelle Bauzustand des Lokschuppens ist auf Seite 25 des unten angegebenen Bauthreads zu sehen.

Die nun übriggebliebenen Servos und Decoderplätze werde ich nun für die Bewegung der Wasserkräne verwenden.....

Vielen Dank noch einmal und viele Grüße aus Igling.

Reinhard