RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#1 von hubertus , 20.11.2017 18:16

Hallo,

Ich habe auf meiner Modellbahn dieser Situation.


Der rote Strich kennzeichnet das Verlauf der durchgehende Straße. Der Bahnübergang links liegt in der Ausfahrt eines Bahnhofs und wird dementsprechend mit Schranken ausgerüstet, der Bahnübergang oben ist ein Anschlussgleis nach einer Fabrik, und wird nicht mit einer Sicherungsanlage ausgestattet.
Wenn ich es einigermaßen vorbildgetreu darstellen will, wo sollte ich dann welche Strassenschilder aufstellen?
Denn auch wenn ich es Modellgemäss komprimieren sollte, liegt der Übergang des Anschlussgleises noch innerhalb der Ankündigungsbaken der beschrankte Bahnübergang.
Meine Bahn ist nach Westdeutscher Vorbild, etwa 80er Jahre.

Grüsse, Huub


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#2 von Bremser47 , 20.11.2017 20:56

Hallo Hubertus,

Wenn Du auf einen Bahnübergang zufährst, wirst Du auf beiden Seiten der Fahrbahn in 240 m auf einen solchen hingewiesen. Zuerst mit einem Gefahrenzeichen (beschrankter oder unbeschrankter Bahnübergang), es steht mit einer dreistreifigen Bake an einem Mast. Es folgt nach 80m ( 160 m bis zum Bahnübergang ) eine zweistreifige Bake auf beiden Seiten der Fahrbahn, nach weiteren 80 m folgt eine einstrifige Bake. Kurz vor dem Bahnübergang kommt das Andreaskreuz, dies kann dann mit einer Ampel aufgestellt sein und daneben steht dann die Schranke. Wenn Du es noch genauer haben möchtest, dann schaue in der StVo nach, unter Bahnübergänge. Oder frage mich ruhig mit einer PN.

Schöne Grüße


Michael


Hart in den Grundsätzen, flexibel in der Anwendung.

Bei mir könnt Ihr hier vorbei schauen!

https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=94523


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#3 von jimknopf , 21.11.2017 01:22

Hallo Hubertus,

in den 70ern/80ern war die Welt noch nicht so bekloppt wie heute, vieles wurde mit einfachen Mitteln geregelt und nicht so übervorsichtig 10-fach gesichert. Ein großer Bahnübergang (BÜ in der Stadt hatte Vollschranken über die gesamte Straßenbreite und einen Schrankenwärter, der die Lage direkt überwachte. Vor dem BÜ standen schlicht und einfach Andreaskreuze, man kam damals noch ohne Ampelwälder aus.

Dein BÜ über die Hauptstrecke bekommt also Vollschranken, Andreaskreuze und einen Schrankenwärterposten. Die Warnbaken stellst Du so auf, daß ein vernünftiger Gesamteindruck entsteht.

Der Gleisanschluß in die Fabrik ist davon völlig unabhängig und steht für sich alleine. Morgens und abends fährt die kleine Köf einmal rein und raus, das sind Rangierfahrten im Schrittempo. Dafür stehen vor dem Anschlußgleis nochmal extra Andreaskreuze, der "Bedeutung" entsprechend waren die in der Regel uralt und halb verrostet (im Gegensatz zum großen Straßen-BÜ, dessen Kreuze sind natürlich OK und gepflegt). Wenn die Rangierabteilung kam, stellte sich einfach ein Rangierer mit der weiß-rot-weißen Flagge auf die Straße und hielt die Autos an. Die Autofahrer der damaligen Zeit konnten sich noch benehmen, anders als heute, und blieben stehen, anstatt "Freiheitsberaubung" zu schreien. Außerdem war ja viel weniger Verkehr unterwegs.

Viel Spaß beim Weiterbauen .


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Viele Grüße, Reiner


 
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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#4 von hubertus , 21.11.2017 09:22

Danke.
Mal sehen ob ich es richtig verstanden habe.
Die Baken an der linke Strassenseite sind natürlich spiegelverkehrt. Der blaue Strich sind die Vollschranken.

Wäre es denkbar das die letzte Warnbake dort wo jetzt der Köf steht, aufgestellt wurde, also zwischen die Andreaskreuze des Gleisanschlusses?

Grüsse, Huub


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#5 von Dölerich Hirnfiedler , 21.11.2017 09:46

Hallo Huub,

Ich habe meine Zweifel ob so ein Industrieanschluss ein Schild "Schienenverkehr hat Vorrang" - was das Andreaskreuz ist- bekommen hätte. Ich erinnere mich an eine konkrete Situation, wo eine solche, schräge Schienenkreuzung nur mit einem Textschild "Vorsicht Schienen - Radfahrer absteigen" beschildert war. Wenn der Anschluss bedient wurde, sperrte der Rangierer die Straße mit einer Fahne.

mfg

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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#6 von klein.uhu , 21.11.2017 13:25

Moin,

Und damit bei geschlossenem Bahnübergang das Industriegleis von wartenden Autos nicht blockiert, könnte man davor eine Haltelinie markieren und ein Zusatzschild, eventuell mit einem Rotlicht verbunden mit dem am Bahnübergang danach, mit "bei Rot hier halten" aufstellen. In der Gegenrichtung reicht die Flagge des Rangierers. Der Bahnübergang sollte dann solange für den Szraßenverkehr gesperrt sein.


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#7 von jimknopf , 22.11.2017 03:00

Guten Morgen Hubertus,

in dieser Art hatte ich es gemeint. Ich würde allerdings die letzte Bake noch vor das Anschlußgleis stellen, in etwa wo jetzt die zweistreifige eingezeichnet ist. Durch die Lok im Stumpfgleis hast Du quasi einen "Längenmaßstab" von 20 Metern, da passen dann die "offiziellen" 80 Meter nach StVO nicht richtig, wenn die Bake so dicht vor dem BÜ steht. (Natürlich ist die MoBa in dieser Hinsicht immer ein Kompromiß.)

Das Anschlußgleis bekommt auch nur 1 Andreaskreuz pro Fahrtrichtung, rechts am Straßenrand. Es ist ja eine untergeordnete Gleisanlage, und wie Dölerich schrieb, gab es mitunter noch nicht mal das, sondern ein einfaches Schild. Wie gesagt: vor 40 Jahren machte man die Sache nicht umständlicher als nötig, das ist leider eine Krankheit des neuen Jahrtausends mit seinem "Rundum-Gepolstert-Sicherheits-Fimmel".

Und wenn während einer Zugfahrt auf der Strecke wirklich mal ein Auto "auf" dem Anschluß stand? Na, dann wartete die Köf einfach 'ne Minute länger. Just in Time gab's ja auch noch nicht .


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#8 von hubertus , 22.11.2017 19:56

Vielen Dank.
Dann wird es entweder ein Andreaskreuz pro Fahrtrichtung oder einfaches Schild.
Mal sehen wie es auf der Anlage am Besten aussieht.

Grüsse, Huub


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#9 von JoWild , 22.11.2017 21:36

Laut Eisenbahnbau- und -Betriebsordnung brauchst du an deinem Anschluss kein Andreaskreuz, wenn durch Posten gesichert wird. Eine Aufstellung, wie du sie zeichnest, wäre für den Straßenverkehr verwirrend. Stelle deine Warnbaken in modellhaften 80m-Abstand ab Andreaskreuz/Schranke und untereinander (für die Zeit der 1970er bis zur StVO nach der Wende und ev. bis 2013 mit Zusatz einer Meterzahl in schwarzen Ziffern am oberen Ende bei sinnvoller Verkürzung wegen z.B. einer Straßeneinmündung).
Wenn du unbedingt etwas für deinen Gleisanschluss tun willst, dann stelle Zeichen StVO 101 Gefahrstelle mit rechteckigem Zusatzschild Gleisanschluss auf, was aber m.E. überflüssig ist.
Übrigens wäre deine Straßensituation durch den flachen Kreuzungswinkel am Anschluss der absolute 2-Rad-Fahrerkiller. Vielleicht wäre ein Zusatzschild Radfahrer absteigen angebracht.


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#10 von Bobbel , 23.11.2017 08:21

@ Hubertus...

... nun möchte ich meinen "Mostrich" auch noch zugeben.


In Deiner Zeitepoche gab es verschiedene Möglichkeiten um den Bahnübergang
Getreu dem großen Vorbild auszustatten.

Ich möchte nur mal zwei Möglichkeiten aufzeigen:

1a. wenn sich Dein BÜ in einer Ortschaft befindet = Ortsstraße:
Am BÜ wurden vor den Vollschranken Andreaskreuze aufgestellt, in entsprechendem
Abstand wurde Zeichen 150 aufgestellt, sonst nix.
Der BÜ wird vor Ort gesichert.

Der Gleisanschluß wird durch die Rangierer / Zugbegleiter gesichert.

1b. wenn sich Dein BÜ an einer Hauptstraße befindet:
Sicherung wie oben, jedoch werden im 80m - 240m Abstand zusätzlich Warnbaken
aufgestellt. Oberhalb der dreistreifigen Warnbake befindet sich das Zeichen 150.
BÜ wird vor Ort gesichert.

Sicherung Gleisanschluß wie oben.

2a. Sicherung nur mit Blinklichtern (selten bei elektr. Hauptbahnen)
Warnbaken, oberhalb der dreistreifigen Warnbake befindet sich das Zeichen 151.
Steuerung / Sicherung durch den Zug.

Sicherung Gleisanschluß wie oben.

2b. Sicherung mit Halbschranken und Gelb/Rot-Licht (EBüT 80)
Warnbaken, oberhalb der dreistreifigen Warnbake befindet sich das Zeichen 150.
Steuerung / Sicherung durch den Zug.

Sicherung Gleisanschluß wie oben.

Eine spezielle Sicherung durch Andreaskreuze ist nicht nötig, eventuell ein
Hinweisschild auf das Industriegleis...

Wenn man noch weiter ins Detail gehen würde, dann könnte man die verschiedenen
Bauformen der Bahnschranken anführen. Wurden anfänglich meist Schrankenanlagen
mit zwei relativ langen Schlagbäumen verbaut, ging man ab den 1960er Jahren
dazu über Schrankenanlagen vier kurzen Schlagbäumen zu bauen. Dies hatte den Vor-
teil, daß die Kurbelkräfte geringer wurden. Das Personal wurde entlastet. Außerdem
konnten dadurch zuerst die beiden in Fahrtrichtung rechts stehenden Schranken ge-
schlossen und anschließend die beiden "linken" Schranken geschlossen werden.
Dadurch bestand für kurze Zeit noch die Möglichkeit den Bahnübergang entsprechend
der Fahrtrichtung zu räumen.
Innerhalb Orts wurden meist Schranken mit Gitterbehang verbaut, während Außerorts
vielfach Schranken ohne Gitterbehang, aber mit zusätzlichen Reflexflächen eingesetzt.

Insgesamt ein sehr interessantes Gebiet, bei dem man(n) sich richtig austoben kann.
Waren doch die verschiedenen Bauformen oft zeitgleich im Einsatz.
So gab es Schrankenanlagen der 1950er Jahre bis in die 1980er Jahre, teilweise wurden
nur Warnkreuze der neueren Bauform verwendet, die Technik blieb die alte.

Die Beschilderung oblag (obliegt) der Straßenbaubehörde.

Grüßle aus HONAU.
Klaus


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#11 von JoWild , 23.11.2017 10:34

Die Sicherung mit gelb-rot gibt es erst seit 1991 in der EBO.


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#12 von hubertus , 23.11.2017 14:28

Es ist also möglich dass das Anschlussgleis ganz ohne Andreaskreuz oder sonstiges Hinweisschild auskommt?
Das gefällt mir am besten.
Die Radfahrer sollen dann einfach aufpassen.
Für die BÜ sind die Schranken von Weinert vorgesehen, hier mit zwei lange Schranken.
Wahrscheinlich nicht ganz wie es sein soll, denn die Weinert Schranken sind mechanisch während die Bahnhofsausfahrt mit Lichtsignalen ausgestattet ist. Wenn mich das jemals wirklich irritiert, kann ich die Lichtsignalen immer noch durch Formsignalen ersetzen.

Grüsse, Huub


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#13 von JoWild , 23.11.2017 15:08

Zitat

....Wahrscheinlich nicht ganz wie es sein soll, denn die Weinert Schranken sind mechanisch während die Bahnhofsausfahrt mit Lichtsignalen ausgestattet ist...


Huub, das gibt es auch heute noch in Realität: meines Wissens z.B. beschrankter Bahnübergang in Altendorf Jurastraße an der Strecke Bamberg Nürnberg. https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/...9042.08&zoom=14
Der verschwindet aber auch bald im Rahmen des 4-gleisigen Ausbaues der Strecke Nürnberg Erfurt.


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#14 von hubertus , 23.11.2017 16:31

Das sieht mir aus als ein Haltepunkt.
Aber eine mechanische Schrankenanlage (mit Schrankenwarter) bei der Ausfahrt einer mit Lichtsignale ausgestattete Bahnhof, gab es das?
Wurde schön sein wenn meine Lösung dem Vorbild nah ist.

Grüsse, Huub


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#15 von Dölerich Hirnfiedler , 23.11.2017 17:00

Zitat

Die Sicherung mit gelb-rot gibt es erst seit 1991 in der EBO.



Hallo,

Es mag sein, dass es das erst 1991 in den Vorschriften gab. In der Praxis gab es das seit mindestens Ende der 1970er: https://www.deutsche-digitale-bibliothek...AOISVBUZTEMLVFL

Ich erinnere mich gut, dass es Anfang der 1980er eine Fahrschulprüfungsfrage gab, in der die Antwortmöglichkeit in der das Schließen der Schranken mit "gellbem Licht" vorangekündigt wurde, nicht angekreuzt werden durfte, obwohl ich in jeder Fahrstunde, manchmal auch mehrmals, einen solchen Bahnübergang kreuzte.

mfg

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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#16 von JoWild , 23.11.2017 21:37

Dieser Bahnübergang lag zwischen Augustenburgstraße und Eisenbahnstraße in Karlsruhe Grötzingen. Die Kreuzung der Kirchstraße mit der Eisenbahnstraße lag direkt hinter dem Übergang. Welche verkehrlichen Besonderheiten zu der Aufstellung der Ampel führten ist mir unbekannt außer dass die Kirchstraße nachrangig war.
An beschrankten nicht automatischen Bahnübergängen mit Vollschranken hatte man früher keine Blinklichter

Heute ist die Gesamtsituation dort komplett verändert. Die Bahn ist nicht mehr 2-gleisig und der Bahnübergang durch eine Unterführung ersetzt.


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#17 von Dölerich Hirnfiedler , 24.11.2017 09:59

Hallo Joachim,

Mir sind keine betrieblichen Besonderheiten bekannt. Im Bezirk der Direktion Karlsruhe gab es eine ganze Reihe solcher Übergänge. Hier ein paar Kilometer weiter: https://www.deutsche-digitale-bibliothek...DIXF6K3TIVCMSXN
Auch diesen Übergang gibt es schon lange nicht mehr.
Es gab aber anderswo diese Version der Signalisierung: http://hessen24.org/2015/03/ (etwas nach unten scrollen).

"Früher" ist keine unbedingt brauchbare Zeitangabe. Ich erinnere mich im Oberrheintal an mit Schrankenposten gesicherte Übergänge außerhalb von geschlossenen Ortschaften die auch zusätzlich mit Blinklicht gesichert waren.

Und hier gibt es ein Bild einer Situation die der oben geplanten Modellbahn sehr ähnlich ist: https://bnn.de/lokales/buehl/langer-weg-...kenfreien-stadt

mfg

D.



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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#18 von JoWild , 24.11.2017 14:18

Der Bahnübergang Oberaustraße ist ja komplett entfallen und durch die Fußgängerüberführung zum S-Bahnhalt Grötzingen Oberaustraße ersetzt. Die Überführung der (S-)Bahnlinie nach Bretten ist ja noch vorhanden. Auch hier liegt direkt hinter dem Übergang der Abzweig in den Tullaweg mit offensichtlich einer Vorfahrtsregelung rechts vor links. Der verbliebene Stumpf der Oberaustraße auf der Seite zur Augustenburgstraße gehört heute zu dieser.

So, ich habe aber noch etwas gefunden:
StVO §19 im Stand von März 1971:
Bahnübergänge
...
(2) Fahrzeuge haben vor dem Andreaskreuz, Fußgänger in sicherer Entfernung vor dem Bahnübergang zu warte, wenn
1. sich ein Schienenfahrzeug nähert
2. rotes Blinklicht oder gelbe oder rote Lichtzeichen gegeben werden,
3. die Schranken sich senken oder geschlossen sind oder
4. ein Bahnbediensteter Halt gebietet
.....

Man darf sich also nicht nur nach der EBO richten sondern auch nach der StVO (mea culpa).
Das nach Absatz 2 Nr. 2 mit der Ampel ist aber weder in der EBO noch in der StVO der damaligen Zeit bildlich dargestellt.


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#19 von Sinerb , 24.11.2017 17:18

Grüß Euch

hab hier paar Videos gefunden

wo noch das gelbe und rote Licht benutzt wird.

https://www.youtube.com/watch?v=MvO8eWH2UK4
und dieses
https://www.youtube.com/watch?v=dbZedOqZU6o
Schön zu sehen erst leutet das gelbe, dann wird auf rot geschaltet, dann das Läutewerk, dann senken sich die
Schranken.

Gruß Sinerb


"Eine Regierung muss sparsam sein,weil das Geld, das sie erhält aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt."
Friedrich der Große


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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#20 von hubertus , 24.11.2017 18:19

Auf meiner Anlage werden die Bahnschranken mit Sicherheit keine Ampelanlage oder Blinklichter bekommen.
Feel free darüber weiter zu reden über, aber ich mach da nicht mit.

Aber kann jemand zu dieser Frage noch was sagen?

Zitat

Das sieht mir aus als ein Haltepunkt.
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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#21 von Bobbel , 25.11.2017 20:59

Zitat

Die Sicherung mit gelb-rot gibt es erst seit 1991 in der EBO.



Mag sein, daß die BÜ-Sicherung erst 1991 in die EBO aufgenommen wurde. Was
die Sicherung der Straße mit der Eisenbahnbau- und Betriebsordnung zu tun hat
weiß ich allerdings nicht. Ich denke vielmehr, daß die Art der Sicherung (gelb /
rotes Dauerlicht) in der StVO niedergeschrieben wurde.

Der von mir beschriebene Bahnübergang wurde bereits im Olympiajahr 1972 mit
gelb-roten Ampeln ausgerüstet...!

Grüßle aus HONAU.
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RE: ? zu Strassenschilder bei Bahnübergang

#22 von JoWild , 26.11.2017 00:26

Und was habe ich weiter oben in Beitrag 18 mit Quellzitat geschrieben?


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#23 von Bobbel , 26.11.2017 04:12

@ JoWild...

Bereits im Jahre 1967 wurde ein weiterer Eintrag / Ergänzung der EBO vorgenommen:

Am 28. Mai 1967 trat die neue Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung vom 8. Mai 1967 in Kraft.
Diese wurde nun als „EBO“ abgekürzt. Alle Zeichen zur Sicherung der Bahnübergänge, wie sie
die Verordnung zur Änderung der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung vom 1. Januar 1961
festgelegt hatte, blieben in Kraft. Neu hinzu kam ein Lichtzeichen mit der Farbfolge Gelb-Rot.

Dies soll nur ein Hinweis und keine Kritik sein.

Bisher wußte ich noch nicht, daß die Gelb-Rot-Ampel mit rotem Dauerlicht bereits vor fünfzig
Jahren niedergeschrieben wurde. Man(n) lernt halt nie aus...!


Übrigens...
... für H0-Bahner gibt es sagenhaft-schöne Verkehrszeichen (ab Epoche III), Baken, Andreaskreuz
und Zeichen 150 / 160 bei H0fine.

Schönen Sonntag...

Grüßle aus HONAU.
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