#10 von
Bobbel
, 23.11.2017 08:21
@ Hubertus...
... nun möchte ich meinen "Mostrich" auch noch zugeben.
In Deiner Zeitepoche gab es verschiedene Möglichkeiten um den Bahnübergang
Getreu dem großen Vorbild auszustatten.
Ich möchte nur mal zwei Möglichkeiten aufzeigen:
1a. wenn sich Dein BÜ in einer Ortschaft befindet = Ortsstraße:
Am BÜ wurden vor den Vollschranken Andreaskreuze aufgestellt, in entsprechendem
Abstand wurde Zeichen 150 aufgestellt, sonst nix.
Der BÜ wird vor Ort gesichert.
Der Gleisanschluß wird durch die Rangierer / Zugbegleiter gesichert.
1b. wenn sich Dein BÜ an einer Hauptstraße befindet:
Sicherung wie oben, jedoch werden im 80m - 240m Abstand zusätzlich Warnbaken
aufgestellt. Oberhalb der dreistreifigen Warnbake befindet sich das Zeichen 150.
BÜ wird vor Ort gesichert.
Sicherung Gleisanschluß wie oben.
2a. Sicherung nur mit Blinklichtern (selten bei elektr. Hauptbahnen)
Warnbaken, oberhalb der dreistreifigen Warnbake befindet sich das Zeichen 151.
Steuerung / Sicherung durch den Zug.
Sicherung Gleisanschluß wie oben.
2b. Sicherung mit Halbschranken und Gelb/Rot-Licht (EBüT 80)
Warnbaken, oberhalb der dreistreifigen Warnbake befindet sich das Zeichen 150.
Steuerung / Sicherung durch den Zug.
Sicherung Gleisanschluß wie oben.
Eine spezielle Sicherung durch Andreaskreuze ist nicht nötig, eventuell ein
Hinweisschild auf das Industriegleis...
Wenn man noch weiter ins Detail gehen würde, dann könnte man die verschiedenen
Bauformen der Bahnschranken anführen. Wurden anfänglich meist Schrankenanlagen
mit zwei relativ langen Schlagbäumen verbaut, ging man ab den 1960er Jahren
dazu über Schrankenanlagen vier kurzen Schlagbäumen zu bauen. Dies hatte den Vor-
teil, daß die Kurbelkräfte geringer wurden. Das Personal wurde entlastet. Außerdem
konnten dadurch zuerst die beiden in Fahrtrichtung rechts stehenden Schranken ge-
schlossen und anschließend die beiden "linken" Schranken geschlossen werden.
Dadurch bestand für kurze Zeit noch die Möglichkeit den Bahnübergang entsprechend
der Fahrtrichtung zu räumen.
Innerhalb Orts wurden meist Schranken mit Gitterbehang verbaut, während Außerorts
vielfach Schranken ohne Gitterbehang, aber mit zusätzlichen Reflexflächen eingesetzt.
Insgesamt ein sehr interessantes Gebiet, bei dem man(n) sich richtig austoben kann.
Waren doch die verschiedenen Bauformen oft zeitgleich im Einsatz.
So gab es Schrankenanlagen der 1950er Jahre bis in die 1980er Jahre, teilweise wurden
nur Warnkreuze der neueren Bauform verwendet, die Technik blieb die alte.
Die Beschilderung oblag (obliegt) der Straßenbaubehörde.
Grüßle aus HONAU.
Klaus
Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!