Hallo Hans-Georg,
ich meine folgendes gesehen zu haben:
Ich habe versucht, es auf die Schnelle anhand eines Bildausschnitts zu verdeutlichen. Leider waren die Bilder von Dir nur in einer sehr kleinen Auflösung hochgeladen worden. Ich hoffe dennoch, man kann einigermaßen sehen, was ich meine.
Die blaue Kurve zeigt den Weg des Spurkranzes. Möglicherweise liegt die Spurrille hinter der Herzstückspitze nicht in der Flucht mit der Spurrille zwischen den Backenschienen. Fährt nun ein Fahrzeug gegen die Herzstückspitze über die Weiche, könnte der Spurkranz mit der Spitze kollidieren. (rot eingekreist). Wenn Du Glück hast, holpert es nur. Im schlimmsten Fall wird das Rad aus der Rille gehebelt und die Fuhre entgleist.
Ob meine Vermutung stimmt, kannst Du recht einfach prüfen. Du legst die Weiche flach auf die Hand und peilst dann durch die Spurrille in Richtung Herzstückspitze. Wenn Du in der Rille die Spitze im Weg des Spurkranzes sehen kannst, stimmt etwas nicht. In diesem Falle kannst Du versuchen, an der Spitze mit Hilfe einer Messerfeile die betroffene Rille zu erweitern.
Mir scheint sowieso, die Herzstückspitze ragt zu weit in das Herzstück hinein. Ich vermute, die Weichengeometrie kann so nicht passen. Wenn Du die Spitze weiter hinten festlötest, wird zwar die Lücke größer, aber das ist durch die vergrößerte Radbreite zunächst nicht weiter tragisch. Du darfst sie nur nicht zu weit nach hinten verlagern, da sonst das Rad in die Lücke fallen wird. Die Abstände musst Du so festlegen, dass die Spitze einerseits nicht in die beiden Spurrillen ragt, aber die Herzstücklücke wie angesprochen nicht zu groß wird. Gerade bei schlanken IBW ist das eine gewisse Herausforderung.
Die grünen Striche auf der Zeichnung möchten darauf hinweisen, dass m.E. die Backenschienen über die Herzstückspitze hinaus verlängert werden sollten. Die Räder erhalten auf diese Weise über die Herzstücklücke hinweg eine bessere Führung.
Lass Dich beim Bau der Weichen nicht zu sehr vom Aussehen der Vorbildgleise beeinflussen. Die Geometrie der großen Bahn folgt ganz anderen Voraussetzungen. Wir können uns mit unseren Modellfahrzeugen nur annähern und müssen uns an die Normen der Hersteller halten. Die Alternative wäre die Überarbeitung der Räder, was allerdings auch nicht immer zu besseren Ergebnissen führt.
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken. Mit hat es zu Beginn enorm geholfen, meine Weichen mit einem ausgebauten Drehgestell-Radsatz Millimeter auf Millimeter abzufahren und genau zu beobachten, was die Räder speziell beim Passieren des Herzstücks machen. Viele Ungereimtheiten sowohl bei Industrie- als auch bei meinen Selbstbauweichen sind mir so klar geworden.
LG
Hubert
PS: Nee ... schon wieder will es meine Rechtschreibkorrektur besser wissen und hat bei den "Selbstbauweichen" ein 'b' eingefügt. So entstanden "Selbstbauweibchen" ... nicht schlecht ... ... und das trotz der aktuellen Genderdiskussionen!