RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#1 von KBayStB , 28.05.2020 12:55

Hallo,
da dies mein erstes Posting ist, möchte ich mich kurz vorstellen:

Ich bin zuletzt vor 50 Jahren als Kind Modellbahn gefahren und habe mich seit dem auch nicht mit dem Thema beschäftigt. Nun bin ich zufällig wieder darauf gestoßen und lerne mit wachsendem Staunen solche Begriffe wie "DCC", "Lasercut" oder "NEM-KK".

Ich möchte mir eine kleine Spielbahn aufbauen, auf der es viel zu rangieren gibt, auf der auch ab und an ein Zug - möglichst per Zufallsteuerung, möglichst automatisch - eine Runde dreht, um etwas "eye candy" zu haben, während sich so rangiere. Im Prinzip möchte ich also soetwas wie Inglenook mit angeschlossenem Schattenbahnhof nebst Paradestrecke (also nicht im wörtlichen Sinne, sondern nur um Euch ein Idee zu geben, in welche Richtung es gehen soll). Und zwar auf so 3 bis 4 qm.

Bisheriger Planungs- und Ausbaustand: Na ja, auf meinem Küchentisch liegt ein Märklin-Einsteigerkit mit Gleisbox und MS2. An rollendem Material wäre da der Glaskasten in der aktuellen mfx-Version und die unverwüstliche "Waldkirch". Mehr ist im Zulauf. Dazu ein paar M-, K- und C-Gleise.

Meine Fragen:

Eigentlich wollte ich das ganze mit M-Gleise realisieren, weil ich dachte, was vor 50 Jahren gut war, kann heute nicht schlecht sein. Aber abgesehen davon, dass ich für die Weichen wohl Schaltstromverstärker benötigen würde (ist das so?), sind die Passungen vom C-Gleis wirklich überzeugender. Seht ihr das auch so? Der Glaskasten tut sich jedenfalls auf M-Weichen schon schwer, der "Waldkirch" sind die egal.

Um meine oben beschrieben kleine Anlage zu realisieren - insbesondere zufallsgesteuerte, automatische Fahrten vom SBhf zu SBhf - benötige ich eine Computersteuerung mit einem Programm wie z.B. Rocrail oder ähnlich? Ist das so?

Falls das so ist, ist die einfachste und preiswerteste Lösung, um einen PC mit der Gleisbox zu verbinden (und sich die mfx-Funktionalität zu erhalten), ist die PC-Schnitte vom CAN-Projekt? Jedenfalls, falls man das Mäusekino und die Steuerelemente einer möglichen Centralstation 2 oder 3 ohnehin eher nicht nutzen möchte? Eine CS2 oder CS3 erscheint mir etwas overkill zu sein, nur um einen PC mit dem Gleis zu verbinden? Über die CAN-Schnitte bekomme ich CS2-Software auch auf einen normalgroßen Monitor, ohne eine CS2 kaufen zu müssen?

Und falls das alles so ist, benötige ich dann spezielle Rückmeldedecoder für die CAN-Schnitte oder tut es da jeder Hersteller?

Ganz andere Baustelle: Könnt ihr mir Literatur zur Epoche I empfehlen? Möglichst für Einsteiger, ohne gleich von Achsfolgen erschlagen zu werden? Lohnt der mehrteilige "Bayern Report" bzw. "Preußen Report", auch wenn man nicht zum Nietenzähler werden will?

Vielen Dank für Eure Hilfe und Grüße aus Hamburg
Andreas


Liebe Grüße
Andreas


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RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#2 von LPW ( gelöscht ) , 28.05.2020 14:45

Hallo Andreas,

Zitat

Ich möchte mir eine kleine Spielbahn aufbauen, auf der es viel zu rangieren gibt, auf der auch ab und an ein Zug - möglichst per Zufallsteuerung, möglichst automatisch - eine Runde dreht, um etwas "eye candy" zu haben, während sich so rangiere. Im Prinzip möchte ich also soetwas wie Inglenook mit angeschlossenem Schattenbahnhof nebst Paradestrecke (also nicht im wörtlichen Sinne, sondern nur um Euch ein Idee zu geben, in welche Richtung es gehen soll). Und zwar auf so 3 bis 4 qm.


wenn ich es richtig erinnere, gibt Inglenook die Situation eines recht kleinen Bahnhofs wieder. Du benötigst bei diesen Vorstellungen einen etwas größeren Bahnhof, der den Inglenook-Spurplan natürlich trotzdem enthalten kann. Ich würde Dir empfehlen, den Spielwert Deiner Gleispläne in losem Aufbau zu testen, bevor Du Dich mit einer Anlage festlegst. C- und M-Gleis kommen Dir dabei ja entgegen.

Desweiteren empfiehlt sich Vorbildliteratur zu interessanten Bahnstrecken und Bahnhöfen, die i.d.R. auch Spurpläne enthalten und als Anregung dienen können.


Zitat

Bisheriger Planungs- und Ausbaustand: Na ja, auf meinem Küchentisch liegt ein Märklin-Einsteigerkit mit Gleisbox und MS2. An rollendem Material wäre da der Glaskasten in der aktuellen mfx-Version und die unverwüstliche "Waldkirch". Mehr ist im Zulauf. Dazu ein paar M-, K- und C-Gleise.

[...]

Eigentlich wollte ich das ganze mit M-Gleise realisieren, weil ich dachte, was vor 50 Jahren gut war, kann heute nicht schlecht sein.


Dein Wiedereinstieg bietet Dir die Gelegenheit, auf den bei allen Gleissystemen häßlichen und auch technisch problematischen Mittelleiter zu verzichten. Aber mit M-Gleis heute noch mal neu einsteigen - Dein Ernst? Märklin hat sein C-Gleis für seine Konzernmarke Trix auch in einer verbesserten Version für das Zweileiter-System herausgebracht, so daß Du dessen Vorzüge auch ohne Punktkontakte genießen könntest.


Zitat

Aber abgesehen davon, dass ich für die Weichen wohl Schaltstromverstärker benötigen würde (ist das so?), [...]


Wenn Du digital schalten möchtest, benötigt Du Decoder für (fast) jede Weiche. Steuerungen aller Art (etwa Fahrstraßen) schalten Magnetartikel aber nicht gleichzeitig, sondern kurz hintereinander, schon um die Spannungsquelle zu schonen. Weichendecoder, die bis zu 2 A über ihre Ausgänge abgeben, sollten selbst für M-Weichen ausreichen. Ich würde den realen Strombedarf Deiner M-Weichen aber einfach mal messen, um zu beurteilen, ob Du nicht sogar zwei davon an einen Decoderausgang anschließen kannst, etwa bei einer Gleisverbindung, bei der eine separate Bedienbarkeit der beiden beteiligten Weichen nicht benötigt wird. Messe den Strom aber im Analogbetrieb, wenn kein richtiges "True RMS"-Meßgerät verfügbar ist.


Zitat

Um meine oben beschrieben kleine Anlage zu realisieren - insbesondere zufallsgesteuerte, automatische Fahrten vom SBhf zu SBhf - benötige ich eine Computersteuerung mit einem Programm wie z.B. Rocrail oder ähnlich? Ist das so?


Einfache Automatisierungen lassen sich mit der Central Station 3 (Plus) von Märklin bewältigen. Es gibt aber keine Zentrale, die mit den verfügbaren PC-Steuerungen mithalten könnte. Der (recht teure) TrainController ist nur schwer in Verlegenheit zu bringen, Rocrail ist hier aber auch recht beliebt und liest sich ebenfalls sehr kompetent.
Von rangierendem Spielbahner zu rangierendem Spielbahner: Zentralen wie ECoS oder Central Station sind IMHO viel zu teuer und Du bist auf den Fortschritt angewiesen, den die Anbieter dieser Zentralen nach dem Kauf noch machen. Spare aber auch nicht am falschen Ende; ein Handregler ist zum Fahren schön, aber zum Schalten völlig unzureichend. Ich kann die Intellibox II von Uhlenbrock empfehlen, mit der man schön fahren, aber auch ein paar Weichen gut beherrschen kann. Sie steht einer PC-Steuerung aber nicht im Wege, sondern wird breit unterstützt. Der Handregler Daisy von Uhlenbrock ist schnurgebunden, kann aber auch mit einem Funkmodul für schnurlosen Betrieb nachgerüstet werden.

In jedem Falle benötigt Automation aber Rückmelder, d.h. Du mußt beim Gleisbau eine Gleisbesetztmeldung vorsehen. Das bedeutet im Falle des Märklin-Systems, daß die Anlage in Abschnitte aufzuteilen ist, in denen eine von den anderen Abschnitten elektrisch isolierte Schiene mit einem Rückmeldemodul verbunden wird. Fährt dann mindestens eine Märklin-Achse in diesen Abschnitt ein, gelangt von der nicht isolierten Schiene Fahrstrom über die leitende Achse in die isolierte Schiene und das Rückmeldemodul erkennt daran die Belegung. Beim Zweileiter-System wird dagegen mit Stromfühlung gearbeitet, dazu passende Rückmeldemodule erkennen zumindestens den Stromverbrauch des Triebfahrzeugs. Wenn man die "Gleichstromachsen" mit einem Widerstand oder mit Widerstandslack elektrisch überbrückt, kann auch in diesem System jeder Wagen erkannt werden.


Zitat

Falls das so ist, ist die einfachste und preiswerteste Lösung, um einen PC mit der Gleisbox zu verbinden (und sich die mfx-Funktionalität zu erhalten), ist die PC-Schnitte vom CAN-Projekt? Jedenfalls, falls man das Mäusekino und die Steuerelemente einer möglichen Centralstation 2 oder 3 ohnehin eher nicht nutzen möchte? Eine CS2 oder CS3 erscheint mir etwas overkill zu sein, nur um einen PC mit dem Gleis zu verbinden?


In der Tat, genau das versuchte oben zu erläutern.

Der Wert speziell des mfx-Protokolls relativiert sich, sobald man seine Loks in der PC-Steuerung "eingerichtet" hat, denn das muß man ja nur einmal tun. Nutzt man Fahrzeuge an mehreren Zentralen, sorgt das System sogar für Probleme, weil die eine Zentrale nicht zwangsläufig von den Konfigurationsänderungen im Lokdecoder erfährt, die zuvor mit einer anderen vorgenommen wurden. Das betrifft etwa das Funktionsmapping, also die Abbildung von Sonderfunktionen wie Licht, Geräusche, Pantographen etc. auf die Funktionstasten.

Soweit ich weiß, verbaut Märklin heute keine Decoder mehr, die nicht auch DCC können, egal ob in Loks, Weichen oder Signalen.


Zitat

Ganz andere Baustelle: Könnt ihr mir Literatur zur Epoche I empfehlen? Möglichst für Einsteiger, ohne gleich von Achsfolgen erschlagen zu werden?


    Chronik der Eisenbahn, Heel Verlag, genehmigte Lizenzausgabe 2005 im Weltbild Verlag, Du benötigst nur den ersten Band.
  • Artur Fürst: Die Welt auf Schienen, Reprint eines zum Ende des ersten Weltkrieges entstandenen Buches im Weltbild Verlag, keine Angst, nicht in Fraktur gedruckt
  • Bernd Kuhlmann: Eisenbahnen auf Usedom (3. Auflage alba 2005)
  • Bücher des Fahrzeugarchivs im alba-Verlag, ich habe Band 4, Bäzold, Rampp, Tietze: Elektrische Lokomotiven deutsche Eisenbahnen, das auch die Ellok der Ep. I enthält


Nicht vom Weltbild Verlag und dem ja teilweise recht seichten Programm abschrecken lassen, die hier genannten sind gute Bücher. Das Buch über die Eisenbahn auf Usedom ist hier nur stellvertretend für alle anderen Bücher dieser Art genannt, da diese immer auch die Anfänge, also die Ep. I im behandelten Landstrich darstellen. Empfehlenswert sind auch die Publikationen der DGEG (z.B. "Eisenbahn Geschichte") oder der ÖGEG.


Zitat

Lohnt der mehrteilige "Bayern Report" bzw. "Preußen Report", auch wenn man nicht zum Nietenzähler werden will?


Die kenne ich nicht.

Ich war nun schon Monate nicht mehr da, aber hat die Buchhandlung in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes nicht ein relativ breites Angebot an Eisenbahnliteratur? Modellbahnen Hesse an der Landwehr bietet jedenfalls auch Eisenbahnliteratur an.

Mit freundlichen Grüßen
LPW


LPW

RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#3 von Y-Weiche , 28.05.2020 15:13

Hallo Namensvetter,

Inglenook oder Timesaver kannst du eigentlich mit jeder Anlagenform kombinieren.

Die allererste Frage, die ich mir stelle, wenn ich 3 bis 4 qm höre: Ist das am Stück oder geschnitten?

Was ich damit meine: Zu den ersten Vorüberlegungen sollte gehören, wie man den Platz im Eisenbahnzimmer am besten ausnutzt. Anregungen dazu findest du hier:

viewtopic.php?t=49516,-anlagenplanung-grundlagen-und-faq.html

Vor allem den schwarzen Fleck auf den Abbildungen mit der Aufschrift "nicht erreichbar" sollte man sich in unserem Alter sehr zu Herzen nehmen.

Hab Spaß!
Andreas


 
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RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#4 von Quox , 29.05.2020 03:02

hallo Andreas ,

Ich habe genau so eine Anlage realisiert , wenn Du Lust hast https://www.youtube.com/watch?v=xCt4vKWrLEo&t=172s einfach anschauen.
Vorne habe ich Rangierbetrieb ,pendle zwischen der Raffinerie und dem BW und rechts der Farbenfabrik , und der Maschinen Fabrik . Vom Schattenbahnhof kommen verschiedene Zuggarnituren , fahren die Paradestrecke und verschwinden wieder. Alles vollautomatisch nach Fahrplan gesteuert mit TrainController. Alle Blöcke haben virtuelle Taster am PC- Bildschirm und ich kann beliebig und völlig variabel die Züge über die Anlage auch manuell fahren lassen. Alles überwacht keine Unfälle. Es klackert ein bisschen und die Weichen für komplizierte FAhrstraßen sind geschaltet. Mir macht diese Kombination von moderner Technik und klassischem Märklin spielen viel Spaß.
Vor allem ist es auch für einen völligen Laien wie mir möglich eine attraktive Moba zu haben. Alles funktioniert zuverlässig. Kein rumgemurkse , kein stundenlanges Fehlersuchen, kein angeschiebe, exaktes vorbildgerechtes bremsen. Auch der Zeitaufwand ist überschaubar.
Viel Spass Peter


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RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#5 von KBayStB , 29.05.2020 15:45

@LPW
Vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten. Offenbar waren meine bisherigen Vorüberlegungen ja nicht ganz verkehrt. Das freut mich.

Zweileiter mit H0? Mhhh... Vor 50 Jahren gab es da Glaubenskriege. Nachdem Fleischmann seine H0-Linie im letzten Jahr eingestellt hat, dachte ich, Märklin hat diesen Krieg jetzt endgültig für sich entschieden? Was mir am 3-Leiter gefällt ist, dass man sich Rückmeldegleise quasi für lau basteln kann und, dass es keine Probleme mit Kehrschleifen gibt. Bzgl. Letzterem habe ich inzwischen bei Youtube mal nach Filmchen zum Thema geschaut und gebe zu, dass ein Kehrschleifenmodul nun auch kein Hexenwerk ist. Und so viele Kehrschleifen hat man ja auch nicht.

Aber:

Ich habe bei einem bekannten Online-Auktionshaus mal im Bereich Modellbahn, Lokomotiven, digitale Steuerung und Epoche I die Worte "Märklin", "Fleischmann für Märklin" und "Roco für Märklin" eingegeben und das mit "Roco" und "Trix"" verglichen.... Nicht nur der Unterschied in der Anzahl der Angebote ist enorm, auch die Anzahl der unterschiedlichen Modelle kommt mir deutlich vor. Selbst, wenn Trix wohl mehr oder weniger alles von Märklin auch auf 2-Leiter herausbringt, ich glaube, ich bleibe bei den PUKOs... Anschauen werde ich mir aber die 2-Leiter nochmal. Wäre da dann nicht statt der MS2 und der CAN-Schnitte eine z21-start nebst Multimaus preiswerter für das Fahren mit dem Computer?


@Y-Weiche
Oh, oh, ja. Die sinnvolle Tiefe der Anlage habe ich im Blick. Zwar sind meine Arme nicht kürzer geworden, aber bei der Reichweite ist ja auch der Bauchumfang zu berücksichtigen Zur Verfügung stehen 3,10 m immer an der Wand lang, bei denen man auf 1 m Tiefe gehen kann aber durchaus nicht muss. Hinzu kommt ein Wurmfortsatz von etwa 90 cm Länge und 30 cm Tiefe, ideal für einen Fiddle Yard oder ein Ausziehgleis oder eine kleine Lokstation. Grundsätzlich wollte ich die Anlage auf "bauchfreundlichen" 60 bis 70cmm Tiefe halten und nur an einem Ende auf 90cm oder 100cm für eine Wende / Wendel zu gehen.

Als Thema geht mir ein (fiktiver) Grenzbahnhof um 1910 zwischen Bayern und Preussen (oder Württemberg, sei's drum) nicht aus dem Kopf. Also lupenreine Epoche I. Das hilft auch bei den Zug- und Wagenlängen. Schnellzüge können nach kurzem Halt durchfahren. Lokal- und Regionalzüge machen hier Kopf. Güterzüge werden aufgelöst und neu zusammengestellt. Und ein (eigentlich zwei) BW braucht es auch. Und um Platz zu sparen, das ganze auch noch als Spitzkehren-Bahnhof. Der Computer kümmert sich um die Personenzüge und den Schattenbahnhof, und ich "bearbeite" derweil mit einer T3 den Güterrangierverkehr... Ja, das wäre fein.


@Quox
Ja, genau so von der Art her stelle ich mir meine zukünftige Anlage vor. Ich bin auch erleichtert, dass nicht jeder gleich fotorealistische Dioramen baut.

Ohnehin scheinen wir eine gewisse Seelenverwandtschaft zu besitzen: Ein Aquarium mit Zwergcichliden - allerdings Tanganjika, nicht Malawi - hatte ich über viele Jahre im Büro. Beim Fliegen bin ich allerdings nicht über den Microsoft Flusi hinaus gekommen. Und dann auch meistens nur VFR von EDHI nach EDDH, auf''m Taxiway gelandet und den ATC einen guten Mann sein lassen. Bloß blöderweise die 737 auf dem Apron übersehen... Aber immerhin kann ich einen ADF/MDI von einem Fieberthermometer unterscheiden...


Bevor ich einer eigentlichen Anlagenplanung weitermache, werde ich mir über die Pfingsttage mal Gedanken über ein Kleinstprojekt machen. Ich habe ja 50 Jahre keine Häuschen zusammengeklebt und keine Kabel gezogen. Ich benötige ein "Tischprojekt" (2-ständige Lokstation mit Kleinbekohlung oder so), um wieder in Übung zu kommen und die für mich neue Technik erproben zu können. Aber das wird schon.


Liebe Grüße
Andreas


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RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#6 von Babbel , 29.05.2020 16:38

Hallo Andreas,

Zitat

Wäre da dann nicht statt der MS2 und der CAN-Schnitte eine z21-start nebst Multimaus preiswerter für das Fahren mit dem Computer?



Wenn du dich für RocRail entscheidest und eine Lötkolben besitzt gäbe es noch Plan B

https://wiki.rocrail.net/doku.php?id=arduino:wio-overview-de

Ich selbst steuere mit WIO-Contol oder auch über die APP, als Zentrale MS2 mit WIO-CAN (Eingebaut in die Gleisbox) als "Dekoder" (Rückmelder und Ausgänge inkl. RGB LED) verwende ich WIO I/O.

Und das ist in Verbindung mit RocRail

Zitat

die einfachste und preiswerteste Lösung, um einen PC mit der Gleisbox zu verbinden




Grüße Berthold


Ja M-Gleise weil es immer so war
Ich bin nur ein Schreiner dem man ein Multimeter geschenkt hat.
Märklin empfiehlt den gemeinsamen Rückleiter https://www.maerklin.de/fileadmin/media/...ik-Tipp-407.pdf
Im Schattenbahnhof sollte das zuverlässigste Gleis- und Weichenmaterial verwendet werden. = M-Gleis, seit 60 Jahren kein Ausfall.
RocRail mit WIO


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RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#7 von LPW ( gelöscht ) , 29.05.2020 17:07

Hallo Andreas,

Zitat

Zweileiter mit H0? Mhhh... Vor 50 Jahren gab es da Glaubenskriege. Nachdem Fleischmann seine H0-Linie im letzten Jahr eingestellt hat, dachte ich, Märklin hat diesen Krieg jetzt endgültig für sich entschieden?


Fleischmann wurde vom gleichen Investor gekauft, dem Roco schon länger gehört. Damit haben zwei Vollsystemanbieter im Zweileiterbereich fusioniert und ihr gemeinsamer Eigentümer, eine kaum bekannte Holding-Firma aus München, hat Synergien realisiert. Die Geschichte "uns sind ein paar Formen für das Profi-Gleis H0 kaputt gegangen" glaube ich natürlich nicht. Immerhin blieb in mit Roco Line wenigstens das bessere Gleissystem übrig, auch wenn das Profi-Gleis seine Vorzüge hat. Im H0-Programm sollte Roco lieber deutlich mehr Fleischmann-Tugenden durchscheinen lassen als bisher, auch in wirtschaftlicher Hinsicht.

Märklin hat dagegen schon Jahre früher Trix übernommen und damit gezeigt, daß es sich nicht allein auf sein Puko-Programm verlassen will. Weltweit betrachtet ist dieses System ohnehin immer eine Insel geblieben, AFAIR hat das kein einziger ausländischer Hersteller jemals übernommen. Die bieten allenfalls einzelne Fahrzeuge in einer märklin-tauglichen Version an, wenn sie im deutschsprachigen Markt aktiv sind oder jemand sowas bei ihnen bestellt und die komplette Produktion absetzt.

Richtig vorsichtig wäre ich aber bei den digitalen Komponenten von Märklin. Hier ist man noch immer auf einem Closed-System-Trip, den auf dem IT-Markt selbst so ein Gigant wie IBM nicht hat durchhalten können. Hier waren Fleischmann und Roco schon vor ihrer Fusion für sich allein deutlich besser in der Funktion und auch viel preiswürdiger aufgestellt. Märklin hat mehr Iterationen hingelegt, also höhere Entwicklungskosten gehabt und sich dann mit ESU auf einen nicht wirklich passenden Partner eingelassen. Die Digitalausrüstung von Märklin war und ist IMHO über die ganze Zeit viel zu teuer. DCC wird bei Trix auch keineswegs durch mfx ersetzt, stattdessen müssen Märklin-Komponenten seitdem auch DCC können, was das Ganze nicht einfacher macht.


Zitat

Ich habe bei einem bekannten Online-Auktionshaus mal im Bereich Modellbahn, Lokomotiven, digitale Steuerung und Epoche I die Worte "Märklin", "Fleischmann für Märklin" und "Roco für Märklin" eingegeben und das mit "Roco" und "Trix"" verglichen....


Warum blieb Fleischmann für das Zweileitersystem in Deinem Vergleich außen vor?

Ich hänge ja den Ep. V und VI an, die im Verhältnis zur omnipräsenten Ep. III über lange Zeit generell recht stiefmütterlich behandelt wurden und mit denen ich zur Zeit meines Wiedereinstiegs 2002/2003 beinahe ein Exot war. Trotzdem konnte ich in diesem Jahr alle meine noch verbliebenen Wünsche allein aus dem Fleischmann-Angebot erfüllen; von 2009 bis 2019 habe nichts in mein Hobby investiert. Dabei bin ich wählerisch und erwerbe fast ausschließlich Ware in OVP, die von Vitrinen- oder Schachtelbahnern zu stammen scheint. Selbst meine fünf von acht IC-Wagen von einem Betriebsbahner hier hätte ich mittlerweile auch so zusammenbekommen können.


Zitat

Anschauen werde ich mir aber die 2-Leiter nochmal. Wäre da dann nicht statt der MS2 und der CAN-Schnitte eine z21-start nebst Multimaus preiswerter für das Fahren mit dem Computer?


Es kommt darauf an. Glücklich, wer von Anfang an genau weiß, wie er fahren und schalten will. Das manuelle Steuern einer Lok per Smartphone, Tablet oder PC kommt i.A. noch nicht so gut an - ein physischer Drehknopf scheint immer noch das natürlichere Steuerelement zu sein. Beim Schalten ist ein Gleisbildstellpult aber optimal. Geht das mit einer z21-Start, zumindestens wenn man sie freischaltet? Ein Handregler würde mir dazu nicht ausreichen, auch nicht am Anfang.

Mit freundlichen Grüßen
LPW


LPW

RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#8 von DG-300 , 29.05.2020 17:46

@KBayStB + @Quox
Das sind tolle Gemeinsamkeiten, da bin ich auch dabei, Aquarium, fliegen und Märklin
Das mit dem Automatikbetrieb und gleichzeitig manuell steuern ist/war auch mein Wunsch.
Inzwischen glaube ich es gibt dafür keine Lösung, Du kannst zwar mit einem Programm Automatikbetrieb machen und dann über dieses Programm auch einzelne Züge bedienen. Aber das ist für mich nicht das gleiche, wie der manuelle Betrieb aus unseren Kinderzeiten.
Darum habe ich mich aktuell für die CS3 entschieden, da diese dann bei Automatischer Blocksicherung, einen kompletten manuellen Betrieb ermöglicht. Allerdings sind dem Automatikbetrieb auf der CS3 enge Grenzen gesetzt wenn mehrere Loks die gleiche Strecke befahren.
Das bedeutet, z.B. mehrere Loks befahren eine Strecke, Steuerung eines SBH alles kein Problem, aber wenn Du z.B. eine bestimmt Lok an eine bestimmten stelle abbremsen lassen möchtest oder eine bestimmte Funktion ausführen lassen möchtest, geht es nur wenn diese Lok exklusiv die Strecke befährt.
Nach meiner Meinung gibt es leider den Königsweg, egal ob PC-Steuerung oder Zentrale noch nicht.
Aber das ist ja das schöne an dem Hobby man kann rumspielen und probieren.
Viele Gleise führen in den Bahnhof


lg Björn

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RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#9 von Quox , 30.05.2020 10:34

Stimmt den idealen Weg gibt es eben nicht. Denn es sind viele Faktoren und die, in Kombination und mit dem Geldbeutel, da einfließen.
Für mich war seit dem Besuch vom MiWULa in Hamburg eben die Technik dort das Mass der Dinge. Die Landschaft bekomme ich in der Ausführung eh nicht hin , aber mit einem neuen Grassmaster werde ich noch ein bisschen verbessern können.

Was ich aber will ich das ich komplexe Fahrstrassen geschaltet bekomme und event -gesteuert was passiert. Das da ein Automatik Betrieb läuft ( nicht nur im Kreis !) und ich gleichzeitig parallel etwas steuern kann. Wer da einen gesicherten kleinen , klaren Kreisbetrieb hat braucht kein Computer. Aber bei bei mir gibt es zwei verschlungene Hauptstrecken über die auch mit 6 Abstell Gleisen hinweg Pendelzugbetrieb läuft. Dann noch eine Neben Strecke. Alles auf 4,50 X 2,50 M plus Sattenbahnhof ! .

Wenn ich da mit einem virtuellen Taster aus einem Block heraus einen Zug irgendwo mit Druck auf einen weiteren virtuellen Taster im Zielblock eine komplizierte Fahrtstrecke auslöse dann klackt das nur noch zig mal und alle Weichen sind gestellt und es ist sichergestellt das kein langer Zug da einen Unfall hat. Auch bei viel Traffik !
Ich habe auch versucht das mit der Konsole hin zu bekommen . Mich gegen Computer wirklich gewährt. Aber keine Chance. Die Software Programme sind so leistungsfähig ( Muss ja nicht TC sein ) da fragt man sich, warum so eine teure Console das nicht auch kann.

Ok, meine ESU Ecos ( vergleichbar cs3) hat wenigstens genügend "Bumms" ( Ampere) und ich spare mir die ganzen Booster bei meiner Anlagen Größe . Außerdem funktioniert alles mit den Switch Piloten zusammen und dem S 88 . Nie auch nur das geringste Problem. Ich hasse Fehler suchen. Ich hasse dicke Handbücher. Und ich hasse benutzer-unfreundliche Software oder ewig langes einstellen von Fahrwegen mit testen an Consolen. Ich hasse wenn etwas nicht auch flexibel funktioniert.Ich hasse wenn Loks Kontaktprobleme haben und man "anstubsen" muß. Ich hasse wenn ich erst nachschauen muß das der Zug passend im SB steht. Da fährt der runter und die Software erledigt in der unteren Ebene den Rest. So muß das laufen. KEin Kopf unter die Platte oder Video Überwachung.

Wie halt im MiWUla in HH , nur halt nicht so perfekt und eben im kleinen.
Die Tag und NAcht Beleuchtung läuft passend zum Fahren mit Fahrplan auch aktuell. https://www.youtube.com/watch?v=2FKItkWmTEY

Ich habe es nach viel ausprobieren und Infos hier im Forum und bei You Tube so für MICH ideal herausgefunden.

Grüße Peter


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RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#10 von LPW ( gelöscht ) , 30.05.2020 11:14

Hallo Peter,

Zitat

Wenn ich da mit einem virtuellen Taster aus einem Block heraus einen Zug irgendwo mit Druck auf einen weiteren virtuellen Taster im Zielblock eine komplizierte Fahrtstrecke auslöse dann klackt das nur noch zig mal und alle Weichen sind gestellt und es ist sichergestellt das kein langer Zug da einen Unfall hat. Auch bei viel Traffik !


das klappt auch mit einer Steuerungssoftware nur unter Voraussetzungen.

Zitat

Ich habe auch versucht das mit der Konsole hin zu bekommen . Mich gegen Computer wirklich gewährt. Aber keine Chance. Die Software Programme sind so leistungsfähig ( Muss ja nicht TC sein ) da fragt man sich, warum so eine teure Console das nicht auch kann.


Für Märklin und ESU ist die Firmware der Zentrale nur eines von mehreren technischen Problemen, die erhebliche Entwicklerkapazität beanspruchen. Der Hersteller des TrainController und seine Leute beispielsweise befassen sich dagegen mit nichts anderem. Und bei Community-Software befassen sich auch nur Leute mit dem Thema, die Zeit und Lust dazu haben und sich dem Termindruck jährlicher Spielwarenmessen oder des Weihnachtsgeschäfts nicht aussetzen müssen.

Soweit ich weiß, hat beispielsweise Hr. Freiwald (Hersteller des TrainController) mit Roco kooperiert. Aber das ist für beide Seiten ein Balanceakt, da sie eine gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit voneinander wahren müssen. Der Softwareentwickler sollte vielleicht weniger preisgeben als der Systemhersteller aufnehmen und im Laufe der Zeit selbst beherrschen müßte. Obendrein ist Hr. Freiwald nur für sich selbst verantwortlich, aber das Roco-Management muß quartalsweise zum Rapport, wie auch die meisten anderen Spielwarenhersteller.

Fleischmann hat ebenso wie Piko mit Uhlenbrock kooperiert, wobei Fleischmann mit seinem FMZ-System anders als Piko umfassende eigene Systemerfahrung hatte. Mich hat damals auch die Wahl dieser angesehenen Zentrale von der Solidität Fleischmanns überzeugt. Piko hat sich dann mal von ESU ein sehr schönes Steuergerät entwickeln lassen, aber leider war das nicht von Dauer, jetzt ist man anscheinend wieder zurück zu Uhlenbrock ...


Zitat

Ok, meine ESU Ecos ( vergleichbar cs3) hat wenigstens genügend "Bumms" ( Ampere) und ich spare mir die ganzen Booster bei meiner Anlagen Größe.


Vor einigen Wochen hat hier mal jemand wegen ECoS als Zentrale für seinen Modellbahn-Verein angefragt, wobei es um Module ging. Dabei stellte es sich heraus, daß dieses System gerade dabei dann nochmal extra teuer und aufwendig ausfällt - finde ich schwach. Klar muß es im Grunde genommen nur für einen selbst gut funktionieren, aber als ITler bin ich es gewohnt, für viele andere und auch über den Tag hinaus zu denken.

Mit freundlichen Grüßen
LPW


LPW

RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#11 von Quox , 30.05.2020 19:42

Hi LPW ,

Ist nicht windigipet schon von Viessmann aufgekauft ?

Wenn ich ein Hersteller wäre hätte ich schon längst eine Software Lösung wie Itrain , Windigipet oder TC im Programm. Entweder gekauft oder selbst entwickelt.
Nehmen wir einfach die Fahrstraßen Programmierung . Unbeschreiblich wie da der Unterschied in der Handhabung ausfällt .

Das ganze Thema mit vorbildlichem langsamen abbremsen , traumhaft mit der Software. Keine extra Komponenten keine Verdrahtung, weniger Rückmelder . DA bekomme ich höheren Nutzen bei weniger Aufwand und Kosten.

Und das manuelle Fahren z B mit einer App am Handy zwischen drin geht auch noch . Kostet nix.
G Peter

PS. Deine Anmerkung "das klappt auch mit einer Steuerungssoftware nur unter Voraussetzungen." muss ich bisschen widersprechen .Keine Voraussetzungen! Es wird sogar bei mir überwacht das keine E- Lok nicht in einen Block fährt der keine Oberleitung hat , wie bei der Nebenstrecke. Ich kann auch viele Loks gleich zeitig starten dann warten die eben bis frei ist , selten kann es auch mal zu einem D ead lock kommen. Dann stehen halt zwei Züge voreinander aber kein Unfall ! Es passieren auch keine Flankenfahrten . Bei sehr kritischen Weichenstraßen kann man einfach die seiten Blöcke zeitweise zur Sicherheit sperren. Es gibt einfach keine Unfälle mehr ! Wie bei der echten DB : )


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RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#12 von LPW ( gelöscht ) , 30.05.2020 20:57

Hallo Peter,

Zitat

Ist nicht windigipet schon von Viessmann aufgekauft ?


habe ich noch nicht von gehört, achte ich aber auch nicht besonders drauf. https://www.windigipet.de/foren/index.ph..._page_impressum liefert jedenfalls keinen Hinweis darauf.


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Wenn ich ein Hersteller wäre hätte ich schon längst eine Software Lösung wie Itrain , Windigipet oder TC im Programm. Entweder gekauft oder selbst entwickelt.


Das ist so einfach nicht, Unternehmen als reine IT-Anwender können dabei sehr leicht scheitern. In den letzten Jahren war schon die Personalgewinnung eine Hürde, zumal für IT-fremde Unternehmen ohne Erfahrung damit. Insoweit könnte der Kauf eines laufenden Unternehmens tatsächlich die einfachste Lösung sein. Sofern Hr. Freiwald oder Hr. Peterlin erfolgreich sind oder sich zumindestens so fühlen, mußt Du natürlich gute und vermutlich auch sehr teure Argumente für einen Verkauf an Dich haben. Eine Community kann man vermutlich überhaupt nicht kaufen, jedenfalls nicht zuverlässig mit allen erforderlichen gewerblichen Schutzrechten.

Aber selbst wenn Du irgendwann sowas wie Windigipet oder TrainController im Angebot hast, wäre das für einen Modellbahn-Systemhersteller ein Bereich mit zusätzlichen und vor allem auch völlig neuen Support- und Pflegeanforderungen. Vielleicht gelingt es Dir sogar, technisch genügend Abstand zu den verbreiteten Betriebssystemen zu halten und es beispielsweise auf der Basis von Java plattformübergreifend zu entwickeln. Hier verbleibt Dir dann aber immer noch der Aufwand, etwa für Windows, MacOS und vielleicht auch noch Linux jeweils eigene Installer oder Pakete bereitzuhalten, damit die Anwender das sozusagen mit einem Klick auf ihre Rechner bekommen. Und Du brauchst jetzt immer noch Windows-, MacOS- und Linux-kundige Mitarbeiter im Support, damit auch sehr unerfahrene Anwender ihre Layout-Dateien wiederfinden und Deine Steuerungshardware anbinden können. Auch Java oder irgendeine andere Entwicklungsgrundlage entwickelt sich weiter, so daß hier auch Pflegebedarf entsteht.

Du sagst "Windows reicht"? Naja, für Markenanbieter wie Märklin oder Roco könnte es ein Risiko sein, etwa MacOS-Anwender vor den Kopf zu stoßen. Daß Märklin- und Apple-Jünger einige Gemeinsamkeiten haben, behaupten nur böse Zungen. Aber heute sollte man solche Software ohnehin nach dem Client-Server-Prinzip aufbauen, weil für den Server vielleicht tatsächlich "Windows reicht", aber die Anbindung von Tablets unter Android oder IOS als Client durchaus ein Muß ist, von normalen Webbrowsern und dem Betrieb mit mehreren Mitspielern an einer Anlage nicht zu reden. Und schon werden weitere IT-Kompetenzen benötigt.


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Nehmen wir einfach die Fahrstraßen Programmierung . Unbeschreiblich wie da der Unterschied in der Handhabung ausfällt .


Handhabung - das nächste schwierige Stichwort. Die einen schwören auf den TrainController, die anderen auf Railroc oder Windigipet. Welches Schweinderl hättest Du denn eigentlich genau programmieren lassen? Und alle anderen, die eines der unberücksichtigt gebliebenen Konzepte vorgezogen hätten, vor den Kopf gestoßen?

Märklin hätte womöglich gut daran getan, den Server in einer grauen Box (hat da jemand Gleisbox gesagt?) ohne eigene Benutzeroberfläche, aber mit aller für eine Zentrale und diesen Server erforderlichen Elektronik unterzubringen. Der Server läßt sich nämlich vermutlich relativ abschließend formulieren, so daß er keiner Automatisierung im Wege steht und prinzipiell "alles geht", und das für ziemlich lange Zeit. Wenn man das gut macht, könnte man bei den Oberflächen auf wer-weiß-wie-vielen Systemen mit deutlich weniger Aufwand mithalten. Aber das muß man können oder man muß diejenigen, die es können, auf dem Arbeitsmarkt oder als Unternehmen finden.

So hat das beispielsweise die Firma Toy-Tec gemacht (https://toy-tec.de/alan-entdecken/), neben deren Modellbahnsteuerung ALAN sich selbst sowas wie ZIMO als unreifer Bastelkram ausnimmt - wenn es denn so funktioniert, wie dargestellt. Wobei die sich von allen anderen dahingehend unterscheiden, daß sich auch die Stromversorgung jedes einzelnen Abschnitts als separate "Aktoren" darstellen lassen und man durch dieses Konzept sogar ohne Lokdecoder auskommt.


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PS. Deine Anmerkung "das klappt auch mit einer Steuerungssoftware nur unter Voraussetzungen." muss ich bisschen widersprechen .Keine Voraussetzungen!


Es wird immer ein Minimum an Rückmeldung benötigt, es sei denn, die Systeme können bildverarbeitend per Kamera(s) vorgehen.


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Es gibt einfach keine Unfälle mehr ! Wie bei der echten DB : )


Da kennst Du die aber schlecht. Selbst wenn sowas wie SpDrS-Technik da ist und funktioniert - dann lassen sie auf Ersatzsignal fahren, "weil das flüssiger geht" und spielen dann nebenbei noch mit ihrem Handy.

Mit freundlichen Grüßen
LPW


LPW

RE: Wiedereinstieg nach 50 Jahren und viele Fragen

#13 von Railwolf , 20.06.2020 21:32

Leute, zwei dringende Wünsche:

  1. Könntet ihr für solche Fachsimpelei darauf verzichten, anderer Leute Threads zu kapern, und ganz speziell das Anfängerfragen-Forum davon verschonen?
  2. Wenn jemand schon sein Material angeschafft hat, sind Missionare absolut fehl am Platz. Respektiert doch die Entscheidung des anderen!


Jetzt habt ihr nämlich wieder mal einen Interessenten vergrault.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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