RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#26 von 8erberg , 11.05.2020 18:22

Hallo,

bei Schmalspur waren und sind die Geschwindigkeiten gemächlich. Die Lenzschen-Dampfloks (wie z.B. die Franzburg http://www.museumseisenbahn.de/jfahrzeug/franzburg.htm) kamen mit 30 km/h Vmax aus.

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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#27 von Gabriel , 12.05.2020 11:23

Zitat

wenn Du eine lastregelung willst (hier definiert als konstante Geschwindigkeit), ist eine decodergesteuerte Lastregelung der falsche Weg. Da hilft nur ein Taktgeber am Motorausgang in Verbindung mit einem schlupflosen Getriebe (der misst sehr genau) oder als Alternative einTaktgeber an der Achse / am Rad, das aber eine um die Getriebeübersetzung vergrößerte Ungenauigkeit gegenüber der Messung am Motorausgang hat.
Das Ergebnis des Taktgebers als Regelkreis an die analoge / PWM Motoransteuerung geben und färtich !

So etwas hatte Karl Grote vor ca. 10 Jahren mal im Rahmen einer WLAN-gestützten Loksteuerung in Kerkrade auf einem öffentlcihen Fahrtag vorgestellt (inclusive punktgenauem Rangieren über mehrer Stunden mit entsprechender Gleisblockade). Berichte zu dieser Regelung waren unter dem Stichwort "WLANKrok" im Spassbahn-Forum abgelegt.

Du solltest m.E. jetzt langsam mal anfangen, Dein Lastenheft für das Projekt zumindest für den Anteil Gartenbahn zu definieren, im Moment kommen laufend neue Forderungen (hier z.B. die Lastregelung zur gleichbleibenden Geschwindigkeit auf unebener Strecke) hinzu.
Erst wenn alle Forderungen / Anforderungen auf dem Tisch liegen (ggf. noch gewichtet), kann man sich vernünftig Gedanken um die Realisierung machen!


Ok, sehr schade, dass der Decoder das nicht nativ packt.

Ich habe in dem Forum mal nach WLANKrok gesucht, aber leider die Berichte dazu nicht finden können. Da findet man vor allem was von dir
http://www.spassbahn.de/forum/index.php?...63460#post63460

Guter Punkt, "Lastenheft" kommt unten.

Zitat

hier handelt es sich um eine Gartenbahn im Freien, da sind GBMs (Stromfühler) nicht zwingend zuverlässig. Ich verwende daher Reedkontakte bei meiner Gartenbahn.



Reedkontakte hört sich gut an, kommt auf die Liste . Welche Ortsgenauigkeit kann man damit bei ca. 1m/s ungefähr hinbekommen?

Zitat

Zitat

Dazu kommt halt immer noch, dass ich vermutlich oftmals bei <= 50% Geschwindigkeit fahren will,


Was wären denn bei Dir 50% oder unter 50% Geschwindigkeit?




Ich würde mal sagen ca. 2 m/s wäre die absolute Obergrenze, hauptsächlich interessant wäre der Bereich 0,2 bis 1,0 m/s.


Zwecks "Lastenheft":

  • 24/7 unüberwachter Betrieb bei jedem Wetter
  • Möglichkeit der nachträglichen genauen Positionsreferenzierung über Gleisform (Radien) / Geschwindigkeit
  • 20-30m Rundkurs (in beliebiger Form) ohne Weichen, Kurvenradius grob 1 m +/- 0,2 m.
  • Stromversorgung von ca. 15W für RasPi & Sensor
  • Möglichkeit des (wenn auch vermutlich eher zeitintensiven) Abbaus und Wiederaufbaus an anderen Orten -> Möglicht wenig Infrastruktur
  • Keine große Untergrundvorbereitung notwendig
  • Absolute Geschwindigkeit 0,2 bis 2,0 m/s


Zum aktuellen Stand:

Zitat

Ich tendiere gerade stark zu Piko-Technik, einfach begründet durch die Preise. Als Lok würde mir die BR 110 (3756 gefallen, aber da die noch nicht lieferbar ist tendiere ich zur BR 218 (37510). Die sind ja beide ab Werk mit vier Schleifern ausgestattet. Der Standard Piko-Digitaldecoder zum nachrüsten (bei der BR 218 bräuchte ich da ja einen speziellen) leisten laut Piko ja 1A Ausgangsstrom pro Utility-Ausgang. Kann ich da einfach einen Ausgang (oder sogar zwei) auf "Dauer-Ein" schalten und bekomme je Ausgang 1A bei ca. 20V Dauerleistung? Oder packen die das nicht auf Dauer? Was passiert, wenn die Gegenseite mehr ziehen könnte? Mein Plan bisher war da als DC/DC-Wandler einen LM2678S-5.0/NOPB von TI zu verwenden.
Zusätzlich zur Lok mit Decoder wird dann natürlich noch die Digital Central Station, der Navigator und ein Trafo fällig. Dann noch Gleise, verschraubare Verbindungen für die Gleise und einen passenden Wagen zum Ausbau.
Bei den Gleisen bin ich noch unentschlossen ob Standard-Gleise oder Edelstahl-Gleise. Zumindest bei den langen Geraden scheint das preislich ja keinen großen Unterschied zu machen.


Gegenüber dem hätte ich inzwischen folgende Änderungen:

  • Lenz V200 Digitalzentrale und Steuereinheit (aber nach wie vor den Piko-Lokdecoder)
  • Schraubbare Schienenverbinder
  • Tendiere zu Standard-Messing-Schienen mangels Anbietern an fertigen Edelstahlgleisen. Selbst biegen kommt mir nicht so optimal vor, wenn die auch wieder abbaubar sein sollten und den selben Radius dabei beibehalten sollten.
  • Eventuell die LGB BR 140 statt der Piko BR 110. Die LGB macht einen etwas besseren Eindruck, preislich nehmen die sich ja nicht soo viel. Weiß jemand, wie viel Strom man sich von dem Decoder der Lok klauen kann?
  • (nachträglich) Verbesserung der Positionsreferenzierung über Reed-Kontakte. Muss ich da jetzt schon was berücksichtigen?
  • (nachträglich) Ggf. Taktgeber an einer nicht angetriebenen Achse zur Positionsreferenzierung zwischen den Reed-Kontakten.


Hört sich das soweit schlüssig an?


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#28 von Pirat-Kapitan , 12.05.2020 22:27

Moin,
1. WLANKrok:
Thementitel: Bidirektionale Funksteuerung der LGB via WLAN Technologie über Handhelds (Mobiles, Handys, ...)
Erstbeitrag: 1 März 2010 22:40
Verfasser: Karl Grothe

Ob dieses Thema noch im aktuellen SBF vorgehalten wird, weiß ich nicht.

2. Ortsgenauigkeit Reedkontakte:
Die dürfte in erster Linie durch die Schnelligkeit der Auswertemimik (Auswerten, dass der Reedkontakt angezogen hat) bestimmt werden.
Ich verwende den Standard LGB-Lokmagneten sowie als Reedkontakt den Meder MK471B. Wenn es um absolute Optimierung der Positionsgenauigkeit geht, sollten auch die Auslösezeiten dieser Okjekte mit berücksichtigt werden bzw. zur Minimierung nach Alternativen gesucht werde. Ob Hallsensoren besser sind, weiß ich nicht, ich verwende diese nicht.

3. Geschwindigkeit:
"Welche Ortsgenauigkeit kann man damit bei ca. 1m/s ungefähr hinbekommen?"
Ich muss mir erst einmal ansehen, was 1m/sec als Geschwindigkeit bedeutet. Meine Geschwindigkeitsmessung macht Rocrail bezogen auf eine Messstrecke von 371cm und den Maßstab 1:23 mit Angabe in km/h.
Für 1m/sec im Maßstab 1:23 (also dem meiner Gartenbahn) komme ich umgerechnet auf die maßstäbliche Vorbildgeschwindigkeit (im Maßstab 1:1) von 82,8km/h. Bitte überprüfe mal diesen Wert, ich habe meine Gartenbahnloks deutlich langsamer (als Vmax) eingestellt !

4. Kurvenradius 1m ist schon größer als der LGB R2 Radius mit 780mm.
https://www.lgb.de/fileadmin/media/lgb/s...gleissystem.pdf
Der kleinste LGB-Radius beträgt 600mm.

5. Ab- und Wiederaufbau:
ist in erster Linie eine Frage des Transportes des Gleismaterials. Gerades Flexgleis gibt es bis 3m Länge, "feste" gerade Gleise bis 1,2m (ggf. auch 1,5m), ein Kreis besteht in der Regel aus 30° (R1 und R2) bzw. aus 22,5° (R3) Segmenten. Kürzere Schienenstücke bedingen eine höhere Anzahl von schraubbaren Schienenverbindern als lange Schienenstücke (deshalb habe ich in Masse 3m lange Flexgleise).
Je nach Menge der Schienenstöße und des damit verbundenen Spannungsabfalls wird eine Ringleitung für zusätzliche Stromeinspeisungen benötigt, ob und in welchem Umfang, wäre experimentell zu ermitteln.
Rückmeldung über Reedkontakte etc. bedingt zusätzlichen Verkabelungsaufwand, wen man nicht die durch Funk (WLAN etc.) entstehende Meldeverzögerung kompensieren kann.

6. Untergrundvorbereitung:
Ist abhängig von der vorhandenen Geländebeschaffenheit ("bahndammfähig ?"), ein Oberbau aus Split 3-8mm Körnung ist schnell ausgebracht und auch wieder beseitigungsfähig.

7. LGB BR140:
bei den Loks dieser Bauserie (E10 etc.) solltest Du sehr auf die verbauten Motoren / Antriebe achten. "Geiz ist geil" wirkt Wunder hinsichtlich potentiellem Ärger über unzuverlässigkeit im Dauerbetrieb. Dabei gilt die Formel: je Geiz desto mehr Ärger.

8. Wenn Du den serienmäßigen MLGB mfx-Decoder meinst, dürfte die Gesamtbelastbarkeit der Funktionsausgänge 1A nicht übersteigen. 15VA für RasPi&Sensor sehe ich da schon im kritischen Bereich. Ggf. ist eine Kühlung des Decoders / der Eingangsdioden sinnvoll.

9. Möglichkeit der nachträglichen genauen Positionsreferenzierung über Gleisform (Radien) / Geschwindigkeit
Bei punktförmigen Rückmeldern wie Reedkontakten ist eine Positionsvermessung des Sensors auf eine Genauigkeit von 1cm in Verlegerichtung des Gleises und 2cm quer zur Verlegerichtung des Gleises gegeben. Bei kleineren Reedkontakten komme ich auf 1cm in jede Richtung.
Die topographische Einmessung der Kontakte muss dazu natürlich nach der Verlegung mit der entsprechenden Genauigkeit erfolgen, ebenso ist eine laufende Überwachung auf Lageänderung wegen der Wärmeausdehnung des Gleismaterial während des 24/7-Betriebes angebracht.
Der "mobile" Aufbau gemäß Punkt 6 ist kontraproduktiv zu einer fixierten Positionsreferenzierung. Andererseits kenne ich keinen Aufbau (Oberbau / Untergrund), der einen Betriebsbereich von -20° bis +60° Schienentemperatur ohne Längenänderungen über den gesamten Temperaturbereich gewährleistet.
Die Positionsmeldung auf seiten des Rollmaterial würde ich (bei Reedkontakten) über einen Magneten im vorderen Drehgestell des 4-achsigen Sensortransportwagens machen. Damit ist ein (vom Kupplungsspiel etc. unabhängiger) unveränderlicher Abstand Raspi&Sensor zur Positionsreferenzierung machbar.

10. genaue Positionsreferenzierung:
hier fehlt im Lastenheft der Toleranzbereich. Anders gefragt: wie genau ist genau, 1mm / 1cm / 1dm etc.? Siehe dazu auch Punkt 9 Wärmeausdehnungskoeffizient von Messinggleisen.

11: 24/7-Betrieb:
Wie wird die Überwachung auf Fehler im Betrieb sichergestellt? Zulässige Reaktionszeit?

12. Damit höre ich für heute auf, restliche Punkte vielleicht ein anderes Mal.
Schöne Grüße
Johannes


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#29 von Pirat-Kapitan , 14.05.2020 21:03

Moin,
ich habe heute mal versucht, mir ein Bild von der gewünschten Geschwindigkeit 1m/sec auf meiner Gartenbahn zu machen.

Ausgangspunkt war eine Lok, die aufs Vorbild umgerechnet bei Vmax mit 72km/h unterwegs ist. Auf meiner Gartenbahn hat sie ein optisch ansprechendes Geschwindigkeitsbild, ist also kein ICE mit 300km/h Vorbildbeschwindigkeit, aber auch kein Bummelzug, bei dem Aussteigen und Blumenpflücken während der fahrt untersagt ist.

Bei voller Geschwindigkeit (100%) bewegt sich diese Lok mit 0,861m/sec und liegt damit noch unter der angedachten Geschwindigkeit von 1,0m/sec.
Bei 50% Geschwindigkeit (auf dem Fahrregler, hier kommt vermutlich noch eine nichtlineare Geschwindigkeitskurveneinstellung des Decoders zum Tragen) sind es 0,361m/sec.

0,2m/sec habe ich nicht mehr ausprobiert, sollte aber noch problemlos möglich sein. Darunter kommen m.E. zusätzliche Einflussgrößen wie Leichtgängigkeit Motor und Getriebe, sichere Stromaufnahme / Pufferung mit Spannungsstabilisierung, Lastregelungsverhalten des Decoders etc. zum Tragen.

Gefahren habe ich auf einem Mindestradius LGB R3, auf LGB R2 würde ich diese Lok schon nicht mehr mit voller Geschwindigkeit fahren lassen wollen.

Eine Geschwindigkeit von 2m/sec. dürfte m.E. für die meisten serienmäßig hergestellten Loks unerreichbar sein, ein Befahren von engeren Radien führt bei dieser Geschwindigkeit unweigerlich zu einer gesicherten Entgleisung.

Zusammenfassend:
1m/sec ist m.E. bei einem Radius von 780mm als sichere Geschwindigkeit für einen 24/7 Betrieb deutlich zu hoch, hier sehe ich eher einen Mindestradius von 1500mm oder größer.
2m/sec dürfte vom Rollmaterial nicht mehr erreichbar sein, von einem engen Mindestradius ganz zu schweigen.
Die Qualität der Gleislage ist Garant für einen gesicherten bzw. garantiert nicht sicheren 24/7 Betrieb!

ich sehe hier die Notwendigkeit, die Projektanforderungen hinsichtlich des Gartenbahn-technisch Machbaren zu überprüfen und deutlich im Detail zu vertiefen.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#30 von Gabriel , 18.05.2020 10:36

Zitat

1. WLANKrok:
Thementitel: Bidirektionale Funksteuerung der LGB via WLAN Technologie über Handhelds (Mobiles, Handys, ...)
Erstbeitrag: 1 März 2010 22:40
Verfasser: Karl Grothe

Ob dieses Thema noch im aktuellen SBF vorgehalten wird, weiß ich nicht.


Leider nicht mehr.

Zitat

2. Ortsgenauigkeit Reedkontakte:
Die dürfte in erster Linie durch die Schnelligkeit der Auswertemimik (Auswerten, dass der Reedkontakt angezogen hat) bestimmt werden.
Ich verwende den Standard LGB-Lokmagneten sowie als Reedkontakt den Meder MK471B. Wenn es um absolute Optimierung der Positionsgenauigkeit geht, sollten auch die Auslösezeiten dieser Okjekte mit berücksichtigt werden bzw. zur Minimierung nach Alternativen gesucht werde. Ob Hallsensoren besser sind, weiß ich nicht, ich verwende diese nicht.


Habe die Kontakte estmal zurückgestellt, kommen dann im zweiten Schritt für den 24/7-Betrieb, da schaue ich dann nochmal genauer rein.

Zitat

5. Ab- und Wiederaufbau:
ist in erster Linie eine Frage des Transportes des Gleismaterials. Gerades Flexgleis gibt es bis 3m Länge, "feste" gerade Gleise bis 1,2m (ggf. auch 1,5m), ein Kreis besteht in der Regel aus 30° (R1 und R2) bzw. aus 22,5° (R3) Segmenten. Kürzere Schienenstücke bedingen eine höhere Anzahl von schraubbaren Schienenverbindern als lange Schienenstücke (deshalb habe ich in Masse 3m lange Flexgleise).
Je nach Menge der Schienenstöße und des damit verbundenen Spannungsabfalls wird eine Ringleitung für zusätzliche Stromeinspeisungen benötigt, ob und in welchem Umfang, wäre experimentell zu ermitteln.
Rückmeldung über Reedkontakte etc. bedingt zusätzlichen Verkabelungsaufwand, wen man nicht die durch Funk (WLAN etc.) entstehende Meldeverzögerung kompensieren kann.


Habe jetzt mal Piko R3 genommen, da es hier relativ lange Bogensegmente als Einzelschienen gab. Kann gut sein, dass da irgendwann für schnellere Fahrten noch größere Radien nachgeordert werden.

Zitat

6. Untergrundvorbereitung:
Ist abhängig von der vorhandenen Geländebeschaffenheit ("bahndammfähig ?"), ein Oberbau aus Split 3-8mm Körnung ist schnell ausgebracht und auch wieder beseitigungsfähig.


Top.

Zitat

7. LGB BR140:
bei den Loks dieser Bauserie (E10 etc.) solltest Du sehr auf die verbauten Motoren / Antriebe achten. "Geiz ist geil" wirkt Wunder hinsichtlich potentiellem Ärger über unzuverlässigkeit im Dauerbetrieb. Dabei gilt die Formel: je Geiz desto mehr Ärger.

8. Wenn Du den serienmäßigen MLGB mfx-Decoder meinst, dürfte die Gesamtbelastbarkeit der Funktionsausgänge 1A nicht übersteigen. 15VA für RasPi&Sensor sehe ich da schon im kritischen Bereich. Ggf. ist eine Kühlung des Decoders / der Eingangsdioden sinnvoll.


Bin bei der Piko geblieben. Deren Decoder sollte immerhin die 1A locker packen (zur Not mehrere Ausgänge zusammenschalten).

Zitat

9. Möglichkeit der nachträglichen genauen Positionsreferenzierung über Gleisform (Radien) / Geschwindigkeit
Bei punktförmigen Rückmeldern wie Reedkontakten ist eine Positionsvermessung des Sensors auf eine Genauigkeit von 1cm in Verlegerichtung des Gleises und 2cm quer zur Verlegerichtung des Gleises gegeben. Bei kleineren Reedkontakten komme ich auf 1cm in jede Richtung.
Die topographische Einmessung der Kontakte muss dazu natürlich nach der Verlegung mit der entsprechenden Genauigkeit erfolgen, ebenso ist eine laufende Überwachung auf Lageänderung wegen der Wärmeausdehnung des Gleismaterial während des 24/7-Betriebes angebracht.
Der "mobile" Aufbau gemäß Punkt 6 ist kontraproduktiv zu einer fixierten Positionsreferenzierung. Andererseits kenne ich keinen Aufbau (Oberbau / Untergrund), der einen Betriebsbereich von -20° bis +60° Schienentemperatur ohne Längenänderungen über den gesamten Temperaturbereich gewährleistet.
Die Positionsmeldung auf seiten des Rollmaterial würde ich (bei Reedkontakten) über einen Magneten im vorderen Drehgestell des 4-achsigen Sensortransportwagens machen. Damit ist ein (vom Kupplungsspiel etc. unabhängiger) unveränderlicher Abstand Raspi&Sensor zur Positionsreferenzierung machbar.

10. genaue Positionsreferenzierung:
hier fehlt im Lastenheft der Toleranzbereich. Anders gefragt: wie genau ist genau, 1mm / 1cm / 1dm etc.? Siehe dazu auch Punkt 9 Wärmeausdehnungskoeffizient von Messinggleisen.


Bin hier mal gespannt, wie sich das in Relität auswirkt. Aber klar, gewisse Fehler werden hier entstehen.

Zitat

11: 24/7-Betrieb:
Wie wird die Überwachung auf Fehler im Betrieb sichergestellt? Zulässige Reaktionszeit?


24/7 erstmal zurückgestellt, wird vermutlich mit regelmäßigen Reedkontakten nachgerüstet werden.

Zitat

Bei voller Geschwindigkeit (100%) bewegt sich diese Lok mit 0,861m/sec und liegt damit noch unter der angedachten Geschwindigkeit von 1,0m/sec.
Bei 50% Geschwindigkeit (auf dem Fahrregler, hier kommt vermutlich noch eine nichtlineare Geschwindigkeitskurveneinstellung des Decoders zum Tragen) sind es 0,361m/sec.

0,2m/sec habe ich nicht mehr ausprobiert, sollte aber noch problemlos möglich sein. Darunter kommen m.E. zusätzliche Einflussgrößen wie Leichtgängigkeit Motor und Getriebe, sichere Stromaufnahme / Pufferung mit Spannungsstabilisierung, Lastregelungsverhalten des Decoders etc. zum Tragen.

Gefahren habe ich auf einem Mindestradius LGB R3, auf LGB R2 würde ich diese Lok schon nicht mehr mit voller Geschwindigkeit fahren lassen wollen.

Eine Geschwindigkeit von 2m/sec. dürfte m.E. für die meisten serienmäßig hergestellten Loks unerreichbar sein, ein Befahren von engeren Radien führt bei dieser Geschwindigkeit unweigerlich zu einer gesicherten Entgleisung.

Zusammenfassend:
1m/sec ist m.E. bei einem Radius von 780mm als sichere Geschwindigkeit für einen 24/7 Betrieb deutlich zu hoch, hier sehe ich eher einen Mindestradius von 1500mm oder größer.
2m/sec dürfte vom Rollmaterial nicht mehr erreichbar sein, von einem engen Mindestradius ganz zu schweigen.
Die Qualität der Gleislage ist Garant für einen gesicherten bzw. garantiert nicht sicheren 24/7 Betrieb!

ich sehe hier die Notwendigkeit, die Projektanforderungen hinsichtlich des Gartenbahn-technisch Machbaren zu überprüfen und deutlich im Detail zu vertiefen.


Danke dir für die Tests!! Ich bin mal mit der Geschwindigkeitsanforderung runter auf Vmax 0,5 m/s bzw. schaue mal, wie schnell der Zug auf Piko R3 zuverlässig läuft. Unüberwachter Betrieb wurde auf die zweite Stufe zurückgestellt.

Vielen Dank euch allen, ganz besonders Johannes! Ich habe mal die angepeilte Lenz V200 + LH101 mit Piko BR 218 Variante mit Massoth Gleisverbindern bestellt und bin mal schwer gespannt, wann alles kommt, da sowohl die Lenz-Technik als auch der Lok-Decoder von Piko etwas Wartezeit haben .


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#31 von Pirat-Kapitan , 18.05.2020 17:47

Zitat

Bin bei der Piko geblieben. Deren Decoder sollte immerhin die 1A locker packen (zur Not mehrere Ausgänge zusammenschalten).


Moin,
ich habe zwar Nachrichtentechnik studiert, aber 2 Decoderausgänge zusammenzuschalten um eine höhere Leistungsentnahme zu realisieren, traue ich mich nicht.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#32 von oligluck ( gelöscht ) , 19.05.2020 04:28

Hallo Gabriel,

Zitat
Bin bei der Piko geblieben. Deren Decoder sollte immerhin die 1A locker packen (zur Not mehrere Ausgänge zusammenschalten).



Das sehe ich auch als kritisch an. Frage sicherheitshalber hierzu den Decoderhersteller.
Ebenso, ob die Funktionsausgänge vom Decoderpuffer mit gepuffert werden:
ist das nämlich nicht der Fall, kannst oder musst du auf Plan B ausweichen und Gleisstrom/Gleichrichter/Buckregler/Powerbank nehmen, musst dir dann aber keine Gedanken über die angeforderte Leistung machen (sofern du deine Schaltung entsprechend dimensionierst).

Zitat
Ich habe mal die angepeilte Lenz V200 + LH101 mit Piko BR 218 Variante mit Massoth Gleisverbindern bestellt



Hast du auch schon Gleismaterial bestellt?
Ich weiß natürlich nicht, wieviel Fläche du zur Verfügung hast. Ich muss an einer Stelle im Garten LGB R3/Piko R5 nehmen, weil es dort eng zugeht, habe ansonsten bevorzugt Piko R7. Das war ein Kompromiss aus Aussehen und kleinem Garten
Nun ist bei dir das Aussehen momentan zweitrangig, aber für deine Testreihe ist ein größerer Radius auch dienlich, zudem erhöhst du die Betriebssicherheit und minimierst den Verschleiß.
Denn zumindest ich habe mit 24/7-Betrieb keinerlei Erfahrung und kann nur vermuten, dass das für Lok/Motor eine sportliche Herausforderung ist...

Hierzu fällt mir etwas ein: in Saarbrücken gab es bis vor einigen Jahren die "Gulliver-Welt", ein in den 70er Jahren liebevoll angelegter Rundkurs mit Spielgeräten. Also eine frühe Form von "Vergnügungspark".
Leider hat er dicht gemacht, weil man mit derlei Attraktionen keine Kids mehr hinterm Gameboy hervorlocken kann, aber darum soll es hier nicht gehen: dort gab es auch eine verlegte Strecke LGB-Gleise, ich vermute, es waren rund 250-300m, und ich konnte einen Euro in einen Automaten einwerfen, woraufhin einer von 4 Zügen ein paar Runden drehte, vielleicht 5 Minuten.

Also wir dort waren, kurz vor Schließung, sah alles bereits recht desolat aus. Ich kam dann allerdings mit dem zugehörigen Mitarbeiter ins Gespräch und er erzählte, dass (auch zu besseren Zeiten) die Fahrzeuge recht häufig gewartet werden mussten.

"recht häufig" ist natürlich eine ziemlich schwammige Aussage
Sie verleitet mich allerdings zur Annahme, dass "24/7" das Potential hat, Bauchschmerzen zu bereiten...


Auch, wenn du das Thema "Sensoren" zunächst zurückgestellt hast, besorge dir vielleicht trotzdem mal einen Reed-Kontakt samt Magnet.
Je nach Geschwindigkeit der Lok ist der Schaltmoment recht kurz, diesen soll deine Auswerteelektronik aber zuverlässig mitbekommen.

Sollte es hier Probleme geben, wären doch Hallsensoren in Erwägung zu ziehen, in dem Fall dann "bipolare Hallsensoren":
sie werden durch einen Magneten mit Südpolausrichtung eingeschaltet, durch einen weitere Magneten (Lokende?) mit Nordpolausrichtung dann wieder ausgeschaltet.
Folglich kannst du somit die Kontaktzeit künstlich verlängern und die Auswertung wäre weniger zeitkritisch.
(Die Basis sollte natürlich nicht elend groß gewählt werden, weil das die Positioniergenauigkeit verwaschen würde)

Tests in dieser Richtung würde ich als Vorabtests deiner eigentlichen Messorgie ansehen, deshalb dürfen sie bereits jetzt erfolgen.

Weitere Vorteile von Hallsensoren sehe ich aber nicht, würde im Garten eher auf zuverlässige Minimalelektronik setzen, also Reed-Kontakte.
Beide sind in den Schwellen recht sicher vor Witterung geschützt, aber auch dort kann Taufeuchte entstehen.

Du wirst auch mit der Dimensionierung des Magneten experimentieren müssen:
als Beispiel ein Neodym-Magnet Ø8mm x3mm (also viel zu klein, den habe ich aber gerade zur Hand), schaltet den Reed-Kontakt bei ca. 18mm Entfernung.
Kombiniere ich 4 von denen, erhöhe ich zwar die Entfernung, aber auf gerade mal 32mm. "Viel hilft viel" trifft hier also zu...

Viele Grüße,
Oliver

P.S.: du nanntest das Thema zwar "ketzerisch", ich indes finde es höchst interessant. Da muss man plötzlich über Dinge nachdenken, die man vorher nie brauchte


oligluck

RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#33 von Pirat-Kapitan , 19.05.2020 13:30

Moin Oliver,
ich fahre Reedkontakte im Garten seit über 10 Jahren, allerdings nicht in einer Schwelle vergossen sondern als Auf-Schwelle-Montage, dazu verwende ich Meder MK471B oder vergleichbare. Die haben bereits die Befestigungslöcher im Gehäuse.
Als Lokmagnet Neodymagnete zu verwenden ist kritisch. Bei entsprechender Auslegung und Positionierung der Magnete geht es. Ich selbst habe 2 Loks damit ausgerüstet, weil es nicht anders ging, allerding brauchte ich dazu einige experimentelle Erfahrung. Die Masse meiner Loks hat allerdings den LGB Lokmagneten untergebaut, eine sehr einfache und narrensichere Montage und funktioniert immer zuverlässig.

24/7 Betrieb einer Gartenbahn hat vor allem etwas mit Wetter, Witterungseinflüssen und Umweldereignissen (Schnecken überqueren Gleise, Vögel lassen Kirschkerne auf die Gleise fallen etc.. Der Wartungsaufwand eine LGB-Lok ist dagegen vernachlässigbar.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#34 von vikr , 19.05.2020 17:10

Hallo Johannes,

Zitat

Als Lokmagnet Neodymagnete zu verwenden ist kritisch. Bei entsprechender Auslegung und Positionierung der Magnete geht es. Ich selbst habe 2 Loks damit ausgerüstet, weil es nicht anders ging, allerding brauchte ich dazu einige experimentelle Erfahrung. Die Masse meiner Loks hat allerdings den LGB Lokmagneten untergebaut, eine sehr einfache und narrensichere Montage und funktioniert immer zuverlässig.


Was meinst Du mit "kritisch" ?
Altern Neodym-Magnete im Gartenbahneinsatz zu schnell und verändern ihre magnetische Feldstärke?

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#35 von Pirat-Kapitan , 19.05.2020 22:08

Moin,
jetzt bin ich mal ketzerisch:
die Diskussion hier erinnert mich an die typische Vorgehensweise bei einem militärischen Rüstungsprojekt.
Vermutlich ist zum Zeitpunkt der Umsetzung die Technologie hoffnungslos veraltet und der Bedarfsträger verstorben.

ich setze mal voraus, dass der eigentliche GPS-Tester als fertige Baugruppe mit zumindest für eine gewisse Zeitdauer autarker Stromversorgung zur Verfügung steht.
Dann wäre es in meinen Augen zielführend, eine bereits bestehende Gartenbahn mit funktionierendem Automatikbetrieb (wegen der Positionsreferenzierung über Rückmelder) als erste Testanlage auszuwählen. Mit Ausnahme eines 24/7 Betriebes sollten sich dort alle sonstigen gartenbahntechnischen Aspekte problemlos austesten lassen und eine erste Gartenbahnexpertise kann dabei anhand praktischer Beispiele / Betätigung aufgebaut werden. (Merke: Theorie ist, wenn es funktionieren müßte, aber es klappt nicht. Praxis ist, wenn es nach den Spielregeln der Theorie nicht funktionieren kann/darf, aber es klappt trotzdem.)

Mein Wort zum Dienstag.
Schöne Grüße
Johannes


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#36 von Gabriel , 03.07.2020 16:59

Hi zusammen,

die Technik ist endlich da. Aber beim Zusammenbau hat sich ein Problem herausgestellt, das ich nicht erwartet hätte: Der Lenz 200 ist mit der Lok nicht kompatibel - zumindest sieht es so aus. Die Lok braucht DC, aber der Lenz liefert nur AC (zumindest kann ich auf dem Gleis mit dem Multimeter nur AC messen und kein DC), egal, ob ich ihn mit AC oder DC ansteuere .

Kann ich den Lenz LZV200 auf DC Output umstellen? Bzw. wandelt der Decoder das sauber in DC für die Motoren und Lichter um? Wenn ja, wie muss der dafür eingestellt werden? Beim Decoder (Piko 36123) steht ja eigentlich AC oder DC Eingang dabei und der ist nur für die BR218 und Taurus geeignet, die ja beides DC Loks sind.


Gabriel  
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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#37 von oligluck ( gelöscht ) , 03.07.2020 18:02

Hallo Gabriel,

die LZV200 spuckt "Digitalstrom" aus, wenn mal dieses Kunstwort erlaubt sei.
Es handelt sich um Gleichspannung plus aufgesattelt die Digitalinformation. Das Ergebnis nimmst du als "Wechselspannung" wahr.

Das ist soweit völlig richtig. Dein Lokdecoder muss ja irgendwoher seine Befehle bekommen.
Er selber gibt dann Gleichspannung an den Motor weiter.

Also alles im grünen Bereich



Eine Bitte indes: versuche, unscharfe Begriffe zu vermeiden. Es gibt keine "Lenz 200"
Oder es gibt viele...
Du meinst die LZV200, also nenne sie auch so.
Fiktives Beispiel: gäbe es einen Lenz-Lokdecoder "LLD200", dann kommt morgen der Nächste an und spricht vom "Lenz 200", weil er diesen Decoder meint...

Aussagen, bei denen ich erst nachfragen müsste "was meint der gute Mann?" führen zuweilen zu babylonischen Stilblüten


Viele Grüße,
Oliver


oligluck

RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#38 von Pirat-Kapitan , 03.07.2020 19:50

Moin Gabriel,
1. Lenz 200 kann auch der Booster LV200 sein (24V/10A) aber den meinst Du sicherlich auch nicht.
2. Die Frequenz des Digitalstroms (also des Stroms, den jede DCC Digitalzentrale ans Gleis liefert), liegt um die 8kHz. Damit ist jedes normale Multimeter heillos überfordert, Du brauchst ein True RMS Messgerät, das mindestens bis 10kHz korrekt messen kann. (Grundlagen der Messtechnik sollten bei Deinem Projekt eigentlich zum Fachwissen gehören, im Moment erscheint mir das immer mehr als eine Schnappsidee, aber noch mache ich mit.)
3. Bei Piko konnte ich keine vernünftige Beschreibung zu diesem Decoder finden, vergleiche doch mal bitte die Beschreibung eines Zimo MX699nn als Muster, welche Informationen in einer Anleitung enthalten sein sollten.
Wenn es ein Digitaldecoder für DCC ist (das setze ich mal voraus, weil Piko das Ding zum Einbau in seine G-Lok anbietet), hat der 2 Anschlüsse für das Gleis und 2 für den Motor.
Deine Kunst ist es nun, die 4 Gleis- und Motorkabel der Lok polungsrichtig an den Decoder anzuschließen. Wenn Du diese Aufgabe nicht schaffst, vergiss bitte das ganze Projekt und sammle Briefmarke etc.

Solange Du am Decoder nichts umprogrammiert hast und wenn Du Gleis und Motor korrekt angeschlossen hast, sollte die Lok unter der Digitaladresse 3 mit 28 Fahrstufen (wie stelle ich das nun wieder ein? -> Anleitung LH101) ansprechbar sein.
Anschluss der Beleuchtung wäre ein späterer Schritt, hier kommt es auch auf die werksseitige Verkabelung der Lok bzw. ihrer Produktionsreihe an.

4. Bislang habe ich noch kein Digitalteil von Piko in/für Spur G gesehen, dass mit meiner LZV100 (Vorgängermodell der LZV200) nicht "kompatibel wäre. Dabei setze ich natürlich voraus, dass analoge Loks digitalisiert sind. Wobei die Lenz LZV100/LZV200 auch 1 analoge Lok steuern kann.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#39 von LPW ( gelöscht ) , 03.07.2020 20:22

Hallo zusammen,

als ergänzende Information für Johannes:

Zitat

2. Die Frequenz des Digitalstroms (also des Stroms, den jede DCC Digitalzentrale ans Gleis liefert), liegt um die 8kHz. Damit ist jedes normale Multimeter heillos überfordert, Du brauchst ein True RMS Messgerät, das mindestens bis 10kHz korrekt messen kann.


Ich habe ein solches Gerät (Benning MM 12); die Anleitung gibt für Wechselspannung allgemein den Frequenzbereich von 40 Hz bis 100 kHz an. In den beiden untersten und obersten Meßbereichen sind es aber deutlich weniger, 1 kHz oder 5 kHz werden hier als höchste Frequenz angegeben. Für die DCC-Modellbahn sollten die beiden mittleren Spannungsbereiche bis 4 V und bis 40 V aber passen.

Beim Wechselstrom sieht es anders aus, hier wird allgemein 40 Hz bis 10 kHz angegeben, aber für die Bereiche bis 4 A und 10 A sind nur 40 Hz bis 1 kHz zuverlässig. Schade, das paßt für die DCC-Modellbahn dann leider nicht.

Mit freundlichen Grüße
LPW


LPW

RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#40 von Pirat-Kapitan , 04.07.2020 07:38

Moin LPW,
ja, das sieht auf den ersten Blick gang gut aus (bin nicht tiefer in die Daten eingestiegen). Mir ging es darum, dass das Messgerät für den zu messenden Bereich auch wirklich geeignet sein muss, um korrekte Werte bei der Messung zu erhalten.
Ganz korrekt wäre ein für diesen Bereich kalibriertes Messgerät.
Interessant ist auch eine Messung mit einen qualitativ hochwertigen Oszi. Hier kann neben dem Spannungswert (eigentlich ein Nebenprodukt) anhand der "Kurvenform" die Signalqualität der Ausgangsspannung der Zentrale "betrachtet" werden.

Nachtrag für Gabriel:
hast Du die Ausgangsspannung der LZV200 auf einen für Piko-Gartenbahnloks passenden Wert (20V oder mehr) eingestellt?

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#41 von LPW ( gelöscht ) , 04.07.2020 08:43

Hallo Johannes,

Zitat

ja, das sieht auf den ersten Blick gang gut aus (bin nicht tiefer in die Daten eingestiegen). Mir ging es darum, dass das Messgerät für den zu messenden Bereich auch wirklich geeignet sein muss, um korrekte Werte bei der Messung zu erhalten.


... nur bei der Spannung.


Zitat

Ganz korrekt wäre ein für diesen Bereich kalibriertes Messgerät.


"True RMS" versehen die Meßgeräte-Hersteller noch immer mit einem deutlichen Aufpreis, so daß ein derartiges Gerät zumindestens kalibrierbar sein dürfte. Mein Gerät kam mit einem Kalibrierschein vom 9. 5. 2017, gekauft habe ich es aber erst im April 2018. Der Hersteller empfiehlt, das Gerät einmal im Jahr kalibrieren zu lassen. Nun kommt mein Gerät deutlich seltener zum Einsatz als in einem professionellen Umfeld und muß auch mechanisch deutlich weniger wegstecken.

Der Kalibrierschein führt Messungen der gleichen Spannung z.B. von 3 V (im 4 V-Bereich) und 30 V (im 40 V-Bereich) bei den vier Frequenzen 50 Hz, 1 KHz, 10 kHz und 100 kHz auf. Die Abweichungen fielen in diesen beiden mittleren Bereichen kleiner als 1/100 des zulässigen Maßes aus. In den beiden oberen Bereichen 400 V und 1000 V haben wir dann eine Abweichung von weniger als 1/10 des Zulässigen, aber diese Meßbereiche sind für die Modellbahn nicht so interessant.

Mit freundlichen Grüßen
LPW


LPW

RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#42 von Gabriel , 06.07.2020 12:09

Zitat

Hallo Gabriel,

die LZV200 spuckt "Digitalstrom" aus, wenn mal dieses Kunstwort erlaubt sei.
Es handelt sich um Gleichspannung plus aufgesattelt die Digitalinformation. Das Ergebnis nimmst du als "Wechselspannung" wahr.

Das ist soweit völlig richtig. Dein Lokdecoder muss ja irgendwoher seine Befehle bekommen.
Er selber gibt dann Gleichspannung an den Motor weiter.

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Oder es gibt viele...
Du meinst die LZV200, also nenne sie auch so.
Fiktives Beispiel: gäbe es einen Lenz-Lokdecoder "LLD200", dann kommt morgen der Nächste an und spricht vom "Lenz 200", weil er diesen Decoder meint...

Aussagen, bei denen ich erst nachfragen müsste "was meint der gute Mann?" führen zuweilen zu babylonischen Stilblüten


Viele Grüße,
Oliver


Danke dir!
Ich hatte früher mal eine Märklin H0 Bahn mit Delta-System, da war Dauersaft auf dem Gleis und analoge Loks sind einfach mit Volldmapf durchgerannt. Ich habe irgendwie implizit angenommen, dass sich das Digitalsystem hier gleich verhält und ich auf dem Gleis auch immer "Vollversorgung" habe. Da ich hier aber keinen DC-Anteil messen konnte und beim Panik-Googeln gesehen habe, dass es auch AC-Loks gibt habe ich das Hirn ausgeschalten .

Inzwischen läuft die Bahn so wie sie soll . Nur beim Decoder-Anschluss musste ich verflixt aufpassen, obwohl die Anleitung eigentlich idiotensicher ist. Aber die "Kabelbäume" waren farblich anders am Decoder angeschlossen als in der Anleitung. Während in der Anleitung immer ein weißes und ein gelbes Motor-Anschlusskabel auf der selben Klemme liegen waren am Decoder je beide gelbe und beide weiße auf der selben Klemme.

Was anders: In der Anleitung stand, dass das Getriebe alle 25 Betriebsstunden gefettet werden soll. Das war nicht ganz so so häufig eingeplant... Ist das ein realistischer Wert und was ist empfehlenswertes "long-live-Fett"? Meine H0 hatte ich damals nie gefettet...


Gabriel  
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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#43 von Pirat-Kapitan , 06.07.2020 17:16

Moin,
wenn Du zu viel fettest, wandert das Fett vom Getriebe in den Motor, was Dir "große" Freude bereiten dürfte. Du kannst ja mal nach 25 Stunden das Getriebe aufmachen und es Dir anschauen. Ich habe meine Pikoloks noch nie nachgefettet.
Eher solltest Du Dich um die Verschmutzung der Radreifen kümmern und diese regelmäßig reinigen, das ist eine lohnendere Aufgabe.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#44 von Gabriel , 06.07.2020 22:47

Zitat

Moin,
wenn Du zu viel fettest, wandert das Fett vom Getriebe in den Motor, was Dir "große" Freude bereiten dürfte. Du kannst ja mal nach 25 Stunden das Getriebe aufmachen und es Dir anschauen. Ich habe meine Pikoloks noch nie nachgefettet.
Eher solltest Du Dich um die Verschmutzung der Radreifen kümmern und diese regelmäßig reinigen, das ist eine lohnendere Aufgabe.

Schöne Grüße
Johannes



Top, danke dir! Das hört sich doch ganz gut an .


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RE: Eisenbahn als Versuchsstrecke

#45 von Gabriel , 11.02.2021 15:22

Hi zusammen,

lange ist's her und beim Bahnaufbau gab es einige Verzögerungen. Aber inzwischen läuft die Bahn - wenn auch (noch) nicht 24/7, sondern nur wenn ich in der Nähe bin. Mit der aktuellen Witterung gibt es auch keine allzu großen Probleme. Bevor es losgeht die Schienen kurz freifegen und was vereist ist ist nach zwei Runden mit der Lok auch wieder sauber. Nochmal vielen Dank euch allen!

Allerdings gibt es gerade ein neues Problem, das erst heute aufgetreten ist. Die Bahn stockt ab und zu kurz und fährt dann mit den kommandierten 25% weiter (7 von 28). Und sobald die Lok über die Anschlusstelle fährt geht sie mit ca. 50% Wahrscheinlichkeit für 1-4s auf 100% Geschwindigkeit, stoppt danach ganz kurz und fährt dann mit 25% weiter. Laut LZV 200 ändert sich an der Geschwindigkeit nichts. Hier bekomme ich durchgängig zurückgeldet, dass die Lok in der gewünschten Fahrstufe 7 wäre (ich polle jede Sekunde):

1
2
3
4
 

Sent ['0xff', '0xfe', '0xe3', '0x0', '0x0', '0x3', '0xe0']
Received ['0xff', '0xfe', '0xe4', '0x2', '0x5', '0x11', '0x0', '0xf2']
 
 


Packt der Decoder vielleicht die tiefen Temperaturen gerade nicht? Die Umgebungstemperatur hier ist so grob zwischen -5 und -10°C.

Die Gleise sind inzwischen komplett frei, daran kann es eigentlich nicht liegen.

Viele Grüße
Gabriel


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