Hallo Vikr,
Zunächst vielen Dank für deine konkreten Antworten. Ich sehe, dass also auch in deinem Szenario nichts Besoderes oder Anderes vorhanden wäre, als ich das kenne und womit ich auch schon meine Erfahrungen machen durfte.
Da Frage ich mich allerdings schon, wie du zu der Behauptung kommst, dass aktuelle Software einen Zug/Lok bei einem Bremsvorgang mit anschließendem Halt so präziese und vor allem während des Bremsvorgangs aktiv berechenend und nachregelnd abbremst. Aber gut, dann hat sich das für mich geklärt. So Aussagen sind eben doch eher heiße Luft als konkret ernstzunehmende Fakten.
Ich bleibe bei meiner Aussage, dass auch eine Software nur dann zielsicher "eingreifen" kann, wenn sie dediziert über einen Sensor einen Zustand mitgetetilt bekommt. Ergo, ein ständiges Nachregeln und aktives Bremsen+Halten mit zwei oder drei Sensoren kann schon per se nich zu dem von dir Behaupteten Funktion führen. Meine Erfahrungen und Eindrücke haben mich also weder getrügt, noch lag es nur daran, dass eine Software nicht gut eingestellt war. Es liegt in der Sache selbst begraben.
Und selbst wenn man idealerweise beliebig viele Sensoren hätte, um genau nachzuregeln, so käme doch sehr bald das Protokoll an sein Limit.
Ist ja auch völliger Quatsch hier von der "wahnsinnigen" Rechenleistung zu sprechen, und was ein PC da nicht alles für Simulationen und Ableitungen berechnet und mit vergangenen Bremsvorgängen vergleicht, wenn der Rechner mit der Software das nicht auch umsetzten kann und auf die Schine bringt. Nur einemal so nebenbei: Eine hochpräzise CNC-Fräse (10 bis 1 μ hat weniger Rechenleistung als ein herkömmlicher moderner PC.
Aber bitte, jeder wie er will. Um die Leistung des PC auf die Strecke zu bringen, braucht man eben eine größere Anzahl an Sensoren. Wem das gefällt, nur zu. Ich habe meine Erfahrungen mit Moba-Softwaresteuerung gemacht und habe schnell festgestellt, dass das nicht die von vielen beschriebene Wollmilchsau ist. Sie ist was sie ist und kann daher viele wiederkehrende Aufgaben in kurzer Zeit erledigen - Punkt.
Und sie braucht ihre "Augen und Ohren" in der Anlage, damit alles gut funktioniert. Manche übernehmen selbst z.T. die Rolle der Augen, indem sie der Software hin und wieder "sagen", was für ein Zustand gerade wirklich auf der Anlage ist. Das ändert aber grundlegend überhaupt nichts.
Blöd gesagt, kann ich eine Software auch ganz ohne Sensoren am Gleis betreiben und als Mensch diese Funktion erfüllen. Dann braucht man aber nicht behaupten, dass man ja garnicht soviel Aufwand treiben muss und die Analge nicht mit Sensoren auszustatten ist. Klar ist, je mehr ich mich noch als Mensch in den Dienst der Software stellen, desto weniger Sensorik ist zwingendend nötig.
Zitat
MobaVinc hat geschrieben: ↑
Do 12. Mär 2020, 13:39
- Wie oft (Datensätze/Sekunde) bekommt so ein Fahrzeug im Schnitt, wenn es gebremst wird, einen Datensatz?
das hängt vom Protokoll ab. Wenn der Bremsabschnitt entsrechend lang ist, kann das Programm über den gesammten Abschnitt die Fahrstufen entsprechend kleinschrittig herunterregeln. Für jede Änderung muß bei DCC das Paket nochmal wiederholt werden, das hängt von den Gegebenheiten ab.
Und das Ergebnis der kleinschrittigen Herunterregelung detektiert die Software dann wie, - in jedem kleinen Schritt? Im Übrigen hat die Software bei FS60 (128 bzw 126 FS) "nur" 60 Schtufen zum "feinen" bremsen. Und ja es gibt die ABV im Decoder auf die man ggf. zurückgreifen kann, was aber gerade bei Softwarenutzung empfohlen wird möglichst geringfügig zu machen, weil Präzision verloren geht.
Eben genau, weil die Software hier noch mehr an Kontrolle verliert. Dann ist nämlich nicht recht zügig FS 18 am Motor wenn die Software das veranlasst, sondern evtl. erst ein zwei Sekunde später. Fatal für die präzise Kontrolle der Software.
Zitat
ein Halteabschnitt, ist der Abschnitt an den der Zug nach Abschluss des Bremsvorgangs in "Schrittgeschwindigkeit" einfährt. An diesem Sensor wird von Schrittgeschwindigeit (beim Vorbild ca, 4 Km/h) beim Modell die eingestellte Minimalgeschwindigkeut auf Fahrtgeschwindigkeot Null geschaltet. Das heißt es gibt einen Sensor.
So, und da haben wir jetzt genau das beschrieben, was auch meine Erfahrung exakt wiederspiegelt. Im Halteabschnitt wird von Schrittgeschwindigkeit auf FS 0 geschaltet. ABV klein bis sehr klein => kanckiges Stoppen des Zuges. Wie in echt? - Naja.
Und dann habe ich noch ein anderes Problem feststellen können:
Wenn man manuell in einen Block zum automatischen Bremsen und Halten fährt, dann kann es passieren, dass die SW es nicht geschmeidig hinbekommt, dass beim Übergang von Brems- auf Halteabschnitt die MinFS erreicht wurde. Volglich ist der Übergang nicht stetig und es gibt hier einen kleinen Knick. Andersherum gibt es das auch - was ich persönlich fast noch unschöner finde - da ist die Lok zu schnell auf MinFS und dann kriecht sie damit je nach dem noch mehrere Zentimeter vor sich hin, bis sie dann endlich den Halteabschnitt erreicht.
Realisitisch wie in echt? - Naja ...
Aber natürlich gibt es dafür Abhilfe. Loks einmessen, möglichst kein manuellen Eingriff, mehr Sensorik.
Das Lenz'sche ABC Bremsen sieht da besser aus und es funktioniert ohne Weiteres im manuellen Betrieb.
Zitat
das hängt vom Protokoll ab. Wenn der Bremsabschnitt entsrechend lang ist, kann das Programm über den gesammten Abschnitt die Fahrstufen entsprechend kleinschrittig herunterregeln.
Wieviele Züge dürfen dann, bei der kleinschrittigen Herunterregelung, gleichzeitig in einem Brems-Haltevorgang sein bis der Datentraffic ausgelastet ist?
Zitat
Alle Programme lassen sich (mit entsprechender Erfahrung und Geduld) so konfigurieren, dass das Bremsen und Anhalten von beliebig vielen konkreten Zügen - bei genügend langer Bremsstrecke - genau so sanft wie von Hand gesteuert aussieht.
Also hier muss ich jetzt wirklich schmunzeln ...
Erst schreibst du sowas:
Zitat
Du versuchst zu modellieren, wie Du mit Deinen Erfahrungen als manuell fahrender Modellbahner das technisch umsetzen würdest, d.h. ohne Möglichkeit blitzschnell die zweite und dritte Ableitung zu berechnen oder auf Basis einer Datenbank mit früheren Bremsversuchen zu vergleichen oder schlichtweg während des Bremsvorgang kurz noch mehrere Simulationen durchzurechnen...
[...]
Glaubst Du wirklich, die Tokioer U-Bahn positioniert blitzschnell und millimetergenau, die Tür des Wagens gegenüber dem Türslot am Bahnsteig allein mit einem gut geschulten Triebfahrzeugführer? Der sieht da nur noch zu...
Wo du ausdrückst, dass die Software das viel besser hinbekommt, als man es manuell je könnte, weil ja Simulationen und Ableitungen blitzschnell berechnet werden ... und dann erklärst du, dass man es schaffen kann, "mit entsprechender Erfahrung und Geduld" und weiteren Bedingungen, an den Punkt zu kommen, wo "das Bremsen und Anhalten ... genau so sanft wie von Hand gesteuert aussieht."
Ok, danke dafür. Das hilft mir zumindest wieder einmal die ganzen Aussagen einzuordnen.
Zitat
Bau eine Testanlage mit ein paar Rückmeldern, nimm einige konkrete Fahrzeuge mit konkreten Standarddecodern und probier dann ein bestimmtes Programm aus und wunder Dich was funktioniert und ärger Dich was nicht funktioniert.
Danke, brauch ich nicht mehr. Hab ich schon. Wie gesagt, schön beworben, mit großen Sprüchen - ähnlich wie von dir über Präzision und Rechenleistung -, in der konkreten Sache dann aber doch nicht so toll und großartig wie angekündigt. Beispiele: sieh oben ...
So, aber mir geht es hier auch nicht um Softwaresteuerung ja/nein und warum nur diese ein Digitalsystem komplettiert. Ich fragte ja nach alternativen, und den Möglichkeiten der Digitalsysteme für Langsamfahrt. Denn darüber, dass ich mit einem PC alles steuern kann, sofern ich für die entsprechende Sensorik sorge, brauchen wir nicht reden, das ist ohnehin (jedem) klar.