Zitat von Owli im Beitrag Das leidige Thema mit der Steigung
Ich bin gerade mit der Planung unserer Anlage (H0, DC) beschäftigt. Immer wieder komme ich an die Problematik mit der Steigung.
Ja, ich kenne die allgemeine Regel mit 3%. Aber wie isses denn nun tatsächlich damit?
Schaffen die Loks wirklich nicht mehr?
Zu den Loks haben ja schon viele etwas geschrieben.
Es gibt aber noch eine andere Sache, die bei immer größerer Steigung immer wichtiger wird: Je größer die Steigung desto größer der Steigungsknick (wenn man bei Planung/Bau nicht aufpasst), was sich negativ auf die Betriebssicherheit (Wagenentgleisungen, Entkuppeln) auswirken kann.
Wenn Du an einem waagerechten Gleis (0 % Steigung) direkt ein Gleis mit 3% Steigung anschließt, hasst Du ja einen "Steigungsknick" von 3%. Je größer dieser Steigungsknick, desto größer (je nach Rollmaterial) die Gefahr, dass Wagen entgleisen können. Bei 2% oder 3% Steigung dürfte der Knick in den meisten Fällen kein Problem sein. Aber ein Steigungsknick von 5% oder gar 8% kann (je nach Wagen) regelmäßig zu Entgleisung oder Abkuppeln führen.
Wenn Du z.B. lange, unverkürzte Personenwagen, ggf. kurzgekuppelt fahren möchtest, solltest Du auf einen geringen "Steigungsknick" achten und dann versuchen sanfte längere Steigungsbögen (Gleis verbiegen) einzubauen. Diese Ausrundungen brauchen natürlich auch mehr Platz/Gleislänge, je größer der Steigungsunterschied ist und je länger Deine Wagen sind. Der Steigungsknick/-bogen sollte dann auch möglichst nicht an Kurven oder Weichen sein, da wäre das Entgleisungsrisiko deutlich höher.
Wenn man eine platzsparende Anlage mit engen Radien und großen Steigungen hat, kann man idR nur kurze Wagen fahren, die damit gut klar kommen.
Viele Grüße.