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Auch dank diesen Forums habe ich ja nun schon viele Anlagen in Betrieb gesehen, da fällt mir auf,
daß auf nur wenigen Anlagen überhaupt eine Oberleitung montiert ist, obwohl E-Loks zuhauf fahren, und dann oft auch nur
mit "abgelegtem" Pantograf !
Liegt das an :
- 1) zu hohem Preis für die Oberleitung ?
- 2) Probleme mit der Funktion ?
- 3) mechanischen Problemen (Hängenbleiben o.ä.) ?
- 4) Problemen mit der Systemintegration ?
- 5) sonstige Problemen ?
da es ja auch kleinere E-Loks für Nebenbahn/Werksbahn usw. gibt, interessiert mich das halt.
Gruß
Wolf
Hallo Wolf,
ich denke daß es in erster Linie damit zu tun hat daß heutzutage sehr viele digital fahren, und es daher eine Oberleitung nicht mehr zwingend notwendig ist für den Mehrzugbetrieb.
Als ich so um 1984/85 mit meiner damals neuen M-Gleis Anlage anfing verbauten wir auch eine Märklin-Oberleitung. Da konnte dann meine 110 (3039) und V200 (3021) schön auf einem Abschnitt fahren, auf zwei Kreisen sind dann 4 Loks unterwegs gewesen, das war doppelter Spielspaß. Teuer war die OL damals schon, ich weiß noch daß sich meine Mutter nicht so arg gefreut hat
Meine nächste Anlage im 70er-Vorbild Stil baue ich wieder mit Oberleitung, dann mit Viessmann oder Sommerfeld; aber nur auf Hauptstrecken. Ich möchte auch Dampfbetrieb darstellen und darum eine Strecke ohne Ol bauen. Ob ich diese funktionsfähig mache weiss ich noch nicht ... aber für konventionelle Loks kommt ein separater Kreis dazu, daß diese weiterhin Auslauf bekommen.
Also alles in allem ist es doch eine Frage des Geldbeutels & Geschmacks.
Gruß Wolfgang
Vau 100, ich befürchte, da schlitterst du am Problem vorbei. Oberleitung war sicherlich eine der wenigen Möglichkeiten, Mehrzugbetrieb zu Analogzeiten zu realisieren, das ist wohl wahr. Doch hauptsächlich deswegen baut man keine Oberleitung.
Die Frage zielte eher darauf ab, warum jemand, der E-Loks einsetzt, gar keine Oberleitung dazu hat - was nämlich absolut vorbildwidrig ist. Das war sowohl zu Analog- wie auch zu Digitalzeiten aber so. Man kann ja auch analog eine Oberleitung einsetzen, ohne sie wirklich mit Strom zu versorgen. Und man kann analog oder digital komplett auch ohne Oberleitung seine E03 über die Platte heizen lassen. Es geht um die Tatsache, dass E-Loks in der Realität eine brauchen (ausgenommen natürlich S-Bahnen mit Stromschienen oder dergl.), und dass sich jeder Modellbahner die Frage stellen sollte, wie weit seine Vorbildtreue geht.
Natürlich hat jede Modellbahn Grenzen der Vorbildähnlichkeit. Muss man also eine Oberleitung nachbilden, obwohl die Modellbahn sie gar nicht braucht? Was will man also unter den Tisch fallen lassen, was nicht? Braucht man z.B. Signale? Eigentlich nicht, denn die Steuerung funktioniert auch ohne. Warum stellen Modellbahner dann Signale auf? Es ist also die Frage, wie weit man reduziert und was man weglassen möchte bzw. muss. Die Frage, welche Kompromisse man eingeht. Während also sich einige um Betriebszeiten und den richtigen Heimatbahnhof in der richtigen Epoche prügeln, ist anderen das schnurzegal und lassen den Adler neben dem ICE fahren. Deshalb gibt es einige, die ihre E-Loks ohne Oberleitung fahren lassen, weil die Loks eben so schön sind, andere lassen die OL weg, weil sie zu teuer, zu anfällig oder zu klotzig ist. Die Dampfloks fahren ja auch mit Strom, warum braucht man eine Oberleitung? Ist sowieso alles getürkt. Da kommt es auf das eine oder andere auch nicht an... Und wenn die OL den optischen Eindruck einer Anlage eher versaut als fördert, dann geht es auch ohne - obwohl man vielleicht gerne eine hätte, ... aber zu filigran ist schließlich auch nicht gut. Wo ja einige auch die eigenen körperlichen Einschränkungen mit Recht als Gegenanzeige angeführt haben.