RE: Anfänger - Strom etc

#1 von faru12 ( gelöscht ) , 15.04.2019 22:11

Hallo zusammen

Ich bin "Wiedereinsteiger" der Modelleisenbahn. Ich hatte als Kind Lima H0 Gleise und Züge. 20 Jahre später habe ich (aus Platzgründen) mit einem Spur N Startset neu begonnen.

Wieso ich aber hier bin ist eine andere Geschichte:
Mit einem Startset ist ja alles noch ganz einfach. Ein paar Gleise und ein, zwei Züge mehr ist die Sache schon etwas komplizierter, zumindest für mich. Ich tue mich extrem schwer mit den Grundlagen. Ich spreche hier nicht von der Spurwahl, der Epochenwahl etc. sondern wenn es etwas tiefer geht. Sprich Strom, etc. Ich weiss schlichtweg nicht wie das mit dem Strom mit zwei oder mehr Zügen funktioniert. Etliche Suchanfragen und Youtube Videos später bin ich leider immer noch nicht weiter. Das meiste erklärte ist sicher interessant, aber noch zu unverständlich. Stromkreiszeichnung verwirren mich mehr als sie mir helfen. Ausserdem habe ich zwei Bücher gekauft. Leider steht da auch nicht viel drin. Geht alles schon in die Tiefe (Gleispläne, Modellbau, etc.). Aber ich bin ja noch weit entfernt. Zuerst möchte ich das System begreifen, bevor ich eine Anlage zu bauen beginne....
So, nun zu meiner Frage: Wo finde ich einfache Anleitungen oder wie kann ich mir das aneignen?

Sorry für die Anfängerfrage, aber ich glaube aller Anfang ist schwer.

Vielen Dank für jede Hilfe


faru12

RE: Anfänger - Strom etc

#2 von 44 390 , 15.04.2019 22:24

Hallo

https://youtu.be/3WV2P7raZzs

Ich finde das Video ganz gut und hilfteich, vllt klärt das schonmal deine Frage.

Du sprichst von N, da kenne ich mich so gut aus, aber ob man jetzt Seletrix oder DCC fährt ist von der Grundfunktion bei der Signalübertragung gleich, nämlich über die Gleise zum Decoder. Du kannst es dir vorstellen als wäre der Decoder ein Handy, sie die Zentrale kommuniziert mit dem Decoder wie ein Handy.

Es gibt sicherlich bessere Erklärungen und ich bitte um Korrektur wenn ich was falsches schreibe.

Grüße Paul


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RE: Anfänger - Strom etc

#3 von faru12 ( gelöscht ) , 15.04.2019 22:36

Hallo Paul

Vielen Dank für die schnelle Antwort und den Link.

Ich habe erst mal die ersten zwei Minuten geschaut. Aber eine grundsätzliche Frage hat sich gleich ergeben. So wie ich verstanden habe, muss mich der Unterschied zwischen Gleich- und Wechselstrom bei Spur N nicht interessieren, oder habe ich da was falsches verstanden? Falls ich das falsch im Kopf habe wäre das mal super um googeln zu können....

Danke nochmals und Grüsse


faru12

RE: Anfänger - Strom etc

#4 von BernhardN , 15.04.2019 23:09

Die Frage nach Gleich- oder Wechselstrom braucht Dich bei N nicht zu interessieren.

Wichtig wäre zu allererstes, ob Du analog fahren willst (d.h. die variierende Gleisspannung steuert die Lok, alle Loks auf dem gleichen Stromkreis reagieren gleichzeitig) oder digital (der Decoder in der Lok steuert die Lok, jede Lok erhält individuelle Signale und kann unabhängig voneinander fahren, die Gleisspannung bleibt gleich).


Grüße aus OBB,
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RE: Anfänger - Strom etc

#5 von faru12 ( gelöscht ) , 15.04.2019 23:13

Ok dann habe ich das mal richtig verstanden

Ich fahre analog. Resp. Ich habe mal so begonnen. Eine Umstellung ist ja an sich möglich oder? Mit den stromkreisen etc hat dies am rande zu tun oder?


faru12

RE: Anfänger - Strom etc

#6 von Erich Müller , 16.04.2019 00:08

Hallo,

mit den Stromkreisen hat das zuerst mal insofern zu tun: wenn du analog zwei Loks unabhängig voneinander steuern willst, brauchst du für beide getrennte Stromkreise.
Digital ist das unnötig; sie können im selben Stromkreis unabhängig voneinander angesprochen werden.
Das heißt: solange du nicht mehr Leistung brauchst, als in einem Stromkreis übertragen werden kann (und das sind in N sinnvollerweise etwa 2A, entsprechend etwa 5 fahrenden Zügen), brauchst du dir um Stromkreise keine Gedanken zu machen. Für fünf gleichzeitig fahrende Züge brauchst du in analog aber fünf Stromkreise oder einiges an elektrischen Winkelzügen.


Freundliche Grüße
Erich

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Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Anfänger - Strom etc

#7 von 8erberg , 16.04.2019 07:39

Hallo,

entscheidend ist das die Gleise von einer Zentrale versorgt werden und alle Loks einen Decoder haben.

Zentralen gibt es bereits für kleines Geld ab ca. 80 Euro, Decoder für ca 25 - 30 Euro.
Wichtig ist noch, dass Zentrale und Decoder die "gleiche Sprache" verstehen. Bei N gibt es DCC und Selectrix, wobei die meisten Sx-Decoder auch DCC können.

Peter


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RE: Anfänger - Strom etc

#8 von DocJ , 16.04.2019 08:02

Hallo Faru,

es ist nicht so einfach möglich zwischen Analog und Digital zu wechseln.

Bei einer sehr kleinen Anlage bei der du nur mit einem Trafo eine Lok steuern möchtest, und wenn es mehr als eine Lok gibt, die anderen in stromlos geschalteten Gleisen stehen, wird ein Umstieg möglicherweise gehen.

Aber ab zwei sich gleichzeitig bewegenden Loks ist die Elektrik völlig unterschiedlich.

Wenn du später nicht alles neu verkabeln willst solltest du genau diese Frage von vorne herein klären.

Die Vorteile von Digital:

    Mehrere Loks auf einem Gleis unabhängig steuerbar.

    Die Sound in die Loks zu integrieren

    Die Möglichkeit einen Automatikbetrieb zu realisieren


Die Nachteile von Digital:

    Kosten für Zentrale und Digitalkomponenten

    Die Loks sind teurer


Die Verkabelung ist in beiden Fällen Aufwendig und abhängig von der Grösse der Anlage.

Der Aufbau eines einfachen Automatikbetriebs in Analogbauweise erfordert jedoch einen enormen Aufwand an Schaltelektrik (Relais, Potentiometer und Schaltkontakte). Ich kann mich noch daran erinnern wie das vor 40 Jahren unter der Anlage aussah und wie wenig ich mit dem ganzen Drahtverhau erreicht habe.

Das hat mich beim Neubeginn sehr schnell dazu gebracht auf Digitaltechnik zu setzen. Die Kabel sind nich viel weniger als früher, aber die Möglichkeiten sind genial und kein vergleich zu früher.
Auf meiner kleinen Kleinanlage werden mehrer Züge in einem Automatikbetrieb fahren ohne das ich Angst haben muss das ein Kollision stattfindet.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen


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RE: Anfänger - Strom etc

#9 von volkerS , 16.04.2019 13:02

Hallo Faru,
du bist mal Lima H0 gefahren = Analog. Spur N funktioniert mit allen Vor- und Nachteilen analog identisch, nur andere Spurweite.
Bevor du jetzt viel Geld investierst solltest du dir überlegen, ob Digital nicht der richtige Weg ist. Anschluß der Zentrale ans Gleis wie bei analog.
Die Loks hören auf Adressen (= Telefonnummern). Am Steuergerät der Zentrale (kann in der Zentrale sein oder Handteil, ja sogar Smartphon) wählst du die Adresse aus und teilst so der Lok (über den eingebauten Decoder) mit, was sie tun soll, Geschwindigkeit, Richtung, Licht, Sound und was sie sonst noch kann. Eine weitere Lok wird nun über ihre Adresse angewählt und hier wiederholt sich das Spiel, wichtig ist dabei zu wissen, die erste Lok macht genau das, was sie tat, bevor du die neue Adresse aufgerufen hast, auch weiterhin (z.B. fahren). Je nach Digitalzentrale hast du verschiedene (gleichzeitig auch mehrere) Steuergeräte, mit denen du die Loks beeinflussen kannst. Somit können auch mehrere Loks gleichzeitig gesteuert werden, wie bei analog mit mehreren Stromkreisen, aber halt in einem Stromkreis.
Wenn es gefährlich wird haben die Digitalzentralen einen ganz wichtigen Taster, den Not-Stopp. Wird er gedrückt wird die Gleisspannung abgeschaltet und alle Loks bleiben stehen.
Im zweiten Schritt kommen dann die Gleisbesetztmelder und Halteabschnitte, von der Verdrahtung am Gleis (Trennstellen) nahezu gleich wie bei analog, bei digital aber wird zur Informationsübertragung ein Datenbus genutzt. Halteabschnitte und Gleisbesetztmelder bekommen auch eine Adresse zugewiesen, das hat man bei analog ja auch gemacht um den Überblick zu behalten.
Volker


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RE: Anfänger - Strom etc

#10 von BR 182 - 2015 , 16.04.2019 13:30

Hallo,
also ich werde bei Analog Fahren bleiben, Digital ist viel zuteuer und dann immer neue Loks er Programmieren.

Analog da kann ich sofort los Fahren und ist auch günstiger.

Digital ist und bleibt bei mir ein Tabu.


Viel Spaß mit eure MoBa
Grüße aus Berlin
Burgi


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RE: Anfänger - Strom etc

#11 von 8erberg , 16.04.2019 16:16

Hallo,

dagegen kann ich nur sagen: Spur N neu starten - nur Digital

Die Vorteile überwiegen bei weitem und "Viel zu teuer" stimmt auch nicht.
Vor allen Dingen wenn die Anlage wächst ist Digital viel einfacher zu händeln.

Das um Klassen bessere Fahrverhalten (ich red nicht mal von Sound- und Lichtfunktionen) und die Flexiblität der Steuerung sind einfach unschlagbar.

Rangieren im Kriechgang ist in N analog kaum möglich. Und rasende Würmchenbahn will keiner mehr.

Peter


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RE: Anfänger - Strom etc

#12 von faru12 ( gelöscht ) , 16.04.2019 19:48

Hallo zusammen

Erstmals vielen Dank für die vielen Antworten!

In puncto Analog oder Digital. Ich muss gestehen ich habe mir dies gar nicht so genau gefragt. Ich wollte einfach mal starten und habe das mit einem Startset gemacht. Einige Gleise, Weichen und Züge später stehe ich hier
Digital klingt für mich aber nun durchaus interessant und ich bin nicht abgeneigt. Vor allem der Punkt mit mehreren Loks auf einem Gleis und der Automatikbetrieb überzeugen mich sehr. Ich bin im IT Bereich tätig. Von daher käme mir dies wohl eher entgegen.... Meine Frage ist aber, ob ich hier wieder in das gleiche "Problem" laufe. Das Problem der Unwissenheit nämlich.Klar, dass ich was lernen muss, aber im Moment stehe schon etwas extrem an. Gibt es zum Thema Digital gute Einstiegsvideos oder Bücher? Wäre mehr als glücklich wenn ich mich mit der Stromfrage nicht mehr auseinanderschlagen müsste...

Können die bestehenden Loks (in analog) digitalisiert werden? Ich nehme an, dass ist mit den Decodern möglich?

Ich muss noch anmerken. Ich bin mal LIma gefahren. Das Problem ist, ich war schon ziemlich klein. Und mit Strom habe ich mich nicht wirklich auseinandergesetzt. Anno dazumal war es mir wichtig, dass ein Zug fahrt und ich die Schienen immer wieder neu setzen konnte

Ich danke euch auf jeden Fall für die bisherigen sehr informativen Antworten!


faru12

RE: Anfänger - Strom etc

#13 von jeverkurt , 16.04.2019 23:29

Moin zusammen

Der fundamentale Unterrschied zwischen analog und digital:

Analog:
Spannungsversorgung und Stellglied (um die Lok zu bewegen) sind in einem Gerät vereinigt, nämlich dem Trafo.
Wenn du an einen Gleisabschnitt einen Trafo anschließt, so bewegt sich die Lok proportional zum Reglerknopf des Trafos. Mit dem Reglerknopf änderst du die Spannung am Gleis, und die Geschwindigkeit der Lok ist proportional zur Gleisspannung. (Sollten zwei Loks auf dem Gleisabschnitt stehen, bewegen sich beide). Wenn zwei Loks auf der Anlage gleichzeitig fahren sollen, müssen (mindestes) zwei Gleisabschnitte voneinander getrennt sein und jeder Gleisabschnitt benötigt seinen eigenen Trafo. (Spannend wird es, wenn die Lok von dem einen auf den anderen Abschnitt wechseln soll).

Digital:
Spannungsversorgung und Stellglied sind getrennt. Die gesamte Anlage wird von der Zentrale unter Spannung gesetzt. Außerdem überlagert die Zentrale auf der Spannungsversorgung Informationssignale. Das Ausgangssignal des Handreglers (z.B. Multimaus) wird von der Zentrale als Informationssignal umgewandelt. Der Decoder in der Lok entschlüsselt dieses Signal und setzt es in den Fahrbefehl um. (Und wenn es sein muß für -zig Loks gleichzeitig). Alle Loks können unabhängig und gleichzeitig auf der gesamten Anlage freizügig fahren.
...und das ist nur der erste Einstieg in Digital. Soft- und Hardware der Komponenten sind heute so mächtig, dass sich unzählige Funktionen und Features darauf aufbauen. Die kann man dann, im Laufe der Zeit, Zug um Zug kennenlernen und anwenden.

Gruß
Kurt


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RE: Anfänger - Strom etc

#14 von erich1963 , 16.04.2019 23:49

Hallo Faru,

bei einer digital gesteuerten Anlage, liegt am Gleis überall gleichmäßig Strom an. Der Strom kommt aus einer Zentraleinheit.
Jeder Empfänger(Decoder) - z.B. eine Lok mit Fahrzeugdecoder oder Weichen,Signale,Licht etc. mit Schaltdecoder, hat eine zugewiesene Adresse.
Die Zentrale gibt an diese Decoderadressen die Befehle..... Fahrtrichtung der Lok, Geschwindigkeit oder eben Weichenantrieb, Signal o.ä. schalten.

Google mal unter "Modellbahnzentralen" da kommt dann schon sehr viel Info und unter Modellbahnsoftware.de hier findest du Info über Gleisplanungssoftware etc.

lg Erich


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RE: Anfänger - Strom etc

#15 von Analogbahner , 17.04.2019 00:10

Hallo!

„Viel zu teuer“ stimmt nur, wenn du eine große, bereits bestehende Analog-Anlage mit vielen alten Modellen umrüsten möchtest. Fängst du aber erst an, solltest du gleich mit Digital beginnen. Und es muss nicht sofort die superteure Premium-Zentrale sein.

Ein anderer Grund ist einfach, dass du kaum noch Unterstützung für analoges Fahren und den ganz eigenen Sorgen und Nöten finden wirst - genausowenig, wie du heute keine neue Software mehr für Windows98 findest... Sobald es komplizierter wird (Mehrzugsteuerung, Signalbeeinflussung, Bremsen, Standbeleuchtung usw.) gibt es praktisch keine analogen Tipps mehr. Es sei denn, du besorgst dir alte Modellbahn-Bücher von 1970/1980 oder so. Aber kaum einer kennt sich heute noch mit Begriffen wie „Z-Steuerung“ aus. Auf lange Sicht gesehen wird dir nichts anderes übrigbleiben als digital zu fahren. Dabei ist die Spurweite egal.

Sagt ein überzeugter Analogbahner aus leidgeprüfter Erfahrung.

Viel Glück!


Gruß Analogbahner


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RE: Anfänger - Strom etc

#16 von volkerS , 17.04.2019 07:46

Hallo Faru,
deine Frage, ob man analoge Loks digitalisieren kann, ist wie folgt zu beantworten:
Ja.
Voraussetzung, es muss der nötige Platz für den Dekoder vorhanden sein. Bei älteren Loks meist nicht ohne mechanische Bearbeitung am Chassis und Änderungen an der Platine. Dafür gibt es Anbieter und auch hier kann man dir helfen. Teilweise gibt es auch Austauschplatinen. In neueren Loks ist oft auch schon der erforderliche Platz vorgesehen. Die Decoder von Kuehn und Doehler&Haass sind ideal von der Baugröße und sie verstehen die beiden in der N-Spur-Welt gängigen Datenprotokolle (DCC und SX).
Volker


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RE: Anfänger - Strom etc

#17 von 8erberg , 17.04.2019 08:40

Hallo,

heutige Neuerscheinungen haben allermeistens eine Digitale Schnittstelle. Es gibt mehrere genormte Schnittstellen, da es recht einfache Lösungen (nur Motor und Licht) bis zu aufwändigen mit vielen Lichtfunktionen und Sound gibt.

Bei Neukauf kann man also darauf achten, dass entweder sofort ein Decoder verbaut ist oder der Händler einen passenden Decoder einbaut.

Nur bei alten Loks (Gebrauchtkauf) ist noch heute Fräs- und Lötarbeit nötig. Es gibt auch Händler bzw. Werkstätten die diese Umbauten anbieten wenn man sich das selber nicht zutraut.

Neufahrzeuge ohne bequeme Möglichkeit der Digitalisierung bietet kein Anbieter für europäische Modelle mehr an.

Peter


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RE: Anfänger - Strom etc

#18 von DocJ , 18.04.2019 07:57

Hallo Faru,

ich bin ein Freund von Entscheidungen, wen eine Entscheidung gefallen ist, wird die nächste Frage gestellt und entschieden.

Da du in der IT Branche arbeitetest und deine Entscheidung zwischen Analog und Digital schon gefallen ist, wie du sagst .

steht dem weiteren Verlauf nichts mehr im Wege.

Jetzt gilt es zu entscheiden:Spurweite 1, H0, TT, N, und Z eine Entscheidung nach dem Platzbedarf, manuellen Fähigkeiten und Anspruch der Realitätsnähe. (Wobei ich zugeben muß so einige Z-Anlagen hier werde ich, was die Realitätsnähe angeht, nicht mal in H0 hinkriegen. ops: )

Auch was das Alter des Erbauers angeht ist diese Entscheidung nicht unwichtig, Augen und Hände werden im Alter nicht jünger und so eine Anlage beschäftigt einen Jahre, also über die Zukunft nachdenken. Ich Könnte mir für mich allenfalls noch TT vorstellen, N wäre mir heute zu klein.

Und letztendlich wenn denn H0 herauskommt, kommt die Frage, die wieder viele Emotionen und Glaubenskriege auslöst: Märklin oder nicht Märklin?

Ganz Deutschland ist besetzt, ganz Deutschland?
Nein ein kleines unverbesserliches Dorf hält dem Zweileiter-Rom noch stand und fährt Märklin

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen


Meine alte Anlage Hamm:viewtopic.php?f=15&t=153777
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RE: Anfänger - Strom etc

#19 von Gelöschtes Mitglied , 18.04.2019 08:14

In der Aufzählung fehlt die extrem reizvolle Spur 0, deren Markt boomt.



RE: Anfänger - Strom etc

#20 von BernhardN , 18.04.2019 11:42

Um die Angst vor "Digital" zu nehmen: das ist saueinfach. Für eine kleine Anlage braucht man die Schienen, ein paar digitale Loks und eine einfache Digitalzentrale mit Fahrgerät. Das war's. Damit kann man wie bei Analog-Betrieb die Anlage schön gemütlich per Hand steuern. Weichen und Signale können nach wie vor per Hand geschaltet werden, analog angesteuert oder je nach Zentrale/Fahrgerät bereits digital (im einfachsten Fall auch per direktem Abgriff des Digitalsignals vom Gleis aus, ist aber bei einer etwas größeren Anlage nicht mehr empfehlenswert).

Es wird - ähnlich wie bei Analogbetrieb - etwas aufwändiger, wenn...

  • ...wenn man eine größere Anlage haben will: dann sollte man mehrere Stromeinspeisungen vornehmen, auch kein Hexenwerk (eine Leitung unterm Gleis in Abständen von mehreren Metern "anzapfen" und/oder zu verzweigten Anlagenabschnitten Sternleitungen legen, Leitungsquerschnitt mindestens 1,5mm² oder größer nehmen).
  • ...wenn man viele Loks gleichzeitig (!) fahren lassen will, was eigentlich auch nur auf größeren Anlagen geht: dann muss man auch bei Digital über mehrere Stromkreise nachdenken (unter Verwendung sogenannter "Booster", die zusätzliche Stromkreise ermöglichen, aber auch das Digitalsignal, dass ja nur von einer Zentrale kommen soll, weiterverarbeiten können).
  • ...wenn man einzelne Fahrbewegungen automatisieren will, z.B. Schattenbahnhof, Blockstrecken oder Pendelzugsteuerung: dann braucht man eine etwas höherwertige Zentrale, die das kann (Produktbeschreibung lesen) sowie Rückmeldekontakte im Gleis (da gibt es unterschiedliche Varianten, von Magnetkontakten/Reedkontakten über Schaltgleise bis Gleisbesetzmelder und Lichtschranken etc.). Die anzusteuernden Weichen müssen spätestens jetzt auch digital schaltbar gemacht werden.
  • ...wenn man den kompletten Fahrbetrieb vollständig automatisieren will: dann sollte man über eine Steuerung per PC nachdenken, da gibt es verschiedene Programme für alle gebräuchlichen Betriebssysteme, dazu auch Demoversionen und sogar freie Software (z.B. Rocrail). Hier wird dann die Verschaltung der Anlage mit zahlreichen Rückmeldekontakten und digital schaltbaren Elektroartikeln (Weichen, Signale) Pflicht. Manueller Eingriff in die Fahrtsteuerung ist dann nach wie vor möglich, aber eben auch der komplett automatisierte Fahrbetrieb nach vorprogrammierten Fahrplan (inkl. Zufallselementen, was die Programme halt so bieten).


Aufgrund der ggf. notwendigen Rückmeldekontakte sollte man sich vorher überlegen, was man wie steuern möchte. Rückmeldekontakte lassen sich in bestehende Anlagen nur schwer nachträglich integrieren, vor allem, wenn es viele werden. Die Zentrale kann man dann später immer noch upgraden. Eine weitere Entscheidung betrifft das Digitalformat, es gibt aber Zentralen, die mehrere Formate beherrschen.

Um es nochmal zu betonen: vor allem bei kleinen Anlagen mit wenig wirklich gleichzeitigem Zugbetrieb ist das Digitalzeugs genial einfach - aufbauen, anschließen, loslegen. Und die einfachen Zentralen/Fahrgeräte, geradein Verbindung mit einer Anfangspackung, kosten auch nicht die Welt. Neue Loks dürften sowieso alle auch für den Digitalbetrieb tauglich sein. Das ist also absolut vergleichbar mit Analogbetrieb, der damit eigentlich völlig hinfällig ist, weil "Digital" da sofort seine Überlegenheit ab dem zweiten Zug auf der Anlage ausspielt: die Züge können ohne Zusatzaufwand unabhängig voneinander fahren!


Grüße aus OBB,
BernhardN

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RE: Anfänger - Strom etc

#21 von Micha_Muc , 18.04.2019 12:59

Zitat

Ausserdem habe ich zwei Bücher gekauft. [...]
So, nun zu meiner Frage: Wo finde ich einfache Anleitungen oder wie kann ich mir das aneignen?



Hallo!

Das mit den Büchern halte ich für ne sinnvolle Idee, du hast was zum nachlsesen, es sind Bilder und Pläne dabei bekommst nicht wie hier verschiedene Meinungen.

Ich fand dieses Buch gut, vielleicht ist es ja auf ebay erjagbar:

Modellbahn Elektrik, Horn

Das wäre bei Amazon sofort kaufbar:
Miba Elektrik

Grüße aus München
Micha


[rainbow_flag]
Mein Zugspitzbahn Diorama: viewtopic.php?f=172&t=181792


 
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RE: Anfänger - Strom etc

#22 von Analogbahner , 18.04.2019 15:04

Literatur ist immer gut. Meine Bücher, die analoge Schaltungen beschreiben, gehen aber gleich in die Vollen: Platinenätzen, Oszillographmessungen, Fräs-und Dreharbeiten. Für einen versierten Bastler alles kein Problem, und durfte es auch nicht sein, denn es gab nicht allzu viele Fertiglösungen. Für jemanden, der ängstlich vor einem Lötkolben zurückzuckt, ist das nichts. Denn die analogen Schaltungen waren gleichermaßen knifflig wie auch zumeist Sonderlösungen.
Im Gegensatz dazu erfordern digitale Lösungen sicher nicht so viel Strippeziehen, aber ein Verständnis für Informatik sollte vorhanden sein. Schnell lagern sich die Lösungen auf den PC aus und es muss "programmiert" werden. Man ist nur noch mittelbar mit der Elektronik verbunden, alles findet im Computer oder in einer Digitalzentrale statt.
Im Gegensatz zur analogen Technik bist du auch mehr auf die Produkte der Hersteller angewiesen, denn Decoder und co. kannst du nicht mal eben im Keller löten. Abgesehen davon verrät auch keiner gerne, was in einem Chip genau drin ist; man hat nur die Busbelegungen usw. Es gibt keine diskreten Baupläne mehr, abgesehen von einem Kondensator hier und da, kann man nicht viel ändern.
Je nachdem, was dir mehr liegt. Ein bisschen Kenntnisse von Strom werden bei einer Modellbahn erwartet. Das ist zwar nicht viel, aber je tiefer du über die Jahre einsteigst, desto mehr wirst du da an Ahnung zusammensammeln. Eine Anfangsanlage scheint analog erstmal einfacher zu wirken: Lok draufstellen, losfahren. Da ist bei digital am Anfang nur die Eingabe der Adresse davor (geschieht heute sehr nutzerfreundlich), aber Lok draufstellen und losfahren ist da genauso.
Der Unterschied zwischen beiden Techniken wird erst bei der Fehlersuche sichtbar. Digital kann der Fehler sich besser verstecken, weil man kaum Einblicke in die "schwarzen Kisten" hat. Im allgemeinen wird digital nur deshalb teurer, weil man kaputte Bauteile in der Regel neu kaufen muss, anstatt sie reparieren zu können. Dafür gibt es mehr Spielspaß, das ist ja bei einem Wähltelefon und einem Handy ja auch so.


Gruß Analogbahner


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