RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#1 von Umberto ( gelöscht ) , 04.01.2018 17:51

Moin!

Ich setze mich grade mit einer kleinen Testanlage, die ich bauen möchte, auseinander.
Das ganze ist das klassische Märklin Oval mit 2 Weichen (+2 zusätzlich um einen Schattenbahnhof zu simulieren). Die Strecke habe ich in Ingesammt 4 Blockabschnitte eingeteilt. Da kommt schon die 1. Frage:
Gibt es teilstrecken auf einer Modellbahn die keinem Block angehören? - Nein oder?

Desweiteren stelle ich mir die frage wie viele Kontakt abschnitte ich brauche (pro Block 1/2/3/...) und wie lang diese sein sollten. Sollten zwischen den Kontaktabschnitten (z.B. Enter und In) nicht überwachte Gleise sein oder sollten sie direkt nacheinander kommen?

Ich habe mal eine kleine Skizze von mir hochgeladen: https://imgur.com/a/Byoo1

Ich hoffe ihr könnt mir etwas helfen!

lg


Umberto

RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#2 von ICE Hannover , 04.01.2018 18:38

Vielleicht hilft das:

https://youtu.be/HtF6BVrON9c


Südniedersachsen - Eine Umsetzung auf Parkett


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RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#3 von Erich Müller , 04.01.2018 19:12

Hallo Umberto,

bitte nicht den Pflug vor die Ochsen spannen!

Die Anordnung und Ausführung der Rückmelder hängt von dem Programm ab, das du verwenden willst. Also bitte: erst das Programm auswählen, dann die Rückmelder festlegen.
(Auf einem Testkreis kann man natürlich mehrere Programme sukzessive testen und dann auch die Rückmelder verlegen, zusammenlegen etc., wie das jeweilige Programm es erwartet.)

Da du von Enter und In sprichst, klingelt es dem "erfahrenen Anfänger mit Rocrail", also mir, in den Ohren. Und nur für Rocrail gilt: wenn der Zug Enter auslöst, beginnt die Bremsung. Wenn der Zug In auslöst, wird er angehalten. Damit wird deutlich, dass In nicht in der Mitte des Blocks liegen soll, sondern an seinem Ende, just vor dem Signal.
Auf meinem kleinen Testkreis habe ich das so gemacht, dass jeweils das erste und letzte Gleisstück eines Blocks als Melder verwendet werden: was in der einen Richtung Enter ist, ist in der anderen Richtung In. Bei langen Blöcken kann man das aber auch ganz anders machen und den Enter-Melder weiter vom vorherigen Block entfernt anlegen - u.U. auch völlig getrennte Melder für beide Richtungen... da könnte dann der Enter-Melder bei oder kurz hinter dem Vorsignal liegen.
Damit habe ich keine durchgängige Belegtmeldungs-Überwachung der Gleise, aber die habe ich auch nie vermisst, weil ich darauf achte, dass alle verwendeten Fahrzeuge zuverlässige Kupplungen haben.

Zitat

Gibt es teilstrecken auf einer Modellbahn die keinem Block angehören? - Nein oder?



Wenn du meine obigen Erklärungen verstanden hast, wirst du wissen: es gibt möglicherweise Abschnitte, die nicht durch Rückmelder überwacht sind (sein müssen). Üblicherweise gehören auch Weichen nicht zu einem Block, weil sie zu verschiedenen Fahrstraßen gerechnet werden. In ganz knapp gerechneten Abschnitten kann man freilich eine stumpf befahrene (!) Weiche als Enter-Melder verwenden (wenn man sich die Arbeit antun will), um den effektiven Bremsweg zu verlängern. Und Rocrail bietet noch eine Reihe anderer Möglichkeiten, die allerdings nicht ins Anfängerforum gehören und die ich mir auch nicht hinreichend zu erklären zutraue.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#4 von -me- , 05.01.2018 10:06

Hallo Umberto,
erst mal Glückwunsch zu deinem Testkreis, so etwas macht schon Sinn, wenn man in die Automatische Zugsteuerung einsteigen will. Und Learning by burning (ääääh, doing ) ist mit Sicherheit nicht verkehrt.

Zur Lage der Rückmelder ziehe ich mit Erichs Meinung gleich, zuerst die Software auswählen und dann die Rückmelder festlegen. RocRail arbeitet mit den Meldern In und Enter, andere Softwarevarianten (z.B. iTrain) kommen mit nur einem Melder im Block zurecht.

Ich persönlich habe aus allen Gleisen meiner Anlage Kontaktgleise gemacht, so dass ich eine (fast) lückenlose Rückmeldung auf der Anlage habe und auch liegengebliebene Waggons erkannt werden. Die Ausnahme bilden hier meine Weichen, da der Umbau der Weichen auf Kontaktgleise beim C-Gleis recht tiefgreifende Eingriffe ins Gleis erfordern. Beim K-Gleis ist das aber unproblematisch.

Vielleicht kannst du deine Angaben ja mal etwas präzisieren, welche Zentrale, welche Software (RocRail oder auch andere Testvarianten?), welches Gleis (K, C oder M).

Ansonsten: viel Spaß beim Testbetrieb.

Edit: ich finde deine Blockaufteilung nicht so gelungen, Block 1 und 2 sind in Ordnung, 4 auch, aber der 3. Block ist unvorteilhaft. Den würde ich in 3 Blöcke unterteilen und zwar immer ein Block zwischen den Weichen. Die Weichen würde ich keinem Block zuordnen.


Schöne Grüße vom Ponyhof.

Michael

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RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#5 von Umberto ( gelöscht ) , 05.01.2018 13:08

Danke für eure Antworten!
Als software soll Rocrail zum Einsatz kommen in Verbindung mit einem Raspberry Pi als Zentrale. Zusätzlich möchte ich grundsätzlich Märklin Artikel verwenden. Zum testen das C Gleis, in der fertigen Anlage das K-Gleis
Ich denke ich werde es ähnlich erstmal aufbauen wie von euch beschrieben. Ein Gleis Stück (sind glaube ich um die 18cm) am Anfang eines blockes und das gleich nochmal am Ende, also dort wo ein Signal stehen würde. Zwischendurch gibt es also Gleise die keine Rückmeldung geben.
In einem zweiten Schritt habe ich mir überlegt eine 3. Rückmeldung pro Block zu bauen (Also PreIn). In der Dokumentation hört sich das ganz komfortabel an.

Aus welchen Gründen ist Block 3 nicht gelungen? Gut, wenn ich mir es so überlege kann immer nur ein Zug fahren da Block 3 ja auf jeder Route befahren werden muss. Oder habe ich mich da was falsch gedacht?
Wäre es nicht auch möglich (um Kontakte am S88 zu sparen) den Block nur in 2 Blöcke aufzuteilen? Dadurch könnte der Zug ja auf jeden Fall aus dem Bahnhof fahren und oben auf halber Strecke zu warten falls ein Zug aus dem Schatten kommt.

Lg


Umberto

RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#6 von -me- , 05.01.2018 14:41

Hallo Umberto,
RocRail hatte ich mir schon gedacht.
Mit dem RasberryPi (vermutlich dann mit der MS2 Gleisbox?) kenne ich mich nicht so aus, aber wenn du die Märklin S88 Rückmelder nimmst, dann hast du pro Modul 16 Rückmeldekontakte.

Und damit kommen wir dann zu deinen Blöcken: ich habe deinen Plan mal etwas schöner gemalt und dann auch mal die Blöcke markiert. Die Schnittstellen zwischen den Blöcken markieren die grünen Linien.

Wenn du die Blöcke 5 und 6 dem Block 3 zuordnest, dann blockiert das alles.
Ein Zug aus Block 4 kann nur ausfahren, wenn der Block 3 (mit 5 und 6 gekoppelt nach deinem Beispiel) frei ist. das kann aber nur passieren, wenn die anderen Züge im Block 1 oder 2 stehen. Sind jetzt hier 3 Züge auf der Anlage, dann kann der Zug aber nicht in den Bahnhof einfahren, weil hier beide Gleise blockiert sind. Die Züge aus dem Bahnhof können aber auch nicht fahren, weil ja die Blöcke 3, 5 und 6 als ein Block blockiert sind. Damit war es das mit der Automatik.
Ebenso dürfen die Weichen keinem Bahnhofsblock zugeordnet werden, weil auch das die Strecke blockieren würde.

Die einzige Möglichkeit für dich ist, meiner Meinung nach, den Testkreis in die von mir eingezeichneten Blöcke zu unterteilen. Dabei ist es nicht notwendig, die Blöcke 5 und 6 mit einer Rückmeldung zu versehen. Ein Automatikbetrieb mit 3 Zügen müsste so schon realisierbar sein, wobei dann immer nur ein Zug unterwegs sein kann.
Wenn du es etwas spannender haben möchtest, dann werden die Blöcke 5 und 6 ebenfalls mit Rückmeldern versehen und der Betrieb wird etwas spannender, weil jetzt 2 Züge parallel fahren können.
Wenn du einen Märklin s88 Rückmelder nutzt, dann hast du insgesamt 16 Rückmeldekontakte. Für die 6 Blöcke hier benötigst du 12 dieser Kontakte, also ist da sogar noch etwas Reserve.

Ich denke, du solltest dich mal daran machen, diesen Testkreis aufzubauen und das ganze selbst auszuprobieren. Man kann hier viel schrieben, aber ohne deine eigenen Erfahrungen und deine daraus resultierenden Fragen wird es schwierig.

Ich hoffe, meine Worte konnten helfen.


Schöne Grüße vom Ponyhof.

Michael

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RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#7 von Erich Müller , 06.01.2018 04:45

Hallo,

eine kleine Präzisierung:

Zitat

Dabei ist es nicht notwendig, die Blöcke 5 und 6 mit einer Rückmeldung zu versehen.


In diesem Fall werden die Blöcke gar nicht erst in Rocrail angelegt; existierende Blöcke müssen auch funktionieren.

Zitat

Wenn du es etwas spannender haben möchtest, dann werden die Blöcke 5 und 6 ebenfalls mit Rückmeldern versehen und der Betrieb wird etwas spannender, weil jetzt 2 Züge parallel fahren können.



Das würde ich unbedingt empfehlen!

Wichtig ist: zumindest in den Blöcken 3 und 4 muss ein Zug zwischen die Weichen passen, sonst gibts Unfälle. In 5 und 6 kann man da ein bisschen großzügig sein (nur auf dem Testkreis, versteht sich!), weil allein durch die Präsenz eines Zuges in einem dieser Blöcke das Schalten der Weichen, die den Block begrenzen, untersagt ist.

Ich würde auch empfehlen, die Weichenverbindungen zu Block 3 und 4 anders herum zu drehen: dass links eine Rechtsweiche liegt und rechts eine Linksweiche, so dass Block 4 das durchgehende Gleis hat und Block 3 die Kurven und zwar zum Kreisinneren. Das spart einen Richtungswechsel: jetzt von 5 nach 4 rechts (der Halbkreis), links (die Weiche), rechts (der Gegenbogen), dann von 5 nach 3 rechts (Halbkreis und Weiche), dann links (Gegenbogen).

Zitat

Ich denke ich werde es ähnlich erstmal aufbauen wie von euch beschrieben. Ein Gleis Stück (sind glaube ich um die 18cm) am Anfang eines blockes und das gleich nochmal am Ende, also dort wo ein Signal stehen würde. Zwischendurch gibt es also Gleise die keine Rückmeldung geben.
In einem zweiten Schritt habe ich mir überlegt eine 3. Rückmeldung pro Block zu bauen (Also PreIn). In der Dokumentation hört sich das ganz komfortabel an.



Gute Idee. Für Block 1 und 2 kannst du jetzt aber hingehen und jeweils die zwei. Bogenstücke an jedem Ende als gemeinsamen Melder nehmen, eventuell sogar noch das erste gerade Gleiselement dazu. Warum? Die Länge deiner Züge wird durch 3 und 4 bestimmt. Und es sieht nicht gut aus, wenn ein Zug direkt vor der Weiche zum Stehen kommt (von lichtem Raum etc mal ganz abgesehen) und der letzte Wagen steht mittig am Bahnsteig. Da kannst du die Signale an den Anfang der Kurve stellen. Den Melder direkt hinter der Weiche beginnen zu lassen gibt aber die weichere Bremskurve.
Pre-In müsste ich auch noch mal einbauen in meinen Testkreis, für Schienenbusse.
Zum geschmeidigen Halten der Züge ist BBT aber schöner.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#8 von Umberto ( gelöscht ) , 08.01.2018 00:09

Soo ich habe jetzt mal etwas rumprobiert.
Habe allerdings nur einen Kreis mit einem. 2 Gleisigen Bahnhof. Die Ganze Anlage ist in 4 Blöcke eingeteilt die immer 2 Rückmelder haben.
Bis jetzt habe ich das ganze eigentlich am laufen. Lediglich eine Lok mit langer ABV ist mit BBT immer über das In Gleis hinaus aufs nächste enter gefahren und das gefiel rocrail öfters mal nicht. Abhilfe konnte ich mir da erst schaffen indem ich die ABV verkleinert habe. Gibt es da noch andere Lösungen?
Müssen für BBT zwingend die längen des Blockes eingegeben werden?

Lg


Umberto

RE: Learning by Doing - Kontaktgleis(e)/Blockabschnitte

#9 von Erich Müller , 08.01.2018 13:24

Zitat

Abhilfe konnte ich mir da erst schaffen indem ich die ABV verkleinert habe. Gibt es da noch andere Lösungen?



Nein. Wenn der Bremsweg durch die ABV länger wird als der Block, hilft nur stärker bremsen.
Allerdings haben neuere Decoder getrennte Einstellungen für Anfahren und Bremsen, so dass man sehr wohl langsam anfahren und kernig bremsen kann.

Zitat

Müssen für BBT zwingend die längen des Blockes eingegeben werden?



Nein. BBT misst nur die Zeit zwischen Enter und In und teilt sie so auf, dass bei In Vmin erreicht wird. Bzw. korrigiert die Kurve: wenn In vor Vmin erreicht wird, werden die Intervalle zwischen den Geschwindigkeitsbefehlen verkürzt; wenn die Lok mit Vmin schleicht, bis sie In erreicht, werden die Intervalle verlängert.
Dazu muss weder die tatsächliche Blocklänge bekannt sein noch die reale Zuggeschwindigkeit.

Blocklängen sind wichtig, wenn nicht jeder Block auch den längsten Zug aufnehmen kann - dazu muss allerdings auch die Zuglänge bekannt sein.


Freundliche Grüße
Erich

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