RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#1 von sekbutcher , 19.09.2017 21:16

Hallo an Alle!

Ich möchte mir nach einigen Jahren Analogbetrieb eine digitale Modellbahn aufbauen! Die Planungsphase hat begonnen und ich habe bereits einen Gleisplan erstellt, der auf die bei mir mögliche Größe von 250x150 passt. Ich möchte gern Tillig Elitegleise verwenden. Die Bahn soll digital fahren, ich möchte aber analog schalten (es sei denn ihr belehrt mich etwas besserem). Ich möchte folgende Dinge erreichen:

- die Bahn soll nicht wie bei Analogbetrieb ruckartig stehen bleiben wenn ich auf einem stromfreien Gleis bin (z.B. rotes Signal)
- ich möchte Weichen in "Reihe" schalten können
- ich möchte das die Bahn bei rotem Signal anhält
- ich würde gern wenn der Aufwand vertretbar ist sicherstellen, dass auf einem Gleisabschnitt nur eine Lok inkl. Wagen steht und so Unfälle vermieden werden.

Ich habe viel Erfahrung mit Analogbetrieb, jedoch sind die Schaltungen bei Digitalbetrieb irgendwie schwieriger. ich werde eine z21 (weiß nutzen.

Meine Fragen:
1. Was ist der beste Weg eine Lok langsam vor einem roten Signal abzubremsen und wie muss ich die Gleise trennen (Lenz BM1? auf totes Gleis schalten?)
Wenn das Bremsmodul eine gute Option ist - wie kann ich das Signal dort anschliessen, damit bei rot das BM seinen Dienst tut, bei grün aber gebypassed wird?
2. Muss ich Blockstrecken einrichten um Unfälle vermeiden zu können? Brauche dafür getrennte Abschnitte mit Gleisbesetztmeldern oder gibt es auch andere Optionen?
3. Welchen Weichenmotor würde ihr verwenden? Conrad? Tillig? Muss ich den mit Dauerstrom oder Momentstrom ansteuern? Ist ja kein Magnetartikel...
4. Was haltet ihr von meinem Gleisplan? Ich habe diesen in einem Heft gefunden, fand ihn gut und hab in mit Tillig Gleisen nachgebaut. Irgendwelche Einwände oder Verbesserungsvorschläge?
5. Wo würdet ihr Lichtsignale setzen?



Die nächste Fragen kommen bestimmt! Bis dahin erst einmal vielen Dank für die Beantwortung oder sonstigen Tipps die ich beherzigen kann.

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RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#2 von moppe , 19.09.2017 22:58

Zitat

3. Welchen Weichenmotor würde ihr verwenden?



2€ servos und ESU switchpilot servo.

Kostet mit Decoder der selber preis als ein weichenmotor.
Kann beide analog und digital geschaltet werden.
Kaufen sie später ein tablet, ist es möglich ihren weichen mittels ein Gleisbildstellplut zu schalten. (und fahrstrassen zu bauen).


Klaus


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RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#3 von 8erberg , 20.09.2017 09:34

Hallo,

das ist eine Spiel-Rangieranlage. Da brauchst Du eigentlich nur Rangiersignale, weil nur auf Sicht gefahren werden kann.

Und bei den kurzen Gleislängen wüsst ich auch nicht ob das lange Spaß macht.

Strecke für Hauptsignale ist doch eigentlich nicht vorhanden.

Andere Frage: wie willst Du die Weichen/Signale schalten? Digital oder analog

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RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#4 von XelionRail , 20.09.2017 13:56

Hallo,

hast du auch einen richtigen Namen? Das macht es einfacher und angenehmer.
Zu deinen Fragen:

Zitat
1. Was ist der beste Weg eine Lok langsam vor einem roten Signal abzubremsen und wie muss ich die Gleise trennen (Lenz BM1? auf totes Gleis schalten?)
Wenn das Bremsmodul eine gute Option ist - wie kann ich das Signal dort anschliessen, damit bei rot das BM seinen Dienst tut, bei grün aber gebypassed wird?



Ich mache das nicht mit Hardware, sondern mit Software in Form eines Steuerungsprogramms. Bei mir ist das Itrain, alle anderen bekannten Programme können das aber auch. Dafür habe ich die komplette Anlage in Blöcke eingeteilt, wobei ein Block (bei Itrain) immer von Weiche bis Weiche reicht. Weichen bzw. Weichenstrasse gehören keinen Blöcken an. Der Software kann man für jeden Block und jede Richtung sagen, wieviel cm vor Ende des Blockes die Lok bzw. der Zug stehen bleiben soll. Und die Software regelt die Lok auch noch automatisch schön langsam runter. Voraussetzung dafür ist, dass alle Loks eingemessen sind.

Zitat
2. Muss ich Blockstrecken einrichten um Unfälle vermeiden zu können? Brauche dafür getrennte Abschnitte mit Gleisbesetztmeldern oder gibt es auch andere Optionen?


Ja, das würde ich empfehlen, die ganze Anlage in Blöcke einteilen und mit Besetztmeldern ausrüsten. Bei längeren Blöcken (> 1m) auch gern mal zwei oder mehr Besetztmelder verwenden, das macht die Steuerung gnauer. Das hilft aber nur, wenn du ein Steuerungsprogramm wie Itrain verwenden willst und nicht oder wenig manuell per Hand fahrst.

Zitat
3. Welchen Weichenmotor würde ihr verwenden? Conrad? Tillig? Muss ich den mit Dauerstrom oder Momentstrom ansteuern? Ist ja kein Magnetartikel...


Ich würde dir auch lieber Servos empfehlen, aber nicht die '2 Euro'-Liga, sondern eher etwas besser. Meine Erfahrung mit den ganz billigen Servos waren nicht gut, diese hab ich nun alle wieder rausgeschmissen. Also die '6-8 Euro' Liga ist da schon deutlich besser. ESU Servos für ca. 15 Euro müssen es aber nicht sein. Ich verwende jetzt ZEBRA WS F135.

Zitat
4. Was haltet ihr von meinem Gleisplan? Ich habe diesen in einem Heft gefunden, fand ihn gut und hab in mit Tillig Gleisen nachgebaut. Irgendwelche Einwände oder Verbesserungsvorschläge?


Der Gleisplan ist eine ganz eigene Kategorie und den würde ich hier gar nicht gross behandeln. Wenn du diesen Plan nur zum kennelernen verwenden willst, dann nimm das, was dir gefällt. Wenn es aber gleich für eine gute Anlage sein soll, dann mach doch einen eigenen Thread bei den Anlagenplanungen auf.

Zitat
5. Wo würdet ihr Lichtsignale setzen?


Bei dieser Anlage braucht es eigentlich nur Rangiersignale am Ende der Blöcke. Das hat aber schon mein Vorredner gesagt.

Zitat
Die nächste Fragen kommen bestimmt! Bis dahin erst einmal vielen Dank für die Beantwortung oder sonstigen Tipps die ich beherzigen kann.


Nur zu.

Viele Grüße, André


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RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#5 von sekbutcher , 20.09.2017 20:58

Hi !

Ja - einen Namen habe ich - Franz

Danke erst einmal für die vielen Antworten - ein Servolenkung klingt günstiger als die Tillig Weichenmotoren...

Ich werde parallel noch einen Thread aufmachen um mich noch mal über andere Möglichkeiten eines Gleisplans für 250x150 zu erkundigen - ich hab mich ja noch nicht festgelegt.

Was heißt genau "Lok eingemessen". Der PC weiß dann, wie schnell die Lok ist, kennt die Blocklänge und regelt dann selbständig runter? Ich habe nur einen Mac und ein iPad zu Hause und will mit der Z21 App ein wenig spielen... Bin mir nicht sicher ob es hier eine App gibt die das könnte. Alle Blöcke mit Gleisbesetztmeldern auszustatten ist aufwändig, oder?! Da brauch ich ja bei meinem Plan ca. 10 Stück...


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RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#6 von 1zu120 , 20.09.2017 21:55

Zum Gleisplan enthalte ich mich lieber einer Bemerkung.
Weichenantrieb nutze ich MP1 und MP5 von MTB, geschalten über Kühn WD10 und/oder Digikeijs DR4018CS.
Rückmelder schaue mal unter Digikeijs bei DR4088RB-CS, sind in einem Rückmeldedecoder 16 Abschnitte möglich.
Lok einmessen geht nur mit einer Software, mit der Du die Anlage vollautomatisch steuern kannst, dazu reicht die z21-App bei weitem nicht aus. Dazu brauchst Du so etwas wie Rocrail, iTrain, Traincontroller, WinDigipet oder ähnliches, was davon für Mac geht habe ich keine Ahnung.
Deinen Namen am besten in die Signatur schreiben, kommt gut an.
- Dazu oben rechts auf deinen Anmeldenamen klicken - Persönlicher Bereich - auf den Tab Profil klicken und dort Signatur auswählen - dort den Namen rein, mit einem kleinen Gruß oder ähnlichem.


MfG Uwe
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RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#7 von Modelltraumland , 20.09.2017 22:29

Hallo Franz,

Rocrail gibt es z.B. auch für Apple Rechner. Die Tillig-Weichentriebe können mitunter ziemlich laut sein und wenn mehrere davon gleichzeitig laufen, klingt es bisweilen wie eine Schafherde. Dafür haben sie aber den Umschalter für das Weichen-Herzstück bereits integriert. Sie müssen allerdings auf den Stellweg eingestellt werden, eine ziemliche Fummelei. Servos sind da viel einfacher in der Handhabung.


VLG Bernd

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RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#8 von XelionRail , 20.09.2017 22:43

Servus Franz,

Zitat
Was heißt genau "Lok eingemessen". Der PC weiß dann, wie schnell die Lok ist, kennt die Blocklänge und regelt dann selbständig runter?



Ja, so ist es. Das Steuerungsprogramm deiner Wahl muss genau wissen, wie schnell deine Loks in der jeweiligen Fahrstufe fahren, und dass wenn möglich vor- und rückwärts. Dafür werden Loks ein-gemessen. Dafür gibt es in Itrain einen entsprechenden Programmteil. Bei den anderen genannten Programmen wird es wahrscheinlich ähnlich sein.

Das Procedere ist dann, dass das Programm die Lok auf einem definierten Block in den Fahrstufen vor und rückwärts fährt und dabei die Zeit misst, die die Lok benötigt. Das Programm kennt außerdem auch die exakte Länge des Blockes und kann deswegen sehr genau die Geschwindigkeit jeder Lok und jeder Fahrstufe ermitteln. Mit diesen Werten steuert dann das Programm die Loks während es regulären Betriebes.
Das ganze ist aber auch schon die etwas höhere Kunst und du brauchst dich damit nicht sofort beschäftigen. Zuerst würde ich erst mal die Frage beantworten, ob du deine Anlage in Zukunft häufig oder ausschließlich mit einem PC steuern lassen willst oder nur per Hand.

Als ich vor 7 Jahren wieder angefangen habe, da habe ich mir erst mal nur einen Testkreis mit ein paar Weichen und Abstellgleisen aufgebaut. Damit habe ich dann geschaut, ob ich per PC oder per Hand fahren will. Da ich aber selbst Java Entwickler bin, war Steuerung per PC bzw. Mac eigentlich fast schon gesetzt. Und ich bin auch gleich beim ersten Programm, das ich testete, hängen geblieben: Itrain. Das lief und läuft unter Linux, Windows und Mac.

Wenn du per PC bzw. Mac fahren willst, brauchst du die Rückmelder. Das klingt aber komplizierter, als es ist. Schlussendlich gibt es für jeden Block mindestens einen Rückmelder-Anschluss. Dafür gibt es die sogenannte Rückmelde-Module, die elektrisch gesehen zwischen Zentrale / Booster sowie Schiene geschaltet werden. Bei 2-Leiter sind es meist Stromfühler, die einen Block als besetzt melden, sobald da ein Strom fließt. Am besten, du widmest dich mal einen Abend diesen Thema und liest dich da ein. Im Internet gibt es dazu viele Seiten, aber auch offline gibt es gute Bücher und Magazine, zB von VGB das Magazin Digitale Modellbahn

Und wenn wir schon mal dabei sind und du dich für eine PC / Mac Steuerung entscheidest, dann würde ich mir das mit den analogen Weichen nochmal genau überlegen . Servo's und der ESU's SwitchPilotServo Decoder wurden dir ja schon empfohlen, damit könntest du auch in beiden Welten leben.

VG, André


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RE: Seeeeehr viele Anfängerfragen

#9 von Erich Müller , 22.09.2017 10:09

Hallo,

Zitat

Lok einmessen geht nur mit einer Software, mit der Du die Anlage vollautomatisch steuern kannst, dazu reicht die z21-App bei weitem nicht aus. Dazu brauchst Du so etwas wie Rocrail, iTrain, Traincontroller, WinDigipet oder ähnliches, was davon für Mac geht habe ich keine Ahnung.



Rocrail geht mit Mac - aber: Rocrail verwendet keine Einmessung wie die anderen Programme es anbieten. Rocrail besitzt die Funktion BBT, die zwischen dem ENTER-Melder (Beginn der Bremsung) und dem IN-Melder (hier wird FS0 an die Lok gesendet) eine Bremskurve berechnet, die dazu führt, dass die Lok genau bei IN an der als Vmin gesetzten FS ankommt.
Hierzu wird bei jedem Halt im betreffenden Block ausgewertet, ob die Kurve zu flach war (Lok am Ende noch zu schnell) oder zu steil (Lok kriecht auf den In-Melder zu), und dann die Kurve fürs nächste Mal entsprechend angepasst. Funktioniert nach ein paar Malen sehr gut. Wenn eine neue Lok auf die Anlage kommt, sollte man sie allerdings einige Mal ganz allein fahren lassen, damit die Kurve in jedem Block halbwegs passt und sie nicht übers Ziel hinausschießt. (Man kann auch die Ausgangskurve bearbeiten, aber da wirds dann schon wieder anstrengend. )


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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