Guten Abend RolfM,
Zitat von RolfM
Mich würde jetzt nochmals die Höhe der Spannung im MM-System bzw. unter mfx interessieren. Kann ich da einfach mit einem Voltmeter zwischen Mittelleiterpuki und Schiene messen - und wenn ja, was sollte ich an diesem einstellen: AC oder DC?
... und was ist der Unterschied zwischen Nominal- und Effektivspannung?
mit einem normalen Messgerät wirst Du nichts sinnvolles erhalten, da kannst Du die Spannung auch mit Würfeln bestimmen.
Zwei Optionen hast Du:
- normales Messgerät mit DC-Einstellung. Zur Messung brauchst Du einen Gleichrichter (d.h. 4 Dioden) und einen Glättungskondensator.
Der Gleichrichter macht aus der Digitalmischspannung (weil Mischung aus Gleich- und Wechselspannung) eine Gleichspannung (daher auch der Name Gleichrichter). Der Kondensator glättet das Ganze, sodass damit eine "glatte" Gleichspannung resultiert.
- ein Messgerät, das die Digitalspannung richtig anzeigen kann, benötigt "true-RMS" oder Echt-Effektiv-Spannung mit einer Bandbreite größer 10 kHz. Diese Geräte sind aber sehr teuer.
Zu Deiner Frage, welche Spannung am Gleis anliegt:
Bei den Märklingeräten wie der 6021 hängt dies vom Transformator ab, der die Zentraleinheit versorgt und natürlich von der Belastung (weil der Trafo mit steigender Belastung an Spannung verliert). Im Leerlauf sind dies z.B. in der Kombination 6021 und 6173 bis zu ca. 25V.
Sobald ein Verbraucher auf der Anlage ist (z.B: Dekoder), sinkt die Spannung auf 24V.
Im Zugbetrieb mit normaler Belastung (z.B. eine V200 alter Bauart, 3021 mit 6 Wagen) sind es ca. 22V mit einem digitalisierten Krokodil (3015) und langem Güterzug nur noch 19V.
Diese Zentraleinheit hat einen DIP-Schalter (DIP3?), der die Spannung auch auf 16V begrenzt. Dieser Schalter wurde in H0 jedoch nicht oft genutzt (allem Anschein nach).
Bei der CS2 mit Trafo (60052) ist eine größere Leistung beim Trafo vorhanden. Daher sinkt die Spannung nicht so stark. Bei meinen Messungen sind es 21-23V. Wird die CS2 mit Netzteilen versorgt, so findet i.d.R. keine große Absenkung der Spannung statt, weil das Netzteil eine sog. Spannungsstabilisierung hat. Damit kommt man auf Gleisspannungen von 16-19V.
Zentralen mit externem Booster (Leistungsverstärker) wie z.B. Tams Easy Control mit Booster B4 haben eine einstellbare Versorgungsspannung gem. Anleitung. Selbst bei großer Belastung sinkt die Spannung nur unwesentlich.
Der Begriff "Effektivspannung" bedeutet: diese Spannung ruft den selben Effekt hervor (z.B. Leuchtstärke eine Glühbirne) wie eine gleichgroße Gleichspannung. Bei Wechsel- und Mischspannungen gibt es Umrechnungsformeln, die von der Art der Wechsel- oder Mischspannung abhängen. Am bekanntesten ist dies bei Sinus-Wechselspannung: 0,707 mal die Scheitelspannung ist die Effektiv-Spannung.
Ist die Scheitel- (also die höchste auftretende) Spannung z.B. 14,1V, so beträgt die Effektivspannung 14,1 * 0,707 = 10V.
Nominalspannungen sind eher die Angaben der Transformatoren, deren Wert auf dem jeweiligen Typenschild angegeben sind. Diese Werte gelten für genormte Bedingungen (z.B. für die auch auf dem Typenschild angegebene Leistungsabgabe und weiteren einzuhaltenden Bedingungen).
Beispiel für die Nennspannung der Märklintrafos für Licht: 16V (eff).
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn