[Xien16]

Gestern habe ich mich an den Unterbau aus Styrodur gemacht





Im Original sind diese Wagen oft so voll, dass am Rand die Kohle vom Wagen rutschen könnte.
Beispiel
Das Styrodur muss natürlich etwas unter dem Rand bleiben, da noch Kohle drauf kommt

Ich habe die Einsätze an einer Seite angeschrägt, damit sie leichter entnommen werden können:




Für den Wagen mit Schlusslicht gibt es einen angepassten Einsatz:




Sollte das Licht am fertigen Einsatz vorbei scheinen, wird die Beleuchtung noch "eingepackt"


Das Material Styrodur:
Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass auch das weiße Material von Reichelt Styrodur sein muss.
Das Styrodur aus dem Baumarkt hat die selben Eigenschaften und lässt sich extrem gut verarbeiten.
Mit einem scharfen Cutter bekommt man es schnell in die gewünschte Form und das ohne Sauerei zu machen.

Als nächstes kommt noch schwarze Farbe auf die fertigen Einsätze und dann kann die Kohle kommen.
Die muss ich aber erst zerkleinern, dazu bin ich noch nicht gekommen


Gruß,
Janik

[Xien16]

Weiter geht's

Das Styrodur habe ich mit Acryl Lack aus dem Baumarkt geschwärzt.
Insgesamt sind jetzt 9 von 13 Wagen mit schwarzem Styrodur ausgestattet




Nächster Schritt - Kohle

Ich habe mir zwei 3mm Edelstahl Platten (200x200mm) gekauft, zwischen denen ich die Kohle zerkleinern will.


Die obere Platte wird mit der unteren durch Klebeband verklebt und man erhält ein (mehr oder weniger) dichtes Paket.


Im Schraubstock kann das Paket dann mehrfach an mehreren Stellen komprimiert werden und die Kohlen brechen.
Nach dem ersten Versuch ist mir aufgefallen, dass sehr viele feine Bruchstücke im Klebeband hängen.
Beim zweiten Versuch habe ich daher beim Spalt die nicht klebende Seite des Klebebandes nach innen gemacht.
Das ist beim zusammenkleben zwar etwas mehr Aufwand, es geht aber nicht so viel Kohle verloren:


Danach geht die gebrochene Kohle durch ein Küchensieb und übrig bleibt Kohle in der perfekten Körnung:


Der Vergleich zur Kunststoff-Kohle:


Jetzt muss ich mir noch ein feineres Sieb zulegen, da man auf dem Bild sehr viel sehr feine Bruchstücke sieht.
Die größeren Stück sieht man hier besser:



Für einen komplett vollen Wagen hat es immerhin schon gereicht


Gruß,
Janik

[Railstefan]

Hallo Janik,

von der Plastik-Kohleladung kannst du unten einfach die Stützen ein wenig kürzen, damit sie etwas tiefer liegt.
Damit erhälst du ein wenig Platz umd dort einfach Kohle drauf zu machen - Weißleim mit etwas Spüli entspannen und bestreuen.

Viel Erfolg
Stefan

[Xien16]

Danke für den Tipp, das habe ich mir auch schon überlegt.
Aber da ich davon nur drei Stück habe, musste ich sowieso zu Styrodur greifen

Die Kunststoff Ladungen werde ich vielleicht verkaufen - wenn sie denn jemand will

Beim Anfertigen der Styrodur Einsätze ist mir übrigens aufgefallen, dass die Wagen nicht alle gleich breit/lang sind.
Unter der selben Artikelnummer variiert besonders die Länge recht stark.
Sehen kann man das nicht, aber ein wackelnder Einsatz sitzt z.B. bei einem anderen Wagen extrem straff
Momentan hat aber jeder Wagen einen recht gut sitzenden Einsatz.

Ich muss jetzt erst mal mehr Kohle klein machen und dann geht es an den Leim


Gruß,
Janik

[Lokfuchs]

Hallo Janik, interessant.

Arbeitest du jetzt mit dem Anthrazit oder hast du doch noch andere Steinkohle aufgetrieben?

[Xien16]

Anthrazit ist die hochwertigste Steinkohlesorte und auch für mich ist sie absolut perfekt geeignet.
Über den Glanz muss ich immer wieder aufs neue staunen
Die Kohle wurde übrigens bis letztes Jahr noch in Ibbenbüren abgebaut.
In der Gegend verkaufen auch noch viele Händler die Kohle, leider oft nur in riesigen Mengen

Ich habe mal wieder Kohle gebrochen, das geht mit den Edelstahl Platten wirklich sehr gut:




Mit jedem Durchgang gibt es mehr Kohle in der passenden Größe




Wenn man von der gesiebten Kohle von oben abschöpft, hat man auch kein Problem mit zu viel feinem Kohlestaub.
Und den kann ich sicher auch mal brauchen, wenn es um das Altern der Kohlewagen geht


Gruß,
Janik

[Xien16]

Ich hatte mal wieder etwas Zeit für die Kohle

Versuch #1:


Mit Klebeband kann man die Kohle und besonders den Leim perfekt dort halten, wo sie hingehören.
Leider bleibt sehr viel Kohle am Klebeband hängen und der Leim trocknet nicht besonders schnell.

Versuch #2:


Ein Stück Frischhaltefolie kommt auf den Wagen und dann wird der Styrodureinsatz eingesetzt.
#2.1. Styrodur mit Leim bestreichen:


Hier darf der Leim ruhig etwas zähflüssiger sein.
Ich hatte 1 Teil Leim und 2 Teile Wasser, aber für den ersten Anstrich wäre 1:1 besser geeignet.
#2.2. viel Kohle aufschütten
#2.3. lose Kohle abklopfen


Wer jetzt schon zufrieden ist, ist auch schon fertig
Ich habe jedoch noch eine zweite Schicht aufgebracht:


Die erste Ladung ist fertig:


An den Kanten musste ich jetzt noch mit etwas Leim und Kohle kleinere Lücken füllen.
Wenn alles gut durchgetrocknet ist, kann die Ladung auf Schmirgelpapier in die richtige Form gebracht werden.
Überstehende Kohle würde sonst den Wagen zerkratzen


Auf diese Weise (erst Leim, dann Ladegut) habe ich schon vor vielen Jahren Ladegüter hergestellt.
Dort handelte es sich aber immer um recht gleichmäßige Körnungen.
Die Kohle hingegen hat von "0mm" bis 2mm alles dabei.
Deshalb ist nach den Punkten #2.2 und #2.3 auch hauptsächlich sehr feine Kohle hängen geblieben.

Versuch #3:


Ein Stück Frischhaltefolie reicht für mindestens zwei Wagen.
Da dachte ich mir, ich bin schlau und mache gleich zwei Wagen zusammen
Leider wird dadurch das Abschütten der überschüssigen Kohle unnötig kompliziert

Dieses Mal bin ich etwas anders vorgegangen.
(Das Vorgehen ähnelt dem Einschottern von Gleisen )
#3.1. Styrodur einstreichen
#3.2. viel Kohle aufschütten
#3.3. lose Kohle abklopfen
#3.4. vorsichtig genau so viel Kohle aufschütten, wie es am besten aussieht:


#3.5. Kohle mit Leim tränken:


#3.6. viel Kohle aufschütten
#3.7. lose Kohle abklopfen


#3.8. Kanten nacharbeiten:


Diese Vorgehensweise hat bisher am besten geklappt
Dadurch ist die Kohleschicht etwas dicker und durch die Schritte #3.6 und #3.7 bleibt kein Leim sichtbar.
Beim Einschottern von Gleisen sind diese Schritte sicher nicht sinnvoll aber bei Kohle kann ich sie nur empfehlen

Verwendetes Werkzeug:
Teppichmesser
Wasserwaage oder Blechlineal
Schneideunterlage
Messschieber
Pinsel für Farbe
Borsten Pinsel für Leim
Spritze Medizinbedarf
Toppits Frischahltefolie

Verwendete Materialien:
Toom Styrodur 20mm
Toom 2in1 Buntlack schwarz (Acryl)
Bindan Propeller Leim wasserfest B3/D3
Anthrazitkohle

Leim Mischungsverhältnis:
20ml Wasser
10ml Leim
ein kleiner Tropfen Spülmittel (wegen der geringen Gesamtmenge)


Und weil das Handy mit dem Glanz der Kohle nicht richtig zurecht kommt...:








Und hier noch der Vergleich zur "Eierkohlen-Kohle" die aus Kohlestaub gepresst wurden:


Im direkten Vergleich könnte man das andere Ladegut eher als Ruß bezeichnen

Bisher sind 9 Einsätze fertig und warten nur noch auf das Schmirgeln.
Bilder gibt es dann natürlich auch wieder


Gruß,
Janik

[floete100]

Hast Du mal versucht, zwischen
#viel Kohle aufschütten
und
#lose Kohle abklopfen
den Leim durchtrocknen zu lassen? Ich könnte mir vorstellen, dass sich damit die Nacharbeit "Lücken füllen" zumindest reduzieren lässt.

Gruß,
Rainer

[Xien16]

Nein, daran liegt es nicht, es sind natürlich keine Kohle-Leim-Klumpen weggefallen

Es liegt eher daran, dass man die Frischhaltefolie an Rand nicht perfekt nach außen gezogen bekommt.
Hier hat man immer eine kleine Falte und wenn schon große Kohle Stücke liege, kommt nichts mehr durch.
Die Kohle hängt hier dann quasi in der Luft
Das kommt wahrscheinlich auch vom geringen Eigengewicht.

Man kann das Ganze aber natürlich noch verschlimmern, wenn man die Folie zu früh weg macht.
Dann bleibt in der Tat sehr viel Kohle an der Folie statt am Styrodur kleben


Gruß,
Janik

[Libra68]

Zitat

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Der heftige Erzbeladung dürfte die Wagen durch die Gleise drücken...!
Die wurde ich bestimmt auch in Kohleladungen umgestalten.

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Hi, habe mir zu Weihnachten die Erzwägen von Trix [trix]24129[/trix] zugelegt. Die haben mir ganz gut gefallen und auch die Möglichkeit, mit dem Märklinsatz auf 24 verschiedene Betriebsnummer zu kommen. Aber wie schon bemängelt, vorbildgerecht ist ja anscheinend etwas anderes.
Da das Erz nicht rausgenommen werden kann, stellt sich mir die Frage: so lassen oder die Ladung einfärben und zu Kohle, also Kohlorieren , machen.
Hat das schon jemand gemacht? Bin mir nicht sicher, ob das dann danach schlimmer aussieht...
Grüße
Jan

[floete100]

Hallo Jan,

ich hab 30 von den überladenen Wagen. Und ich werd sie so lassen - aus folgenden Gründen:

Das Erz ist zuviel - ganz sicher. Aber es ist ERZ - echtes Erz.

Schwarzgemaltes Erz ergibt noch lange keine Kohle! Ich habe nicht ohne Grund (fast) alle meine Dampfloks mit echter Kohle im Tender bestückt. Wegen der immer anderen Zusammensetzung mit matten und glänzenden Stellen und vor allem der häufig vorkommenden Glimmerpartikel ist Echtkohle m. E. durch nichts zu imitieren.

Und last, not least: Die Sch...arbeit, 30 Wagen zu bearbeiten ...

Gruß,
Rainer

[Libra68]

Zitat

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...
ich hab 30 von den überladenen Wagen. Und ich werd sie so lassen - aus folgenden Gründen:
...

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Hallo Rainer, habe mir die jetzt auch mal komplett aufgestellt und bin der Meinung, die tatsächlich so zu lassen. Vorbild hin oder her, sieht insgesamt ganz gut aus.
Grüße
Jan

[Michael Knop]

Zitat

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Schüttdichte Eisenerz 2 - 3,2 t/Kubikmeter ... (hier die Quelle).

Gruß,
Rainer

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Hi,

Das ist kein Eisenerz, das ist „Mutterboden“ aus dem Siegerland oder der Steiermark (Fe-Gehalt <25%) - „Richtiges“ Erz, wie z.B das aus Kiruna, hat Schüttdichten von 4,5 bis über 5 t/m3, wegen des Eisengehalts von über 60%.



Viele Grüße, Michael

[Atlanta]

Moin Kollegen,

zum Glück stellt ihr keine Erztransporte in Epoche I vom Hafen zum Schmelzbetrieb dar.
Kupfer- und Bleistein, also durch einen Schmelzbetrieb angereichertes Erz oder Erze zur Direktverladung ohne Anreicherung, hatte man in den deutschen Kolonialgebieten in Säcke abgefüllt, diese wurden im deutschen Schmelzbetrieb in den Hochöfen mit verbrannt.

Durch das Verpacken in handliche Säcke optimierte dieses die Erzverladung und das Erz konnte in Stückgutfrachtern transportiert werden.

Der Zu- und Nachlauf auf der Bahn gestaltete sich ebenso angenehm, da keine Bulk- oder Schüttgutwagen notwendig waren, um Sackladungen zu transportieren.

[Lanz-Franz]

Hallo Janik.
Bin jetzt erst auf deinen Thread aufmerksam geworden.
Die Zerkleinerungsmethode .
Habs schon mal nur mit einem Hammer versucht. Dabei geht dann aber sehr viel verloren.
Danke fürs Zeigen.
MfG Werner

[Railstefan]

Hallo Werner,

wenn du das zu zerkleinernde Material (z. B. Kohle-Brocken) in eine Plastiktüte (Gefrierbeutel o.ä.) tust und diese ggfs noch in eine Jute-Tasche, so geht beim Hämmern fast nichts verloren.

Gruß
Railstefan

[Lanz-Franz]

Hallo Railstefan.

Bin da ein wenig skeptisch, was die Standzeit von Plastik- und Jutebeutel angeht.
Steinkohle macht ihrem Namen alle Ehre.
Aber probieren geht hier wohl über studieren.
Werde es mal ausprobieren.
Ich habe vor einiger Zeit mal gelesen, das zerkleinerte Holzkohle auch gut aussehen würde.

Danke für den Tip.
MfG Werner

[floete100]

Zitat

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Ich habe vor einiger Zeit mal gelesen, das zerkleinerte Holzkohle auch gut aussehen würde.

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Werner, meine Meinung: KV (kannste vajessen...)

Mit zerkleinerter Holzkohle kannst Du Holzkohle imitieren. Aber keine Steinkohle. Ich zitiere mich mal selber - siehe oben:

Ich habe nicht ohne Grund (fast) alle meine Dampfloks mit echter Kohle im Tender bestückt. Wegen der immer anderen Zusammensetzung mit matten und glänzenden Stellen und vor allem der häufig vorkommenden Glimmerpartikel ist Echtkohle m. E. durch nichts zu imitieren.

OK, oben ging's um den Unterschied zu schwarzgemaltem Erz. Aber die glänzenden Stellen und vor allem die Glimmerpartikel gibt's m. E. auch bei Holzkohle nicht.

Gruß,
Rainer

[Railstefan]

Hallo Werner,

genau mit dieser Methode habe ich meine Kohlebrocken für Loks und Waggons zerkleinert - die Plastik-Tüte hat es nicht überlebt , aber fast die ganze Menge an Kohle war noch da und konnte ausgesiebt werden für die verschiedenen Körnungen.

Viel Erfolg
Railstefan