[Frucht]

Hallo zusammen,

ich habe mir vorletzten Samstag einen Kranwagen und einen entsprechenden Schutzwagen gekauft... ganz spontan. Da die Wagen gebraucht waren, waren sie nicht teuer und haben mich dazu ermuntert, ein paar Alterungsversuche vorzunehmen.

Schaut her, was dabei herumgekommen ist:










Ich werde diesen Thread nutzen, um auch zukünftig meine gealterten Fahrzeuge usw. zu demonstrieren.

[AmtrakIce]

Hi Christian ,
manno man dass sieht ja schon mal realistisch aus .!

Lg Michael

[Frucht]

Hallo Michael,

danke!

Heute habe ich mir einen der Waggons aus der Starterpackung vorgenommen:

[Topham Hatt]

Hallo Christian,

sehr schöne Ergebnisse hast Du da gezaubert
Jetzt mußt du uns aber auch verraten, wie du womit vorgegangen bist

[Frucht]

Danke Jürgen!

Wenn ihr ein paar Tage Geduld habt, kann ich ein paar Fotos beim nächsten Arbeitsprozess machen.

In Kürze kann ich so viel erzählen: Ich verwende Citadel Farben, von denen ich noch einige Bestände habe (werde aber zu Vallejo wechseln, da das komplette Citadel-Sortiment umgekrempelt wurde).
Insgesamt komme ich bei den gezeigten Alterungen mit 3 Farben aus (Schwarz, Braun und ein Staubton), dazu Pinsel und Spüli-Wasser.

[AmtrakIce]

Hi ,
Ja das wäre gut .

Bin schon gespannt !

Lg Michael

[Knallfrosch139]

Hallo Christian,

Die Alterungen sehen toll aus! Der Kranwagen ist wunderbar geworden, aber auch der Niederbordwagen kann sich sehen lassen! Ich freue mich schon auf mehr!

Beste Grüße
David

[Frucht]

Okay Leute, hat doch nicht tagelang gedauert

Ich präsentiere euch Schritt für Schritt die Alterung eines Niederbordwagens aus der Märklin Startpackung 29450.

Zu Beginn haben wir den Waggon (in knalligem Rot ):




Die Farben:





Wie ich schon erwähnt habe, die Farben werden unter diesen Namen nicht mehr produziert, der Hersteller hat nun eine andere Zusammensetzung und neue Namen, weshalb die Farben so halt nicht mehr zu erwerben sind. Wer ernsthaftes Interesse hat, schaut im Internet nach Farbtabellen für andere Hersteller, so dass ihr ähnliche Farben bekommt. Meine Restbestände brauche ich natürlich noch auf, war ja teuer genug...


Ohne Pinsel geht nix bei mir:





Ihr seht zwei Pinsel aus dem Hause Citadel. Einen „Fine Detail Brush“ (blau) und einen „Small Drybrush“. Letzterer ist ziemlich mitgenommen, bedingt durch die Arbeitstechniken - aber da muss er durch und er erfüllt seinen Zweck gut


Dann noch Wasser mit einem Schuss Spüli:



Das hier gezeigte ist von vorgestern, funktioniert aber noch einwandfrei Man darf da nicht so empfindlich sein


Dazu noch eine Palette, schließlich müssen wir hier verdünnen:




Alles beisammen? Gut! Los geht‘s!

Zunächst nehmen wir den Braunton „Snakebite Leather“ und den abgestumpften Drybrush. Der Pinsel wird mit ein wenig Farbe versehen:




Es werden alle Metallteile betupft(!), die rostig aussehen sollen. Ich beginne mit den Drehgestellen und bearbeite danach den schwarzen Rahmen. Dabei dann man den Pinsel nach jedem Tupfer drehen, damit es nicht immer gleich aussieht:




Dann die Streben am Aufbau. Diese male ich mit dem präziseren Pinsel an, schließlich glaube ich immer noch daran, dass die Querbalken aus Holz sind...




Sieht alles noch ziemlich krass aus. Macht aber nichts.




Nächster Schritt. „Snakebite Leather“ wird verdünnt. Ca. 1 Teil Farbe und 2-3 Teile Wasser. Also einmal kurz den Pinsel in die Farbe tauchen, Farbe auf die Palette auftragen und 2-3 den Pinsel in das Wasser tauchen und mit der Farbe auf der Palette mischen.




Dann alle Bereiche komplett anmalen, die vorher betupft wurden. Also die kompletten Drehgestelle (ausgenommen Räder) und der komplette Rahmen.











Gut trocknen lassen! Es befindet sich eine dünne trübe bräunliche Schicht auf den angemalten Flächen.


An der Oberseite die Streben nicht vergessen:




Jetzt sollte alles so aussehen:



Wieder gut durchtrocknen lassen...

Gut. Weil das alles noch ziemlich lausig aussieht, so ganz ohne richtige Schattierung müssen wir uns da drum kümmern. Wir nehmen einen Teil „Chaos Black“ und 3 Teile Wasser und mischen diese auf der Palette:




Auf einem Stück Cornflakesschachtel kann man seine Mischung probieren: Wenn die „Farbe“ schnell aufgesaugt wird und der Rückstand gräulich ist, ist‘s gut. Oberhalb des Pinsels war mir zu dunkel:




Dann tragen wir das Farb-Wasser-Gemisch auf dem gesamten Wagen auf. Der Pinsel sollte immer richtig nass sein, sonst sind zu viele Wischspuren zu sehen... Wenn man sich das Mischungsverhältnis merkt, kann man immer wieder neue Farbe anmischen, also keine Hektik!













So wird der gesamte(!) Wagen bestrichen. Wenn es zu viel ist, könnt ihr mit den Fingern ein wenig nachwischen, da geht einiges - nur Mut!

Und wieder gut durchtrocknen lassen! (ca. 10 Min.)


Endspurt!

Wir benötigen „Kommando Khaki“. Das geht mit dem „Small Drybrush“. Ein wenig Farbe auf den Pinsel auftragen, dann auf dem Untergrund trockenwischen (Papier oder Pappe). Jetzt mit dem Pinsel in auf-und-ab-Bewegungen über die einzelnen Bereiche des Wagens wischen, bis der gesamte Wagen „verstaubt“ ist. Den Grad der gewünschten Verschmutzung bestimmt ihr selbst














Wenn genug Dreck dran ist, noch mal trocknen lassen und Ergebnis bestaunen!




Wie immer: Nachmachen auf eigene Gefahr! Und viel Spaß dabei Geht ziemlich leicht und die gleiche Technik nutze ich auch für Container usw.

Edit:

PS: Fotos bearbeiten und Anleitung schreiben dauert ungefähr so lange wie die Bearbeitung eines Wagens (ca. 90 Min.)

[Knallfrosch139]

Hallo Christian,

Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe machst, so eine ausgezeichnete und perfekte Anleitung zu erstellen.
Eigentlich ist das altern ja ganz einfach... Sehr schönes Ergebnis, toll!

Beste Grüße
David

[trashmaster]

Ich würde noch die Felder mit den Anschriften etwas sauberwischen.

[AmtrakIce]

Hi ,

Große Klasse , sieht gut aus mit dem Schwarz

Viel spaß noch am Altern.
Wie wäre es wenn du es mal mit einer Dampflok oder einer Elok probierst?

Mfg Michael

[Frucht]

Danke für das Lob, Leute!

@David: Hat schon Spaß gemacht, von den Arbeitsschritten mal ein paar Fotos zu machen. Aber da sich in den letzten 15 Jahren Bemalerei einige Routine eingeschlichen hat, ist es interessant mal bei den einzelnen Schritten innezuhalten und diese in Worte zu fassen...

@Georg: Ist kein Problem - einfach den Pinsel nass machen und vorsichtig schrubben, dann wird's wieder sichtbar

@Michael: Nun, mit den Loks bin ich mir noch unschlüssig. Die Märklin E 186 103 hat ein Metallgehäuse - ich befürchte, dass die Farben dort nicht so grifffest halten. Klar, dafür gibt es Lack, aber dann ist die Alterung ziemlich endgültig. Da würde ich eher meine Piko MAK 1206 nehmen, die soll eh ein zweites Gehäuse bekommen.

Mal gucken, erstmal sind noch ein Niederbordwaggon in der Warteschleife und drei Container.

[Alex Modellbahn]

Hallo Christian,

Super Super Super

und auch

Danke Danke Danke für die tolle ausführliche und nachvollziehbare Anleitung/Beschreibung

die Anleitung ist genial, die Waggongs excellent.


Kann ich die Waggongs später ohne Probleme anfassen? Oder färben diese ab?
Sind das Pulverfarben?

[Frucht]

Hi Alex, danke!

Nein, das sind keine Pulverfarben. Die sind neu schon flüssig und trocknen gescheit.
Auf dem Plastik halten die nach dem Trocknen gescheit, man kann die Sachen anfassen, ohne dass sie abfärben. Kratzer und Macken riskierst du wie bei jedem anderen Plastikmodell, aber im normalen Modellbahnerumgang besteht da keine große Gefahr. Transport nur gepolstert, keine Schwitz-/Fettfinger - versteht sich ja wohl von selbst.
Die Farben sind für den Tabletop-Modellbau, da werden die Miniaturen bei Erfüllung ihrer Pflicht viel berührt - und das geht auch.

[Wasserschieee]

Hallo

Da ist wohl einer Warhammer Fan

Da kann man mal sehen was man so aus einem Wagen machen kann.

[Frucht]

Hi Sven,

früher mal... Als die Warhammer (40.000) Regeln dann aber immer simpler und teilweise unsinniger wurden, habe ich mich anderen Systemen zugewandt (Infinity und Firestorm Armada).

[Womobahn]

Hallo Christian,
dem bisher verteilten Lob schließe ich mich an. Nicht nur, wegen der unglaublichen Mühe, die eine so exakte Beschreibung macht, sondern weil das Ergebnis vollkommen realistisch aussieht. Gleich morgen versuche ich das auch mal.... Vielen Dank für diesen Beitrag.
Gruß aus der Double-Stadt
Wolfram

[Frucht]

Zum Glück ist unser so vielseitig: Nach der ganzen Planerei war es einfach mal an der Zeit, wieder etwas anderes zu machen. Da ich noch vier Güterwagen habe, die nicht gealtert sind, habe ich mir zwei Stück davon vorgenommen:

Nummer 1:





Und Nummer 2:

[Frucht]

Hallo Leute und frohe Weihnachten!

Gestern habe ich mich an meine erste Lok-Alterung begeben. Herhalten musste meine neue BR 333, die aufgrund ihrer geringen Größe am ehesten geeignet erschien (ohne große Flächen). Herausgekommen ist das:

[Schroedjs]

Wenn ich es richti verfolgt habe, sind dies Wasserfarben.
Die gehen doch auch wieder unter dem Wasserhahn ab.
Also gefahrlose, oder?

Ich benütze für Gebäude einen Schulwasserfarbkasten.
Wagon oder gar Loks habe ich mich bisher nicht getraut.

Aber nach der Anleitung werde ich es mal versuchen.

[Frucht]

Nein, das sind keine Wasserfarben, die unter dem Wasserhahn wieder abgehen! Es sind Farben auf Wasserbasis, das bedeutet, dass du sie mit Wasser verdünnen kannst. Trotzdem gehen die nach dem Trocknen nicht wieder ab!
Mit etwas Schrubben mit dem Pinsel kann man den Farbauftrag reduzieren, aber frei werden die Sachen nicht mehr!

Dennoch solltest du keine Angst davor haben, irgendein Modell ist immer das Erste. Wagen bieten sich da an - leicht zu zerlegen, einfacher Aufbau und nicht teuer.

[Frucht]

Heute habe ich mich der Beleuchtung meiner Brawa Gravita gewidmet. Ein bisschen Schmutz war schon dran, jedoch verglichen mit meinen anderen Alterungen, sehr wenig. Die Lok ist ja schließlich noch neu.
Was mich mehr störte waren die klaren Einsätze der Beleuchtung, die zu sehr ins Auge stachen. ESU zeigt, dass man das besser lösen kann und so dachte ich mir, ich male die Einsätze rückseitig mit glänzender schwarzer Farbe an. Die Rückseite aus zwei Gründen: Zunächst weil die Kreise der Lampen dort erhaben sind und es so einfacher ist, nicht ersichtlich zu viel anzumalen und zum anderen, weil die Farbe dort vor Abnutzung geschützt ist.

Zum Glück ließen sich die Einsätze mittels eines Bastelmessers leicht aushebeln, so dass der Umsetzung nichts im Wege stand:


Die Teile sind ziemlich klein, so dass sie mit einer Pinzette festgehalten werden:


Nach dem Anmalen sieht es dann so aus:


Auch mit eingeschalteter Beleuchtung ist ein gravierender Unterschied zu sehen:


Und beide Seiten fertig:

[DeMorpheus]

Hallo Christian,

die Wirkung bei der Gravita ist ja enorm. Die Lampen sehen so viel besser aus. Einfach, aber genial! Danke!