das Thema "Löten" und "Lötstation" .... immer wieder gerne gehört und gelesen .....
Die Suche in den weiten unseres Forums und des WWW hat mir noch nicht so wirklich weitergeholfen. Ich habe etliches gelesen und gesehen und suche nun von Euch einen konkreten Tipp für die richtige Lötausrüstung (Station, Kolben, Lötzinn etc...) für folgende Anwendung:
Löten von SMD-Bauteilen von 1206 bis 0402. Lötkolben soll ggfls. während des Vorgangs "stundenlang" laufen, Spitze braucht "Standfestigkeit"
Ich suche eine Lötausrüstung mit sehr feiner Lötspitze, die dauerlötfest ist, die wechselbar ist und die man auch nach ein paar Jahren noch nachkaufen kann. Eine bezahlbare Empfehlung wäre schön (es braucht kein super-duper Sonderangebot sein)
(Aktuell setze ich eine geregelte ERSA-Lötstation MS250 mit einem "Minitip"-Kolben" ein. Nach einiger Gebrauchs-Zeit wird die Spitze aber etwas "grob" Ersadur 0,2mm).
btw: Wie ist denn die Standzeit einer Lötspitze (vielleicht tausche ich nur zu selten aus)? ... Ihr kennt das ja vom basteln, die Lötstation läuft vier Stunden, gelötet werden in der Zeit aber nur 100 Lötpunkte/-stellen ....
lieben Gruss von südlich des Weisswurst-Äquators Thomas
wozu Geld ausgeben - Du bist doch mit der Ersa-Station bestens ausgerüstet! Ich hab' sie auch. 0402 hab' ich damit zwar noch nicht gelötet, aber viele 0603er LED. Und wenn die Spitze - auch da hab' ich dieselbe wie Du - mal wieder "grob" wird, feile ich den Zunder rundum vorsichtig ab. Danach ist die Spitze (fast) wie neu - ich habe noch keine Ersatzspitze gebraucht. Vorsichtshalber sollte die Spitze trotzdem ab und an mal vom Lötkölbchen abgezogen werden - sie brennt sonst fest.
Gruß, Rainer
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..
Ich löte die 0402 mit meiner Weller WECP 20 mit einem LR 21, mit kleinster Lötspitze so: Ein Stück doppelseitiges Klebeband, darauf die LED fixieren. Beide Lötpunkte mit Lötzinn anfreunden, auch den Lackdraht am Ende ganz minimal. Danach den Lackdraht so'n Millimeter in Lötpaste eintauchen, (gibts entweder beim großen C, 10 Gramm für zwischen 5 und 10 Euro, oder 100 Gramm aus dem Baumarkt für knapp 13 - 15 Euro). Dann den Lackdraht auf den Lötpunkt, Lötspitze dran, die Paste wird flüssig, und dann sollte das Kabel dran sein und bleiben.
Die Dosen-Paste aus dem Baumarkt wird wahrscheinlich ewig halten, ich komme damit aber besser zu Recht, als mit der Spritzenform vom C.
Eine Lupenlampe kann dabei, auf alle Fälle bei mir, sehr hilfreich sein! Zum Erhalt der Spitze hat Rainer schon alles geschrieben!
Zitat von Tommy-Car... Danach den Lackdraht so'n Millimeter in Lötpaste eintauchen, (gibts entweder beim großen C, 10 Gramm für zwischen 5 und 10 Euro, oder 100 Gramm aus dem Baumarkt für knapp 13 - 15 Euro).
Moin Tommi (oder jeder andere Stummi, der mir helfen kann!),
im Baumarkt konnte ich nur "Fittingslötpaste" finden. Danach im Netz gesucht, fand ich den Hinweis, daß diese zwar zum Verzinnen von Platinen aber nicht zum Verlöten von SMD-Bauteilen geeignet sei (da korrosive Rückstände blieben, die restlos entfernt werden müßten). Verwendest Du / Ihr spezielle SMD-Lötpaste oder geht das mit der Baumarkt-Fittingspaste auch?
#5 von
eisenbahnstube
(
gelöscht
)
, 18.05.2011 13:56
Hallo Lötkünstler.
Lötfett, Lötwasser und so ein Mist hat nichts in der Elektronik zu suchen. Kauft ordentliches Zinn!
Wer SMD verarbeiten will, dem genügt zum Einbau eine normaler Lötkolben wie hier schon zig - mal beschrieben. Wer auslöten will muss sich eine auf die Bauform abgestimmte U-förmige Lötspitze herstellen (Feile), gibt es aber auch von allen Herstellern zu kaufen, ERSA, Weller usw....
Wer es nicht lassen kann, kauft als Lötstation Billigschrott aus Fernost .
-- An der Spitze feilen? Das ist nicht euer Ernst, oder? Die Spitzen sind aus Kupfer und werden in mehreren Schichten galvanisch veredelt. Wenn man das abfeilt ist man korrosionsmässig bei Grossvater Dachrinnenlötkolben. -- Haltbarkeit. Wenn man den Schwamm mit destilliertem Wasser nassmacht, lebt die Spitze wesentlch länger. An alten Lötspitzen sammelt sich jede Menge Kalk. Wer es nicht glaubt, kann eine ausrangierte Spitze mal in Entkalker-Lösung halten. Da sieht man die typische Reaktion (kleine Bläschen). Allerdings würde ich das nicht mit einer funktionsfähigen Spitze machen. Wer weiss schon, wie Blei und Zinn mit Entkalkern reagieren.
Nur um hier mal ein wenig Vielfalt reinzubringen: Ich finde Weller besser als Ersa
Hier bekommt ihr fast alles zum SMD löten. Ihr könnt im Angebot stöbern, da gibt es wirklich die professionellen Sachen. Beim grossen C in DE gibt es soviel ich weiss auch SMD Lötpaste in der Schweiz aber nicht Lieferbar da vom BAG (Bundesamt für Gesundheit) noch nicht für den Privatgebrauch zugelassen. Die Q3 Paste lässt sich auch mit einer feinen Spitze verarbeiten. Meine Spitzen reinige ich mit alten E-Proms in Keramikgehäuse diese eignen sich ausgezeichnet zum polieren, sind aber etwas schwer zu beschaffen am ehesten noch in Elektronikschrott.
Die Teile sind nicht gerade günstig, aber wirklich super zum Arbeiten. Schnelle Aufheizzeit (ca. 5s), Große Auswahl an Lötspitzen,... Kannst ja mal einen Blick darauf werfen.....
beim großen C heißt es SMD-Lötpaste BLF03, 10 Gramm, im Baumarkt halt: "Fittingslötpaste", bei mir 100 Gramm. Hat auch nichts mit Lötfett oder Lötwasser zu tun, bzw.: gemeinsam. Vielleicht versuchst/testest du es einfach mal!
#13 von
eisenbahnstube
(
gelöscht
)
, 19.05.2011 11:46
Hallo Michael.
von Beginn des Lötens an wurden Lötspitzen aus Kupfer gefertigt, bis in die 60-er waren rohe Spitzen Standard.
Besonders wenn man Spezialspitzen brauchte haben pfiffige Techniker sich diese mit der FEILE oder der FRÄSE selbst hergestellt.
Die galvanisch veredelten Spitzen kamen erst in den 70-er in Mode, auch aus dem Grund, dass unedle Bastler zu oft die Spitzen mit ungeeigneten Flußmitteln, Salmiakstein und sonst so untauglichen Mitteln versaut haben und sie mittels FEILE richten mussten.
Zitat von Tommy-Car ...im Baumarkt halt: "Fittingslötpaste"... Vielleicht versuchst/testest du es einfach mal!
Flussmittel für Sanitärinstallationen halte ich für absolut ungeeignet für Elektronikprodukte. Höchstens vielleicht zum Verzinnen von mechanischen Komponenten, die man anschliessend aber unbedingt noch gründlich reinigen muß. Sollte man aber einem Anfänger trotzdem nicht empfehlen.
Zitat von eisenbahnstubeDie galvanisch veredelten Spitzen kamen erst in den 70-er in Mode, auch aus dem Grund, dass unedle Bastler zu oft die Spitzen mit ungeeigneten Flußmitteln, Salmiakstein und sonst so untauglichen Mitteln versaut haben. Dies als Info zum Thema Lötspitzen.
der Eisenüberzug hat nichts mit dem Verhalten von irgendwelchen Bastlern zu tun, sondern soll die Lebensdauer der Lötspitze im industriellen Einsatz erhöhen. Durch den Eisenüberzug wird die Wanderung von Kupfer aus der Lötspitze in das flüssige Zinn reduziert. Details dazu findet man bei Wikipedia unter dem Stichwort Lötkolben - Lötspitze.
Aber eigentlich ist alles schon zig-mal hier im Forum durchgekaut worden.
Zitat von michl080Nur um hier mal ein wenig Vielfalt reinzubringen: Ich finde Weller besser als Ersa Michael
Dem kann ich mich nur anschließen, ich arbeite beruflich und privat seit über 25 Jahren mit Weller und bin damit sehr zu frieden. Da bekommt man auch nach Jahren noch Ersatzteile für alte Lötstationen.