RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#1 von Jlx ( gelöscht ) , 16.01.2011 06:44

Hallo Forum,

da ich demnächst eine Rivarossi-Brillenschlange/Taucherbrille (CD 753) auf AC umbauen möchte, wollte ich kurz fragen, ob mir jemand einen Tipp für den Umbau geben könnte?
Insbesondere stelle ich mir die Frage, ob der Umbau auch geht, ohne dass ein Drehgestell seinen Antrieb verliert?

Das Problem ist wie so oft der (nicht vorhandene) Platz unter dem Getriebeboden: 1,5mm. Da passt nix drunter ohne Fräsarbeiten... leider.

Meine bisherige Überlegung ist daher: einen Märklin 7175 Schleifer zu nehmen und entsprechend zu fräsen. Dieser hat zwar ca. 3,5mm Höhe, ist dafür aber nur 42mm lang und passt besser zwischen die Achsen.

Ich müsste den Getriebeboden entsprechend ausfräsen, das Getriebe ausräumen und den Schleifer einkeben.
Somit verliere ich zwei angetriebene Achsen... geht das auch anders?

Wäre toll wenn mir jemand seine Erfahrung beim Umbau einer Riva-Brille geben könnte. Vielleicht kennt aber auch wer einfach einen Umbaubericht und könnte mir mit einem Link aushelfen - gefunden hab' ich bisher leider nichts...

Danke im Voraus,
Jürgen


Jlx

RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#2 von Leinwand , 16.01.2011 23:12

Hallo aus Berlin,

ich habe zwar keine Ahnung wie die Brillenschlange (als Modell, im Original schon) aussieht, aber ich kann vielleicht doch einen Tipp geben.
Mein Versuch, eine chinesische E-Lok von Bachmann auf 3L~ umzubauen, musste ich den Drehgestellumbau aufgeben.
Als Ausweg blieb nur die Verlagerung des Schleifers in den ersten Wagen hinter der Lok. Die Verbindung zur Lok erfolgt über eine 2-polige stromführende Kupplung (von Tams oder Viessmann).
Dann ist zwar der erste Wagen 'fest' mit der Lok verbunden, aber eine ausgefallene Lok fährt auf 3L~-Anlagen .


Gruß Michael

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RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#3 von etr , 20.01.2011 14:35

Hallo Jürgen

Mit einem Liliput-Schleifer 38991 oder einem Brawa 2225 wird schon sehr Vieles möglich ohne Abfräsen. Bei Liliput Kunststoffplättchen enfernen, bei Brawa Pertinaxplatte. Wenn du dann den Schleifer mit geeignetem Klebstoff am Drehgestellboden anklebst, kommst du mit sehr wenig Platz aus. Nötigenfalls kann das eine Schleiferende auch noch mit einer Zange flach gedrückt werden, ohne dass die Funktion darunter leidet. Im Idealfall ragen die beiden (dickeren) Schleiferenden über das Drehgestell hinaus. Die Schleiferplatte selbst ist bei den angegebenen Fabrikaten sehr dünn.

Natürlich muss die Lok so konstruiert sein, dass der Schleifer auf dem Drehgestellboden keinen Kurzschluss macht. Dieses Problem tritt nach meinen Erfahrungen nur sehr selten auf. Für eine Isolation ginge wieder wertvoller Platz drauf.

Die "Brillenschlange" von Rivarossi kenne ich nicht selbst. Ich habe aber schon viele RR-Modelle erfolgreich umgebaut. Meist ist der Platz nicht so extrem eng ...

Viel Erfolg wünscht

ETR


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RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#4 von ThKaS , 20.01.2011 18:26

Zitat von Jlx
Hallo Forum,
Meine bisherige Überlegung ist daher: einen Märklin 7175 Schleifer zu nehmen und entsprechend zu fräsen. Dieser hat zwar ca. 3,5mm Höhe, ist dafür aber nur 42mm lang und passt besser zwischen die Achsen.

Ich müsste den Getriebeboden entsprechend ausfräsen, das Getriebe ausräumen und den Schleifer einkeben.
Somit verliere ich zwei angetriebene Achsen... geht das auch anders?
...



Moin Jürgen,
ich habe schon ein paar Schleifer unter diverse Modelle geklebt, vorher gefräst und was auch immer gemacht.

Es ist nicht zwingend so, dass Du die Achsen als Antriebsachsen verlierst.
Wenn Du geschickt den Platz für den Schleifer wählst, geht das auch mit angetriebenen Achsen.

z.B. dort: Roco Koef III

Hättest Du ´mal die Artikelnummer der Riva Taucherbrille für mich?


lieben Gruss von südlich des Weisswurst-Äquators
Thomas

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RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#5 von Jlx ( gelöscht ) , 20.01.2011 23:02

Hi,

schön, dass etwas Bewegung in den Thread kommt. Die Variante mit der Stromaufnahme via einem Wagen habe ich auch kurz überlegt, kommt aber nur als absolute Notlösung in Frage.

Über den Brawa 2225 habe ich auch schon mal nachgedacht, aber das Problem ist, dass das Getriebe in etwa gleich gross wie der Schleifer ist (ca. 50mm). An einer der beiden Seiten ist für das dickere Schleiferende nur ca. 1,5mm Platz (Vertiefung bis zur Getriebebodenunterkante, exkl. Abstand Getriebeboden <-> Pukos). Der Brawa hat aber lt. mir vorliegenden Beschreibungen ca. 2,2mm Höhe. Bei meinen Umbauten tendiere ich immer dazu, dass der Schleifer mindestens bis auf's Niveau des Getriebebodens einfedern kann (wg. M-Gleis-Weichen-Pukos). Dann läuft die Lok zuverlässig. Habe schon zwei DC-Loks auf diese Weise umgebaut. Hmm, ich werde mir halt mal so einen Schleifer besorgen und mir das Ganze in der Praxis ansehen. Vielleicht geht das ja wirklich mit Zusammendrücken irgendwie.

Achja, noch eine Frage: welchen Kleber würdet Ihr empfehlen? Superkleber soll ja nicht so toll sein...

Interessanter Link zum Köf-Umbau, ThKaS!

Aber ist das nicht ein Problem, wenn das Getriebe nicht mehr dicht verschlossen ist? Ich meine was passiert mit dem Schmierfett aus dem Getriebe - verteilt sich das nicht auf der Anlage oder fährst Du die Köf nun trocken?

Die Artikelnummer der Riva-Brille ist übrigens HRS2290. Es handelt sich hierbei um die Wiederauflage der CD-Cargo 753.755. Gibt es dzt. meines Wissens nur in Prag, gekauft bei http://www.ben-model.cz.

Werde am WE mal ein paar Bilder machen und dann hier reinstellen...
LG Jürgen


Jlx

RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#6 von Kapitän Nemo , 21.01.2011 22:06

Hallo Jürgen,

nimm den Liliput-Schleifer, der ist wirklich gut.

Hier mal als Beispiel bei meiner Jouef 72065 des gleichen Herstellers:



Eine Seite zusammenbiegen, die andere etwas überstehen lassen, das ist bei wenig Platz eine der besten Lösungen. Ich habe den Liliput schon mehrfach geklebt und nutze dazu Pattex Blitzmatic, einen sehr gut haltenden gut dosierbaren Sekundenkleber.

Nebenbei ist der Liliput einer der leisesten Schleifer die ich kenne und günstig obendrein.

Grüße,

Ulrich



 
Kapitän Nemo
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RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#7 von Jlx ( gelöscht ) , 24.01.2011 11:54

So, habe jetzt am WE an diesem Problem weitergebastelt... leider aber erst mit mäßigem Erfolg.
Anbei die angekündigten Fotos:

Foto 1 - die originalen Platzverhältnisse vor dem Umbau:


Foto 2 - Brawa-Schleifer 2225, rechts auf 2mm zusammengedrückt:


Foto 3 - Getriebeinnenansicht:


Foto 4 - Innenansicht Getriebeboden:


Foto 5 - Um Platz zu schaffen habe ich den Getriebeboden ca. 1/2mm tief ausgefräst:


Foto 6 - Der Brawa 2225 wurde mit 2-Komponenten-Epoxy-Harz unten am Getriebe eingeklebt und die elektr. Verbindung hergestellt:


Foto 7 - schon der Trockentest auf einem Testgleis brachte die Enttäuschung: zu wenig Platz, das Drehgestell hebt an den Herzstücken der M-Gleis-Weichen ca. 1mm vom Gleis ab, die Lok entgleist:


Foto 8 - ein weiteres Problem ergibt sich aus dem Zusammendrücken des einen Schleiferendes: der Schleifer verhakt sich in manchen Situationen mit den Pukos:


Somit ist mein erster Umbauversuch leider gescheitert.

Ich muss nun weiter überlegen, was ich noch verbessern könnte? Hm, ev. noch breiter Fräsen, damit der Schleifer besser einfedern kann. Tiefer kann ich nicht mehr gehen, kein Material mehr vorhanden. Die beiden Enden sind nicht das Problem, diese können (jeweil einzeln) gut einfedern. Drückt man den Schleifer aber in der Mitte runter entsteht so viel Spannung, dass der Schleifer nicht ganz bis zum Getriebeboden einfedert. Er steht dann noch >1mm weg.

LG Jürgen


Jlx

RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#8 von Timotheus ( gelöscht ) , 24.01.2011 13:28

Hallo,

dein Problem ist der Einfederweg. Auf Foto 6 siehst Du schon, dass der Schleifer gar nicht richtig einfedern kann. Die Federbleche liegen an deiner Ausfräsung an. Dies sieht man auch auf dem Foto 7. Wenn Du in längsrichtung weiter nach vorne und hinten fräst, damit der Schleifer richtig einfedern kann, dann sollte sich das Problem zumindest reduzieren.

Viele Grüße,

Tim


Timotheus

RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#9 von Jörg Warrelmann , 24.01.2011 13:58

Hallo,

Tim hat völlig recht. Du musst den Getriebeboden auf der vollen Schleiferbreite zwischen den beiden Schrauben ausfräsen. Die Tiefe scheint gemäss Deines Fotos 5 auszureichen. Dann sollte der Schleifer inklusive der Federbleche und der Schleiferstärke einfedern und damit nicht höher sein als der vormals unveränderte Getriebeboden. Dann geht es auch auf M-Gleis.

So wie Du es jetzt gemacht hast drücken die aufsitzenden Federbleche die Lok hoch.

Schönen Gruss
Jörg


C-Gleis Anlage mit CS3+ (60216) Master und CS2 (60213) Slave sowie 2 Booster 60174, mfx und DCC


Jörg Warrelmann  
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RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#10 von Pudels Kern , 24.01.2011 16:19

Bevor du den Schleifer wieder wegmachst, versuche doch noch mittels Biegen dem Schleifer die Spannung wegzunehmen. So wie er auf Foto 7 zu sehen ist, scheint mir der Anpressdruck, wenn die Lok auf Schienen steht, schon ziemlich gross zu sein. Deshalb wird er sich auch nur unter extremem Kranftaufwand weiter einfedern lassen. Am besten biegst du dort, wo deine Fräsung aufhört, beide Schleifer-Federbleche Richtung Getriebedeckel. Der komplette Schleifer selbst sollte dann, wenn er komplett eingefedert ist, keinen Millimeter dick sein.


Gruss
Martin


 
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RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#11 von Jlx ( gelöscht ) , 24.01.2011 20:44

Hallo & danke für Euer Feedback!

Ja, das habe ich mir am Ende auch schon gedacht, dass es ein großes Problem sein wird, dass der Schleifer nicht ganz einfedern kann weil er an den Kanten der Ausfräsung ansteht. Das habe ich in meinem Beitrag mit "breiter Fräsen" gemeint.

Beim Weiterfräsen muss ich aber extrem aufpassen, da der Getriebeboden auf der Innenseite oberhalb der Achsen bereits Ausnehmungen hat und daher an diesen Stellen viel dünner ist. Ich werde bei Fräsen immer mal Pause machen und das Werkstück gegen's Licht halten, um zu sehen wie nahe ich schon am Durchbruch bin...

Achja, der Schleifer ist schon wieder ab. Ging noch relativ gut runter, da das Epoxy erst nach 72 Stunden seine Endfestigkeit erreicht.

Werde aber erst am WE hier wieder weitermachen können.
Melde mich dann wie ich weitergekommen bin...
LG Jürgen


Jlx

RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#12 von Kapitän Nemo , 26.01.2011 09:11

Zitat von Jlx
So, habe jetzt am WE an diesem Problem weitergebastelt... leider aber erst mit mäßigem Erfolg.
Anbei die angekündigten Fotos:

Foto 7 - schon der Trockentest auf einem Testgleis brachte die Enttäuschung: zu wenig Platz, das Drehgestell hebt an den Herzstücken der M-Gleis-Weichen ca. 1mm vom Gleis ab, die Lok entgleist:




Hallo Jürgen,

anhand des Fotos würde ich als Problem eher das zu dicke rote Kabel sehen. Abgesehen davon, dass gerade rot bei der dann fertigen Lok immer wieder zu sehen sein wird, würde ich hier eine dünnere Litze z. B. in schwarz vorschlagen und dann den Lötpunkt so eng am Rand setzen, dass auch dieser das Einfedern nicht behindern kann.

Grüße,

Ulrich



 
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RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#13 von Basti , 11.04.2020 20:04

Hallo Modellbahnfreunde,

Ist zwar schon länger her ,aber ich möchte das Thema nochmal aufgreifen.
Ist der AC Umbau der Rivarossi Taucherbrille schon mal jemanden geglückt🤔
Danke schon mal.
Bleibt Gesund

Basti


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RE: Frage wg. AC-Umbau einer Rivarossi Brillenschlange (CD 753)

#14 von Michelchen2012 , 13.04.2020 18:17

Hallo zusammen,

ich schließe mich der Frage an und hoffe ebenfalls auf eine Antwort. Ich habe mir die Neuheit "Captrain" vorbestellt und möchte diese ebenfalls umbauen, daher wäre auch ich für Tipps dankbar. Ansonsten probiere ich es auch ohne spätestens dann kann ich selbst berichten

Gruß, Michael


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