RE: BEMO VT 624= verbessern der Inneneinrichtung + Innenbeleucht

#1 von Ralf Büker , 19.09.2010 17:19

Hallo Modellbahner,
folgend möchte ich euch meine Version der Verbesserung der Inneneinrichtung eines BEMO VT 624 # 1520840 und den
Einbau einer Innenbeleuchtung in Form von Bildern und jeder Menge Tipps dazu präsentieren.
Beim angetriebenen Motorwagenteil fällt in der Mitte des Wagens sehr die dort vom Hersteller platzierte Platine zur
Schleiferumschaltung im Analogbetrieb auf. Ein riesiges Teil, welches die Durchsicht von der Seite her wirklich stört.
Diese Platine ist für mich als Digitalbahner überflüssig, also wollte ich schauen, ob man sie nicht ausbauen und
loswerden kann ,--)) Natürlich sollte auch eine Innenbeleuchtung eingebaut und mit Figuren besetzt werden ...
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im Bild die Platine um die es geht, zwar schon von den Kabeln getrennt, aber für ein Bild noch mal eingelegt ...

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wie schon gesagt benötigt man als Digitalbahner die Platine nicht. Alle Kabel werden einfach nur direkt mit dem Decoder verbunden.
Dazu wurde in einem ersten Versuch eine kupferkaschierte Platine genommen. In die spätere Unterseite wurden mit einem Cutter
8x Leiterbahnen eingeritzt, um die Kabel dort sauber wieder verlöten zu können und die Oberseite wurde hellgrau mit Humbrol Enamel
#140 gestrichen. Wenn das alles sitzt, hat man eine eine schöne stabile und gerade Oberfläche, welche eine störungsfreie Durchsicht
ermöglicht. Das Bild stammt aus der Experimentierpahse = die Kabel noch nicht fest und die Platine nur ungefähr geschnitten ...

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im folgenden Bild ist das Platinenstück richtig angepasst und eingebaut. Man hat zwar einen gewissen Versatz in der Höhe zum Gussteil
der Motorabdeckung, aber den sieht man von der Seite bei aufgesetztem Gehäuse eher nicht. Den freien Durchblick, ja, den hat man jetzt
aber und das war ja Sinn und Zweck der Übung ,--)) Man könnte ja auch noch weiter gehen und noch ein Platinenstück einpassen, um den
Versatz auszugleichen. Nötig ist das aber nicht.
Die Inneneinrichtung wurde auch weitgehend farblich patiniert und sieht jetzt meiner Meinung um Klassen besser aus, wie das triste Grau,
in dem original alles gehalten ist. Für die Sitze der 2-ten Klasse wurde Lukas Acryl Türkis #4524, für die der ersten Klasse Lukas hellblau
#4508, für den Fußboden Humbrol Enamel #140, für die Zwischenwände Revell Email #17, für die Sitze im Führerstand sowie für den
Instrumentenbereich wurde Revell Airbrush Email Color Anthrazit #31109 und Weiß Revell #311 genommen. Bis auf letzteres alles matte
Farben.
Laut meinen Rechergen haben die verkehrsroten Triebwagen im Zuge der Modernisierung übrigens tatsächlich türkisfarbene Sitze usw.

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hier noch mal zum Vergleich die Inneneinrichtung vom antriebslosen Triebwagenteil im glänzenden Einheitsgrau ...


letztere brachte mich aber auf eine weitere Idee:

die sich dann in der Frage äußerte, wie wäre es, wenn man für den angetrieben Teil auch so eine Inneneinrichtung bekommen könnte, diese
etwas zu verkürzen, um sie bündig bis zum Inneneinrichtungsgussteil, welches den Motor kaschiert, reichen zu lassen. Eine Anruf bei Bemo
brachte Klärung, vielen Dank an dieser Stelle an die Firma Bemo. Mir wurde super freundlich geantwortet und nur drei Tage später hatte ich
den Spritzling hier im Hause ...
Die Zwischenzeit wurde dazu genutzt, um das oben gezeigte Platinenstück wieder hochzunehmen und um eine durchgängige Verdrahtung
ohne sie herzustellen ...

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als weitere kleine Bastelei wurden die Kabel (Pfeilspitze) in dem Querträger versenkt. Die Inneneinrichtung beider Wagenteile liegt dort direkt
auf und steht deshalb schräg hoch. Das gefiel nicht und wurde mittels Plastiktrennscheibe und Minibohrmaschine eben beseitigt, Schlitze
in Kabeldicke eingeschnitten und die Kabel darin dann mit Sekundenkleber Gel befestigt. Rechts das spätere Resultat ...

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hier ist bereits das neue Inneneinrichtungsteil eingepasst worden. Es lies schon jetzt mehr als nur erahnen, wo die Reise hingeht, das
sieht doch schon viele kompletter aus, oder ?

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so sehen einige Tage später beide Teile fertig patiniert nebeneinander aus ...

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als ich dann den nun nicht mehr benötigten und damit übrig gebliebenen Rest der Inneneinrichtung aus dem Motorwagen da so liegen sah,
fragte ich mich, warum denn eigentlich zwischen Führerstand und der ersten Wand eine sitzfreie Zone ist. Rechergen im Internet ergaben,
das im Zuge der Modernisierung zur verkehrsroten Lackierung der dort vorhandene Gepäckraum zu Gunsten von Sitzen weggefallen ist.
Dazu passt auch mein Gehäuse, an dem dort keine Türen mehr zu sehen sind, welche zum Gepäckraum führen.
OH klasse, dachte ich, und wusste im gleichen Moment mit der Restinneneinrichtung etwas anzufangen und dort die Sitze auszubauen ,--))
Sie wurden fein säuberlich mit einem Cutter herausgetrennt, mit Feile und Schmirgelpapier bearbeitet und abschließend mit Sekundenkleber
angebracht. Jetzt dort auch noch ein paar "Männecken" hin und fertig ...


dieses Bild aus der Experimentierphase, ob das mit den Fensterstegen so passt, das die
Sitze von der Seite nicht zu sehen sind usw. möchte ich noch nachreichen ...

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folgend noch mal ein Bild der ganzen Länge plus zwei weitere Tipps:
1) unter dem Gussblock (linker Pfeil) ist ein Hohlraum, aus dem unpassender Weise das Licht der Stirnbeleuchtung strahlt. Dieser Raum
wurde einfach mit Autoknetmasse "dicht" gemacht. 2) die Kabel - weis/ blau/ gelb (Pfeil rechts) nicht vergessen mit schwarzer Farbe zu
kaschieren ...

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weiter ging es nun mit der Innenbeleuchtung ...
leider hat man auch bei dem roten Kunststoff der Wagenaufbauten das Problem mit der Lichtdurchlässigkeit des Gehäuses. Ohne
zusätzliche Farbbehandlung geht da gar nichts, eine Innenbeleuchtung scheint voll durch. Bei der Gelegenheit bekamen die Innenwände
eine beige Wandimitaiton, die ja normalerweise auch nicht rot ist ist. Dazu wurde Revell Email #17 genommen. Das habe ich viermal
streichen müssen, bis es endlich dicht war ...

auch ist es sehr ratsam die beiden Stirnseiten innen schwarz auszulegen, denn auch dort scheint Licht sonst ebenfalls volle Pulle durch.
Die Kunst dabei ist allerdings die Strinlinsen nicht vollzuschmieren ...
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zwischendurch möchte ich auch mal zeigen, wie man das Teil sehr leicht öffnen kann. Dazu wurden aus einer festen Plastikverpackung
aus dem Haushaltsmüll 8x Streifen, in der Größe wie in der Bildmitte zu sehen, geschnitten. Diese werden ganz einfach zwischen den
Gussrahmen und die 8x Fensterklippse gesteckt (nicht zwischen Fenster und Gehäuse!!!) dann zieht man vorsichtig den Gussrahmen
Stück für Stück von vorn nach hinten hoch ...

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in der Zwischenzeit habe ich mich auch mit den Innenbeleuchtungsplatinen beschäftigt. Eigentlich wollte ich die hier gezeigten Platinen
nutzen, habe mein Vorhaben aber auch Jürgen Jorns www.zugbeleuchtung.de vorgetragen. Dieser wohnt bei mir sozusagen "um die Ecke".
Er hat dann nicht ganz uneigennützig Maß genommen und eine Platine entworfen. Zwei Prototypen mit kleinen Ungereimtheiten sind dabei
für mich "abgefallen" ,--))

nachdem ich dann das Gehäuse mal zur Probe aufgesetzt hatte, stelle ich z.B.: fest, das die Platine links noch gekürzt werden musste,
denn sie lag auf der Gussbeschwerung auf und stand dadurch hoch (s. Pfeil), wir hatten leider ohne den Gusseinsatz zu berücksichtigen
gemessen, so ist das eben bei der Entwicklungsarbeit. Jürgen bietet die Platine nun natürlich entsprechend verkürzt an. Sie passt auch
an den entsprechenden Stellen genau zwischen die zur Fixierung vorgesehenen Rastnasen ...
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ich hatte mir eigentlich auch vorgenommen, den Übergang zum anderen Triebwagenteil, sowie den WC- Raum zu beleuchten und dafür
schon mal die beiden Rechtecke (Pfeile) eingearbeitet, welche die entsprechenden LED aufnehmen sollten. Zum einen musste ich aber
feststellen, das es total daneben aussah den Übergangsbereich zu beleuchten, denn man beleuchtet dann direkt die Kabel, welche zur
Stromversorgung des Zuges dienen. Diese sind somit nur umso mehr zu sehen. Zum anderen habe ich mich entschlossen das Fenster
des WC- Raumes von hinten mit einem Sichtschutz aus weißer Farbe zu versehen. Von Haus aus ist das unkorrekter Weise durchsichtig
gelassen worden.
Durch die weiße Farbe macht eine Beleuchtung allerdings keinen Sinn mehr, denn Licht dringt dort kaum durch. Ich bin aber auch ganz
froh darüber das man nicht mehr dort reinsehen kann, denn so ist es zum Abschluss gut möglich, hierin die Kabel zu verstecken, die
zur Stromversorgung der LED Platine nach oben gelegt werden müssen. Die Kabel müssen zudem lang genug sein, denn das Dach
bekommt man nur von unten ausgerastet. Lässt man die Kabel also nicht lang genug, bekommt man später den Wagen nicht mehr
auf, ohne die Kabel von oben nach unten zu beschädigen, also unbedingt daran denken !!!

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die rote Schlussbeleuchtung ist recht schwach. Die Glühlampe dafür strahlt nicht optimal gebündelt auf den Lichtleitkörper. Deshalb wurde
sie durch eine LED ersetzt, welche nun direkt auf den Lichtleitkörper wirkt. Um die LED flexibel in der Höhe anbringen zu können, wurde
sie mit Kupferlackdraht versehen und zum Schluss in Autoknetmasse gesetzt / fixiert. Als Vorwiderstand wurde 10 KΩ genommen ...

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eine weitere kleine Maßnahme war den oberen Lichtleitkörper mit schwarzem Isolierband abzudecken. Wenn das weiße Stirnlicht
eingeschaltet ist, scheint das Streulicht vom Lichtleitkörper seitlich durch den Schlitz zwischen Dach- und oberer Wagenkastenkante ...

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So, und nun Butter bei die Fische ,--))

sämtliche Figuren, auch die Lokführer, sind gesetzt, die Scheiben sind noch mal von Fingerabdrücken gereinigt und auch alles andere
wie Lokfunktionen etc. wurde noch einmal geprüft und passt. Beide Wagenkästen wurden aufgesetzt und die Innenbeleuchtungsplatinen
eingeklippst und, und ...

das folgende Bild zeigt eine voll aufgedrehte Innenbeleuchtung noch in der Einstellungsphase = noch mit offenem Dach. Für meinen
Geschmack einfach viel zu hell ...


mein Geschmack hat sich wie folgt heraus kristallisiert. Natura wirkt es natürlich noch etwas schöner, bitte vergesst nicht, das eine
Digitalkamera einiges unter den Teppich kehrt und verfälscht ,--))

die komplette Einheit


Motorwagen und


antriebsloser Teil näher betrachtet ...

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Nun bin ich aber wie immer auf eure Meinung gespannt ...

MfG
Ralf.


 
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RE: BEMO VT 624= verbessern der Inneneinrichtung + Innenbeleucht

#2 von Robert Bestmann , 19.09.2010 22:03

Hallo Ralf,

der Zug sieht spitze aus, Hut ab! Jetzt weißt Du auch, warum es mich ärgert, dass Bemo die lichtgrau/türkise Version dieses Zuges übergangen hat

Viele Grüße

Robert


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RE: BEMO VT 624= verbessern der Inneneinrichtung + Innenbeleucht

#3 von Torsten Piorr-Marx , 20.09.2010 06:35

Cool!

Wie schön wäre es doch, wenn die Modelle schon serienmäßig so ausgestattet wären.


Gruß
Torsten


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RE: BEMO VT 624= verbessern der Inneneinrichtung + Innenbeleucht

#4 von contrans , 23.09.2010 22:57

Ein sehr gelungener Umbau.
Zeigt auch die leider beim Modell aus der Schachtel vorhandenen Unzulänglichkeiten. Ich habe Zweifel, ob das Modell im Ausgangszustand sein Geld wert ist. Positiv könnte man sagen, es bleibt Raum für's Basteln...

andi_z


 
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RE: BEMO VT 624= verbessern der Inneneinrichtung + Innenbeleucht

#5 von V300fan , 16.06.2019 20:49

Kannst du mir einen Tipp zur Stirnbeleuchtung (Digital) geben ?

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