Hallo zusammen,
Ich habe vor einiger Zeit angefangen, meine alten Märklin Loks auf den neusten Stand zu bringen. D.h. neuer Decoder (Lopi 4 oder 5) und ggf. einen HLA einbauen.
Nun zum Dilemma:
Mit den Grundeinstellungen die Esu für den HLA empfiehlt, erreicht man bei den meisten Loks bestenfalls mittlere Fahreigenschaften. Dieser Thread soll also eine Art Sammlung und Dokumentation meiner Erfahrungen mit den Motoren CVs werden...
Vorab aber noch ein Hinweis: Ich bin bei weitem nicht der Erfahrenste Modellbahner in diesem Bereich, also bitte etwas Milde walten lassen . Ich würde mich auch sehr darüber freuen, wenn andere, Erfahrenere Mobaner ihre Tipps und Tricks in diesem Thread mitteilen würden .
Mir ist ausserdem Bewusst, das dieses Thema schon oft und heiss in diesem Forum diskutiert wurde, diese Beiträge sind meistens jedoch nicht so einfach zu finden, weswegen ich diesen Thread als eine Art Sammelstelle für das Thema nutzen möchte.
So, genug der Einleitung, jetzt kommen meine Erfahrungen:
Eine Übersicht der einzelnen Motoren CVs:
! Bevor man an den Motorparametern rumprobiert sollte man nochmals sicherstellen, das die Lok mechanisch Leicht und sauber läuft, dass der
Kollektor sauber ist und das die Graphitbürsten noch lang genug sind.
Lokpilot/-sound 4
CV 54= Parameter "K" gibt (laut Esu) die Stärke der Lastregelung an (höherer Wert = stärkere Regelung der Lok). Die Lastregelung bestimmt meines
Wissens nach wie sehr der Decoder den Motor nachregelt, wenn die Lok z.B eine Steigung hinauf muss oder in einen besonders enge Kurve
einfährt. Das Ziel der Lastregelung ist es, das die Lok egal ob bergauf oder bergab immer die gleiche Geschwindigkeit hat.
Meiner Erfahrung nach sollte die Lastregelung beim HLA recht niedrig eingestellt sein (5-20), da die Lok sonst sehr unruhig läuft und Sprünge
während des Beschleunigens macht. Ich fange beim einstellen einer Lok meistens mit der Lastregelung an. Ich beginne meistens mit einem
sehr niedrigen Wert (Achtung NICHT den Wert 0 eintragen!) an und arbeite mich von da aus langsam nach oben, bis die Lok gerade so noch in
Fahrstufe 1 ruhig und gleichmässig läuft.
CV 55= Der in CV 55 gespeicherte Parameter „I“ der Lastregelung teilt dem Decoder mit, wie „träge“ der Motor auf Änderungen reagiert. Ist der
Wert hoch, heisst das dass der Motor wenig bis keine Schwungmasse hat, und deshalb sehr schnell und ruckartig auf Änderungen reagiert. Die
CV sollte niedrig eingestellt werden, wenn der Motor eine grosse Schwungmasse hat, was beim HLA jedoch nicht gegeben ist. Dieser Wert
Variiert von Lok zu Lok sehr stark (trotz identischen Motors) was vermutlich an den unterschiedlichen Getrieben liegt. Bei Dampfloks habe ich
den Wert z.B etwas niedriger eingestellt, als bei Loks die nur über 2 Achsen angetrieben werden.
CV 53= In der CV 53 ist die sog. Regelungsreferenzspannung abgelegt. Dieser Parameter sollte verändert werden, falls die Lok schon bei nicht ganz
aufgedrehtem Regler mit voller Geschwindigkeit fährt. Das gilt natürlich auch umgekehrt, etwa wenn die Lok bei voll aufgedrehtem Regler
noch zu langsam fährt.
Auch wenn es auf den ersten Blich nicht so scheint als ob diese CV einen grossen Einfluss auf das Fahrverhalten der Lok hätte, habe ich
jedoch deutlich bessere Ergebnisse mit dem HLA erzielt, wenn die CV niedriger eingestellt war. Dies variiert aber auch wieder stark von Lok
zu Lok, man sollte also einfach mal probieren.
CV 52= "K" slow. Mit dieser CV habe ich selten etwas anfangen können, wenn sie aber die absolute Kriechfahrt haben wollen, könnte diese CV noch
etwas nachhelfen
Zusätzliche CVs des Lopi 5:
Messperiode + Austastlücke: Die Messperiode wird in der Anleitung von Esu recht gut beschrieben, ich habe bis jetzt noch nicht sonderlich viel damit
rumprobiert, vielleicht hat ja jemand anderes noch einen Tipp ?
die Austastlücke hat meiner Erfahrung nach wenig bis keinen positiven Einfluss auf das Fahrverhalten.
Lastregelungsfrequenz anpassen: Hier kann man zwischen 20 und 40kHZ entscheiden. Da die HLAs jedoch ziemliche Kraftpakete sind, sehe ich keinen
Sinn darin, auf 20kHZ zu wechseln.
Automatisches Einmessen:
Diese Funktion hat bei mir immer für sehr gemischte Gefühle gesorgt... Bei meiner Br85 hatte ich einmal Glück und bekam beinahe Perfekte Werte . Die meiste Zeit spuckt diese Funktion aber sehr schlechte und vor allem unregelmässige Werte aus, Ich würde mich also eher an den Standartwerten orientieren, und von da aus rumprobieren.
Das wars für den ersten Eintrag erstmal. Ich werde in den nächsten Tagen noch ein paar Listen meiner Werte bei meinen Loks ergänzen.
Ich freue mich über Feedback und Tipps zum Thema, und hoffe das ich jemandem mit diesem Thread helfen kann
Gruss Tim