[1zu20]

Hallo,

Ich bin mal wieder modellbahnerisch aktiv geworden.

Und zwar baue ich diesmal ein Modell, das die BE schon ca. 21 Jahre nicht mehr im Fuhrpark hat, nämlich die letzte Stangenlok D8, welche bis 1999 bei de BE war.

Hierbei habe ich mit dem Zeichnungssatz im CAD angefangen, hier das Ergebnis.













Die Bauphase habe ich, da während des Lockdowns nicht alles zu bekommen war, mit dem Führerhaus begonnen. Dieses besteht wie meine anderen Loks aus Stahl und ist geschweisst, allerdings diesmal mit WIG. Die gesamte Lok wird eine Stahl - Messing Mischkonstruktion.












Erst danach habe ich mit dem Fahrwerk begonnen. Es besteht größtenteils aus Messing. Der Motor ist wie bei den anderen Loks ein Faulhaber. Die Rahmenteile, wo die Achsen gelagert sind, als auch die Kuppelstangen habe ich auf einem Kreuztisch auf der Tischbohrmaschine gebohrt, welcher auch marke Eigenbau ist.














Inzwischen läuft der Stangenantrieb auch, Schleifer habe ich noch nicht dran. Einfach nur Kabel dran und ausprobiert.

So, für heute genug geschrieben, viel Spaß beim gucken.

[privatbahnfreak]

Moin,

das sieht ja schon echt gut aus. Leider ist es ja mit Modellen der MaK Stangendiesel recht schwierig. Die V65 taugt für die meisten Modelle nur als Bauteilspender für die Räder und auch das Heljan Modell der 650D ist von eher mäßiger Qualität.
Hast du für das Gehäuse auch schon mal einen 3D-Druck ausprobiert? Da du ja schon eine vollständige 3D-Zeichnung hast sollte der Weg zumindest nicht mehr ganz weit sein.

Ich werde deinen Bau auf jeden Fall aufmerksam verfolgen und vielleicht bekommt meine OHE Lok ja auch nochmal Gesellschaft.

Viele Grüße
Tobias

[1zu20]

Hallo Tobias,

Den 3D Druck habe ich bei diesem Modell noch nicht ausprobiert, bzw. habe ich die daten mal einem bekannten mit 3D Drucker gegeben und der konnte sie nicht öffnen. Habe dann auch noch nicht weiter probiert, als anderes Format oder so.

Viele Grüße

Holger

[Kehrdiannix]

Hallo Holger,

das ist mal wieder irre beeindruckend, was Du da machst!

Ich bekomme mit meinen Möglichkeiten nicht ansatzweise eine präzise Metallbearbeitung hin, selbst mit Dremel-Bohrständer (zugegeben sehr weich) sind die Toleranzen, wo die Bohrung am Ende wirklich liegt, ziemlich riesig. Darum umso mehr: Respekt! Das würde ich auch gerne können.


Gruß,
David

[1zu20]

Hallo,

Ich habe mal wieder weiter gebastelt. Und zwar ist die Lok untenrum jetzt weitgehend fertig, d.h. Bremszylinder, Bremsgestänge und Rangiertritte sind inzwischen auch dran. Anschließend habe ich die Radsätze mit Schleifern versehen und dann mit einem alten 12V Lego Trafo eine erste Probefahrt gemacht. Zuerst gab es Probleme mit Weichen, bei denen am Drehpunkt ein kleiner Versatz in der äußeren Schiene ist. Dort ist sie gerne mal rausgeklettert. Aber durch Ausachsen und Bearbeiten der Anschläge für die erste und vierte Achse (mehr seitliche Beweglichkeit) ließ sich das zumindest soweit in den Griff bekommen, dass sie jetzt nur noch ein kurzes "Klack" macht aber nicht mehr entgleist. Hier mal ein paar Bilder vom Fahrwerk.




Dann habe ich mich an den kurzen Vorbau gemacht. Zuerst einen passenden Klotz mit den entsprechenden Radien, um das Blech darum herum zu biegen. Anschließend den stirnseitigen Deckel, zuerst mit dem Kreuztisch das Lochbild für die Beleuchtung gebohrt und dann ausgeschnitten und davorgeschweisst. Hier mal ein Bild vom Rohbau des kurzen Vorbaus.



Die Klappen und Türen sowie das stirnseitige Kiemenblech bestehen aus Bierdosenblech. Um das Kiemenblech herzustellen, habe ich meinen Kreuztisch gekippt und in dem Abstand der Kiemen spitze Nuten in ein Flachstahl gefräst. Auf das genutete Flachstahl habe ich dann das Bierdosenblech gespannt, den Tisch wieder gerade gestellt und mit einem entsprechenden Meißel im Bohrfutter das Blech in die jeweiligen Nuten gedrückt. Hier 2 Bilder vom kurzen Vorbau im jetzigen Zustand.





Viele Grüße
Holger

[Kehrdiannix]

Hallo Holger,

woraus fertigst Du denn die Klötze zum Biegen? Aus Holz?


Gruß,
David

[1zu20]

Hallo,

Also die Klötze zum Biegen sind auch aus Stahl. Holz würde zu leicht nachgeben.

So, nun sind die Vorbauten auch beide weitgehend fertig. hier ein Foto vom langen Vorbau vor dem Lackieren.


Und hier ein Foto der ganzen Lok mitte November.


Inzwischen hat sie auch einen Auspuff und die Kiemenbleche am Führerhaus, davon habe ich im Moment kein Foto, die 3 Aufbauteile müssen trocknen und noch ein zweites Mal überlackiert werden.

Viele Grüße
Holger

[Goshiny]

Hallo Holger,
ich bewundere immer wieder mal dein Können beim Schweißen so filigraner Teile. Tolle Arbeit.

VG Wolfgang

[Kehrdiannix]

Hallo Holger,

könntest Du etwas genauer beschreiben, wie Du die Bleche biegst bzw. welche Werkzeuge Du dazu einsetzt? Ich frage deshalb, weil das für mich das Schwierigste bei der Blechbearbeitung ist und ich immer ziemlich zufällige, ungenaue Ergebnisse bekomme.


Gruß,
David

[1zu20]

Hallo David,
Bei den Vorbauten habe ich die Bleche vor dem Biegen in alle Richtungen ca. 1mm länger gelassen und hinterher mit dem Klotz drin im Schraubstock zurechtgefeilt. Zum Biegen habe ich das Blech mit einer Seite zusammen mit dem Klotz eingespannt. Dann mit einem Stück Flachstahl um die Kante gedrückt, ggf. mit Kunststoffhammer nachgeholfen. Das ganze hat beim Führerhaus 2 Anläufe gebraucht. Dafür habe ich auch keinen passgenauen Innenklotz, sondern um die eckige Backe vom Schraubstock gebogen.
Diese Tage lade ich auch noch Fotos hoch, die Lok ist bis auf die Schilder fertig.
Viele Grüße Holger

[1zu20]

Hallo,

Hier ein paar Bilder von der Lok.










Viele Grüße
Holger

[Kehrdiannix]

Hallo Holger,

danke für die Beschreibung.

Die Lok sieht gut aus! Beeindruckendes Ergebnis, vor allem für diese Methode. Schönes Stück!


Gruß,
David

[Goshiny]

Hallo Holger,
ein super Ergebnis, mein Glückwunsch.

Wie schwer ist die Lok geworden?

VG Wolfgang

[1zu20]

Hallo Wolfgang,
Die Lok wiegt 308g.

Viele Grüße Holger

[privatbahnfreak]

Moin Holger,

deine Lok ist wirklich toll geworden und von den Fahreigenschaften vermutlich weit besser als ein Umbau auf Basis des Heljan Fahrwerks.

Da mich bei meiner Lok von Heljan die Optik der Radsätze stört überlege ich, dort die Radsätze von Roco einzubauen. Kannst du mir vielleicht sagen welchen Achsdurchmesser die Rocoachsen haben und ob die Räder aus Metall oder Kunststoff sind?

Vielen Dank
Tobias

[1zu20]

Hallo Tobias,

Die Räder haben an der dicksten Stelle direkt vor dem Spurkranz einen Durchmesser von 14,4 mm. Die Radscheiben sind aus Kunststoff, Die Radreifen aus Metall. Auf einer Fleischmann Profigleis Weiche hüpft die Lok, man sieht aber auch einen kleinen Versatz in der Schiene nahe dem Drehpunkt der Weichenzunge.

Viele Grüße Holger

[privatbahnfreak]

Moin Holger,

vielen Dank fürs Ausmessen. Dann werde ich mir wohl mal 4 Radsätze besorgen und probieren ob man die mit vertretbarem Aufwand in das Modell von Heljan einbauen kann.

Viele Grüße
Tobias

[1zu20]

Hallo,

Jetzt ist sie endgültig fertig, auch mit Schildern


Und hier mal eine Lokparade, bestehend aus D8, D12', D22' ,D23 und D5''


Grüße an alle
Holger

[Kehrdiannix]

Hallo Holger,

schön ist Deine Maschine geworden! Sie ist gleichzeitig filigran und bullig, das Optimum bei einer Modelllok, finde ich.

Viele Grüße
David