[raily74]

Zur Vorgeschichte:
Zur Reinigung meiner Schienen war ich auf der Suche nach einer Lok mit möglichst viel Zugkraft zu geringem Kaufpreis. Nach einiger Recherche entschied ich mich für die Fleischmann 4381 aus frühen Jahren (ab 1976). In der Anfangsphase wurde das Modell mit sechs Haftreifen gebaut. Später reduzierte Fleischmann das auf zwei Räder plus zehn zur Stromaufnahme.
Nach zahlreichen Versuchen, ein günstiges Modell zu erstehen, gelang mir der Zuschlag dann bei einer stark bespielten Lok, deren Lackzustand sehr schlecht war. Laut Verkäufer funktionierten zumindest der Motor und das Spitzenlicht auf einer Seite.

Am Metallrahmen „blüht“ das Grün:



Unter dem rechten Stromabnehmer ist das Dach verätzt (runder Fleck):



Das Dach ist verkratzt, die Isolatoren ausgeblichen:



Zwar mit sechs Haftreifen, aber alle hart wie Kunststoff:



Direkt nach Ankunft tauschte ich als erstes die sechs Haftreifen, die in den letzten 40 Jahren vermutlich nie getauscht wurden. Dann ging es an die Bügelkupplung, die nicht mit meiner Roco Universalkupplung kompatibel war. Also wurde kurzerhand ein NEM-Schacht konstruiert und mit dem FDM-Drucker gedruckt. Da ich gerade dabei war, habe ich auch gleich einen Lichtleiter für die roten Schlusslichter aus transparentem Resin mit dem SLA-Drucker gedruckt. Parallel badete ich den Rest der Lok in Benzin. Den Metallrahmen badete ich sogar in Universalverdünnung, solange bis er blank war.



Nach einer Grundierung des Rahmens gingen beide Teile in die Airbrush-Kabine und wurden einer Farbdusche in RAL 1004 (goldgelb) ausgesetzt. Der Rahmen und die Lüfter wurden anschließend abgeklebt und in RAL 7012 (basaltgrau) lackiert.



Das Dach wurde nur mit dem Pinsel bearbeitet.



Ich überlege noch, ob ich das Dach komplett in Basaltgrau lackiere, sowie es bei der Piko 51306 lackiert ist. Beispiel gibt es hier.

Da das Ganze "vorbildfrei" ist, habe ich mir erlaubt, der Lok zwei Rundumleuchten in Orange zu spendieren, denn der Reinigungszug soll ja auch seine Aufmerksamkeit bekommen. Die entsprechenden Decals als DB Netz BR 151 sind bereits bei Herrn Nothaft bestellt. Bis dahin ist erstmal Pause, da ich erst mit der Digitalisierung anfange, wenn der Klarlack drauf ist.

[ekadett]

Hallo,
das sieht schon mal sehr gut aus, ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.
Bis dahin Viele Grüße
Michael

[Südrampe]

Hi Michael,


sehr saubere Arbeit; die Lok sieht aus, wie neu 👍🏼

Die Reinigung der Schienen soll dann aufgrund der Reibung der 12 Räder erfolgen?
Oder planst Du, da weitere Technik einzubauen?

[raily74]

Hi Jochen,
vielen Dank!
Nein, die Lok selbst soll nur alles das ziehen können, was zur Reinigung angehängt wird. Also mindestens einen Waggon mit Schleifergummi (wahrscheinlich der alte Roco) und einen Dapol Staubsaugerwagen (wenn ich den nicht auch noch selbst im 3D-Druck baue).
An dem Roco Reinigungswagen scheitern viele andere meiner Loks, gerade wenn es bergauf geht. Die Fleischmann Lok hat sechs Räder mit Haftreifen und zieht den Reinigungswagen ohne Probleme.

[Chrischi84]

Ein Umbau ganz nach meinem Geschmack. Die Lok ist ein richtiger Hingucker geworden! Einmalig und da es beim Vorbild hätte es ja sein können, muss man auch zweimal hingucken.

Bin gespannt auf's Endergebnis. Zeigst du uns auch, wie du die Technik überarbeitest? (Beleuchtung inkl. Rundumleuchten, Digitalisierung).

VG Christian

[mss]

Wow, der 151er ist toll in gelb!

Das Dach wurde Ich grau bemalen, ist ja sowieso vorschrift bei der Bahn. Auch praktisch wegen den Stromabnehmer-abrieb (beim Vorbild natürlich).

Ich findet der alte Fleischmann 151 trifft noch der form sehr gut, und ist auch in Details gut gelungen. War bis erscheinen der neue Modellgeneration von Roco, Esu und Piko unübertroffen.

[raily74]

Zitat

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Zeigst du uns auch, wie du die Technik überarbeitest? (Beleuchtung inkl. Rundumleuchten, Digitalisierung).

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Hi Christian,

selbstverständlich! Spannend wird die Beleuchtung. Denn allein der Lichtleiter für das rote Schlusslicht bringt ja nichts ohne die passenden LEDs. Abgesehen davon muss ich ihn wohl auch abschirmen, damit rot und weiß auch separat leuchten. Folgt aber alles, sobald die Decals da sind. Wird wahrscheinlich ca. drei Wochen dauern.

Bis dahin...

[raily74]

Wie erwartet, war es nicht so einfach, das Dach grau zu lackieren, da es keine Kanten gibt, an denen der Farbübergang weniger auffallen würde. Ich habe es trotzdem mal gewagt und finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Lok wirkt gestreckt und nicht mehr so nach Spielzeug.

Zudem habe ich bei der Gelegenheit auch die Pantografen grau lackiert.

Heute sind auch endlich die Decals gekommen. Es folgt also als nächstes erstmal eine Schicht glänzender Klarlack.

[raily74]

Der Übergang war mir nicht scharf genug. Ich habe also nochmal alles abgeklebt und die Kanten mit gelb nachlackiert. Außerdem habe ich mal einen Fotoapparat statt des Handys genommen. Ich habe das alte Foto im obigen Beitrag getauscht.

[Chrischi84]

Sieht super aus, wobei mir auch das gelbe Dach gefallen hat. Die Stromabnehmer haben auf jeden Fall gewonnen mit der Farbe. Weiter so!!!

[raily74]

Danke Chrischi, mir hat das gelbe Dach auch gut gefallen. Ich war bis zum Schluss hin und her gerissen und habe mich dann an meinem beiden Roco 150/181 orientiert. Vorhin habe ich mal geschaut, was die Umrüstung auf Einholmstromabnehmer kostet. Auch wenn es vorbildgerecht wäre, so passen die 28€ nicht ganz ins Konzept (40€ die Lok, 12€ Decals, 8€ Lack). Das reicht dann auch, sonst gäbe es ja fast eine Neue, nur nicht mit sechs Haftreifen. 😊

[Chrischi84]

Preislich würde der ins Konzept passen: https://www.sommerfeldt.de/de/h0-einholm...-846so-465.html
(vor allem wenn man sich zum Newsletter anmeldet).

Weiß aber nicht, ob ein SBS 65 jemals auf der Lok war.

Naja, stimmt schon mit dem Preis. Finanziell lohnen sich solche umfangreiche Basteleien kaum. Das nötige teure Werkzeug, wie ne Airbrush, sind ja auch noch nicht drin. Andererseits kann man das Gefühl etwas selbst geschaffen zu haben auch nicht kaufen. Und die Kosten sind ja bisher sehr überschaubar.

[raily74]

Ich konnte nicht widerstehen. Da ich einen groben Fehler in der Lackierung des unteren Bereichs hatte, habe ich den Metallrahmen noch mal in Nitro gebadet und neu grundiert. Leider war mein "goldgelb" alle. Also schnell die Bestellung für RAL 1004 und das schöne Weinert grün für Gittermasten fertig gemacht (brauche ich für meine Oberleitung). Dabei liefen mir dann die "Einholmer" für 17,46 € über den Weg. Der Fuß mit den vier Isolatoren wird gerade gedruckt, mal sehen wie das morgen passt. Mir gefällt's!

[Chrischi84]

Hallo Michael,

wie ist es mit der Lok weitergegangen? Magst du uns davon erzählen? Würde mich über ein Bild von der fertigen Maschine freuen.

VG Christian

[BR 182 - 2015]

Hallo,
als Reinigungswagen würde ich den von Trix nehmen, der Rococlain, bremst alle Loks, besonders dann wenn sie keine
Schwungmasse drin haben.

[mss]

Hallo,

Gerade deswegen braucht man ein starker Lok. Der 151er hat ja sechs Haftreifenräder -dürfte genügend sein

[raily74]

Zitat

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Hallo Michael,

wie ist es mit der Lok weitergegangen? Magst du uns davon erzählen? Würde mich über ein Bild von der fertigen Maschine freuen.

VG Christian

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Hi Christian,
leider ist es gar nicht mehr weitergegangen mit der 151er. Und das ist schade, weil die schönen Decals von Andreas Notrhaft inzwischen angefertigt und geliefert wurden.
Der Bau der "3 Generationen-Bahn" hält uns drei ziemlich auf Trab. Vielleicht haben wir uns hier zu hohe Ziele gesteckt...! Erklärtes Ziel ist es nämlich, in gut sieben* Wochen den Fahrbetrieb aufzunehmen. Dazu durfte ich mich in den vergangenen 13 Monaten mit soviel neuen Themen beschäftigen, dass die BR 151 etwas auf's Abstellgleis geschoben wurde. Sie steht aber auf meinem Schreibtisch, damit ich sie nicht aus den Augen verliere. Es geht also bald weiter.

*) Im Oktober 2019 haben wir mit dem Bau der neuen Anlage begonnen und im Frühjahr 2020 haben wir die Eisenbahnanlage meines Sohns geschlachtet und entsorgt (sie war schlicht im Weg). Damit er nicht das Gefühl bekommt, wir hätten sie ihm genommen, soll spätestens an Weihnachten 2020 der Fahrbetrieb an der neuen Anlage aufgenommen werden. Zwar nur auf der nackten Unterkonstruktion dafür aber mit Software (iTrain), Stellpult (zweimal 22" iiyama Prolite Touchscreen) und zwei Roco WLAN-Mäusen.

[Chrischi84]

Vielen Dank Michael für deine Rückmeldung. Ist bei mir ja auch so: man schafft nicht nicht alles gleichzeitig. Es freut mich, dass du die Lok weiter auf dem Schirm hast und wir später etwas davon lesen werden.

VG ud schönes Rest-WE

Christian

[raily74]

Hallo zusammen,

nach zwei Jahren Pause an diesem Projekt, wird es nun endlich weitergehen. Grund für die Pause war der Bau meiner "3-Generationen-Bahn", die das Projekt Reinigungslok leider zeitweise auf Eis gelegt hat. Da jetzt aber endlich gefahren werden kann, müssen die Gleise sauber werden. Seit gestern hilft mir dabei ein Dapol Schienenreinigungswagen und ein umgebauter Roco Clean Wagen. Beide in Kombination zu ziehen, fordert meinem "Adtranz Blue Tiger" einiges ab. Daher soll die Fleischmann BR 151 so schnell wie möglich fahrbereit gemacht werden.

Roco Clean Wagen:
Im Netz habe ich mittlerweile zig Berichte zur optimalen Reinigung der Schienen gefunden und irgendwie scheinen sich alle einig zu sein: Nicht schleifen!
Selbst das Roco Radiergummi ist in Verruf geraten, da es feinste Kratzer in die Schienenoberfläche zaubert, die wiederum noch mehr Dreck anziehen. Das Allheilmittel: Filz
Viele schwören auf den Schienenreinigungswagen von KPF Zeller oder das Märklin Jörger System. Da ich aber den Roco Clean schon besitze, habe ich nach einer anderen Lösung gesucht. Dabei kamen eine neu gedruckte Reinigungsplatte mit geänderter Stärke und ein zuschneidbarer Bogen Filz aus dem Supermarkt zum Einsatz.

Zunächst wurde der Schleifteller in Autodesk Fusion nach Originalabmessungen nachgebaut und die Stärke am Boden um 0,4 mm erhöht, da der selbstklebende Filz nur 2,5 mm stark ist, während das Original Radiergummi knapp 3 mm stark ist. Für die Kollegen unter uns, die einen 3D-Drucker im Einsatz haben und dasselbe Szenario haben, habe ich die Druckdatei angehängt.




Der Zuschnitt aus dem großen Bogen wurde dann auf Maß gebracht und aufgeklebt.
Sollte er sich nach mehreren Monaten Einsatz nicht mehr lösen lassen, wird einfach eine neue Grundplatte gedruckt. Das dauert nur 25 Minuten und benötigt nur 5 Gramm Material.




Dapol Schienenreinigungswagen B802:
Nach langer Recherche habe ich zwischen der Lux Kombination "Staubsauger plus Schleifwagen" für 390 € und dem Dapol Kombiwagen für 90 € eine Entscheidung zugunsten des Dapol Wagens getroffen. Dank der zahlreichen Erfahrungsberichte im Netz konnte ich den Decoder direkt vor dem ersten Einsatz auf 9 Volt begrenzen.
Ich habe den Wagen bei Modellbahn Union bestellt. Dort kann man den Wagen für 40 € Aufpreis auch digitalisiert bestellen. Er kommt dann mit bereits angepasster CV 5, sodass dem 9 Volt-Motörchen nichts passieren kann. Der Aufpreis von 40 € scheint mir daher als gerechtfertigt.
Da ich aber noch einige alte Decoder rumliegen habe, wollte ich dieses Geld sparen, zumal der verbaute D+H Decoder wohl mit Kanon auf Spatzen geschossen ist. Bei mir kommt nun ein Kühn T-145 zum Einsatz. Selbst dieser Decoder ist noch zu gut für den Staubsauger, aber er war halt übrig.
Die CV 5 habe ich auf 136 eingestellt, die CV 6 (Mittelspannung) auf 68. Somit bekommt der Motor bei vollem Anschlag 8,8 Volt und im Rangiergang die Hälfte. Staubsaugen geht also mit voller Leistung, poliert wird im Rangiergang.

Erste Erfahrungswerte:
- Die Saugleistung unterscheidet sich je nach Richtung des Motors. "Rückwärts" ist sie deutlich höher, als "vorwärts".
- Wird der Wagen in iTrain mit der Lok zu einem Zug verbunden, ändert sich trotzt unterschiedlicher Adressen auch die Richtung des Staubsaugermotors beim Richtungswechsel der Lok (Mehrfachtraktion).
- In iTrain wird der Wagen daher zwar als Lok angelegt (mit Adresse), aber nicht dem Zug hinzugefügt.
- Um die Zuglänge zu definieren, wird einfach eine unbekannte Wagenliste mit entsprechender Länge angehängt.
- Der definierte Wagen (Lok) kann dann separat angesprochen und eingeschaltet werden. Danach wird mit der Zuglok jedes Gleis angefahren.


Was dann so nach einer Fahrt zusammen kommt, zeigt folgendes Bild:

[raily74]

Kleiner Zwischenstand am Sonntagabend:

Der Rahmen hat endlich seine Farbe zurück. Beim ersten Versuch hatte ich das Klebeband zu stark gespannt und dabei einen schönen "Flitzebogen" statt einer parallelen Kante produziert. Auf dem Foto sind schon die 3D-gedruckten Isolatoren am Einholm-Stromabnehmer zu erkennen. Jetzt geht es an die Decals...

[eisenbahnbastler]

Servus,

Ein richtig geiles Projekt!!!
Hut ab, gut gemacht!!

LG Helmut

[raily74]

Hallo Helmut,

es freut mich sehr, dass dir das Projekt gefällt und würde mich freuen, wenn du dabei bleibst.


Hallo zusammen,

früher habe ich solche Loks immer direkt verkabelt und den Schnittstellenstecker am Decoder entfernt. Auch die Platzierung der Decoder sah immer ein wenig behelfsmäßig aus. Auf Dauer war das keine saubere Lösung.
Also warum nicht den 3D-Drucker nutzen, wenn man einen hat. Für die BR 151 habe ich also eine spezielle Wanne gedruckt, in die später sowohl der Decoder reingelegt werden kann, als auch eingesteckt werden kann. Um die Schnittstelle nach NEM 652 anschließen zu können, sind entsprechende Kabelkanäle vorhanden.

Die vierpolige Buchse versorgt später die Spitzenlichter und die Rundumleuchten.

[mobaz]

Moin,
Jörger hat auch dieses Teil im Angebot.
https://www.system-joerger.de/shop/Austa...ilze-p287333108
Das geht dann auch ohne kleben.
Schönen Gruß
Maik

[raily74]

In den letzten Tagen bin ich mit den Decals ein ganzes Stück weitergekommen. Am Wochenende wird das Ganze mit Klarlack versiegelt und dann geht's an die Technik.
Die Isolatoren am Stromabnehmer und die NEM Schächte habe ich nochmal gedruckt, weil noch Korrekturen nötig waren.
Ich habe mich inzwischen für die Fleischmann Profi-Kupplung entschieden, weil sie mehr Zugkraft verträgt als die Roco Universalkupplung.

[raily74]

Gute Nachricht: Der seidenmatte Klarlack ist ohne Unfälle drauf und das Ergebnis ist einwandfrei. Fotos folgen.

Gestern habe ich also mit dem Umbau angefangen.

Die Frontbeleuchtung habe ich mit je zwei SMD-LEDs 0805 in warmweiß und rot realisiert. Je Farbe sind diese in Reihe mit Kupferlackdraht verbunden und mit Sekundenkleber direkt an den Lichtleiter geklebt.





Nur der Lichtleiter für die roten LEDs ist lackiert, damit kein Licht durchscheint.

Die beiden SMD Widerstände (1,2 kOhm für Rot und 10 kOhm für weiß) sitzen auf einem DIP Adapter. Diese Methode kann ich uneingeschränkt empfehlen.



Morgen geht es dann an die Spitzenlichter und die Rundumlichter.