RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#1 von floete100 , 24.02.2019 18:37

Hallo Fleischmann-Experten,

nun hat sich mit der BR 65 die erste Fleischmann-Lok in meinen Fuhrpark geschlichen . Ich habe sie nagelneu und im Auslieferzustand bekommen, also in "DC" analog. Nun steht der Umbau auf Mittelleiter und digital an; dabei werde ich mich erstmal mit dem Basisumbau begnügen, also nur das beidseitige Dreilicht-Spitzensignal anschließen. Die Lok wird einen ESU LoPi V4.0 bekommen.

Inzwischen habe ich die Lok zerlegt, um mir einen Überblick über die Umbaumaßnahmen zu verschaffen - wie gesagt, Fleischmann ist für mich komplettes Neuland. Und heute habe ich - praktischerweise bin ich ja nicht der erste, der diese schöne Lok umbaut - mal Quellenstudium im Stummiforum betrieben (mit +Fleischmann +4065 recht ergiebig). Auf folgende Fragen habe ich noch keine Antwort gefunden:

1. Der Schaltpilz muss weg. Ich könnte ihn abkneifen. Gibt's andere, weniger brutale Möglichkeiten, den Pilz zu entfernen?

2. Das Glühbirnenlicht werde ich belassen. Die Gretchenfrage: Muss ich die Birnen tauschen (gegen 16 V-Typen)? In der ESU-BA steht, dass bei Schaltung der Lampen gegen die Lokmasse (das ist bei meiner 65 so) die resultierende Spannung an der Birne "um die Hälfte geringer "sei. Dann müssten die Original-Birnchen doch bleiben können?

3. Schon bevor ich mich näher mit Fleischmann beschäftigt habe, habe ich gerade auch bei uns im Forum öfter das Stichwort "massefreies Motorschild für Fleischmann-Rundmotor" gelesen. Heute habe ich dazu einiges gefunden, bin aber ehrlich gesagt nicht schlau draus geworden...
Meine 65 hat eine 6polige Schnittstelle (NEM651) - sie ist also für den Einsatz eines Decoders vorgesehen. Kann ich denn jetzt den LoPi einfach anstecken und fahren, oder muss ich auch bei dieser Konstellation das Motorschild massefrei machen?

4. Ich habe mir aufmerksam die Umbauberichte im Forum angesehen. Einmal sind die beiden "Zahnradhauben" der Getriebeabdeckung sozusagen "planiert" und der Schleifer zwischen 2. und 3. Kuppelachse positioniert. Im anderen Fall befindet sich der Schleifer weiter hinten, zwischen Kuppelachse 3 und 4. Dazu habe ich zwei Fragen:
4a. Ist es möglich, einen Schleifer unter diese Lok zu bauen, ohne die "Zahnradhauben" zu beschleifen? Auf dem Foto mit dem Schleifer weiter hinten kann ich nicht erkennen, ob da was beschliffen/gefräst ist.
4b. Meine 65 hat nur auf Kuppelachse 3 ein Zahnrad. Die Haube unter Achse 2 ist also eine leere "Attrappe". Ich könnte sie entfernen, die Öffnung flächig verschließen und dort den Schleifer anbringen - der säße dann aber unter Kuppelachse 2, also weiter vorn als bei den beiden zitierten Umbauten. Würde das funktionieren, oder müsste ich mit irgendwelchen Nachteilen rechnen?

Soweit erst mal für den Moment. Ich hoffe, Ihr könnt mich aufschlauen .

Danke und Gruß,
Rainer


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#2 von JoWild , 24.02.2019 18:57

Bei einer originalen Fleischmann 65er ist der Schleifer mit kleiner Grundplatte zwischen 3. und 4. Kuppelachse.
Und bei einer digitalfähigen DC-65 ist das Motorschild massefrei. Bei diesen späten 65ern hat Fleischmann das Zahnrad auf der 2. Kuppelachse eingespart.
Ja, die Lämpchen können bleiben.
Ziehe dir da https://www.fleischmann.de/de/service/sp...ml?p=y&ssp=BR65 zum Vergleich mal die Ersatzteilblätter für die AC- (1165) und die DC-Version (4065)


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#3 von silz_essen , 25.02.2019 08:14

Hallo zusammen,

zu 1: Der Fleischmann-Schaltpilz ist mit einer C-förmigen Klipp (manchmal auch Benzing-Sicherung genannt) arretiert. Diese läßt sich mit eineigem Geschick und feiner Zange entfernen.

Gruß
Martin


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#4 von K.Wagner , 25.02.2019 12:38

Hallo Joachim,

ich habe die 65 im Jahr ihres Erscheinens erworben und auf 3L-DC umgebaut - später digitalisisert. Ursprungsdecoder war ein C81, später ein TAMS LD-G, jetzt werkelt ein Märklin Decoder aus einer 64 SDS drin....
Die Birnchen hatte ich mit 50 Ohm Vorwiderstand versehen und tausche sie jetzt gegen 3 mm LED aus - oder eine Einzelbeleuchtung mit 0603-LED, da bin ich mir noch nicht ganz schlüssig....
Den Schleifer solltest Du in der Nähe einer Achse ohne Seitenspiel befestigen - sicherheitshalber. Ich habe den kurzen der "uralten Märklin 44" genommen. Hier gibt es auf keinen Fall Probleme auf Weichen (ich hatte z. Zt. des Umbaus noch M-Weichen im Schattenbahnhof). Bei mir istd er Schleifer zwischen Achse 3 und 4 angebracht - mit Abschleifen der Zahnradabdeckung. Zusätzlich mußte ich meine Lok noch mit Haftreifen versehen - aber das ist ein anderes Kapitel....


Gruß Klaus


 
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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#5 von JoWild , 25.02.2019 12:55

Hallo Klaus,
ich will meine nicht umbauen, sondern Rainer. Ich bin nur der erste Tippgeber und im Besitz einer Fleischmann-65er in AC-Ausführung.

Und mir fällt noch ein: Der Fleischmann-Scheibenkollektormotor ist auf 12 ... 14 V und sehr geringen Strombedarf ausgelegt. Ein digitalisiertes Modell kämpft vor passendem Einregeln der Motorparameter am Decoder mit deutlichen Problemen durch die sog. Ankerrückwirkung. Es kommt sonst zu ruckeln. Gut eingestellt läuft der Motor sehr gut.


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Joachim


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#6 von floete100 , 25.02.2019 16:08

Vielen Dank an Euch alle - auch an Klaus (von Rainer ).

@Joachim: Das Bild wird klarer! Bin nicht traurig darum, das Motorschild nicht ändern zu müssen und die Birnen (zumindest vorerst) belassen zu können. Bezüglich der Motorparameter: Denkst Du, das automatische Einmessen des LoPis wird funktionieren? Oder muss ich mit größerem Rumprobieren rechnen?

@Martin: Hatte die kleine Erhebung auf dem Schaltpilzschaft wohl gesehen (sonst würde das Biest ja auch rausrutschen), wäre aber nicht auf die Idee gekommen, dass es ein Sicherungsring sein könnte. Hab' das Ringlein nicht abbekommen und musste den Schaft doch durchkneifen. Habe dann mit dem Schaftstück in der einen Hand und einer Zange in der anderen Hand versucht, den Ring abzuziehen - keine Chance: Es ist kein Benzingring, sondern ein Ring aus Federdraht (d. h. das Ringlein hat auch noch einen kreisförmigen Querschnitt - da kann man ums Verrecken nichts zu packen kriegen).

@Klaus: Du schreibst, der Schleifer sollte in der Nähe einer Achse ohne Seitenspiel sein. Damit müsste meine Idee (Schleifer mittig unter Achse 2 montiert) doch auch möglich sein, richtig?

Gruß,
Rainer

Tante Edit hat zwei Sätze Blödsinn aus dem Passus @Klaus gelöscht und den letzten Satz geändert ops:


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#7 von Schwanck , 25.02.2019 16:38

Moin Rainer,

die BR 65 hat die Achsanordnung 1' D 2' von vorn nach hinten gesehen. Das bedeutet ganz vorn ist eine Laufachse wobei der Strich ' andeutet, dass sie sich in einem beweglichen Gestell befindet*, dann fogt das D, das für 4 angetriebene und gekuppelte Achsen im Hauptrahmen steht, D ist der 4. Buchstabe im ABC; und schließlich 2 weitere Laufachsen in einem Drehgestell daher der ' ** hinten. Das war jetzt für das Verständnis des Folgenden notwendig.
Ich besitze eine für Mittelleiterbetrieb vorgesehene Fleischmann BR 65, 65 018, BD Essen, Bw Essen Hbf. Bei der ist der kurze (4 cm) Märklin-Schleifer genau zwischen der C und der D Achse angeordnet. Das funktioniert einwandfrei!

* Eisebahnfreunde nennen das "Vorläufer"
** hier sagen sie "Nachläufer".


Tschüss

K.F.


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#8 von Arno , 25.02.2019 16:47

Zitat

Vielen Dank an Euch alle - auch an Klaus (von Rainer ).
...........................

@Klaus: Du schreibst, der Schleifer sollte in der Nähe einer Achse ohne Seitenspiel sein.
.........................
Gruß,
Rainer




Hallo Rainer,

für alle Schleifereinbauten, egal bei welchem Modell, gilt uneingeschränkt, daß der Schleifer in Bereichen eingebaut werden muß, bei denen keine oder nur geringfügig seitenverschiebbaren Radsätze vorhanden sind.
Wo das nicht möglich ist, muß man die Seitenverschiebbarkeit der betreffenden Radsätze durch geeignete Maßnahmen (z.B. Distanzstücke auf der Achswelle zwischen Lokrahmen und Rädern) einschränken. Aber Achtung, daß dann noch die Befahrbarkeit der vorhandenen Mindestradien gewährleistet bleibt.

Gruß
Wilhelm


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#9 von klein.uhu , 25.02.2019 17:04

Moin Rainer "floete100",

hier 2 Bilder von meiner Fleischmann [1165] AC original:


Vielleicht hilft das Dir. Schleiferlänge ist etwa 42mm, Original Fleischmann.

Ein sehr schönes Modell in meinen Augen!


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#10 von floete100 , 25.02.2019 18:06

Danke, KFS, Wilhelm und Uhu. Die Fotos helfen in der Tat.

Jungs, Ihr habt mich erwischt. Schon blöd, wenn man nicht bis 4 zählen kann. Und das als Maschinenbau-Ingenieur

KFS, ich habe genau diese 65 018. Mit Achsfolge 1' D 2', also mit 4 Kuppelachsen, einer Vor- und zwei Nachlaufachsen . Und die Achsen mit Seitenspiel sind natürlich Kuppelachse 2 und 3 (nicht 3 und 4, wie ich behauptet habe) - hab' in meinem Post #6 oben den Quatsch schon korrigiert.

Damit sind natürlich alle hier aufgeführten Fleischmann 65er mit Schleifer zwischen Achse 3 und 4 versehen - Umbau Hubert, Umbau Ulrich, Orginal Uhu ...

Meine Überlegung war trotzdem, den Schleifer nach vorn zu setzen (weil bei meiner Lok auf Achse 2 kein Zahnrad sitzt. Und damit die Zahnradhaube komplett entfallen könnte). Unmittelbar auf Höhe der zweiten Achse hat gemäß Euren Hinweisen auf Probleme durch die Seitenbeweglichkeit ebendieser Achse aber wohl keinen Sinn. Und wenn ich noch weiter nach vorn gehe, baue ich die vordere Gehäusebefestigungsschraube komplett zu ... Schade eigentlich, aber dann muss ich den Schleifer doch wohl dahin setzen, wo ihn alle anderen auch haben .

Gruß,
Rainer


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#11 von JoWild , 25.02.2019 21:13

Zitat

...r: Denkst Du, das automatische Einmessen des LoPis wird funktionieren? Oder muss ich mit größerem Rumprobieren rechnen?
....


Hallo
Mit dem automatischen Einmessen der Lopis habe ich keine Erfahrung. Deshalb kann ich dir dazu nichts sagen. An einer MS2 fährt meine mit programierter CV2 = 1 für Vmin an und spätestens bei CV5 = 140 für Vmax muss Schluss sein. Die Stromaufnahme ohne Beleuchtung liegt bei etwa 100 mA in der Ebene mit einem 12-achsigen Zug und bei ca. 500 mA bei Fahrt gegen Block mit dann schleudernden Rädern.


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#12 von Muggel , 27.02.2019 21:58

Moin zusammen,

Zitat
floete100 hat geschrieben: ↑
Mo 25. Feb 2019, 16:08
...r: Denkst Du, das automatische Einmessen des LoPis wird funktionieren? Oder muss ich mit größerem Rumprobieren rechnen?
....



Das funktioniert beim Rundmotor, bei mir mit Loksound Micro. Oder man wählt per lokprogrammer direkt den passenden Motortyp.

schönen Abend noch

Jörg


ESU und D+H Lokprogrammer


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RE: Fragen zu Umbau Fleischmann 4065/BR 65

#13 von floete100 , 28.02.2019 15:01

Danke für den Hinweis, Jörg. Werd's probieren.

Gruß,
Rainer


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