Guten Tag Freunde der gepflegten Modelleisenbahn,
heute schweife ich etwas vom Thema ab und werde ein paar Zeilen über ein Thema widmen, dass eher weniger Beachtung findet: Steuerwagen! Der gemeine Eisenbahninteressierte widmet sich im Allgemeinen selten diesem Thema, über die Gründe kann ich lediglich spekulieren.
Mittlerweile stehen Doppelstockwagen den altgedienten n-Wagen in Sachen Vielfalt nichts nach: Betreiber und Aufgabenträger bestellen für jedes Streckennetz eine individuelle Ausstattung, so entstehen unzählige Unterbauarten: WLAN, Steckdosen, Anzahl der Toiletten sowie der Sitz- und Fahrradpätze, Tische oder auch das Vorhandensein von Gepäckablagen, Doppelstockwagen können modular eingerichtet werden: Sei es ein Mehrzweckabteil im kompletten Unterdeck oder eine Bordgastronomie - kaum etwas lässt sich nicht umsetzen.
In Freiburg erwischte ich abends einen DBpbzfa 765.0! Schon auf diesem Bild ist erkennbar: Das Oberdeck ist signifikant dunkler beleuchtet.
Auf dem Weg zum südbadischen Dreiländereck war ich zwischen Offenburg und Basel mit einem sehr speziellen Doppelstock-Steuerwagen unterwegs: Mit dem DBpbzfa 765.0! Diesen möchte ich Euch heute etwas genauer vorstellen, denn er ist gewiss kein gewöhnlicher Steuerwagen: Generell weisen alle Innovationsdoppelstockwagen aus dem Hause Bombardier Transportation bzw. DWA Görlitz eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h auf - bis auf genau drei kleinere Unterbauarten, eine davon ist der DBpbzfa 765.0, der ausschließlich von DB Regio Südbaden eingesetzt wird, hauptsächlich auf der Strecke (Karlsruhe -) Offenburg - Basel. Man verzichtete auf die Ausstattung dieser Wagen mit Magnetschienenbremsen und Schlingerdämpfer, so dass diese Wagen lediglich 140 km/h laufen; eine Einschränkung ist das nicht, denn die Wagen zwischen Steuerwagen und Lok (hauptsächlich DBpza 752 und 753 sowie DABpza 756) dürfen auch nur 140 km/h laufen. Viel schneller kann man aufgrund der hohen Dichte an Unterwegsbahnhöfen sowieso nicht fahren.
Gerade für abendliche Fahrten sind die dezent beleuchteten Steuerwagen dieser Bauart hervorragend geeignet. Wem es zu dunkel ist, kann die Leselampen, die am jeden Platz vorhanden sind, einschalten.
Im Gegensatz zu den jüngeren DBpbzfa 766.2 der Schwarzwaldbahn weisen sie eine andere Innenausstattung auf, wie z.B. ein Dienstabteil, größere Sitzabstände sowie Leselampen, die die geringere Anzahl der Leuchtstoffröhren kompensieren. Auch außen gibt es zahlreiche, wenn auch kleinere Unterschiede, aber es wäre müßig, sie alle aufzuzählen.
Wer mit offenen Augen mit der Eisenbahn verreist, wird viele Eindrücke gewinnen und den ein oder anderen Unterschied entdecken, auch wenn z.B. Doppelstockwagen oberflächlich betrachtet ähnlich aussehen.
Ich hoffe, dass der kleine Exkurs lesenswert und informativ war.
Grüße,
Viet