RE: BR 78.10 in H0

#1 von Mittelleiter , 04.12.2013 21:12

Hallo,

ich wollte Euch mal meinen neuen Umbau zeigen.
Eine BR 78.10 entstanden aus einer Märklin BR 38 (37030) und einem Umbausatz der Fa. Günther aus den 70ern.
Hier das Original:
http://www.bundesbahnzeit.de/dso/HS/70-79/b67-78_1002.jpg

Kurz zum Vorbild: In den 50ern brauchte die Bahn schnellfahrende, wendezugfähige Lokomotiven, so wie die BR 78. Also baute man versuchweise zwei BR 38 um. Es wurde ein kurzer Tender direkt mit dem Rahmen gekuppelt und die Rückwärtsgeschwindigkeit sollte 100 km/h betragen. Der Tender ermöglichte aber nur eine Rückwärtsgeschwindigkeit von 60 km/h. Also blieb es bei den beiden Maschinen, die in Süddeutschland (Bodenseeraum) bis zu ihrer Ausmusterung und Verschrottung ( so ca. 1961) verblieben.

Der Bausatz von Günther ist für die damalige Zeit super und war gedacht eine alte Märklin oder Liliput BR 38 zur 78.10 um zu bauen. Nur leider hatte man dem Führerhaus keine allzu große Aufmerksamkeit geschenkt. Es sind zwar die Türen vorhanden, aber das BR 38 Führerhaus hat nichts mit dem der BR 78.10 zu tun. Also war Selbstbau angesagt. Als Ausgang hierfür diente mir einen BR 64 von Piko, die zersägt wurde, der Rest ist irgendwie entstanden.
Auch musste an der Märklin einiges geändert werden – vorderer Dom ab und stattdessen nur ein Domstutzen, Glocke musste auch weichen, die Nieten an den Windleitblechen mussten auch weg (werden aber noch durch andere Windleitbleche, die besser aussehen, ersetzt).

Für den Tender hatte ich mir einen Rahmen gebaut, um den Decoder auf zu nehmen. Es sollte der Originaldecoder eingebaut werden, aber jetzt werkelt ein Uhlenbrock mit meiner großen Verwunderung, denn der kommt absolut super mit dem Faulhaber der Lok klar.
Vorn und hinten sind jetzt LED`S verbaut und für meinen Neffen kann die Lok auch Qualmen. Auf Sound habe ich bewusst verzichtet- hätte aber im Führerhaus platz gehabt, vielleicht sogar für einen 28 mm Lautsprecher.
Jetzt einfach ein paar Bilder:











Vielleicht bringt ja mal ein Hersteller diese ungewöhnliche Lok.

Grüße- Wolfgang


 
Mittelleiter
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RE: BR 78.10 in H0

#2 von klein.uhu , 04.12.2013 22:54

Moin Wolfgang "Mittelleiter",

Schöne Arbeit, gut gemacht!
Danke für den Bericht!

Hast Du noch mehr solche sehenswerten Umbauten?

Gruß klein.uhu


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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RE: BR 78.10 in H0

#3 von Sequoiadendron ( gelöscht ) , 05.12.2013 08:58

Hallo Wolfgang
Super Umbau. Woher hast du den Umbausatz?
Gruß Alexander


Sequoiadendron

RE: BR 78.10 in H0

#4 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 05.12.2013 12:19

Hallo,

sehr schöner Umbau, auch das mit dem Führerhaus ist Dir gut gelungen. Den Umbausatz bekommt man heute nur noch via Ebay wo er gelegentlich auftaucht - Weinert hat den noch nicht wieder aufgelegt. Ich erwarte, dass früher oder später eine aktuelle P8 in diesem Design angeboten wird - nur Geduld. Wenn nicht von Märklin, dann von RoFl.

Ich habe diesen Umbau vor ca. 30 Jahren mit einer damaligen Märklin-P8 durchgeführt. Dass die Lok schon damals ziemlich grob war, wusste ich und habe sie dann mit allerlei Zurüstteilen aufgerüstet - sie hat z.B. Bremsen, ein korrektes Vorlaufdrehgestell (stammte von einer 78), ein verdecktes Getriebe, freistehende Lampen und freistehende Leitungen und Kesselaggregate usw. Nur die Lackierung hat Mängel - außerdem ist mir die Lok mal eingestaubt und ich habe die Farbe nie wieder frisch bekommen:




Nicht vergessen: 30 Jahre alte Jugendsünde - fährt aber heute noch.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: BR 78.10 in H0

#5 von Mittelleiter , 05.12.2013 13:49

Hallo,

vielen Dank, freut mich, dass Euch das Löklein gefällt.

Ja, es ist so wie Ulrich geschrieben hat, man bekommt den Bausatz nur noch gebraucht oder eben gebraucht und schon gebaut. Ich hatte wirklich lange Ausschau gehalten und konnte mir einen original verpackten Umbausatz ersteigern und am gleichem Abend noch eine Märklin BR 38 für kleines Geld (irgenwie wollte die keiner).

Leider ist mir der Mä.-Decoder während dem Umbau gestorben und aus dem Grund habe ich einen Uhlenbrock (76400), eigentlich nur probehalber der lag hier noch rum, eingebaut. Was soll ich sagen, der Uhlenbrock bleibt jetzt drinne, denn so gut habe ich selten einen Faulhabermotor ansteuern können, das Modell schwebt förmlich- nur das Rollen der Räder auf der Schiene ist zu hören.

Ulrich, vielleicht könntest Du dem Staub mit einem feuchten Wattestäbchen zu Leibe rücken.

So und hier noch ein Bild, auf dem der vordere Dom schon weg und verspachtelt ist, man erkennt auch gut die Griffstangen am Führerhaus (die Halter hierfür sind aus den Klammern eines Schnellhefters entstanden) und die Tritte am Tender. Das Dach ist aus 2 Lagen 0,5 mm Polystyrol aufgeklebt.



Grüße - Wolfgang


 
Mittelleiter
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RE: BR 78.10 in H0

#6 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 06.12.2013 12:44

Hallo Wolfgang,

Zitat von Mittelleiter
... Ich hatte wirklich lange Ausschau gehalten und konnte mir einen original verpackten Umbausatz ersteigern und am gleichem Abend noch eine Märklin BR 38 für kleines Geld (irgenwie wollte die keiner).

Leider ist mir der Mä.-Decoder während dem Umbau gestorben und aus dem Grund habe ich einen Uhlenbrock (76400), eigentlich nur probehalber der lag hier noch rum, eingebaut. Was soll ich sagen, der Uhlenbrock bleibt jetzt drinne, denn so gut habe ich selten einen Faulhabermotor ansteuern können, das Modell schwebt förmlich- nur das Rollen der Räder auf der Schiene ist zu hören.


warum die (wahrscheinlich alte Version der neuen) Märklin P8 keiner wollte, dürfte nicht so schwer zu erraten sein: Sehr lauter Antrieb trotz Fauli und keine Spur von Zugkraft. Insofern erstaunt mich, dass Du der Lok ein sehr leises Fahren bescheinigst - was hast Du mechanisch damit gemacht (außer dem Decoderwechsel)? Wie sieht es mit der Zugkraft aus? Wieviele Umbauwagen schafft sie?

Zitat von Mittelleiter
Ulrich, vielleicht könntest Du dem Staub mit einem feuchten Wattestäbchen zu Leibe rücken.


Ich werde mir eher mal diese grüne Glibberzeugs besorgen und damit eine Reinigung versuchen. Ich hatte immer mal überlegt, die Lok nochmals zu überarbeiten, also Antrieb und Decoder auf einen aktuellen Stand zu bringen (da werkelt m.W. noch ein SFCM mit einem C80-Decoder), die Beleuchtung auf LEDs umzubauen, was vor allem vorne sinnvoll wäre und hinten eine vernünftige Kulisse mit Kurzkupplung anzubauen. Auch würden der Lok Fenster im Führerhaus gut stehen. Andererseits liegen bei mir noch zu viele andere Projekte herum - und gegen die doch für heutige Begriffe sehr grobe Steuerung und die nicht mehr zeitgemäßen Räder kann ich nicht viel machen.
Ich lasse es daher - bis auf die Reinigung - erst einmal so stehen.

Zitat von Mittelleiter
So und hier noch ein Bild, auf dem der vordere Dom schon weg und verspachtelt ist, man erkennt auch gut die Griffstangen am Führerhaus (die Halter hierfür sind aus den Klammern eines Schnellhefters entstanden) und die Tritte am Tender. Das Dach ist aus 2 Lagen 0,5 mm Polystyrol aufgeklebt.




Die fertige Lok sieht hervorragend aus - fast wie ab Werk. Aber eins stört mich noch: Vorne hast Du ein A-Licht, hinten aber nur zwei Lampen. Da müsstest Du versuchen, ein drittes Spitzenlicht anzubauen oder - wie ich es gemacht habe - eine neue Rauchkammertür für die Lok besorgen.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: BR 78.10 in H0

#7 von Sequoiadendron ( gelöscht ) , 07.12.2013 09:04

Hallo Wolfgang
Eine Frage hab ich noch: welches Märklin Modell würde als Ausgangsbasis genutzt?
Gruß Alexander


Sequoiadendron

RE: BR 78.10 in H0

#8 von Mittelleiter , 08.12.2013 12:24

Hallo,

als Ausgangsmodell hatte ich eine BR 38 (37030) genommen und zur Lok: Bei diesem Modell gibt es wohl eine Qualitätsstreuung. Bei vielen sitzt ja auch das Führerhaus schief (nach vorne gekippt).
Ich kenne das Getriebegeräusch der 38er. Das Problem an dem Getriebe ist einmal die Lagerung der langen Welle im Rahmen und die hohe Drehzahl, denn die eigentliche Untersetzung findet erst am vorderen Antriebsrad statt (erst hier ist eine Schnecke eingebaut).
Jetzt wird das besser gemacht – erst eine Schnecke und das Getriebe langsam laufen lassen, denn schnell laufende Zahnräder verursachen immer Geräusche.
Ich hatte den Rahmen geöffnet und die lange Welle in ihren beiden Lagerstellen und die Schnecke gefettet, jetzt ist eigentlich Ruhe – zumindest bei vorbildlicher Geschwindigkeit, aber das Geräusch wird früher oder später wieder auftreten.
Die Zugkraft ist natürlich ein Thema. Auch hier ist das Problem, dass das vordere Drehgestell nicht ausreichend in der Höhe gelagert ist, das heißt bei kleinen Unebenheiten liegt der Rahmen auf dem Gestell und die Antriebsräder in der Luft – das ist ungünstig.

Ulrich, mit dem Spitzenlicht am Tender hast Du natürlich Recht. Hatte mal eins drangehalten, aber das sah nicht so richtig gut aus und konnte mich nicht überzeugen, auch habe ich nirgends ein Bild von der Lok von hinten, mit drittem Licht, auftreiben können um zu sehen wie das im Original mal aussah.

Aber der größte Fehler ist, meiner Ansicht nach, der Gesamteindruck, die P8 von Fleischmann wirkt besser. Ich hatte mir die beiden Loks genau angesehen und festgestellt, dass die vorderen Räder der Märklin zu klein sind. Im Original ist der Durchmesser 1000 mm, die der Märklin haben aber nur einen Durchmesser von 10 mm (das wären im Original 870 mm und somit viel zu klein), die Fleischmann hat 11,4 mm, was 991 mm entspricht, also fast richtig.
Hier ein Bild vom Größenunterschied der Räder


und dann noch zwei Bilder der Lok mit den größeren Rädern. Die wirkt jetzt viel dynamischer und der Gesamteindruck verbessert sich, werde da aber wohl noch ein bisschen feilen müssen oder den Vorschuh von Fl. oder Weinert einbauen.




Und Ulrich, ich finde Deine Lok im Übrigen auch sehr gut, man bedenke die 30 Jahre auf´m Buckel.
Nur reinigen wäre schon gut oder halt nochmals mit schwarz ganz dünn drübernebeln. Die vordere Verglasung kannst Du Dir aus einer CD Hülle mit einer Laubsäge aussägen und anschließend mit feinem Schleifpapier auf Maß schleifen bis es bündig passt (hatte ich auch so gemacht), klingt schlimmer als es ist und bringt optisch extrem viel.
Die Radreifen könntest Du noch rot lackieren und versuchen das Gestänge zu brünieren, dadurch tritt alles etwas in den Hintergrund und wirkt nicht mehr so wuchtig.

Grüße - Wolfgang


 
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RE: BR 78.10 in H0

#9 von Gunny ( gelöscht ) , 08.12.2013 21:34

Hallo Wolfgang,

Zitat von Mittelleiter

auch habe ich nirgends ein Bild von der Lok von hinten, mit drittem Licht, auftreiben können um zu sehen wie das im Original mal aussah.



guggst Du hier


Gunny

RE: BR 78.10 in H0

#10 von Osterthun , 29.05.2019 18:04

Und heute die 78 1001 als Märklin Insider Club Model 2019 in Epoche 3, Zustand um 1951.

https://static.maerklin.de/damcontent/58...31558591215.jpg

Cheers
Frits


 
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