RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#151 von Viet Bui ( gelöscht ) , 04.12.2017 12:49

Guten Tag,

Zitat

Den Bpmbdzf gibt es ja leider nur in 1:93,5 von Fleischmann und der ist in etwa so selten wie der Wittenberger von Roco...


Der Bimdzf und der Bpmdzf haben, wie Du nun weißt, denselben Vorgänger. Es müsste daher möglich sein, den Bimdzf mithilfe eines Modells des Bpmz mit kleineren Kompromissen zu einem Bpmdzf umzubauen. Allerdings bräuchtest Du die Drehgestelle von Fleischmann, wie weit sie zum maßtstäblichen Wagen passen, weiß ich nicht.

Zitat

So schlecht sind die Interregio-Wagen nicht. Eigentlich fehlen nur Steckdosen und die Fenstergummis dürften durchaus manchmal gewartet werden. Ansonsten sind die top. Ganz besonders im Sommer.
Und man kann drei Sitze bei Bedarf (Nachtfahrt) zum nicht besonders bequemen aber immerhin Liegen verwenden.


Für mich sind die Bimz eine Zumutung. Wenn ich seltenerweise reserviere und sich mein Sitzplatz in einem Bimz befindet, so schreibe ich stets eine Beschwerde.
Die Wagen rumpeln des Todes, es pfeift aus dem letzten Loch und da helfen auch keine Dichtungsgummis mehr. Diese Wagen haben meiner Meinung nach nichts im IC-Verkehr zu suchen.
Auch das Argument, man könne die Fenster öffnen, lasse ich nur bedingt gelten; es findet sich im Wagen immer einen, der sich über die Zugluft beschwert. Dabei habe ich grundsätzlich nichts gegen alte Wagen, ich sitze gerne in einem nicht-modernisiertem Apmz.
Das Liegen auf drei Sitzplätzen funktioniert auch nur, wenn der Zug dementsprechend ausgelastet ist.

[quote="44 390" post_id=1757436 time=1512311368 user_id=30798]
(...)
[/quote]
Vorstände großer Unternehmen (das ist die DB mit 306.000 Vollzeitbeschäftigten zweifellos) haben in der Regel mit allem Möglichen zu tun, aber selten mit dem Brot-und-Butter-Geschäften an der Basis. Als Vorstand hätte man auch gar nicht die Zeit, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Da geht es eher um Rahmenbedingungen, politischen Lobbyismus und so weiter.
Weshalb der Einzelwagenverkehr auf der Schiene stark abnimmt, hat meines Erachtens einen simplen Grund: Bis mal drei Container im Rangierbahnhof im richtigen Güterzug eingestellt wurde, ist der LKW für den halben Preis bereits drei Mal ans Ziel gefahren. Private EVU konzentrieren sich hingegen eher auf Ganzzüge, die von Kunde zu Kunde als Ganzes gefahren werden und hier fällt DB Cargo ihre schwerfällige Struktur und das planerische Chaos auf die Füße. Hier bräuchte man eigentlich einen politischen Willen, denn der Markt selber kann es nicht, doch mehr als Sonntagsreden konnte ich nicht vernehmen.

Zitat

[quote="Viet Bui" post_id=1757367 time=1512301621 user_id=28555]
...die dazugehörige Geschichte, wieso ich mir ausgerechnet einen Verein im südbadischen Dreiländereck ausgesucht habe, ist eine lange.


Macht nichts, wir sind geduldige Zuhörer. Also erzähl mal
Achja: Wie immer sehr interessant zu lesen.
[/quote]
Das erzähle ich Dir beim nächsten Stammtisch.

[quote="E94 135" post_id=1757523 time=1512321523 user_id=31534]
Das Wagenporträt ist dir echt gelungen! Leider versteh ich noch nicht all zu viel von den ganzen Wagenbeschriftungen, aber man lernt ja immer dazu.
Die Anlage deines Vereins sieht auch sehr schön aus. So lange Züge würd ich auch gern mal fahren lassen können.
[/quote]

Ein Wagen hat stets eine Gattungsbezeichnung (hier: Bpmmbdzf), die einzelnen Gattungsbuchstaben sind genormt und unterteilt in Haupt- und Nebengattungszeichen. Erstere sind stets großgeschrieben und klassifizieren den Wagen. Ein großes B stellt einen Wagen der 2. Klasse dar. WR steht zum Beispiel für einen Speisewagen.
Die kleinen Nebengattungszeichen kennzeichnen die wichtigsten Ausstattungsmerkmale des Wagens: Das kleine p steht für eine Klimatisierung, m für einen Reisezugwagen mit mehr als 24,5 m Länge. Das zweite m steht für einen modernisierten IC-Wagen. Das kleine b weist auf eine behindertengerechte Einrichtung (behindertengerechte Toilette sowie rollstuhlgerechte Sitzplatzanordnungen), d steht für das Vorhandensein von Fahrradplätzen, das z für das Vorhandensein einer Zugsammelschiene zur elektrischen Versorgung und das f sagt aus, dass es sich um einen Steuerwagen handelt.
Lies Dir doch am besten den Wikipedia-Artikel zu diesem Thema durch.

[quote="Andreas Hackenjos" post_id=1757632 time=1512331348 user_id=9285]
Aber die normalen Wagen sind schon nicht mehr so zeitgemäß, aber in einem gepflegten Exemplar macht eine Fahrt am offenen Fenster immer noch Freude.
[/quote]
Mittelfristig muss die DB ihr IC-Fahrzeugmaterial erneuern. Man hat bereits begonnen, indem man den IC2 bestellt hat. Nicht wenige betrachten den IC2 als Symbol des Niedergangs im deutschen IC-Verkehr. Tatsächlich entspricht das Niveau der Innenausstattung dem hochwertigen Regionalverkehr, der aber im Gegensatz zum IC2 mit WLAN aufwarten kann.
DB Fernverkehr hat eine Ausschreibung zur Beschaffung von Lok/Wagen-Zügen veröffentlicht. Vermutlich zielt man auf feste Kompositionen wie den Siemens Viaggio Comfort (bekanntester Vertreter ist der Railjet) ab.

Zitat

da hast du dir ja wieder so ein fehlendes H0-Modell in Form des echten Wagens für deine Vorstellung gesucht. Ein impliziter Wink Richtung Hersteller?
Der Bericht ist jedenfalls wieder sehr informativ.
Habe ich da wirklich von einem Faltenbalg an der druckertüchtigten Ausführung gelesen? Einen Faltenbalg an einem deutschen IC-Wagen habe ich jedenfalls noch nicht gesehen. Hast du zufällig ein Foto davon? Ich kenne nur diese SIG-Übergänge.


Meine Modelleisenbahn ist nur im Nahverkehr unterwegs, so dass mich ein Bpmmbdzf nicht tangiert. Aber vielleicht hilft das, anderen einen Wunsch zu erfüllen.
Tatsächlich sind die SIG-Übergänge als Faltenbalg ausgeführt.

Grüße,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#152 von Viet Bui ( gelöscht ) , 11.12.2017 11:30

Guten Tag Freunde der gepflegten Modelleisenbahn,

schade, dass ich auf meine Antwort nie eine Reaktion erhalte, warum auch immer .






Was hat es damit auf sich?

Heute beschäftigte ich mich mit falschen Farben bei Modellen, denn gerade beim Umbau des DABpbzfa 767.2, der eine teilweise neue Lackierung verlangt, stellt sich heraus, dass es nicht einfach ist, den richtigen Farbton zu treffen. Dazu habe ich einen separaten Beitrag verfasst, der hier im Stummi-Forum zu finden ist:

Von Farben im Modell und Vorbild

Grüße,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#153 von Miraculus , 11.12.2017 14:45

Hallo Viet,

vor lauter "Grmmmpppffzzzz" waren wir halt sprachlos . Für Laien wie mich, der die Hintergründe nicht kennt, liest sich das teilweise wie Comic-Sprechblasen ops: .

Du hattest die Typenbezeichnung ja dankenswerter Weise schonmals erklärt, aber ich z.B. konnte mir nicht alles merken. Deshalb ein Danke für die Wiederholung

Der Link funzt leider nicht. Es kommt die Meldung, dass das Thema nicht existiert .

Gruß


Peter

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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#154 von Viet Bui ( gelöscht ) , 11.12.2017 16:43

Zitat

Der Link funzt leider nicht. Es kommt die Meldung, dass das Thema nicht existiert .



Hallo Peter,

vielen Dank für den Hinweis; mittlerweile funktioniert der Link wieder.

Leider nimmt die Wagenvielfalt und damit auch die Gattungsbezeichnungen ab. Vielleicht sollte ich den Verein "Wagenliebhaber gegen die Triebwagenisierung der deutschen Eisenbahn" gründen .

Grüße,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#155 von Hamburg-Rahlstedt-Bahner , 11.12.2017 18:51

[quote="Viet Bui" post_id=1761168 time=1512988220 user_id=28555]
schade, dass ich auf meine Antwort nie eine Reaktion erhalte, warum auch immer .
[/quote]

Hallo Viet,

was soll man zu deiner Kompetenz auch sagen? Da bleibt keine Frage unbeantwortet.

Ja, das leidige Thema mit den Farben... Hoffentlich kommt keiner auf die Idee, ein Fahrzeug neben deine Aufnahme zu halten... Ausdrucken bringt auch nichts. Die allerwenigsten Monitore und Drucker sind farbkalibriert. Selbst auf RAL-Farben kann man sich wohl nicht immer verlassen.
Dann das Thema mit der Farbwirkung bei unterschiedlicher Beleuchtung.
Ich bin da deshalb auch sehr liberal, Hauptsache die Farben passen einigermaßen zu einander und es fällt nicht auf den ersten Blick auf, dass etwas nicht stimmt. Aber für so einen Umbau ist natürlich eine Herausforderung, Abweichungen fallen auf einem Fahrzeug viel schneller auf.

Mit vielen Grüßen
Jan-Peter


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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#156 von E94 135 , 12.12.2017 17:35

Hallo Viet,

Den Wikipedia-Eintrag habe ich mir durchgelesen. Im Moment hab ich leider nicht die Motivation den halbwegs auswendig zu lernen, ich muss schon für die Schule genug auswendig lernen.

Das mit den Farben ist sehr interessant. Ähnliches habe ich auch schon mal in einem Buch über das Altern von Fahrzeugen gelesen. Ich glaub, das hieß da Scale Effect. Meines Wissens ging es da aber hauptsächlich darum, dass die Farben sich verändern, je weiter man von der Lok weg ist.

Grüße
Patrick


 
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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#157 von Viet Bui ( gelöscht ) , 14.12.2017 12:30

Guten Tag Freunde der gepflegten Modelleisenbahn,

Zitat

Die allerwenigsten Monitore und Drucker sind farbkalibriert.
Dann das Thema mit der Farbwirkung bei unterschiedlicher Beleuchtung.
Ich bin da deshalb auch sehr liberal, Hauptsache die Farben passen einigermaßen zu einander und es fällt nicht auf den ersten Blick auf, dass etwas nicht stimmt. Aber für so einen Umbau ist natürlich eine Herausforderung, Abweichungen fallen auf einem Fahrzeug viel schneller auf.



Tatsächlich sind meine Bildschirme farbkalibriert, schon alleine wegen meinem "ersten" Hobby. Mit dem Ergebnis, dass ich viele Bilder mit Farbstich sehe (weil die anderen eben keine farbkalibrierten Bildschirme benutzen).
Farbabweichungen der Modelle sehe ich genauso wie Du nicht so streng. Aber beim Lackieren eines Modells ist es ärgerlich. Man möchte nicht das komplette Modell neu lackieren (sonst müsste man alle Beschriftungen als Nassschiebebild erstellen), aber man experimentiert eben recht lange.

[quote="E94 135" post_id=1761807 time=1513096518 user_id=31534]
Den Wikipedia-Eintrag habe ich mir durchgelesen. Im Moment hab ich leider nicht die Motivation den halbwegs auswendig zu lernen, ich muss schon für die Schule genug auswendig lernen.
Das mit den Farben ist sehr interessant. Ähnliches habe ich auch schon mal in einem Buch über das Altern von Fahrzeugen gelesen. Ich glaub, das hieß da Scale Effect. Meines Wissens ging es da aber hauptsächlich darum, dass die Farben sich verändern, je weiter man von der Lok weg ist.
[/quote]
Sachen erlernt man am schnellsten, wenn man sie sich dafür interessiert. Du glaubst gar nicht, wie viele einzelne Detailunterschiede ich bei Doppelstock-Unterbauarten kenne, aber mir damals mit Latein unglaublich schwergetan habe .
Das Thema mit den Farben ist sehr umfangreich, das sieht man im verlinkten Faden.

Grüße,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#158 von Viet Bui ( gelöscht ) , 15.12.2017 16:04

„Sie sind nicht barrierefrei!“
„Der letzte Rest Reisekultur mit offenem Fenster!“
„Die Einstiege sind steil und schmal, außerdem klemmen die Türen immer!“
„Es sind wenigstens noch anständige Sitzbänke!“


So oder so ähnlich klingen die Aussagen, die sich Liebhaber und Gegner der legendären n-Wagen gegenseitig an den Kopf werfen. Heute widme ich mich einem ihrer Vertreter, denn sie sind klar auf dem Rückzug: Die n-Wagen mit Übersetzfenstern, die zur Abgrenzung zu den Doppelstockwagen auch von DB Regio selbst Flachwagen genannt werden.
Seit 1958 verkehren sie durch ganz Deutschland und prägten so die Sicht vieler Generationen auf die Eisenbahn. Der älteste n-Wagen, der mir jemals begegnet ist, wurde 1965 gebaut und war zum Zeitpunkt der Sichtung 52 Jahre alt. Dieser Wagen hat damit sieben Bundeskanzler und unzählige Verkehrsminister erlebt.


Der Bnrdzf 483.1 wurde bei DB Regio Südbaden vor allem in RB-Zügen zwischen Offenburg und Basel eingesetzt. (Bild: Andreas Hackenjos)
Ich versuche mich bei der Wagenvorstellung eben an einen Vertreter der n-Wagen, wohlwissend, dass es besonders schwer werden wird, ihm gerecht zu werden. Denn: Die Vielfalt bei den n-Wagen ist unvorstellbar groß, selbst wenn zwei Wagen derselben Unterbauart angehören, können sie höchst unterschiedlich sein.
Das liegt erstens daran, dass die n-Wagen 20 Jahre lang gebaut wurden, da setzen sich tatsächlich Neuerungen durch. Zum anderen wurden die n-Wagen nicht nur klassisch bei Wagenherstellern produziert, sondern auch von den Ausbesserungswerken (AW) der Deutschen Bundesbahn, die sich oft an älteren Wagen bedienten. Am bekanntesten dürfte das ehemalige AW Karlsruhe sein, denn hier wurde sogenannte "Karlsruher Kopf" entwickelt oder der Karlsruher Versuchszug auf die Beine, oder besser gesagt Schiene, gestellt.
Auch für den Fahrgast wurde die Vielfalt wahrnehmbar. Die n-Wagen wurden, je nach Baujahr, mit Gestaltungen verschiedener Büros ausgestattet. Die Originalausstattung mit querliegenden Gepäckablagen wurde schnell aufgegeben. In meinen Augen ist die Gestaltung von Fervet die schönste, von dem (Stand: heute) nur noch ein Wagen unterwegs ist.


D-DB 50 80 22-34 095-6 oder auch der letzte n-Wagen in der Fervet-Gestaltung.


Im direkten Vergleich ein Doppelstockwagen (DBpbzfa 765.1) mit Sitzen von Kiel.

Generell wurde die Vielfalt der n-Wagen nicht kleiner, vielmehr steigerte sie sich sogar: Es wurde experimentiert oder es wurden Projekte ins Leben gerufen, für die Linie Stuttgart - Aalen wurden die n-Wagen umgebaut, die Citybahn nach Köln dürfte dagegen bekannter sein und auch in jüngerer Vergangenheit wurden n-Wagen noch umgebaut, zur Jahrtausendwende wurden die in Kiel beheimateten n-Wagen einem Umbauprogramm (SH99 DBM) unterzogen, das nicht nur eine neue Innenausstattung mit neuen Sitzen und einem Fahrgastinformationssystem vorsah, sondern auch der Einbau anderer Drehgestelle vorsah. Der Höhepunkt bzw. Ausgeburt dürfte das „hässliche Entlein“ sein.


Der Karlsruher Kopf mit Gepäckabteil: Auch eine Seltenheit. (Foto: Andreas Hackenjos)

Bei n-Wagen sind vor allem drei Köpfe bekannt geworden: Der Hasenkasten, der Karlsruher Kopf und der Wittenberger; ab 1997 wurden viele BDnrzf 740 (Karlsruher Kopf) mit einem Wittenberger Kopf umgebaut, um neuen Bedürfnissen gerecht zu werden. Der Führerstand entspricht dem ergonomischen Einheitsführerstand, außerdem sind die Wittenberger stets mit ZWS ausgestattet und können so mit modernen Loks verkehren, was dem Karlsruher Kopf mit seiner KWS verwehrt blieb. Außerdem konnte man beim Karlsruher Kopf nur bedingt die Traktion wechseln, da es beim Karlsruher Kopf für Diesel- und E-Loks zwei verschiedene Führertische gab. Außerdem erhielten die Wittenberger eine neue Innenausstattung, entweder die grüne OFV-Gestaltung und bei jüngeren Wittenbergern auch die blaue DBM-Gestaltung, beide Varianten stets mit Glastrennwänden.
Allgemein kamen drei Drehgestell-Arten beim n-Wagen zum Einsatz. Ursprünglich das Minden-Deutz-42-Drehgestell, das noch mit einer Lichtmaschine und Klotzbremsen ausgestattet war. Die Lichtmaschine war für die Beleuchtung notwendig, denn damals kamen noch sehr häufig Loks vor den Zügen zum Einsatz, die keine elektrische Versorgung der Wagen ermöglichten. Sehr früh wurden bereits modifizierte Drehgestelle des Typs Minden-Deutz 43 verwendet, dieses hatte eine keine Lichtmaschine mehr, stattdessen hatte das Drehgestell Scheibenbremsen. Durch das Entfernen der Lichtmaschine konnte die Geschwindigkeit auf 140 km/h angehoben werden, wobei eine rein klotzgebremste Garnitur nicht die für 140 km/h notwendige Bremsleistung aufbrachte. Bei den besagten Kieler n-Wagen wurden nachträglich GP200-Drehgestelle von verschrotteten Reichsbahn-Wagen eingebaut, sie zeichnen sich durch eine höhere Laufruhe aus (was wohl daran liegt, dass die GP200-Drehgestelle konstruktiv für 200 km/h ausgelegt waren).


Dieses Bild entstand am Mannheimer Hauptbahnhof.

Bei der Bundesbahn achtete man seinerseits darauf, dass die Fensteranordnung zum Sitzteiler passt; Wandfensterplätze (klingt wie blinder Seher), die gemischtklassigen ABnrz hatten daher im Bereich der 1. Klasse eine angepasste Fensteranordnung, da man in der 1. Klasse auf Abteile mit mehr Platz gesetzt hat. Beim n-Wagen bestand noch ein recht großer Komfortunterschied zwischen den Klassen, derzeit lässt sich die Tendenz ausmachen, dass die 1. Klasse abgewertet wird; nicht selten besteht der Mehrwert der 1. Klasse nur aus einem andersfarbigen Sitzmuster, außerdem wird der 1.-Klasse-Anteil immer kleiner (der Talent 2 der Gäubahn weist bei 215 Sitzplätzen gerade einmal acht Sitzplätze der 1. Klasse auf)

Doch nun sind die n-Wagen auf dem Rückzug und mit ihm auch die Übersetzfenster, die es dem Fahrgast erlaubten, seine Nase in den Fahrtwind zu strecken. Die Aufgabenträger, die den Nahverkehr organisieren, bestellen und kontrollieren, wünschen aus nachvollziehbaren Gründen barrierefreie, moderne und komfortablere Fahrzeuge. Außerdem sind die jüngsten n-Wagen auch fast 40 Jahre alt. Zeit also, die n-Wagen vorzustellen, bevor sie vollständig von den Schienen zu verschwinden.


Immer seltener möglich: Das Öffnen des Fensters.


Ein Bnrbdzf 480.2 mit Snackautomat und behindertengerechter Ausstattung. Auffallend ist das fehlende Fenster an der zweiten Türe,
ein Relikt des Bnrkz. Außerdem lassen sich die Kuckuckslüfter auf dem Dach sehr gut erkennen, der Fahrtwind erzeugt einen Unterdruck, so dass die Abluft aus dem Fahrgastraum abgeführt wird. (Bild: Andreas Hackenjos)


Die Kieler n-Wagen bilden dabei nicht die einzigen modernisierten Vertreter; insbesondere Wittenberger Steuerwagen wurden, soweit es sinnvoll erschien, umgebaut, um den Ansprüchen zu genügen: So erhielten zahlreiche Wittenberger eine Ausstattung mit SAT: Hintergrund ist der Einsatz gemeinsam mit Doppelstockwagen. N-Wagen haben nur TB0, das bedeutet, dass die Türen bei Fahrt blockiert sind. Steht der Zug, lassen sich die Türen ohne Zutun des Lokführers öffnen und zwar beidseitig. Bei Doppelstockwagen mit automatischer Türöffnung stellt dies ein Sicherheitsrisiko dar, so dass TB0 bei diesen nur in Ausnahmefällen zulässig ist. Durch die Ausstattung mit SAT können die Wittenberger auch vor Doppelstockwagen eingesetzt werden, da mit SAT eine seitenselektive Türfreigabe vorhanden ist, die vom Lokführer aktiviert wird.


Verfügt der Wittenberger Steuerwagen über SAT, so darf er auch mit Doppelstockwagen eingesetzt werden. Hier eine Variante mit nachgerüsteten Schwenkschiebetüren.

Einige Wittenberger erhielten eine fahrzeuggebundene Einstiegshilfe (ausfahrbare Rampe), außerdem automatische Schwenkschiebetüren, die sich per Tastendruck öffnen lassen. Gerade für Fahrgäste, die Probleme haben, die teilweise sehr schwergängigen Drehfalttüren zu öffnen, stellen diese Umbauvarianten eine erhebliche Erleichterung dar.

Grundsätzlich gibt es zwei Bauarten von Wittenberger Steuerwagen auf n-Wagen-Basis, die Bauart 480 und 483. Die Bauart 483 entstand aus Karlsruher Köpfen, hat einen verringerten Türabstand (fünf Fenster dazwischen) und ein größeres Fahrradabteil. Die Bauart 480 entstand, weil es zu wenige Karlsruher Köpfe gab: Der Anteil der Wendezüge nahm stark zu, so dass man Mittelwagen der 2. Klasse umgebaut hat. Erkennbar an sechs Fenstern zwischen den Türen und dem kleinen Fahrradabteil.


Nach dem sogenannten Fäkalien-Prozess wurde auch bei den n-Wagen der Umbau der vormals offenen Toiletten zu geschlossenen Vakuum-Toiletten vorangetrieben. Somit geht auf die Anwohner unter der Rendsburger Hochbrücke kein Fäkalien-Regen herunter.


Mit zwei Sonderfahrten wurden die Freiburger n-Wagen verabschiedet.

Auch wenn die n-Wagen unter Bahninteressierten eine große Anhängerschaft haben, so ist das Ende dieser Wagen richtig: Die Laufeigenschaften der Drehgestelle sind für heutige Verhältnisse miserabel, gerade bei hohen Geschwindigkeiten und engen Weichenstraßen. Außerdem sind die Wagen augenscheinlich nicht barrierefrei; nicht nur die Türen stellen ein Problem dar, sondern auch der hohe und schmale Einstieg. Das Alter macht sich auch an den Übersetzfenstern bemerkbar, so pfeift es nicht selten "aus dem letzten Loch."
Die Aufgabenträger, die den Nahverkehr organisieren, wünschen barrierefreie Züge. Mittlerweile gehören eine Klimatisierung, WLAN, Steckdosen und Fahrgastinformationssysteme zum guten Ton; auch bei einem n-Wagen wäre eine solche Ausstattung möglich, allerdings ist dies bei einem über 40 Jahre alten Fahrzeug, das seine technische Nutzungsdauer weit überschritten hat, schlichtweg nicht sinnvoll.
Die n-Wagen blieben ohne Nachfolger. Die einzigen modernen einstöckigen Nahverkehrswagen sind die Married-Pair-Wagen und die Modus-Wagen, wobei diese unter Zuhilfenahme alter GP200-Drehgestelle entstanden sind, wobei beide Typen verglichen mit der Stückzahl des n-Wagens ziemlich erfolglos waren. Im lokbespannten Nahverkehr haben sich Doppelstockwagen durchgesetzt: Sie haben bei gleicher Länge eine etwa 40% höhere Sitzplatzkapazität, sie sind also platzsparender.


Der Bnrdzf 473.0 ist der Prototyp des Wittenberger Steuerwagens. (Foto: Till Tischer)

Das Ende der n-Wagen erfolgt vermutlich 2019, wenn in Baden-Württemberg die letzten Neufahrzeuge ausgeliefert sein werden.
Es entstanden zwei Prototypen, die sich wohl derart stark voneinander unterscheiden, dass sie unter zwei verschiedenen Bauart-Gattungen geführt werden.
Der Bnrdzf 473.0 entstand aus einem gewöhnlichen Mittelwagen der scheibengebremsten Bauart Bnrz 725. Beim Umbau behielt man die Türanordnung bei, so dass für das Fahrradabteil und für den Führerstand wenig Platz zur Verfügung steht, dies gilt für alle Wittenberger der Bauart 480, die aus Mittelwagen enstanden. Der Führerstand entspricht dem sogenannten „Einheitsführerstand“, der mit der Baureihe 111 eingeführt wurde und neueste ergonomische Erkenntnisse berücksichtigte. Für die Lokführer erhöhte sich der Bedienkomfort im Vergleich zum Karlsruher Kopf erheblich. Die späteren Serien-Wittenberger erhielten ein leicht abweichendes Führerpult. Für seinen Einsatz bei DB Regio Südbaden erhielt der Bnrdzf 473.0 wie alle Freiburger Wittenberger die LZB-Ausstattung, die auf der überlasteten Rheintalbahn zwischen Offenburg und Basel für den flüssigeren Betriebsablauf benötigt wird. Ursprünglich hatte der Bnrdzf 473.0 beim Umbau seine Innenausstattung in der Fervet-Gestaltung behalten. Irgendwann wurde sie gegen Polster in der DBM-Gestaltung ersetzt, während alles andere unverändert blieb. Die Kombination aus Fervet und DBM sieht furchtbar aus.
Der Bnrdzf 473.0 hat kein Fahrgastinformationssystem; der Lokführer musste also stets selbst die nächsten Halte samt Ausstiegsseite ankündigen.
Die beiden Prototypen der Bauart 473.0 und 488.0 lassen sich übrigens leicht erkennen: Die Köpfe wurden bei beiden Wagen aufgesetzt, die Fuge, die den Kopf klar vom übrigen Wagen trennt, ist dabei charakteristisch.


Der Führerstand wurde für die nachfolgenden Steuerwagen nochmals geringfügig überarbeitet. (Foto: Till Tischer)


Die Kombination aus Fervet und DBM ist gewöhnungsbedürftig. (Foto: Till Tischer)


Das Fahrradabteil. (Foto: Till Tischer)

Die Vielfalt der n-Wagen ist unübertroffen und kaum fassbar. Das macht es schwierig für die Modellbahn-Hersteller, entsprechende Modelle umzusetzen, denn natürlich versucht man, Varianten anzubieten, die für möglichst viele interessant sind. Unverständlich ist allerdings, dass es, im Gegensatz zu Mittelwagen, keinen Wittenberger Steuerwagen auf n-Wagen-Basis gibt, sondern nur auf y-Wagen-Basis.
Der Wittenberger Steuerwagen gehört zu den Klassikern für Modelleisenbahner, die den Verkehr ab 1997 abbilden möchten, so dass wir wirklich nur hoffen können, dass sich bald ein Hersteller diesem Problem annimmt.

Das war es von meiner Seite aus. Ich hoffe, dass Euch der Bilderbericht gefallen hat, wie immer freue ich mich über Kommentare, Anmerkungen und insbesondere Anekdoten!

Grüße aus dem Feinstaubkessel,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#159 von 44 390 , 15.12.2017 16:46

Hallo Viet

Mal wieder sehr interessant zu lesen,wie lange schreibst du eigentlich an so einem Bericht?

Paul


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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#160 von TaurüsselN , 15.12.2017 16:52

Hallo Viet.

Ein sehr schöner und ausführlicher Bericht über die n-Wagen. Ich selber habe solche Wagen leider viel zu selten in Natura erlebt, die Male der Mitfahrten lassen sich an den Fingern abzählen. Trotzdem, würde man mir den Auftrag geben einen lokgebunden RE zu beschreiben kämen mir diese Wagen zuerst in den Sinn.

MfG, Jan


Bekennender Teil des MoBa-Nachwuchses!


Mein Planungsthread:
viewtopic.php?f=24&t=157118


 
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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#161 von DerDrummer , 15.12.2017 17:13

Moin Viet
Unfassbar was du mal wieder raushaust!
Sehr, sehr schöner Bericht, zu leider aussterbenden Wagen.

Anekdoten kann ich nur 2 erzählen, die erste ist in Stuttgart.
Ich war 2014 (oder so) in Göppingen im Märklin-Museum. Die Fahrt von Stuttgart nach Göppingen ging im IC von statten, zurück dann mit n-Wagen. Leider war mir damals die Bedeutung dieser Wagen noch nicht so bewusst, sonst hätte ich an Fotos gedacht...

Die zweite ist der Marschbahnersatzverkehr, schließlich sitze ich in Hamburg direkt an der Quelle.
Ich war oft in Hamburg-Altona zum Gucken und Fotos machen, im Sommer ging´s dann sogar die gesamte Strecke nach Sylt hoch, hin jedoch in einem Bimz in IC-Lackierung, zurück in einem n-Wagen. Es war meine bisher beste Zugfahrt!

Ein paar Bilder noch:

Wittenberger von National Express:



DB-Wittenberger mit Schwenkschiebetüren auf n-Wagen-Basis:



Und ein Besonderer:
Bybdzf 482.4 "SH-Express", mehrmals umgebaut, meine Lieblingsvariante dieses Wagens (ich suche seit einem Jahr einen bezahlbaren Wittenberger von Roco zum Umbauen... ), hier nicht vor dem RE 6, sondern als Ersatz für einen Dostos vor dem RE 70 nach Kiel, abweichend in HH-Altona:



Alle Bilder aus Hamburg-Altona.

Liebe Grüße
Justus


Meine Hamburger Parkettbahn

Ich auf YouTube!

Wir geben 10 Milliarden für ‘ne schiefe Haltestelle aus, haben nicht mal 75% Pünktlichkeit und nur jeder 4. ICE fährt ohne Defekte? Scheißegal, wir kleben lieber grüne Streifen auf die Züge!


 
DerDrummer
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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#162 von Erich Müller , 15.12.2017 20:18

Hallo Viet,

wieder ein sehr umfassender Beitrag, der kaum Wünsche offen lässt (außer der m nach mehr Detailfotos, um die Bauartunterschiede besser erkennen zu können: bei einem ganzen Zug auf 1024px Breite bleibt viel Bildinformation auf der Strecke).

Stutzig macht mich nur eine Aussage:
[quote="Viet Bui" post_id=1762964 time=1513350282 user_id=28555]
Im lokbespannten Nahverkehr haben sich Doppelstockwagen durchgesetzt: Sie haben bei gleicher Länge eine etwa 140% höhere Sitzplatzkapazität, sie sind also platzsparender.
[/quote]
N-Wagen 60 Plätze, DoSto 144?

Die Lennetalbahn im Silberling, geschoben von einer 141, der bei jedem Anfahren erst mal der Hauptschalter rausflog - das ist meine Erinnerung. Noch auf den ewig an der Haut klebenden roten Skai-Sitzen. Und mit den Koffergittern über den Sitzen, die später so sehr vermisst wurden - neue Bahnfahrzeuge werden komischerweise konsequent für Reisende ohne Gepäck ausgelegt, obwohl es schon lange keine Gepäckwagen mehr gibt...


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#163 von E94 135 , 15.12.2017 20:49

Hallo Viet,

Sehr schöner Bericht über n-Wagen.
Ich selber bin glaub ich sogar nur ein mal mitgefahren.

[quote="Viet Bui" post_id=1762542 time=1513251038 user_id=28555]

Sachen erlernt man am schnellsten, wenn man sie sich dafür interessiert. Du glaubst gar nicht, wie viele einzelne Detailunterschiede ich bei Doppelstock-Unterbauarten kenne, aber mir damals mit Latein unglaublich schwergetan habe .

[/quote]

Ja, das habe ich auch schon gemerkt. Das ist dann manchmal echt erstaunlich, wie schnell man dann so viel lernt.

[quote="44 390" post_id=1762985 time=1513352798 user_id=30798]

Mal wieder sehr interessant zu lesen, wie lange schreibst du eigentlich an so einem Bericht?

[/quote]

Ja, das wäre echt mal interessant, weil deine Berichte immer sehr detailiert und genau sind. Weißt du eigentlich die ganzen Bezeichnungen alle auswendig, die du für so einen Bericht brauchst, oder musst du manchmal was nachschauen?
(Also ich müsste bestimmt nachschauen )

Grüße
Patrick


 
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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#164 von Viet Bui ( gelöscht ) , 17.12.2017 13:52

Guten Tag Freunde der gepflegten Modelleisenbahn,

[quote="E94 135" post_id=1763106 time=1513367357 user_id=31534]
[quote="44 390" post_id=1762985 time=1513352798 user_id=30798]
Mal wieder sehr interessant zu lesen, wie lange schreibst du eigentlich an so einem Bericht?
[/quote]
Ja, das wäre echt mal interessant, weil deine Berichte immer sehr detailiert und genau sind.[/quote]
Ich ahnte es schon, dass diese Frage irgendwann einmal kommen wird. Ich schätze, dass ich für einen Bericht etwa zwei Stunden brauche, wobei ich meist im Leerlauf die Berichte schreibe, wenn ich zum Beispiel in der S-Bahn auf dem Weg zur Uni sitze. Das Sichten von geeignetem Bildmaterial kostet mich nochmals etwa eine halbe Stunde. Beim Bericht über die n-Wagen habe ich länger recherchiert, wie zum Beispiel die Frage, ob es grundlegende Unterschiede zwischen dem MD-42- und MD-43-Drehgestell gibt.

Zitat

Ein sehr schöner und ausführlicher Bericht über die n-Wagen. Ich selber habe solche Wagen leider viel zu selten in Natura erlebt, die Male der Mitfahrten lassen sich an den Fingern abzählen. Trotzdem, würde man mir den Auftrag geben einen lokgebunden RE zu beschreiben kämen mir diese Wagen zuerst in den Sinn.


Wenn ich ehrlich bin, mag ich n-Wagen nicht und war deshalb froh, dass mir auf der Marschbahn keine solche Garnitur entgegenkam.
Ich stelle mir unter einem lokbespannten Regionalzug einen Zug aus Doppelstockwagen mit einer Lok der Baureihe 146.2 vor .

Zitat

Die zweite ist der Marschbahnersatzverkehr, schließlich sitze ich in Hamburg direkt an der Quelle.
Ich war oft in Hamburg-Altona zum Gucken und Fotos machen, im Sommer ging´s dann sogar die gesamte Strecke nach Sylt hoch, hin jedoch in einem Bimz in IC-Lackierung, zurück in einem n-Wagen. Es war meine bisher beste Zugfahrt!


Darauf würde ich, wie gesagt, gerne verzichten, das hat nichts mehr mit Komfort zu tun .

[quote="Erich Müller" post_id=1763078 time=1513365511 user_id=26147]
Stutzig macht mich nur eine Aussage:
[quote="Viet Bui" post_id=1762964 time=1513350282 user_id=28555]
Im lokbespannten Nahverkehr haben sich Doppelstockwagen durchgesetzt: Sie haben bei gleicher Länge eine etwa 140% höhere Sitzplatzkapazität, sie sind also platzsparender.
[/quote]
N-Wagen 60 Plätze, DoSto 144?
Die Lennetalbahn im Silberling, geschoben von einer 141, der bei jedem Anfahren erst mal der Hauptschalter rausflog - das ist meine Erinnerung. Noch auf den ewig an der Haut klebenden roten Skai-Sitzen. Und mit den Koffergittern über den Sitzen, die später so sehr vermisst wurden - neue Bahnfahrzeuge werden komischerweise konsequent für Reisende ohne Gepäck ausgelegt, obwohl es schon lange keine Gepäckwagen mehr gibt...
[/quote]
Hier habe ich wohl gepennt; wie ich bereits schrieb, schreibe ich die Berichte für gewöhnlich am Telefon. Ich übertrage das Geschriebene auf den PC und ergänze die Bilder. Ich wollte schreiben: "Die Kapazität eines Doppelstockwagens entspricht 140% die eines n-Wagen." Wie Du selbst feststellst, ist der Satz mehr als holprig, so dass die Formulierung nicht übernommen wurde, die Zahl offensichtlich schon. Das habe ich korrigiert, vielen Dank für den Hinweis.
Der n-Wagen hat eine Sitzplatzkapazität von 96. Ein Tiefeinstiegsdoppelstockwagen bietet maximal 134, ein Hocheinstiegsdoppelstockwagen kann durch seine günstigere Raumaufteilung maximal 148 Sitzplätze bieten.
Generell sehe ich mangelnde Abstellflächen für Koffer im Nahverkehr weniger kritisch, da das übliche Publikum im Nahverkehr eher selten mit Gepäck unterwegs ist. Im Oberdeck der Doppelstockwagen bietet man mittlerweile Gepäckablagen zwischen den Sitzen an.

Grüße,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#165 von Brianmcfly , 17.12.2017 14:25

Heyho Viet

Vielen Dank fuer deine Berichte, ich lese sie immer gerne. Der Bericht ueber die N-Wagen hat mich ein wenig an meine Schul- und Universitaetszeit erinnert in der ich so manchen n-Wagen von innen gesehen habe. (Schoenes Wochenende Ticket anyone?)

Den informativsten Artikel so far von Dir war jedoch der Farb-Artikel. Danke dafuer.


Elmar ...


 
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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#166 von Max17 , 17.12.2017 17:25

Hallo Viet,
ich habe mir auch gerade mal die Zeit genommen und deine wirklich interessanten Berichte zu lesen.
Da ich auch vor habe meine Hobbytrade Doppelstockwagen der Dresdner S-Bahn dem Vorbild bestmöglich Farblich,Baulich sowie Beleuchtungsmäßig anzupassen hast du mir auf jeden Fall schonmal gute "Denkanstöße" gegeben.
Auch die Roco 143 973 dient bei mir als Zuglok sowohl für die 2 teilige S2 als auch 4 teilige S1 Variante.
Wenn es soweit ist bräuchte ich noch ein paar Tips von dir besonders wegen dem Umlöten der Frontbeleuchtung des Steuerwagens von kaltweiß auf warmweiß sowie der Schaltung der Innen als auch Führerstandsbeleuchtung mit dem 21 poligen ESU Funktionsdecoder.
In dem Punkt bin ich ähnlich Perfektionist wie du was die Umsetzung angeht und habe mir die Vorbildzüge in Dresden(und Leipzig) auch schon mehrmals persöhnlich angesehen samt diverser Fotos und Videos.
Da mich generell die besonderen S-Bahnen in Deutschland interessieren(generell moderner getakteter Nahverkehr der Gegenwart) gehört natürlich auch die S-Bahn Mitteldeutschland mit ihren optisch sehr ansprechenden Talent 2 Triebzügen der Baureihe 1442 dazu obwohl ich generell ein sehr großer Doppelstockwagen Fan bin deshalb auch die S-Bahn Dresden mit ihrer Besonderheit der Dostos.
Wegen den Talenten der S-Bahn Mitteldeutschland hatten wir auch vor einiger Zeit mal etwas geschrieben gehabt und auch dort habe ich einige Ideen von dir für mich "abgespeichert".
Also werde ich auch in Zukunft ein aufmerksamer Leser deiner Beiträge sein wo ich mir bestimmt noch das ein oder andere abschauen kann!
Schöne Grüße
Andreas


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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#167 von Andreas Hackenjos , 18.12.2017 11:26

Hallo,

ein n-Wagen "Feind" schreibt einen n-Wagen Beitrag . Ich glaube das Thema könnte man noch abendfüllend weiter führen . Zum Thema Ledersitze und querliegende Ablagen, das war nicht schnell vorbei. Das wurde nur umgebaut, bis du auf die Welt kamst (ok fast) Die ersten Umbauten erfolgten ja bereits Mitte der 80er Jahre, von da an sank die Zahl der klassichen Silberlinge ja stetig.

Natürlich ist er nicht mehr zeitgemäß, aber gerade das Thema öffenbare Fenster ist für landschaftlich schöne Strecken damit vorbei. Eine meiner besten n-Wagen Fahrten hatte ich im Sommer 2016 im letzten? ABnrz 403.4 mit Abteilen in der ersten Klasse und schönen Sitzen. Damit konnte man es auch 7 Stunden aushalten und genüßlich durch Schwarzwald und das Donautal reisen

Dieses Feeling wenn vorne der TB11 der 218 412 röhrt und draußen die Landschaft gemütlich am Fenster vorbeifliegt ist einfach herrlich. Sicherlich um von A nach B zu kommen ist das nicht erfoderlich, aber für das Erlebnis Bahn bzw. für das Reisen. Die RhB hat deshalb in ihren Alegra Triebwagen trotz Klimaanlage öffenbare Fenster für die knipsenden Touris

[quote="Viet Bui" post_id=1763895 time=1513515140 user_id=28555]
Generell sehe ich mangelnde Abstellflächen für Koffer im Nahverkehr weniger kritisch, da das übliche Publikum im Nahverkehr eher selten mit Gepäck unterwegs ist. Im Oberdeck der Doppelstockwagen bietet man mittlerweile Gepäckablagen zwischen den Sitzen an. [/quote]
Gerade bei der Schwarzwaldbahn ist es aber auch das Publikum welches früher den IR genommen hat und fast den gesamten Laufweg der Schwarzwaldbahn nutzt. In Zeiten wo der Fernverkehr in der Fläche immer mehr ausgedünnt wird, ist das nicht unbedingt der richtige Weg.

PS: Danke das ich wieder Bilder liefern durfte

Grüße von Andreas der gerne n, y, m oder i Wagen fährt


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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#168 von Viet Bui ( gelöscht ) , 18.12.2017 18:36

Guten Abend Freunde der gepflegten Modelleisenbahn,

vielen Dank für die Rückmeldungen.
Übrigens sind die heiß erwarteten Messing-Ätzteile auf dem Weg zu mir, so dass am Steuerwagen bald gespachtel wird. Ein Dank geht an Justin Pfeiffer raus.

Zitat

Wenn es soweit ist bräuchte ich noch ein paar Tips von dir besonders wegen dem Umlöten der Frontbeleuchtung des Steuerwagens von kaltweiß auf warmweiß sowie der Schaltung der Innen als auch Führerstandsbeleuchtung mit dem 21 poligen ESU Funktionsdecoder.


Das Umlöten ist recht simpel, sofern Du eine anständige Lötstation hast. Hobbytrade verwendet ausschließlich SMD-LED der Baugröße 0805. Du musst also nur die alten Leuchtmitteln auslöten und die warmweißen LED einlöten.
Die Innenbeleuchtung würde ich über AUX4 schalten. Im Netz findest Du auch entsprechende Anleitungen.

Zitat

Da mich generell die besonderen S-Bahnen in Deutschland interessieren(generell moderner getakteter Nahverkehr der Gegenwart) gehört natürlich auch die S-Bahn Mitteldeutschland mit ihren optisch sehr ansprechenden Talent 2 Triebzügen der Baureihe 1442 dazu obwohl ich generell ein sehr großer Doppelstockwagen Fan bin deshalb auch die S-Bahn Dresden mit ihrer Besonderheit der Dostos.


In meinen Augen ist der für Stuttgarter Bedürfnisse entwickelte ET 430 (der aber in einer leicht modifizierten Variante auch in Frankfurt verkehrt) das edelste Fahrzeug im S-Bahn-Verkehr. Der Talent 2 der S-Bahn Mitteldeutschland wirkt innen etwas billig. Die S-Bahn Dresden hatte an sich immer gutes Material gehabt, angefangen mit den klimatisierten DABpbzfa 762 und den DBpza 751.4 und nun mit den Innovationsdoppelstockwagen. Wobei die Elb-Saale-Bahn die beste Innenausstattung hat.

[quote="Andreas Hackenjos" post_id=1764354 time=1513592771 user_id=9285]
ein n-Wagen "Feind" schreibt einen n-Wagen Beitrag . Ich glaube das Thema könnte man noch abendfüllend weiter führen . Zum Thema Ledersitze und querliegende Ablagen, das war nicht schnell vorbei. Das wurde nur umgebaut, bis du auf die Welt kamst (ok fast) Die ersten Umbauten erfolgten ja bereits Mitte der 80er Jahre, von da an sank die Zahl der klassichen Silberlinge ja stetig.[/quote]
Ich bin kein „n-Wagen Feind", sondern allenfalls ein n-Wagen-Feind . Aber ja, ich würde die n-Wagen lieber sofort als erst 2019 auf dem Abstellgleis sehen. Schade, dass man die alte Anordnung aufgeben hat, das hatte noch den Charme eines Abteilwagens.

[quote="Andreas Hackenjos" post_id=1764354 time=1513592771 user_id=9285]
Gerade bei der Schwarzwaldbahn ist es aber auch das Publikum welches früher den IR genommen hat und fast den gesamten Laufweg der Schwarzwaldbahn nutzt. In Zeiten wo der Fernverkehr in der Fläche immer mehr ausgedünnt wird, ist das nicht unbedingt der richtige Weg.
[/quote]
Es war doch so klar, dass der Kerl die Schwarzwaldbahn auspackt. Die Schwarzwaldbahn-Wagen haben ja alle ein Mehrzweckabteil, so dass sich die Platzfrage gar nicht stellt. Recht hast Du allerdings, oft genug erinnert die Schwarzwaldbahn eher an einen PmG .

Grüße aus dem Feinstaubkessel,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#169 von Max17 , 18.12.2017 20:51

[quote="Viet Bui" post_id=1764558 time=1513618560 user_id=28555]

Zitat

Wenn es soweit ist bräuchte ich noch ein paar Tips von dir besonders wegen dem Umlöten der Frontbeleuchtung des Steuerwagens von kaltweiß auf warmweiß sowie der Schaltung der Innen als auch Führerstandsbeleuchtung mit dem 21 poligen ESU Funktionsdecoder.


Das Umlöten ist recht simpel, sofern Du eine anständige Lötstation hast. Hobbytrade verwendet ausschließlich SMD-LED der Baugröße 0805. Du musst also nur die alten Leuchtmitteln auslöten und die warmweißen LED einlöten.
Die Innenbeleuchtung würde ich über AUX4 schalten. Im Netz findest Du auch entsprechende Anleitungen.

Zitat

Da mich generell die besonderen S-Bahnen in Deutschland interessieren(generell moderner getakteter Nahverkehr der Gegenwart) gehört natürlich auch die S-Bahn Mitteldeutschland mit ihren optisch sehr ansprechenden Talent 2 Triebzügen der Baureihe 1442 dazu obwohl ich generell ein sehr großer Doppelstockwagen Fan bin deshalb auch die S-Bahn Dresden mit ihrer Besonderheit der Dostos.


In meinen Augen ist der für Stuttgarter Bedürfnisse entwickelte ET 430 (der aber in einer leicht modifizierten Variante auch in Frankfurt verkehrt) das edelste Fahrzeug im S-Bahn-Verkehr. Der Talent 2 der S-Bahn Mitteldeutschland wirkt innen etwas billig. Die S-Bahn Dresden hatte an sich immer gutes Material gehabt, angefangen mit den klimatisierten DABpbzfa 762 und den DBpza 751.4 und nun mit den Innovationsdoppelstockwagen. Wobei die Elb-Saale-Bahn die beste Innenausstattung hat.
[/quote]

Hallo Viet,
und danke für deine Antwort.
Hast du bestimmte warmweiße SMD 0805 Led's verwendet weil wenn ich das bei Ebay eingebe "spuckt" er mir da verdammt viele verschiedene aus!
Gibt es da besondere Unterschiede auf die man achten sollte?
Ich hab zwar eine Lötstation aber eher eine sehr einfache und billige wo die Spitze auch recht groß ist so das ich mir vorher noch eine hochwertigere Lötstation mit einer kleineren Spitze zulegen werde.

Der ET 430 sieht schon recht Futuristisch aus ist für mich aber obwohl ich noch nie damit gefahren bin eher eine klassische "hektische" Großstadt S-Bahn wie die Fahrzeuge in Berlin,Hamburg,München und Frankfurt auch!
Dagegen haben die Triebwagen der S-Bahn Netze wie Leipzig/Mitteldeutschland,Nürnberg,Hannover oder Bremen eher Regio S-Bahn Charakter.
Das gefällt mir persönlich besser.

Schöne Grüße
Andreas


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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#170 von Viet Bui ( gelöscht ) , 19.12.2017 12:55

Zitat

Hast du bestimmte warmweiße SMD 0805 Led's verwendet weil wenn ich das bei Ebay eingebe "spuckt" er mir da verdammt viele verschiedene aus!
Gibt es da besondere Unterschiede auf die man achten sollte?
Ich hab zwar eine Lötstation aber eher eine sehr einfache und billige wo die Spitze auch recht groß ist so das ich mir vorher noch eine hochwertigere Lötstation mit einer kleineren Spitze zulegen werde.


Hallo Alex,

generell ist eine anständige Lötstation nie verkehrt. Bei billigen Lötkolben besteht die Gefahr, dass Du die Lötkontakte zerstörst und so die ganze Platine unbrauchbar wird.

Zitat

Der ET 430 sieht schon recht Futuristisch aus ist für mich aber obwohl ich noch nie damit gefahren bin eher eine klassische "hektische" Großstadt S-Bahn wie die Fahrzeuge in Berlin, Hamburg, München und Frankfurt auch!
Dagegen haben die Triebwagen der S-Bahn Netze wie Leipzig/Mitteldeutschland,Nürnberg,Hannover oder Bremen eher Regio S-Bahn Charakter.
Das gefällt mir persönlich besser.


Ich fahre mit dem ET 430 jeden Tag zur Universität, innen sieht er edler aus als eine gewöhnliche S-Bahn. Darüber hinaus hat er auch anständige Sitze, außerdem werden sie nach und nach mit WLAN ausgestattet.
In Berlin wurde der Begriff S-Bahn erfunden in Abgrenzung zur städtischen U-Bahn und der Fernbahn. Analog zur Stadtbahn ist der Begriff S-Bahn nicht absolut; vielmehr wird er sehr weit ausgelegt, das beste Beispiel, die S-Bahn Rhein-Neckar, hast Du nicht erwähnt. Die S-Bahn wird nicht mit S-Bahn-Fahrzeugen oder für den S-Bahn-Verkehr angepasste Fahrzeugen betrieben, sondern mit gewöhnlichen ET 425 mit einer Einstiegshöhe von 760 mm. Die S1 ist mit 202 Kilometern (!) die längste S-Bahn-Linie Deutschlands und führt durch drei Bundesländer. Gerade die S-Bahn Rhein-Neckar hat mit der S-Bahn im klassischen Sinne wenig gemein.

Grüße,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#171 von MoBaFahrer216 , 19.12.2017 14:47

[quote="Viet Bui" post_id=1764920 time=1513684502 user_id=28555]
Ich fahre mit dem ET 430 jeden Tag zur Universität, innen sieht er edler aus als eine gewöhnliche S-Bahn. Darüber hinaus hat er auch anständige Sitze, außerdem werden sie nach und nach mit WLAN ausgestattet.
[/quote]

Zumindest vom ästethischen Standpunkt aus gefällt mir der ET420 mehr. Apropos: Machst du mal eine Triebwagenübersicht der DB AG und vllt. auch der Bundesbahn? Einfach nur die Nahverkehrstriebwagen...


Viele Grüße
Richard


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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#172 von Hamburg-Rahlstedt-Bahner , 19.12.2017 15:24

[quote="Viet Bui" post_id=1764558 time=1513618560 user_id=28555]
Übrigens sind die heiß erwarteten Messing-Ätzteile auf dem Weg zu mir, so dass am Steuerwagen bald gespachtel wird.
[/quote]

Hallo Viet,

auch wenn deine Berichte über das große Original von allerhöchster Qualität und wirklich interessant sind, gebe ich ehrlich zu, dass mir so langsam das Thema "Umbau" in "Viets Umbaufaden" gefehlt hat. Umso mehr freue ich mich auf Fotos von den Fortschritten am Steuerwagen.

Achja, n-Wagen: Als Fahrgast finde ich sie vor allem umbequem. Die Sitzbänke sind aus heutiger Sicht einfach nur rückenfeindlich. Das Heraushalten des Kopfes ist vor allem auf landschaftlich interessanten Strecken schön. Hier in der Stadt, gerade wo immer mehr Lärmschutzwände existieren, sind mir geschlossenen Züge lieber. Als Eisenbahnfan dagegen mag ich die n-Wagen. Sie prägten den deutschen Nahverkehr über 50 Jahre. Optisch finde ich sie gelungen. Daher fahren auch meiner Modellbahn auch gegen alle Proteste der Preiserleins noch zwei Züge mit n-Wagen.

Mit vielen Grüßen
Jan-Peter


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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#173 von berndm , 19.12.2017 15:26

Die Geschmäcker sind halt recht subjektiv.
Die Bestuhlung der neuen DB AG Fahrzeuge sind für meinen Geschmack nicht gut. Wenn ich die Auswahl zwischen S-Bahnzügen der Baureihen 430, 425 oder 420 hätten, dann würde ich sofort wieder im 420 in der ersten Ausführung fahren.
Genauso trauere ich den gut gefederten Kunstledersitzen der Silberlinge und Umbauwagen nach. Die mit Soff überzogenen Hartplastiksitze der aktuellen Dostos sind bei etwas längerer Fahrt für mich total unbequem.
Leider kann man sich den Wunschzug in Realität nicht zusammenstellen.
Dafür gibt es wenigstens die Modellbahn .


 
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RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#174 von Viet Bui ( gelöscht ) , 19.12.2017 17:58

Guten Abend Freunde der gepflegten Modelleisenbahn,

die Teile für meinen Doppelstock-Steuerwagen sind da! Ich bedanke mich ausdrücklich bei Justin Pfeiffer. Der DABpbzfa 767.2 hat in der 1. Klasse die sogenannte 2+1-Bestuhlung, so dass ich einen Überschuss an Doppelsitzen habe, allerdings einen Mangel an Einzelsitzen. Diese hat mir Justin dankenswerterweise zugesendet, genauso die Glastrennwende, die die 1. Klasse von der 2. Klassw baulich trennt.
Wie ihr aus meinen Berichten nun wisst, gibt es zwischen dem DBpbzfa 766 und DABpbzfa 767 einen konstruktiven Unterschied: Bei Letzterem fehlen das Toilettenfenster komplett, so dass am Modell des DBpbzfa 766.4 von Hobbytrade entfernt werden muss.
Dabei muss die erhabene Fensterfassung (warum sie erhaben ausgeführt wurde, weiß nur Hobbytrade) abgeschliffen werden, das Fenster und das darüberliegende Lüftungsgitter müsswn zugespachtel werden, ein neues Lüftungsgitter, ausgeführt als Messing-Ätzteil, muss neu angesetzt werden.
Anschließend muss die bearbeitete Stelle neu lackiert werden.


Mit meinem Mobiltelefon habe ich schnell ein Bild angefertigt. Die Messing-Ätzteile habe ich grün umrandet.

Sobald die Arbeiten beginnen, werde ich Euch berichten. Die Weihnachtszeit greift um sich, so dass ich erstmal keine Zeit dafür haben werde.

Zitat

Zumindest vom ästethischen Standpunkt aus gefällt mir der ET420 mehr. Apropos: Machst du mal eine Triebwagenübersicht der DB AG und vllt. auch der Bundesbahn? Einfach nur die Nahverkehrstriebwagen...


Es müsste bereits Listen im Internet existieren. Ich interessiere mich derzeit für moderne Triebwagen, die noch nicht im Einsatz sind, wie z.B. den Desiro HC und den Mireo von Siemens.

Zitat

auch wenn deine Berichte über das große Original von allerhöchster Qualität und wirklich interessant sind, gebe ich ehrlich zu, dass mir so langsam das Thema "Umbau" in "Viets Umbaufaden" gefehlt hat. Umso mehr freue ich mich auf Fotos von den Fortschritten am Steuerwagen.


Da gebe ich Dir absolut Recht, der Umbau ist in den Hintergrund getreten, das liegt allerdings an den Verzögerungen bei „Externen", so sind wir bei der Stuttgart-21-Lok gefühlt beim 4711. Entwurf angelangt und ich bin immer noch nicht zufrieden. So lange die Nassschiebebilder nicht gedruckt sind, kann ich dementsprechend nicht von Fortschritten berichten.

Zitat

Achja, n-Wagen: Als Fahrgast finde ich sie vor allem umbequem. Die Sitzbänke sind aus heutiger Sicht einfach nur rückenfeindlich. Das Heraushalten des Kopfes ist vor allem auf landschaftlich interessanten Strecken schön. Hier in der Stadt, gerade wo immer mehr Lärmschutzwände existieren, sind mir geschlossenen Züge lieber. Als Eisenbahnfan dagegen mag ich die n-Wagen. Sie prägten den deutschen Nahverkehr über 50 Jahre. Optisch finde ich sie gelungen. Daher fahren auch meiner Modellbahn auch gegen alle Proteste der Preiserleins noch zwei Züge mit n-Wagen.


In der Tat ist das Sitzen im n-Wagen nicht gesund (wobei Sitzen allgemein eine unnatürliche Haltung darstellt). Genauso wie Du hätte ich ebenfalls einen Zug aus Bnrdzf, ABnrz und zwei Bnrz, wie er bis Mitte 2017 zwischen Offenburg und Basel eingesetzt wurde.

Zitat

Die Bestuhlung der neuen DB AG Fahrzeuge sind für meinen Geschmack nicht gut. Wenn ich die Auswahl zwischen S-Bahnzügen der Baureihen 430, 425 oder 420 hätten, dann würde ich sofort wieder im 420 in der ersten Ausführung fahren.
(...) Die mit Soff überzogenen Hartplastiksitze der aktuellen Dostos sind bei etwas längerer Fahrt für mich total unbequem.



Ich halte den ET 430 für bequemer als den ET 420, wie ich ihn erlebt habe (modernisierte 7. und 8. Bauserie). Der ET 430 überzeugt durch seine hohe Laufruhe und Geräuscharmut; allerdings ist der ET 420 beim Bremsen ungeschlagen: Während die Druckluftbremse fast unbemerkt die Widerstandsbremse ergänzt und ein ruckfreies Halten möglich ist, hat der ET 430 eine sehr interessante Bremssteuerung.
Ich halte den Grammer D3000, wie er seit 2007 in den Innovationsdoppelstockwagen eingesetzt wird, für den besten Sitz im Nahverkehr.

Grüße aus dem Feinstaubkessel,
Viet


Viet Bui

RE: Viets Umbaufaden: Von der Innotrans zu Antennen

#175 von berndm , 20.12.2017 16:16

[quote="Viet Bui" post_id=1765063 time=1513702716 user_id=28555]
...
Ich halte den Grammer D3000, wie er seit 2007 in den Innovationsdoppelstockwagen eingesetzt wird, für den besten Sitz im Nahverkehr.

...
[/quote]
Diese hier waren im Neuzustand nicht schlecht: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...nenP1220576.jpg
Und diese hier waren auch erstaunlich bequem: http://www.bahnbilder.de/1200/doppelstoc...lick-771462.jpg
Beide Sitze sind schlicht (subjektiv) weicher als die aktuellen Sitze.


 
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