RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#1 von saxonia , 02.07.2020 15:28

Hallo,
ich bin neu hier, und plane eine kleine Anlage mit folgendem Bahnhof als Betriebsmittelpunkt (Die Zuglänge sind ca. drei Donnerbüchsen und eine Lok):



Gleis 1: durchgehendes Hauptgleis mit Hausbahnsteig
Gleis 2: Rangier-, Überhol- und Aufstellgleis mit einem Zwischenbahnsteig für Zugkreuzungen
Gleis 3: Freiladegleis
Gleis 4: Schuppen- und Rampengleis

Mir ist bewusst das der Anschluss der Strecke zum Werk über Gleis 2a etwas zu aufwendig ist (m.E. wäre ein Abzweig vom Streckengleis 1a mit Bedienung über Sperrfahrt dem Vorbild näher, aber beim Spielen mit dem Kind hat sich diese Anbindung als Betriebsintensiver herausgestellt).

Da ich auch ein paar Formsignale aufstellen wollte (für die Strecke wahrscheinlich nicht notwendig aber der Optik wegen) jetzt zur eigentlichen Frage: Welche Typen würde man hier wo Aufstellen, so das es noch stimmig ist?

Meine bisherigen Überlegungen waren:

  • zwei Einfahrsignale (Hp0/1, da niedrige Streckengeschwindigkeit oder doch besser Hp0/1/2) an Gleis 1a/b und Trapeztafel an 2a (Ist das erlaubt?)
  • zwei Gruppenausfahrsignale (Hp0/1, reicht das?)
  • würde man hier auch Gleisperrsignale verwenden? Und wenn ja, wo?


Vielen Dank für die Hilfe
/Andreas


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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#2 von Bernd Adam , 02.07.2020 19:37

Hallo Andreas

Das würde in den verschiedenen Epochen ganz unterschiedlich gehandhabt.

Bei einer eingleisigen Hauptbahn wäre es klarer, da bräuchtest du das volle Programm.
Zuerst mal die Gleise 2a, 3 und 4 müssen in jedem Fall durch Gleissperren gesichert sein (auch bei der Nebenbahn!).
Aber genau die werden auf Spiel- und Modellbahnen meistens nicht dargestellt.
Die Einfahrtssignale müßten dreibegriffig sein, HP0/1/2, da auf Gleis 2 in jedem Fall langsam durchgefahren werden muß, aber auf Gleis 1 auch Züge ohne Halt mit Streckengeschwindigkeit durchfahren können.
Außfahrtsignale an Gleis 1 wäre zweibegriffig, HP0/1, an Gleis Zwei auch zweibegrifgig, allerdings HP0/2
Dazu noch die Rangiersignale.

Bei einer Neben- oder sogar Kleinbahn geht es da entspannter zu.
Vielleicht reicht es, wenn du Einfahrtssignale setzt und die Ausfahrt erteilt dann der Fahrdienstleiter. Ist ja sowieso wenig Platz in deinem Bahnhof.
Oder eben Gruppenausfahrtsignale.
Oder du schreibst eine Bahnhofsfahrordnung die regelt, welcher Zug zuerst einfahren darf und der Andere kreuzt dann z.B. auf Pfeifsignal...

Es sollte auch optisch gut aussehen und nicht im Abstand weniger Wagenlängen haufenweise Signale stehen, nur weil das Vorbildgerecht ist.

Gruß vom Bernd


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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#3 von saxonia , 02.07.2020 22:21

Hallo Bernd,

vielen Dank.
Die Fahrzeuge stammen momentan hauptsächlich aus der Epoche 2 (bis 1936), wobei der Einsatz von moderneren Fahrzeugen möglich sein soll. Aufgrund der Größe des Bahnhofs soll es eine Nebenbahn bleiben.

Nur eine Frage zum Einfahrtsignal auf der rechten Seite:
Ist es erlaubt das Gleis 1a mit Einfahrsignal und das Gleis 2a mit einer Trapeztafel gesichert wird, oder muss dann an beiden Gleisen ein Einfahrsignal stehen?

Viele Grüße
/Andreas


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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#4 von K.Wagner , 03.07.2020 09:07

Hi,

an 2a benötigst Du eigentlich kein Signal, es ist ja ein Anschluß. Der wird normalerweise mit einer Gleissperre gesichert, die hat dann das SH0 /SH1 in der Signallaterne integriert. Wenn man es großzügig sieht, kannst Du da ein Rangiersignal aufstellen.


Gruß Klaus


 
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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#5 von Bernd Adam , 03.07.2020 18:31

Hallo Andreas

Hier mal eine Skizze, damit du es dir besser vorstellen kannst.



Ganz links und ganz rechts die beiden Einfahrtsignale.
An den beiden Bahnhofsgleisen je Seite zwei Ausfahrtsignale.
Alle Nebengleise werden zwingend mit Gleissperren gesichert. Der Pfeil zeigt die Entgleisrichtung an. Im Netz gibt es von den Dingern reichlich Bilder.
Bei der echten Bahn wurde und wird übrigens auch nur soviel Aufwand betrieben wie notwendig ist. Das heißt wenn auf Signale verzichtet werden kann, werden sie auch nicht aufgestellt. Kostet ja alles Geld in Anschaffung und Unterhalt.
Wenn auf der ganzen Strecke nur ein Zug verkehrt, braucht man auch keine teuere Sicherungstechnik. Aber je mehr Betrieb auf deiner Strecke ist, desto aufwändiger muß das natürlich alles sein.

Gruß vom Bernd


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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#6 von saxonia , 03.07.2020 19:36

Hallo Bernd, hallo Klaus,

vielen Dank, das hat sehr geholfen.
Als Kompromiss werde ich wohl nur Einfahrsignale aufstellen und die Ausfahrt des Bahnhofs regelt der Fahrdienstleiter.
Die Nebengleise bekommen jeweils eine Gleissperre wobei Gleis 2a evtl. zusätzlich noch ein Sh0/1 bekommt.

Viele Grüße
/Andreas


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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#7 von K.Wagner , 09.07.2020 12:36

Hallo Andreas,

noch ein Tip zwecks Aufwandsreduzierung: Wenn auf Gleis 1 IMMER gehalten wird, kannst Du Dir die 2-Flügler sparen und Einflügler verwenden. Die Empfehlung hat mir ein Freund gegeben, als Ich meinen Bahnhof (Kopfbahnhof) geplant habe. Denn die anschließende Weichenstraße kann nach dem Anfahren nie mit V > 60 km/h befahren werden. Heute sieht das bei den spurtstarken Triebwagen natürlich anders aus.
Nur wegen der Optik - und weil ich von meiner alten Anlage noch Fleischmann Doppelflügler übrig hatte und der Einbau von (damals) neuen Viessmman Signalen aufgrund des unter dem Bahnhof liegenden Schattenbahnhofs unmöglich war, habe ich alle Gleise mit Doppelflüglern ausgestattet.


Gruß Klaus


 
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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#8 von Bendan , 21.07.2020 19:13

Hallo Andreas,

eine einfache und meines Verständnisses auch korrekte Variante wäre wenn du die beiden Einfahrten mit Trapeztafeln sicherst und zwei Hp0/1 Ausfahrsignale aufstellst. Zusätzliches Sichern der Gleisanschlüsse mit Gleissperren. Die gibts übrigens auch funktional von Weinert:
https://www.modellbahnshop-lippe.com/Zub...ell_262961.html
optional ohne für etwa 26€

lg
Felix

Edit: links kannst du ein Hauptsignal mit Schmalmast hinbauen, rechts eins mit Gittermast


viewtopic.php?f=64&t=119906 Bad Seespitz im Außerfern


 
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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#9 von K.Wagner , 22.07.2020 09:03

Hallo,

sorry, wenn ich Felix widersprechen muss.
Trapeztafeln und Ausfahrsignale geht nicht....
Entweder Trapeztafeln und H-Tafeln (vereinfachter Nebenbahnbetrieb) oder
Einfahrsignale und H-Tafeln oder
Einfahr- und Ausfahrsignale (H-Tafeln gibts dann trotzdem).

Hierzu gibt es auch MIBA Spezials - 64 und 121. Ich glaube in 64 ist die Signalisierung ausführlich beschrieben - ansonsten natürlich in Signale 1-3 von S.Carstens.


Gruß Klaus


 
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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#10 von Atlanta , 23.07.2020 01:23

Moin Andreas,

meines erachtens könntest du auf die Zweiflügler in Gleis 2 verzichten und an dessen Stelle jeweils ein einflügeliges Signal hinstellen.

Es ist davon auszugehen, daß die erlaubte Streckenhöchstgeschwindigkeit nach beiden Seiten, beim Anfahren aus Gleis 2 nicht erreicht wird, wenn man die Weichen von der stumpfen Seite und dem abzweigenden Ast durchfährt. Damit das aber auch so gegeben ist, setze das linke Ausfahrsignal etwas dichter an die Weichenspitze des abzweigenden, mit einem Entgleisungsschuh und Gleissperrsignal gesicherte Nebengleis.

Im Rangierverkehr sind die Signalstellungen in der Grundstellung Hp0 festgelegt und es können nur Weichen, Gleissperren und Sperrsignale gestellt werden.
Beim Gleis 2a handelt es sich um eine Stichstrecke aus nur die Lok wieder herausfährt, die zuvor hineingefahren ist.


LG Ingo

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RE: Frage: Signalplanung für Nebenbahn

#11 von Bendan , 24.07.2020 11:30

Zitat

sorry, wenn ich Felix widersprechen muss.
Trapeztafeln und Ausfahrsignale geht nicht....



Danke für die Korrektur, das wusste ich noch nicht!

lg
Felix


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