Moin,
es gibt mehrere Faktoren, die hinein spielen.
Als Erstes haben wir natürlich das reine Rollgeräusch, das bekommen wir nie weg. Es macht einen Unterschied, ob meine DRG-Dampfloks über die Gleise schleichen oder jemand einen ICE fahren lässt - bei ausreichend großer Anlage natürlich schnell
Dann folgt mein Unterbau: da ich Module baue, schaffe ich mit denen einen satten Resonanzraum, das ist einer Gitarre vergleichbar.
Dies muss auch gemindert werden, deswegen klebe ich Reste von Schaumstoff drunter - so chaotisch wie möglich.
Und dann erst kommen wir zum Oberbau:
Aussagen wie "vergiss Kork" sind absoluter Humbug, sorry.
Natürlich kann ich auch Kork benutzen, um den Bahndamm nachzubilden.
Oder ich nehme Antidröhnmatten (bei denen war ich bislang nicht erfolgreich, welche zu finden, die nicht elendig nach Gummi rochen).
Nichts anderes sind die Dämmstreifen, die die Fa. Weinert vertreibt. Nur sind sie dort geruchsarm, bereits in Streifen geschnitten, aber auch vergleichsweise teuer.
Wenn ich den Preis in Relation zu anderem Gleisbaumaterial setze, schmerzt es nur ein wenig...
Wer auf den Cent achten muss oder möchte, wird auch mit dem geschäumten Material glücklich, das üblicherweise unter Laminat verlegt wird. "Selitac" ist hierbei nur der Handelsname eines Herstellers.
An Modulübergängen ist das weiche Material jedoch hinderlich, hier muss etwas Stabileres her. Bei festen Anlagen ist dieser Aspekt natürlich obsolet.
Dann folgt der nächste Schritt, das Einschottern: nehme ich hier die verbreitete Variante "verdünnter Weißleim", dann kann ich alle bisher aufgeführten Maßnahmen komplett vergessen, denn dann schaffe ich mir die beste Schallbrücke, die ich mir vorstellen kann (und nicht möchte).
Das gilt natürlich sinngemäß auch für Schrauben oder Nägel: sie sind tabu!
Schotterkleber darf nicht glashart wie Leim sein, er muss "flexibel" sein.
Er ist nicht einmal wesentlich teurer als Leim, aber es ist natürlich bequemer, das zu nehmen, was eh im Haus ist
Für das Verkleben der Korkstreifen (auch der anderen Materialien) nehme ich üblichen Haushaltskleber, Uhu oder Tesa, egal.
Netter wäre ein etwas elastischerer Kleber, vergleichbar "Pattex". Der ist nur immer dann gerade aufgebraucht oder eingetrocknet, wenn ich ihn benötige...
Die Gleise müssen übrigens nicht aufgeklebt werden: es reicht aus, sie mit Pinbrett-Nadeln oder Schrauben (mit Unterlegscheiben) zu fixieren, bis der Schotterkleber fest ist: er hält dann auch die Gleise und die Schrauben kommen wieder zurück ins Töpfchen.
Ich habe keinen klaren Favoriten, mit jedem Material kommt man zum Ziel.
Wer behauptet, dass es nur mit dem Material xy funktioniert, weiß es nicht besser.
Ach, noch zur Höhe: wollte ich mich an der NEM orientieren, wäre ein Oberbau von 5mm unter den Schwellen anzustreben.
Der 2mm-Rollenkork, doppelt aufgeklebt, kommt dem schon recht nahe.
Viele Grüße,
Oliver