RE: Spielanlage in L-Form

#1 von Epoche IVc , 13.02.2020 00:17

Hallo liebe Stummis,

nachdem ich nun schon seit geraumer Zeit hier im Forum stiller Mitleser bin und mit Begeisterung die Planungs- und Bauthreads verfolge, möchte ich mich nun auch in die "Höhle des Löwen" begeben!

Stein des Anstoßes war, dass mir vor Weihnachten die zuständige Genehmigungsbehörde die Planfeststellungsunterlagen für die alljährliche Teppichbahn im Wohnzimmer mit dem Vermerk "Kommt gar nicht infrage" zurückgewiesen hatte - das Problem kennt hier bestimmt auch manch einer Im gleichen Atemzug wurde mir das Angebot "du hast da doch diesen Kellerraum" unterbreitet, was ich im Gegenzug dankend annahm. Und nun steh ich hier!

Kurz zu mir: Ich bin Jan, 37, aus Berlin, mit einem sechsjährigen Sohn und einem wahnsinnig leeren Kellerraum, der nun der Dinge harrt, die da kommen mögen. Besonders Sohnemann wittert nun natürlich beste Aussichten auf eine tolle Spielwelt, und dem Anspruch möchte ich nun liebend gern gerecht werden!

Aber zunächst mal der obligatorische Fragebogen:

1. Titel
Spielanlage in L-Form (300 x 270 cm)

2. Spurweite & Gleissystem
Märklin C-Gleis, aus der Teppichbahnvergangenheit in rauhen Mengen vorhanden

3. Raum & Anlage
3.1 Raumskizze, evtl. auch Bilder davon


3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...)
Als erste Ausbaustufe die U-Form, Streckenverlauf zunächst als liegende Acht konstruiert. Der Unterbau ist als Platte vorgesehen, also vorerst noch keine Ausflüge in die "Unterwelt".

3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum
Für die erste Ausbaustufe möchte ich die verfügbare Raumgröße noch nicht komplett ausnutzen, da ich noch null Erfahrung mit dem Anlagenbau habe. Daher habe ich als Schenkellänge 300cm bzw. 270 cm gewählt. Die 270 cm sind fix aufgrund der Tür. Der längere Schenkel ließe sich theoretisch noch verlängern, eine gute Idee vorausgesetzt.

4. Technisches
4.1 Modellbahn vs. Spielbahn
Definitiv Spielbahn für Sohnemann mit viel Betrieb und vielen Rangiermöglichkeiten, gleichzeitig aber auch Übungsanlage zum Ausprobieren, was auch in der Praxis gefällt. Insbesondere auch Testgelände für digitale Steuerungen, z.B. Blockbetrieb und Rückmelder. Abseits der bahnbetrieblichen Ausgestaltung steht der Modellcharakter vorerst aber nicht im primären Fokus.

4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn
Zweigleisige Hauptbahn, damit erst einmal zwei Züge auch "unbetreut" ihre Runden drehen können, während im Bahnhof rangiert wird.

4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
Aufgrund der begrenzten Fläche wird sich der 360er wohl kaum vermeiden lassen, fürchte ich Aber wo es möglich ist, sollen größere Radien zur Anwendung kommen.

4.4 Maximale Steigung
Im vorliegenden Entwurf weist mir WinTrack eine Steigung von 4,3% für eine der Brückenrampen aus. Sicher grenzwertig, aber bei der beabsichtigten Zuglänge dürfte das noch tolerabel sein.

4.5 Maximale Zuglänge
Personenzüge mit max. fünf Wagen, also Nutzlänge der Bahnsteiggleise ca. 170cm.

4.6 Anlagentiefe (minimal, maximal)
Überall 120cm (Vorhandene Regalböden auf Rahmenkonstruktion)

4.7 Eingriffslücken / Servicegang
Die Unterkonstruktion soll auf Rollen stehen, damit die Anlage bei Bedarf vorgezogen und rundum begangen werden kann.

4.8 Anlagenhöhe der Hauptebene
Die Plattenoberkante liegt ungefähr bei 95cm, also sitzende Bedienung bzw. eine gute Stehperspektive für Sohnemann

4.9 Schattenbahnhof / Fiddle Yard
Bisher aufgrund der Plattenkonstruktion nicht vorgesehen. Eventuell lässt sich aber nachträglich etwas "unterhängen".

4.10 Oberleitung ja / nein
Ja, aber erst später.

5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
Digital (mfx).

5.2 Steuern analog oder digital
Ebenfalls digital.

5.3 PC-Steuerung
Vorerst noch nicht, wahrscheinlich nutze ich die Anlage aber zum Ausprobieren diverser Steuerungsmöglichkeiten. Darin habe ich noch gar keine Erfahrung.

6. Motive
6.1 Epoche
Siehe Username Also konkret nach meiner Definition die vor- und nachwendische Bundesbahn der Jahre 1987-1993. Entsprechendes Rollmaterial ist bereits in Größenordnungen vorhanden.

6.2 Bahnhofstyp(en)
Durchgangsbahnhof

6.3 Landschaft
Gestalterisch nicht im Vordergrund, aber grundsätzlich eher Flachland bis Mittelgebirge. In erster Linie "Betriebsfeldcharakter", da ich beim Landschaftsbau noch blutiger Anfänger bin.

6.4 Szenerie (Stadt, Vorstadt, Land; Industrie, Gewerbe)
Bestenfalls Andeutungen von Vororten, dazu ein/zwei kleine Betriebe.

6.5 Bw (Bahnbetriebswerk), Lokeinsatzstelle (Kleinst-Bw)
Vorgesehen ist eine kleine Abstellgruppe mit kleinem Schuppen für Dieselloks

7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
Typische Vertreter der DB-Epoche IVc, also 211, 218, 290 aber auch E-Loks wie 103, 110, 120, 141 in o/b, r/b oder Produktfarben, dazu passende Schnellzug- und Nahverkehrswagen (UIC-X, Silberlinge, Umbau- und Mitteleinstiegswagen...)

7.2 Vorhandener Gleisplan (eigener, Link zu anderen)


7.3 Betrieb als Einzelspieler oder zu mehrt
Zweimannbetrieb ist vorgesehen, so kindgerecht wie möglich.

7.4 Budget
Da Gleise und Fahrzeuge bereits vorhanden sind, beschränken sich die offenen Posten auf Unterbau, Signale, Oberleitung und Gebäude.

7.5 Zeitplan
Möglichst flott, der Fahrbetrieb steht eindeutig im Vordergrund, Landschaft ist "nice to have".

8. Anhänge
Hier noch zwei 3D-Ansichten aus Wintrack:





Mit dem Entwurf bin ich soweit zufrieden, habe aber das Gefühl, dass der eine oder andere Aspekt sicherlich noch besser/schöner gelöst werden könnte - vielleicht hat ja jemand noch gute Ideen oder vielleicht auch gänzlich andere Konzepte zur besseren Raumausnutzung. Für die Zukunft möchte ich mir da gerne ein paar Optionen offenhalten - theoretisch kann der Raum bis auf die rechte Seite, die mit Tisch und Schränken belegt ist, verplant werden.

Vielen Dank fürs Lesen und im Voraus für eure Mühen!
LG, Jan


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RE: Spielanlage in L-Form

#2 von Dreispur , 13.02.2020 06:16

Hallo !
Allererst ein

Mein erster Eindruck Kreis fahren ? Dann dein Wunsch rasch zum üben ?
So kam ich zu dem Schluß . Im eigentlichen ist der Plan gar nicht so statisch .
Mein Vorschlag .
Wenn der 3Meter Schenkel um ca. 25 cm bis 40cm verlängert wird .
Es könnten längere Ausziehgleise geschaffen werden . Und etwas Platz für Lagerhäuser ecetra
Rechts auch eine zusätzlich Verbindung .



Zur Anforderung

Zitat
5.3 PC-Steuerung
Vorerst noch nicht, wahrscheinlich nutze ich die Anlage aber zum Ausprobieren diverser Steuerungsmöglichkeiten. Darin habe ich noch gar keine Erfahrung.



Möchte dir raten zu einer Centrale mit PC Verbindung Interface . Sollten MS 2 vorhanden sein das diese auch weiter verwendet werden können .
Da denke ich an mich . Kaum lief etwas im Kreis war der Wunsch stark Software zu verwenden . Bereue diesen Schritt nicht .
Ist zwar ein Brocken Geld gewesen aber habe noch immer diese Ausstattung , ca. 20 Jahre voll digital . Das sind bei heutigen Stand ca. 60,00 pro Jahr . Naja , möchte dir halt voll Einsteigen schmackhaft machen . Über kurz oder lang wirst sowieso eine vollwertige Centrale brauchen . Den es wird nicht lange dauern sind Programmierungen fällig , Da wirds mit ? MS 2 mühsellig .
Wie immer meine Gedanken zu deinen Vorhaben .


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RE: Spielanlage in L-Form

#3 von E-Lok-Muffel , 13.02.2020 08:56

Moin Jan,

Wenn Du zunächst auf einer Ebene bleiben willst, würde ich die Plattengrenzen v.a. in der Länge ausdehnen, aber in der Tiefe schrumpfen wollen.
Wenn ich das richtig sehe, ist die Rampe oben halb so lang wie dei Rampe auf dem L-Schenkel, deshalb könntest Du hier ruhig 60 cm mehr Länge (Insges. 3,60m, bliebe ein 60 cm Wartungsgang rechts inder Ecke) gut vertragen.
Dass dann der Bahnhof einen etwas flacheren Winkel braucht, bekommen wir mit Sicherheit hin...
Insgesamt sieht mir der Plan jedoch noch ziemlich nach Bodenbahn aus. Die Rampen mit den Styropor-Dingern von Woodland ausgestattet, könntest Du den Plan auch auf dem Boden aufbauen, mit dem Vorteil auch wirklich überall dranzukommen, da Du zwischen die Gleise treten könntest...

Wenn Du mal sehen willst, was auf Deinem Platz alles möglich wäre, guck mal in diesem Thread nach, hier wird in lockerer Folge ein toller Gleisplan nach dem anderen durchgenudelt... nur für den Fall, dass Dir irgendwann der Sinn nach mehr Landschaft und weniger sichtbarem Gleis steht.

Gruß
uLi


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RE: Spielanlage in L-Form

#4 von Epoche IVc , 15.02.2020 00:48

Hallo,

vielen Dank erst mal für eure Rückmeldung und eure Anregungen!

Ich habe den Gleisplan basierend auf euren Tipps etwas angepasst und in die Länge gezogen. Damit konnte ich sowohl die eine Rampe auf 3,7% bringen als auch den Abstell- und Industriebereich am Rand etwas erweitern. So ganz gefällt mir die Ecke aber noch nicht aufgrund der doch recht brutalen Rechtwinkligkeit. Mit der dynamisch geschwungenen Streckenführung wie im verlinkten Thread von E-Lok-Muffel tu ich mich noch schwer (bin halt jahrelanger Teppichbahner, der erst lernen muss, in mehreren Ebenen zu denken und zu planen), bin aber gleichwohl total fasziniert, was man aus der starren Geometrie des C-Gleises doch rausholen kann!



@Dreispur:
Aktuell hab ich noch eine uralte MS1 hier stehen, die ich aber in Rente schicken werde. Für den Anfang liebäugel ich mit der aktuellen MS3, davon zwei Stück, damit zumindest schonmal Weichen und Signale geschaltet werden können. Für die Zukunft könnte es dann auf eine CS3 hinauslaufen inkl. Laptop mit Rocrail oder Vergleichbarem. Da werde ich nochmal recherchieren, was für meine Zwecke am besten geeignet wäre. Die MS3 könnten dann zumindest als mobile Handregler weiter genutzt werden.

LG, Jan


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RE: Spielanlage in L-Form

#5 von diebo , 15.02.2020 07:09

Hallo Jan,

es ist natürlich jeder frei, seine Bahn so zu gestalten, wie er will,
aber Dein Plan sieht sehr nach dem Motto aus, möglichst viel Gleis auf dem Platz unterzubringen.
Aber vielleicht ist auch hier weniger mehr.

Gestolpert bin ich über Deine hohen Steigungen, sie sollten, auch aus Erfahrung, nicht über 3,5% liegen.
Hier meine Anregungen für die Fläche, die Steigungen liegen weit unter 3% bei 75mm Durchfahrtshöhe unter der Brücke,
als Anregung:




Generell würde ich auch überlegen, eine 2 Ebende unter dem Bahnhof einzuplanen, um dort einen Schattenbahnhof einzurichten.

Noch ein schönes Wochenende!
diebo



Karlheinzhausen | Portacoeli [Kreisbahn auf 1qm] | Brig - 3 Tage Bahnfahren


 
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RE: Spielanlage in L-Form

#6 von Elch , 15.02.2020 15:49

Ich muss mich diebo anschließen, die Brücke zu einem Tunnel zu machen, gibt der Anlage ein schöneres äußeres und sie wirkt nicht so überladen.
Wenn du im Tunnel bist ist es nicht mehr weit zum Schattenbahnhof an der Stelle. Dazu müsstest du noch früher in den Untergrund abtauchen, aber wenn die Einfahrt gleich hinter dem Bahnhof ist, könnte das ein schönes stimmiges Konzept werden. Problematisch ist halt nur, dass 7,5 cm keine Eingriffstiefe bieten falls etwas passiert ist.

PS: Meine Platzverhältnisse sind ähnlich, daher kannst du gerne dir auch ein paar Anregungen an meiner Planung holen, auch wenn meine Prämissen anders sind. Die Bahnsteiglänge diktiert mir viel.


Gruß

Florian

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