Dream big, start small!
(Denzel Washington)
Hallo Forumsteilnehmer,
da ich schon drei Mal gefragt wurde „ob ich das brauche“, was ich hier an größenwahnsinnigen Plan präsentiere, möchte ich mit euch doch einige grundsätzliche Gedanken zum „meinem Weg des Modellbahnings“ teilen, selbst wenn „so was“ leicht nach Totschlagargument klingt um die Diskussion abzuwürgen.
Das soll es aber wirklich nicht, ich genieße den fruchtbaren Austausch mit den Planungsprofis in diesem Forum sehr! Also meine Ausführungen bitte nicht auf euch beziehen, dies ist nur meine Ansicht zu dem was mir an unserem Hobby spaßmacht!
Eine Modellbahnanlage „brauchen“ die Gebrüder Braun in Hamburg, weil sie und ihre Mitarbeiter vom MiWuLa leben. Bei meinem Hobby möchte ich tatsächlich ganz einfach das machen was mir Freude bereitet.
Wenn ich den mehrfach erwähnten Simplizissimus „less is more“ maximieren wollte würde ich tatsächlich gar nichts bauen, denn dann heißt es für mich „nothing is most“. Mein Motto, nach dem ich seit nunmehr 22 Jahren (nach Kinder- & Jugendzeit schon im zweiten Anlauf) wieder das Hobby Modellbahn fröne habe ich als Überschrift dieser Antwort gewählt, auch wenn ich den Spruch erst dieses Jahr gehört habe…
Dabei bereiten mir drei Teilbereiche innerhalb unseres gemeinsamen, unglaublich vielseitigen Hobbys besonders viel Freude (keine Wertung oder zeitliche Reihenfolge, sondern alle drei stets „immer und überall“ gleichzeitig):
Planen: in der ganzen Bandbreite von der Vision, die sich auch ändert und weiter entwickelt (= „Gesamtausbau Lohstadt“, wo können/sollen sich meine Hobbyaktivitäten hin entwickeln?) hin zur ganz konkreten, nächsten Bautätigkeit, die dann (für diese Ecke meines Hobbykellers, aber auch darüber hinaus) Fakten schafft (zuletzt „Privatanschluss Feldheim“, als nächstes wahrscheinlich „1. Bauabschnitt Lohstadt“). Mit jedem Bauschritt kann sich aber trotzdem die „Vision“, wenn auch im immer geringeren Maße, weiter ändern und entwickeln…
Bauen: einen nächsten, überschaubaren Abschnitt der im klar umrissenen Rahmen (Zeit, Geld, … zu bewältigen ist.
Spielen: Das Genießen was fertig ist und meinen Zügen beim Fahren zusehen, meine Züge selbst fahren und nach meinen Vorstellungen Betrieb machen (das ist jetzt meine ganz persönliche Wertung und Reihenfolge).
So sieht deshalb auch meine grobe Zeitplanung für die im Titel erwähnten 30 Jahre (so Gott will und ich das überhaupt erlebe!) aus:
Heuer (Übersetzung für Preußen: dieses Jahr)
Planen: Ich diskutiere mit euch im Stummi Forum, was ich die letzten 7 Jahre während des Baus der Vorgängeranlage für die Zukunft geplant habe.
Bauen: Fertigstellung Privatanschluss Feldheim (damit habe ich bisher festgelegt: H0, AC, Märklin K-Gleis, PC Steuerung über kontinuierliche und lückenlose Besetztmeldung möglich und noch manch andere Kleinigkeit).
Spielen mit der Vorgängeranlage und einer auf dem Boden aufgebauten Windigipet Einmessstrecke.
Nächstes Jahr: sehr wahrscheinlich werde ich
die Planung des 1. Bauabschnitts abschließen (und damit auch vieles weitere festlegen, was sich auf das Gesamtprojekt auswirkt, wie Höhe der Hauptebene und die der SBFs, die Gleisführung nach rechts und eventuell auch schon das Design der gesamten Hintergrundkulisse).
Abbauen: Abriss der Vorgängeranlage (etwas größer als 1. Bauabschnitt, aber für mich abgeschlossenes Projekt…), die bisher noch die „rechte obere Ecke“ meines Hobbykellers allokiert.
Fahren auf der Boden-Ringstrecke und Rangierspiele (manuell, Test einer PC Steuerung) auf dem PA-Modul Feldheim.
Die darauffolgenden 5-8 Jahre: aktuell stelle ich mir vor in der Zeit
Planung: weiter rumzuspinnen, ob und wie ich weiter mache.
Bau des 1. Bauabschnitts (der übrigens meiner „Minimalvorstellung einer Traumanlage“ schon sehr nahekommt, richtig fehlen tun mir da eigentlich nur 30-40 Stellplätze im Zugfriedhof, und meine „Maximalvorstellung eines Anlagentraums“ kennt ihr ja auch schon 😊).
Spielen mit dem, was jeweils fertig ist.
Danach: entwickelt sich bis dahin und ich hoffe nach und nach auch mehr „störendes Gerümpel“ aus dem Hobbykeller in Richtung freiwerdende Kinderzimmer verlagern zu können.
Also bitte nicht wundern, wenn ich über alles „was so weit hinten liegt“ nicht allzu emotional diskutiere, sondern mir lediglich sehr interessiert eure Meinungen anhöre (ich will das ja weiterentwickeln!) und nicht gleich immer den Plan ummalen möchte.
Die Kritikpunkte an dem Plan sehe ich prinzipiell ja ähnlich und bisher (!) habe ich keinen dieser Punkte als Blocking Point gesehen mit dem nächsten Schritt weiter zu machen. Denn ich könnte nach Phase 1 z.B. auch z.B. eine U-Anlage bauen mit einer großen Fläche „im Norden“ und einem von rechts zugänglichen Wartungsgang. Nur gefallen MIR halt keine Anlagen hinter der man den Wartungsgang sieht und der Anschluss zur Hintergrundkulisse spätestens dann nicht mehr passt, wenn man steht, oder sitzt, oder… Habe ich bei meiner jetzigen Anlage dadurch gelöst, dass die rollbar ist; das geht aber ab einer gewissen Größe nicht mehr. Ist aber auch nicht so relevant, denn:
Konkret vorgenommen habe ich mir bisher lediglich Bauabschnitt 1!
Also zusammengefasst; ich will euch weder langweilen noch ausnutzen, noch ist das ganze eine reine Fingerübung, sondern ich will
a) viel aus der Diskussion mit euch lernen,
b) Bauabschnitt 1 in den nächsten ~12 Monaten fix und fertig planen, dazu, so weit möglich
c) alles im Gesamtplan Lohstadt festlegen, was ich bis zum Baubeginn Bauabschnitt 1 ebenfalls final festlegen müsste, wie eventuell die Motive auf der Hintergrundkulisse – aktuell: „Wald-Dorf-Wald-Flusstal-Wald-Industrie-Stadt“ (Anmerkung: bei selbiger wird oft geraten diese, um Farbsprünge zu vermeiden, auf ein Mal ausdrucken zu lassen. Jedoch wird man von wenigen Euro für Farbe beim Selbermalen (nicht ich, habe ich versucht, ich bin dazu völlig ungeeignet!) über 3 stellig (Posterdruck selbst gestaltet), 4 stellig (Druck auf Duplex oder Gestaltung mit professioneller Hilfe, z.B. von Jowi) bis hin zu ganz knapp unter 5 stellig (Jowi mit Tag-/Nacht-Effekt) bei den Größenordnungen, von denen ich und viele in diesem Forum träumen, investieren! Daher werde ich vielleicht doch, falls ich doch zu unsicher bin und sich der Gesamtplan die nächsten 12 Monate zu unklar abzeichnet, nur Teil 1 ausdrucken (lassen), selbst wenn man vor die aktuell geplante Kulisse meiner Meinung nach viele gute Anlagen bauen könnte. Dann ist es fast egal, ob und falls ja, wie es rechts weitergeht, Hauptsache „der Modulübergang nahc rechts“ passt auch für den Rest der Vision…)
Und ja, vielleicht hätte ich mit einigen Äußerungen, was ich prinzipiell vorhabe, eher starten sollen und weniger mit Salami-Plan & Fragebogen, nachher ist man bekanntlich immer schlauer. Mea culpa! Aber ich habe jetzt genau 2 Wochen Stummi-Forum-Erfahrung ops:
und dafür schon ziemlich viel Schwachsinn philosophiert – daher: ENDE dieses epischen Antwortschreibens