Ich plane und baue gerade eine "neue" Anlage. Meine Anlage wird relativ wenig "grün" haben. Viel Industrie und quasi am Rande der Stadt in den 1960ern. Ich möchte in einem Teilbereich eine "Firma" anfahren, wo die Gleise in der Strasse verlaufen. Sprich Strasse und Schiene nehmen zeitweise den Gleiche weg.
Jetzt geht es um die Oberkante der Schiene zu Oberkante der Strasse. Wenn die Schiene über die Strasse läuft, dann müßen zwangsweise beide Oberkanten gleich sein. Wenn die Schiene am Bahnhof entlang läuft oder neben der Strasse, dann habe ich ja das Gleisbett usw. Bisjetzt dachte ich das die Schweller Unterkante gleich der Strassenoberkante ist.
Aber dann müßte die Strasse eine leichte Steigung haben um auf Schienenoberkante zukommen. Wenn ich also mit der Lok am Bahnhof entlang fahre und "abbiege" auf die Strasse. Habe ich theoretisch 2 unerschiedliche Strassen Oberkanten.
ich bin verwirrt. Es gibt doch in jeder Stadt mit Straßenbahn Fahrwege, die gemeinsam genutzt werden. Die sind (praktisch) auf gleicher Höhe. Wo siehst Du zwei Ebenen ?
Bei Rillenschienen ist die Gleisoberkante gleich die Fahrbahndecke der Straße. Neben der Fahrbahn (Straße) kann das Gleis höher oder tiefer liegen, bei vielen Bahnübergängen merkst du es beim drüberfahren. Büs haben ja auch oft genug nur eine einfache Rille im Asphalt neben der Schienenoberkante, und keine extra Rillenschiene.
bei meiner Anlage liegen Bahngleis und Straße auf der selben Grundplatte. Das Gleis hat eine Höhe von ca. 5 mm; daher muss ich das für die Straße ausgleichen und nehme dazu 4 mm Sperrholz aus Mandarinenkisten und 1 mm Polycarbonatplatte, die es bei Conrad in der Größe 400 x 500 mm² gibt oder im Architektenbedarf. Das mache ich auch, weil es Straßenpflasterpladen in dieser Stärke gibt mit der Nachbildung von Verbundpflaster. Gute Modellbahnläden haben die.
jetzt wird es klarer. Du kannst für jede Schiene und jede Straße das Höhenniveau wählen, das Dir passt. Nur bei gemeinsamer Schiene/Straße sind die Höhen, wie Du sie eingezeichnet hast. Auch Bürgersteig/Straße hat i.d.R. den von Dir eingezeichneten Höhenversatz. D.h. Du kannst auch die reguläre Schiene etwas tiefer legen, damit Du eine Verbindung zur Siene/Straße hast. Oder Du machst ein Gefälle dazwischen, macht sich mMn i.d.R. nicht gut. Man passt eher das höhenniveau der Schiene/Straße an die reguäre Bahn an.
Deine Überlegungen stimmen schon. Wenn alles eine gemeinsame Grundplatte hat, liegen die Schienen mit Bettung deutlich höher als die Straßendecke, weil die im Modell meist nur aufgemalt oder aus einem dünnen Material aufgeklebt ist. Folge, wenn Du Schiene und Straße zusammenführen willst, mußt Du eine kleine Rampe in die Straße nach oben machen, alternativ die Gleise absenken, das ist aber aufwendiger. Ist manchmal auch in echt so, fällt nur nicht auf, weil die echte Landschaft selbst in der Norddeutschen Tiefebene nicht so flach ist. Auch Straßen verlaufen oft auf Dämmen, und zwischen Straße bezw. Schiene und dem Rest der Gegend ist eigentlich und im Normalfall noch ein Graben zur Entwässerung.
Deine Skizze stimmt also für Modellbahnverhältnisse. Nur den Firmenhof mußt Du anheben. Wenn Du die Gleise auf einem maßstäblichen Unterbau verlegst, kann das rund einen Zentimeter ausmachen (Bettung 5mm + Schwellen 2,5mm + Profil bei Rocoline 2,1mm) Sofern du dann nicht recht teure Spezial-Rillengleise verwenden willst, kannst Du entlang der Innenkante der Kleineisen normaler Schienen 2x2mm Plastikprofile von Evergreen verlegen. Zwischen denen kannst Du mit Gipsoder Moltofill auffüllen, dann bekommst Du eine saubere Oberfläche, die ein Zehntel Millimeterr unter der Schienenoberkante liegt. Da fährt dann alles problemlos drüber.
Mit freundlichem Gruß
Stefan
Epoche III/IV Deutsche Bundesbahn Südwestdeutschland 2L-GS analog
Wenn man das ganze also versucht entwicklungs-technisch zu betrachten, dann existiert die Strasse vermutlich länger. Nun kommt einer daher und möchte für seine Firma einen Anschluß haben. Sprich nun mussich mit der Schiene (wennnich davon ausgehe, das die Oberkante Strasse = Oberkante Schiene ist (Eingezieichnet die normale Schiene / Reguläre STrasse) Muss die Schiene ein Gefällt haben, da in "echt" keiner die Strasse höher legen würde mit Bürgersteigen und Häusern und allem was dazu gehört.
Meine Idee ist es ein wenig die alte Wuppertaler Strecke als Vorbild zu nehmen. Dazu eben dieser Abschnitt in Wuppertal (früher) Bf. Wt-Loh über den Schlachthofbahnhof hinauf nach Hatzfeld
Ganz unten Aufnahmen in SW die zeigen das der Zug mitten über eine Kreuzung fährt.
Achso,..... So wie es dann aussieht werde ich im bereich der Strassenbahn bzw. Firmengelände die Schiene absenken, da ich schon die Strassenhöhe beibehalten möchte. Damit ich nicht über rauf und runter mit der Strasse muss. Ich denke das es auch in "echt" so ist, da in der Regel (denke ich mal so) die Strasse eher da war.
Die Flächendeckende Dämmung habe ich aus dem Grund eingeklebt, das ich eben auch mal Luft nach unten habe.
Vielen Dank das hat mir sehr geholfen.
und... die Seite Wuppertaler Bahnen ist abolut hervorragend und ein super Ideen geber.
Ein Tipp: Lass die Schienenköpfe ein gaaaanz bissl (ca. 0,5mm) über die Straße rausschauen. Du tust dich dann beim Reinigen der Gleise deutlich leichter.
Hallo Mike, wenn ein Unternehmen einen Gleisanschluß erhält, dann meist beim Bau des Unternehmens und da wird der Straßenbelag im Industriegrundstück eher dem Gleis angepasst. Steigungen und Gefälle in Gleisen sind bedeutend geringer als in Straßen. Daher ist es einfacher die Straße dem Gleis anzupassen. Wenn jetzt neu ein Gleis verlegt wird, dann passt man es, sofern möglich dem Straßenplanum an, geht das nicht, dann wird die Straße mit angepasst. Übrigens waren die Gleise meist zuerst da, Straßen hatten früher fast immer Kopfsteinplaster, Teerdecke kam erst später. Volker
Zitat Damit ich nicht über rauf und runter mit der Strasse muss. Ich denke das es auch in "echt" so ist, da in der Regel (denke ich mal so) die Strasse eher da war.
Aufgrund des deutlich höheren Gewichtes der Schienenfahrzeuge, ist der Unterbau beim Gleisbau aufwändiger als beim Straßenbau. Außerdem sind die Anforderungen bei der Schiene bezüglich geringer Neigung anspruchsvoller als bei der Straße. Bei der Straße kann man auch schonmal einen kurze 'Rampe' einbauen, bei der Schiene geht das nicht. Bezügl 'was war zuerst da' hat auch Volker schon was geschreiben. Wird ein Gleis nachträglich ins Straßenplanum verlegt, muss die Straße im Prinzip auch komplett aufgerissen und neu gemacht werden. Nur wenn das Gleis über eine längere Strecke neu an die Straße herangeführt wird, kann man da die Höhe beim Gleis anpassen. Ansonsten dürfte immer das Gleis die Höhe der Straße bestimmen und nicht umgekehrt.
Zitat und... die Seite Wuppertaler Bahnen ist abolut hervorragend und ein super Ideen geber.
Das stimmt - die ist immer einen Besuch wert ( vor allem für mich als ehemaligem 'Wuppertaler' )
ich habe auch nicht gleich kapiert, was Du wolltest, aber jetzt wird es klarer! Prinzipiell kannst Du die Höhe der Gleise und der Straße zueinander variieren, wie Du willst. Es gibt für alles Vorbilder: Bahndamm neben der Straße, auf gleicher Höhe, tiefergelegt usw. Bei Kreuzungen muss selbstverständlich das Gleis ins "Strassenplanum". Wenn Du noch am Bauen bist, würde ich an Deiner Stelle die Strasse bis auf Höhe der Schienen "auffüttern", damit es bei der Kreuzungsstelle eben nicht zu einem krassen Höhen-Versatz kommt.
Hier mal ein Bild, wie so etwas aussehen kann (ganze Webseite sehr informativ).
Gruß uLi
Meine MOBA-Mottos: "Freu(n)de beim Fahren" oder auch "De Zooch kütt" mein Trööt: Im Rheintal ist es schön und neu in der Planung: DEO Beiträge können Ironie enthalten - und Schreibfehler!
ZitatWenn die Schiene über die Strasse läuft, dann müßen zwangsweise beide Oberkanten gleich sein. Wenn die Schiene am Bahnhof entlang läuft oder neben der Strasse, dann habe ich ja das Gleisbett usw. Bisjetzt dachte ich das die Schweller Unterkante gleich der Strassenoberkante ist.
Jein, im städtischen Bereich ist es auch oft so, dass das Gelände-/Straßenniveau auf Höhe der SchwellenOBERkante liegt. Das Schotterbett fällt also nicht zur Seite ab sondern geht in eine Splittschicht oder einfach ins Gelände über. Für das Anlegend es Planums wird ja eh ausgebaggert und dann ist die Sohle der Schwellen oft etwas unter dem Gelände. Damit müssen an Bahnhübergängen nur die Schienenhöhe überwunden werden.
Auf der freien Strecke ist es anders, da ja die Bahn tatsächlich dort leicht erhöht läuft. Da fahren sich dann auch gerne mal LKW fest.
Tatsächlich muss man aber bedenken, dass die 20-30cm über die wir hier sprechen in Realität nichts ist. Die Natur (auch in der Stadt) ist halt nicht topfeben. Straßen ändern ständig im kleinen Bereichen das Nivau um die Bahn. Meist wird eben dann die Straße als Rampe ausgeführt. Spannend wird es dann bei Bahnübergängen im Bogen, wenn sie Straße noch die Kurvenüberhöhung mitmachen muss.
Viele Grüße Dirk
Rheinfort Eingleisig/elektrifiziert am Niederrhein (Ep V/VI)
Rheinfort-Kapellen Frei nach "Kirchen an der Sieg" und mit Selbstbauweichen (Ep V/VI)