Hallo zusammen,
bisher konnte ich meine alten Stellpulte (Märklin 7271) nicht verwenden.
Grund war der relativ niedrige gemeinsame Vorwiderstand (1,8 kOhm) für die LED's im
Stellpult.
Das ist natürlich schade, und deshalb habe ich heute einen "Stellpult-Treiber" gebaut:
Ein Transistor (wieder BC550) schaltet über einen zusätzlichen Vorwiderstand die entsprechende
LED im Stellpult. Der Widerstand hat mehrere Aufgaben:
- Schutz des Schalttransistors vor Falschpolung und Kurzschluß
- Zusätzlicher Vorwiderstand für die LED, da die 16V pulsierende Gleichspannung meiner Eisenbahn-Trafos
über 22 V am Siebelko (6700 µF) erzeugen. (Meine "Anlagen-Norm" ist 24 Volt)
- Ermöglichung eines Schaltimpulses, um das Speicher-Flip-Flop umzustellen.
Wenn einer der Transistoren geschaltet hat, leuchtet die betreffende LED, z.B. "rot".
Es fließt ein Strom, der Spannungsabfälle verursacht : Am Vorwiderstand im Märklin-Stellpult, an der LED,
am zusätzlichen Widerstand im Stellpult-Treiber.
Das führt dazu, das über einen "kleinen" 22 k-Widerstand und einen "sehr großen" 1M (1000k) -Widerstand
ein 1,5 µF-Kondensator "langfristig" auf etwa 10 V geladen wird.
Wird dann der entsprechende Taster für "grün" im Stellpult betätigt, liegen schlagartig 24 V über den 22 kOhm- Widerstand
an einem Pol des Kondensators an.
Der behält zunächst seine Ladung; es werden über eine "Sperrdiode rot" 24V (Betriebsspannung Stellpult) - 10V
(Spannung am Kondensator) = 15 V Schaltimpuls auf eine der beiden Steuerleitungen gegeben.
Das Flip-Flop (im 4 Meter entfernten) Speicherteil ändert schlagartig seinen Zustand.
Damit wird nun der Transistor für "grün" angesteuert, so dass die grüne LED im Stellpult leuchtet.
sein "Impuls-Kondensator" ist vollständig entladen gewesen, der erzeugte negative Spannungsimpuls
ist aber unschädlich, da die entsprechende "Sperrdiode grün" nur positive Schaltimpulse durchläßt.
@ Hans Martin
"Weichen-Treiber-Mosfets"
Ähnlich funktioniert die Ansteuerung der Weichen-Mosfets:
Nur muss hier zusätzlich zunächst ein kleiner 150 nF - Kondensator geladen werden. Der ist dafür, damit
nicht eventuelle sehr kurzzeitige Störsignale die Mosfets zum Schalten bringen.
Nach einer gewissen Zeit (angepeilt sind etwa 0,8s - 1s) teilt sich die Spannung des Flip-Flops
(etwa 14 Volt) an den Teiler-Widerständen ( derzeit 1000 kOhm und 100kOhm) 10:1 auf, der Mosfet
geht in den sperrenden Zustand über und die Weichen-Spulenwickung wird nicht mehr angesteuert.
(Ich versuche immer über 10 V Schaltspannung auf die Mosfets zu geben)
Der 1500 µF-Kondensator für die Weichen-Spulen ist nur eine Pufferung, da die Spannung von einem
Vorwiderstand (270 Ohm / 5 Watt) geliefert wird, der sich auf einer Verteiler-Platte befindet.
Das hat gleich mehrere Vorteile:
- Der Trafo für die Weichen Versorgung braucht nur für den Ladestrom der Puffer-Kondensatoren bemessen zu sein,
nicht für den Schaltstrom der Weiche [1].
- Beim eventuellen "Durchschlagen" (Defekt) eines Mosfets kann maximal der Ladestrom (100 mA) über die Weichenspule
fließen
-Der Fehler ist leicht auf die betreffende Weiche einzugrenzen.
-Der Kondensator kann für die Kreuzungsweiche mit ihrem höheren mechanischen Widerstand noch
etwas höher bemessen werden (2200 µF / 35 V als bei den einfachen Weichen.
-Wenn die Weiche ihre Endstellung erreicht hat, ist der Kondensator schon ziemlich entladen, Rückprellen
dürfte kein Problem sein.
Was Relais angeht, versuche ich auch diese zu vermeiden, die Mosfets sind weitaus billiger als gut Relais
und bieten mehr Möglichkeiten:
Da keine Steuerleistung benötigt wird, kann man Zeitschaltungen z.B. für eine Schranke mittels
Ladekondensator sehr einfach verwirklichen, Abbrand von Kontaktern entfällt auch.
[1] Märklin nennt
https://www.maerklin.de/fileadmin/media/...ik-tipp-404.pdf
für einen Weichenantrieb 5 - 10 VA Leistung, bei meinen 20 Weichen hätte ich 200 Watt, das ist
doch absurd. Bei 100 mA Ladestrom für einen Kondensator : 100 mA x 24 Volt x 20 Weichen = 48 W.
Und noch weniger, wenn man davon ausgeht, dass maximal 5 Weichen gleichzeitig geschaltet werden müssen.
Eine "Schaltpause"
von 1s ist für mich kein Problem.
Gruß
Jens