[U 43]

Hallo zusammen,

mein Sohnemann ist ja inzwischen auch gut mit dabei. Da habe ich ihm bei Pollin mal eine Lötübung besorgt, die hat er auch wacker zusammengebraten. Nur an einer Stelle gab es ein Problem, da hat er so lange rumgebrutzelt, bis der kleine Metallring, der die Lötstelle mit der Leiterbahn verbindet, flöten war. Jetzt ist da leider keine elektrische Verbindung mehr. Kann man sowas beheben, vielleicht durch eine Drahtbrücke oder ist die Platine jetzt Schrott? Wäre ja ein Jammer nach der ganzen Mühe. Hat von Euch jemand schon mal sowas gerettet und wie?

[Kaffee]

Hallo Gernot

um sicher zu sein, müsste man ein Bild sehen. Aber generell sollte das mit einer Drahtbrücke zu flicken sein. Wird ja keine fizzelige Smd-Platine sein.

Gr
Rene

[volkerS]

Hallo Gernot,
die Leiterbahn, die an diese Lötstelle hing, vorsichtig vom (grünen?) Lack befreien bis das blanke Kupfer sichtbar wird. Vorsichtig verzinnen und entweder ein kurzes Stück Draht als Verlängerung anlöten oder, wenn es reicht, den Draht des Bauteils umbiegen und auf die vorbereitete Lötstelle biegen und verlöten.
Volker

[U 43]

Danke für Eure Hinweise. Leider kann ich den Schaltplan wohl auch nicht richtig interpretieren. Ich versuche heute mal die Platine vorsichtig zu reinigen und dann ein brauchbares Foto samt Plan zu machen.

[Paule]

der Lötschutzlack lässt sich mit Spiritus entfernen. Danach eine Drahtbrücke von Ende der verbrutzelten Leiterbahn zum "Metallring" (Lötpunkt?) anlöten.
An Platinen nie zu lange und immer mit frisch aufgenommenem Elektroniklot löten, sonst lösen sich die Leiterbahnen ab, vor allem bei Pertinaxplatinen.
Glasfaserplatinen sind da etwas robuster.

Rudi

[Schwanck]

Moin,

es kommt hierbei darauf an, ob es sich um bedrahtete Bauteile oder um SMDs handelt. Einem bedrahten Teil fehlt nach dem Flicken mit einer Drahtbrücke der sichere Halt auf der Platine; der muss durch Ankleben an der Bestückungsseite wieder hergestellt werden.

[U 43]

Da bin ich wieder.
Erst mal die Bilder. Es handelt sich um einen Bausatz für eine elektronische Uhr mit binärer Anzeige. Die beschädigte Lötstelle betrifft das Bauteil C3 (Folienkodensator):







Leider ist der Schaltplan (3. Bild) so schwach gedruckt, daß ich kein Bauteil C3 darauf ausmachen kann. Außerdem weiß ich nicht, was es bedeutet, wenn eine Leitung mit einem Pfeil ins Nichts führt...?
Auf der Platine scheint ein Bein des Kondensators C3 direkt an der Batterie zu sein, wohin das andere führt - keine Ahnung. Falls der Kondensator selbst Schaden genommen haben sollte, da hätte ich wohl noch Ersatz.
Na ja, jetzt schaun wir mal, wo das andere Beinchen hingehört...

[Dreispur]

Hallo !

Wenn ich es richtig sehe eine isolierte Drahtbrücke an den 2 Punkte löten .




Ich würde die Brücke schwarz so wie sichtbar an die Bauteile Beinchen löten . aber schaue genau selbst noch nach . Die Verbindung an der Rückseite läßt diese Verbindung so erkennen .

[rhb651]

[quote="U 43" post_id=1954310 time=1553003854 user_id=2478]


Leider ist der Schaltplan (3. Bild) so schwach gedruckt, daß ich kein Bauteil C3 darauf ausmachen kann. Außerdem weiß ich nicht, was es bedeutet, wenn eine Leitung mit einem Pfeil ins Nichts führt...?

[/quote]

Hi Gernot,
auf dem Schaltplan siehst du unten den Spannungsregler IC2.
Und die Leitungen mit dem Pfeil zeigen U plus. Die Masse sind die Leitungen mit dem Strich am Ende.

[U 43]

Danke für Eure Hilfe!
Am Wochenende werden wir sehen, ob die Uhr geht oder eine Standuhr bleibt.😊

[Martin Lutz]

[quote="U 43" post_id=1954677 time=1553081508 user_id=2478]
Danke für Eure Hilfe!
Am Wochenende werden wir sehen, ob die Uhr geht oder eine Standuhr bleibt.😊
[/quote]

Der besagte Kondensator ist ein Stütz- oder Blockkondensator für den IC. Er behält die Versorgungsspannung des IC stabil und sollte so nah wie möglich an die Versorgungspin des IC angeschlossen werden. Die Uhr wird auch ohne diesen Kondensator funktionieren, sofern die Versorgungsleitungen am IC nicht durch diesen Schaden weg gerissen wurden. Die Reparatur der Leitung ist relativ einfach zu erledigen. EInfach die kaputten Anteile der Kupferleitung mit Drahtverbindungen überbrücken.

Zitat

---

der Lötschutzlack lässt sich mit Spiritus entfernen.

---

Äh, ist hier der Lötstoplack gemeint? Wenn ja, dann der Hinweis: der Lötstoplack kann niemals nur mit Spiritus entfernt werden. Höchstens Flussmittelreste.

[tron24]

die beschädigte Leiterbahn ist die + Spannungsversorgung.

Brücke von R 15 über den Kondensator C 3 nach IC Pin 20, siehe Bild



tron24

[U 43]

Hallo,

hier der 1. Versuch, leider ist es eine Standuhr geblieben:



Entsprechend des letzten Vorschlags von tron24 habe ich die Brücke eingelötet, danach zur Sicherheit auch noch den Kondensator getauscht. Ich habe ein paar Messungen gemacht:

Der alte wie der neue Kodensator hatten den Wert 101 nF.

Nach Anschluß der Blockbatterie habe ich zwischen den Punkten 1 - 2, sowie 2 - 5 ziemlich genau 9 V gemessen.

Zwischen den Punkten 5 - 3, 3a,4, 6 wurden jeweils 4,9 V gemessen.

Insofern scheint der Strom durch die Reparaturstelle zu fließen, aber keine LED leuchtet. Das Teil hat aber ursprünglich funktioniert, bis zu dem Malheur mit dem Kondensator. Kurze Vorgeschichte: Dem Bausatz lag ein falsches Teil bei (eben der Kondensator). Darauf hat der Hersteller 2 Ersatzteile geschickt. Das erste hat dann funktioniert. Allerdings haben die LED sehr unterschiedlich hell geleuchtet. Da hat mein Filius gedacht, es läge an dem Kondensator und hat den zweiten ausprobieren wollen, danach war die Lötstelle hin. Will sagen: An der ganzen Platine wurde nichts verändert außer der Kondensatorlötstelle. Bei richtiger Lage der Brücke sollte es also wieder gehen. Tja...watt nu?

[h_guenther]

Es sieht aus, als ob die Platine am Kondensator auf beiden Seiten Leiterbahnen "berührt"

Das sollte man prüfen / die umgebenden Lötstellen gut reinigen, um das sichtbar zu machen.
Die Verbindungen müssen dann auch auf beiden Seiten wieder hergestellt werden
und bei zu viel "Drahtverhau" leidet die Übersichtlichkeit bei der Fehlersuche.

Ich nutze meist einen Glasfaserradierer und Isopropyl-Alkohol nacheinander ,
um Lötaugen und Leiterbahnen zu reinigen

Dann verzinne ich vorsichtig die Lötaugen und löte das Bauteil (unbedingt auf beiden Seiten )
erst hinterher an den Lötaugen fest, bevor ich die Leiterbahnen durch Drähte ersetze.
Und immer nur kurz / mit der optimalen Temperatur löten und abkühlen lassen,
um weitere Folgeschäden zu minimieren.

Es scheinen auch noch jede Menge Schmutz und Lötspritzer rund um den "Schaden" zu existieren,
die sollte man mit einer Zahnbürste und "Allohoool" gründlich reinigen, um eventuelle
Widerstands- / Kurzschluß- Wirkung auszuschliessen durch die Verschmutzung

[Schwanck]

Moin zusammen,

für Ferndiagnosen und darauf folgende Tipps sind die gemachten Angaben einfach zu vage; z.B. wurde über Durchkontaktierung nichts gesagt, es blieb auch der Produzent des Bausatzes ungenannt. Lieferant Pollin hat wohl keinen Reparaturservice, wie ELV. 10,-€ sind nun auch nicht die Rieseninvestition - Lehrgeld habe ich auch bezahlt!
Leider nur ein Kommentar, keine Hilfe!

[volkerS]

Hallo Gernot,
die unterschiedliche Helligkeit der Leds liegt daran, dass für alle Leds, egal welche Farbe die gleichen Vorwiderstände genutzt werden. Da gibt es keine Möglichkeit etwas zu Ändern.
An Pin 20 muss eine Spannung von 5V zu messen sein. Nach den Bildern ist möglicherweise die Durckkontaktierung des vom IC abgewendetetn Beinchens von C3 beschädigt. Zwischen den Beinchen 20 (siehe Beschriftung im Bild von tron24) und Beinchen 10 (diagonal am anderen Eck des ICs) solltest du auch 5V messen können.
Volker

[surfer35]

Hat mal einer auf das Foto geachtet , wo die Widerstände zu sehen sind ? da ist mal gar nicht von einer vernünftigen Kontaktierung des Layers zu sprechen . Da muss nachgearbeitet werden .

Gruß Surf

[Martin Lutz]

Zitat

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Hat mal einer auf das Foto geachtet , wo die Widerstände zu sehen sind ? da ist mal gar nicht von einer vernünftigen Kontaktierung des Layers zu sprechen . Da muss nachgearbeitet werden .

Gruß Surf

---

Was meinst du mit Layer?

Du meinst wahrscheinlich, dass bei den Lötaugen der Widerstände auf der oberen Seite kein Lötzinn durchgeflossen ist? Nicht ganz so schön aber auch nicht so schlimm, wenn die Lötstelle auf der unteren Seite trotzdem gut ist. Klar, idealerweise fliesst das Lötzinn durch https://www.all-electronics.de/wp-conten...ikel/5968_1.jpg
Der Fehler kann schon beim Layouter passiert sein, wenn er den Lochdurchmesser etwas zu klein macht, so dass der Platz zwischen Durchkontaktierung und Bauteiledraht etwas zu knapp bemessen wird.

Oben auf dem von mir verlinkten Bild wird auch keine perfekte Lötstelle gezeigt. Unten sollte es etwa so aussehen wie oben. Da ist auf dem Bild auch etwas viel Lötzinn verwendet worden.

[U 43]

So,
jetzt habe ich die Brücke auf der Rückseite auch noch mal mittels Prüfkabeln hergestellt. Auch nix!
Dann habe ich noch die Pins am IC gemessen. An Pin 1 und 10 messe ich nichts. Das ist der Stand der Dinge.

[volkerS]

Hallo Gernot,
nach Plan ist Pin 1 unbeschaltet,da wirst du gegen Pin 10 (GND) kaum etwas messen. Pin 10 ganz rechts in der Kontaktreihe mit der Index-Markierung (Bohrung links an Pin 1) und Pin 20 in der anderen Kontaktreihe des ICs (gegenüber der Indexbohrung) sind für die Spannungsversorgung, dort solltest du 5V messen.
Volker

[U 43]

Jepp!
Das Ding tut wieder. Dank der tatkräftigen Hilfe eines Forenmitglieds. Danke nochmals Euch allen für die vielen Hinweise!

[klein.uhu]

Bitte bitte bitte Foto mit Anzeige!
klein.uhu

[U 43]

Ich weiß, der Hunger nach Bildern im Forum ist unersättlich.

Also bitte:



Und noch ein Quickie:

Das Ticken stammt von einer anderen Uhr. Nur mal so am Rande...

Die elektronische Uhr geht allerdings tierisch nach, wie man schon am Sekundentakt der gelben LED sieht. Keine Ahnung, ob man da irgendwie was einstellen kann. Wahrscheinlich nicht. Ist halt ein Gag.

[volkerS]

Hallo Gernot,
eigentlich sollte die Uhr sehr genau gehen, der Kontroller wird ja von einem Quarz gesteuert. Gründe für das Falschgehen: 1.falscher Quarz (Frequenz, steht auf den Metallgehäuse und sollte mit der Angabe im Plan übereinstimmen), 2. die "Zieh-"Kondensatoren links und rechts vom Quarz (C1 und C2? haben den falschen Wert), 3. das Metallgehäuse des Quarzes verursacht auf der Leiterplatte einen, die Frequenz verändernden, Kurzschluß.Quarze sollten immer mit mindestens 0,5mm Luft zur Platine eingelötet werden.
Volker

[TecnoWorld]

Oder soweit scheint alles zu stimmen, aber der Quarz ist kein Grund Wellen Quarz, und schwingt dadurch auf einer anderen Frequenz.

Oder beim programmieren wurde was falsch gemacht.
(bei Atmels und Arms kann man clock vorteiler einstellen, bei anderen micros vielleicht auch so was.)

LG,
Ingolf