RE: Pit-Peg hätte es kaum besser inszenieren können!

#1 von Redundant , 16.04.2013 23:45

Moin,

nach dem Ende der Polarnacht musste ich gestern schnell mal eine Exkursion Richtung Mettelshahner Schweiz unternehmen. Irgendwann fragte ich mich, warum denn da immer von der gesprengten Eisenbahnbrücke gesprochen wird? Als gäge es da noch eine nicht gesprengte Eisenbahnbrücke.


Die Reste der gesprengten Eisenbahnbrücke im Spätsommer 2011.

Ein Blick auf ein altes Messtischblatt zeigte: Die Bahnstrecke Linz – Flammersfeld hatte die Wied bei Mettelshahn innerhalb von vielleicht 200 m zweimal überquert!

Also: Fotoapparat schnappen und gucken, was von der anderen Brücke noch zu finden ist. Nun, wirklich sehen kann man sie aus geringer Entfernung nur, wenn noch keine Blätter an den Bäumen sind ...


Auf diesem Bild ist eine ehemalige Eisenbahnbrücke!

Ein paar Meter weiter wurde die Brücke dann durchaus schon sichtbarer:


Was da unter der Brücke durchführte sah aus wie ein alter Weg oder so. Mal gucken wohin ...


Unter dem Bauwerk erkennt man noch die Abdrücke der Schalungsbretter die beim Bau dieser Stampfbetonbrücke verwendet wurden.


Ein paar Meter weiter wird deutlich: ohne die ganzen Bäumchen wäre das wirklich ein grandioses Motiv für die Modellbahn!


Neulich im Zauberwald ... und zwar ganz ohne Drogen!


Die Faszination der Stelle erschließt sich erst, wenn man mehrere Blickwinkel sieht. Hier von der Brücke aus der Blick auf Wied und Weg.


Der Weg im Zauberwald vom gegenüberliegenden Ufer aus gesehen.


Über die Brücke führt mittlerweile ein Radweg. Die Brücke selbst mit dem Weg unter ihr hindurch, mit der Sandbank und der Uferbefestigung samt Geländer ein Ensemble, das selbst der legendäre Pit-Peg kaum besser hätte zeichnen können!

In meinen Augen ist dieses Motiv wirklich optimal für die Umsetzung auf einer Modellbahn geeignet. Wem das noch nicht genug ist, der darf sich auch noch über eine Hangabstützung fast direkt neben der Brücke freuen:



Dieser Bereich sollte ja bei meiner geplanten und verworfenen Spur-0-Doppelstockanlage zeitweise als Streckenende der unteren Ebene dienen. Bei der Planung wusste ich allerdings noch nicht, wie interessant diese Stelle ist. Jetzt überlege ich, diese Stelle doch irgendwie auf sie Anlage zu bringen. Sie ist einfach zuuuu geil!

Viele Grüße,
Thorsten


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RE: Pit-Peg hätte es kaum besser inszenieren können!

#2 von Jürgen , 17.04.2013 06:20

Hallo Thorsten,

wir konnten keine Polarnacht sehen ... Konntest Du ?

Ich finde auch, dass das Motiv zur Extraklasse gehört. Musste erst einmal recherchieren, wo das liegt. In 0 kommst Du aber auf eine ganz schöne Spannweite. Gegebenenfalls kannst Du es ja auch auf ein austauschbares Modul bauen ?

Grüße
Jürgen


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RE: Pit-Peg hätte es kaum besser inszenieren können!

#3 von Redundant , 17.04.2013 08:17

Hallo Jürgen,

das mit der Polarnacht ist klar – Karlsruhe ist ja schon fast Nord-Italien. Da kommt die Polarnacht nicht hin!

Klar, in Spur 0 hat so ein Motiv eine beeindruckende Größe (allerdings noch handhabbar). Aber ich hatte diese Anlage in einem Kellerraum mit 4 x 10 Metern - und wie gesagt als Doppelstockanlage – und wie beim Vorbild mit einer Steilstrecke (im Modell als Verbindung beider Ebenen) geplant. In der frühen Nachkriegszeit war wohl in diesem Bereich auch noch ein Behelfshaltepunkt. An dieser Stelle endete die 1912 eröffnete Bahnstrecke Linz (Rhein) - Flammersfeld. Auf den nächsten rund 10 km hatten die deutschen Truppen beim Rückzug ganze Arbeit geleistet: Es wurden acht oder neun Wiedbrücken dieser Strecke gesprengt.

Insgesamt eine - in meinen Augen sehr interessante Stelle, die auch noch viele modellbahntechnische Umsetzungsvariationen erlaubt (entweder durch die Auswahl der passenden Epoche beim Vorbild, oder nach dem Motto "so hätte es kommen können").

Viele Grüße,
Thorsten


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RE: Pit-Peg hätte es kaum besser inszenieren können!

#4 von Redundant , 10.04.2018 19:30

Moin,

dieser Ort hat es mir irgendwie angetan. Deshalb habe ich auch meinen ersten Film auf youtube über diesen Bereich gemacht. Mein Hintergedanke war, den Zuschauern einen umfassenderen Eindruck von dem Ort zu geben. In den nächsten Monaten folgen noch weitere Filme zu den Resten der Wiedtalbahn - hoffentlich mit einer steilen Lernkurve bezüglich Kameraführung und Kommentaren!

https://youtu.be/5qNTq6vP8zE

Würde mich freuen, wenn ein paar Leute Interesse an dem Film haben!

Bis dann,
Thorsten


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RE: Pit-Peg hätte es kaum besser inszenieren können!

#5 von Erich Müller , 10.05.2018 08:40

Hallo Thorsten,

auf die nächsten Filme bin ich schon gespannt.
Zeigst du die dann auch hier, oder muss ich dafür deinen Kanal abonnieren?
(Ich bevorzuge es eigentlich hier, denn die YouTube-Abonnements übersehe ich so leicht.)


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Pit-Peg hätte es kaum besser inszenieren können!

#6 von Redundant , 10.05.2018 16:03

Hallo Erich,

ich hoffe daran zu denken, die Filme auch hier zu verlinken. Aber wenn Du einen Kanal auf youtube abonnierst, dann erscheint mit dem Klick auf den Abo-Button ein Glöckchen daneben. Wenn du das anklickst, wirst Du per E-Mail über neue Filme informiert.

Aber meine neuen Filme über die Wiedtalbahn findest du auch in der Playlist "Reste der Wiedtalbahn" auf meinem Youtube-Kanal.

Mittlerweile sind es drei Filme. Aber da sonst keine Reaktion kam dachte ich "Lieber nicht alles voll-spammen, wenn es niemanden interessiert!".

Da der nächste Abschnitt (ein ehemaliger Zahnradabschnitt) sehr wanderintensiv wird, habe ich jetzt erst mal einen Film über die Vorüberlegungen zum Bau ener Modellbahnanlage gemacht. Der dürfte spätestens morgen Abend auf youtube sein.

Danke für den positives Feedback - ich dachte schon, ich drehe die Filme für mich alleine!

Bis dann,
Thorsten


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RE: Pit-Peg hätte es kaum besser inszenieren können!

#7 von JoMa , 11.05.2018 05:38

Lieber Thorsten,

ein idyllischer Flecken Erde von Dir superschön aufgearbeitet und beschrieben. War total spannend, diese leider nicht mehr vorhandene Bahn in ihren Resten von Dir noch mal vor das Auge geführt zu bekommen. Die Kameraführung fand ich sehr ruhig und entspannend, weit weg von den manchmal überhecktischen Schnitten, man war einfach auf Deinen Wegen und Entdeckungen mit dabei. Ich fand das sehr schön, so wie Du das gemacht hast.
Super, vielen Dank und laß uns mehr von dieser leider untergegangenen Bahn wissen.

Liebe Grüße aus BaWü, Stefan


 
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RE: Pit-Peg hätte es kaum besser inszenieren können!

#8 von Redundant , 11.05.2018 09:26

Hallo Stefan,

die Bahnstrecke war 34 km lang. Bei einem Film in seh- und produzierbarer Länge decke ich maximal 2,5 km ab. Da werden also noch einige Folgen kommen!

Ziel ist es genau, den Zuschauer mit an den Ort zu nehmen an dem ich filme. Außerdem möchte ich nicht jede Belanglosigkeit zeigen, sondern nur die Passagen die ich als beachtenswert und filmbar einstufe. Weiterhin ist es das Ziel, Leuten eine Orientierung zu geben, die selbst einmal auf eine eisenbahnarchäologische Expedition gehen wollen.

In der demnächst beginnenden Modellbahn-Filmserie wird es dann auch um die modellbahnerische Umsetzbarkeit von Szenen der Wiedtalbahn gehen.

Bis dann,
Thorsten


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