Hallo Forum,
ich frage mich gerade,
1) inwieweit der Glaskasten im Vorbild Rangieraufgaben übernommen hat. Er ist meines Wissens ja eine Kleinlok für bayerische Lokalbahnstrecken. Und diese sind ja so etwas wie das untere Limit für ein Bahnsystem auf 1435 mm. Er scheint mir relativ leicht zu sein und meistens wird die Lok von Märklin und Co. mit den kurzen Personenwagen verkauft, ohne Telex... Hat der Glaskasten im Vorbild auf den Nebenstrecken auch mal Wagen aus Anschlussgleisen abgeholt oder nahm man dafür kräftigere Loks?
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Lok im Großraum München irgendwelche Schnellzuggarnituren zusammenrangiert hat. So ein einzelner bayerischer AB4ü wiegt ja schon fast das Doppelte von so einem Glaskasten.
Liege ich da richtig, wenn ich glaube, dass der Glaskasten zwar eine Kleinlok ist, aber vom Einsatzspektrum her mit den Lokalbahnwagen eher mit einem Kittel Dampftriebwagen zu vergleichen ist? Kann man sagen, dass die Schwaben letztlich den gleichen Ansatz konsequent zuende gedacht haben und der Kittel-Triebwagen eine Art Riesen-Glaskasten darstellt, dessen Kabine neben dem Triebfahzeugführer auch gleich die Passagiere mit aufnimmt? Wieso gab es überhaupt diese unterschiedlichen Ansätze in Süddeutschland, Lokzug vs. Triebwagen?
Und ich vermute, dass es grundfalsch wäre, den Glaskasten vom Einsatzspektrum als Vorläufer einer V60 zu denken, welche ja durchaus auch Güterwagentauglich ist...?
2)
Die bayerische Staatsbahn hat zu Beginn einige große Magistralen durch das Land gebaut, und Lokalbahnen waren die Zubringer in den ländlichen Regionen. Vermute ich richtig, dass die Glaskästen im Planbetrieb auch maximal bis zur Einmündung der Lokalbahn in die Hauptstrecke unterwegs waren? Und selbst wenn zwei Hauptbahnstationen weiter ein großer Hauptbahnhof wäre... Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass eine etwaige Durchbindung von der Lokalbahn über die Hauptbahn zum großen Bahnhof mit einem Glaskasten gefahren worde wäre...
D.h. ein Glaskasten mit Lokalbahnwagen hätte demnach auf einer zweigleisigen Strecke nichts verloren, höchstens nachts ohne Wagen bei einer Überführungsfahrt zu einem größeren Bw?
Liege ich mit diesen Vermutingen richtig?