[Werner Mugler]

Hallo zusammen,
wie ist die Fahrtrichtung 1("Vorzugsfahrtrichtung") dieser Baureihe definiert, also anders ausgedrückt: schauen die Bedienelemente im Führerhaus in die Richtung des längeren Vorbaus oder des kürzeren?
Bisher dachte ich, dass der längere Vorbau normalerweise nach vorne zeigt, aber bei der neuen verkehrsroten Farbgebung ist es beim DB-Original und bei den Modellbahn-Loks (Roco, Märklin) so, dass der kürzere Vorbau den deutlichen weißen Balken trägt mit dem DB-Logo und der Betriebsnummer darunter. Der kürzere Vorbau trägt nur einen dünnen weißen Balken, wohl ohne Betriebsnummer. Das würde für mich heißen, dass der kürzere Vorbau "vorne" sein soll. Auf Bilder oder Videos mit Zügen fährt die 212 aber fast immer mit dem längeren vorbau voraus.
Mit etwas verwirrten Grüßen
Werner

[Werner Mugler]

Nachtrag:
Die Führerstandstüren geben keinen Hinweis, sie liegen genau gegenüber, sind aber nicht mittig angebracht, sondern dann einmal am kürzeren, auf der gegenüberliegenden Seite logisch am längeren Vorbau.
Viele Grüße
Werner

[El Lobo]

Hallo Werner!

Also bezogen auf den Führerstand ist es wohl so, dass es jeweils in Fahrtrichtung auf der rechten Seite Bedienelemente gibt.
Beispielhaft hier:

https://www.1000steine.de/de/gemeinschaf...-1399836146.jpg

LG

Wolfgang

[faraway]

Die Führerstände sind nicht komplett gleich. Dem Führerstand zur Heizkessel /kurzen Seite fehlen einige Elemente.

[Werner Mugler]

Vielen Dank, Wolfgang,
dann sind wohl beide Seiten / Fahrtrichtungen gleichwertig.
Der Fahrdiesel ist ja wohl auf der längeren Vorbauseite, wozu dient dann der zweite, etwas kleinere Schornstein auf der kürzeren Vorbauseite? Ist da ein Hilfsdiesel (für Zugheizung z.B.) untergebracht?
Vielen Dank im Voraus für eure geschätzten Antworten.

[Werner Mugler]

Danke auch dir, Reinhard,
während meines Schreibversuchs ist deine Antwort gekommen. Also wird wohl doch die Richtung langer Vorbau voraus bevorzugt.

[faraway]

Hier sind recht viele Informationen https://www.v100.de/index.php?nav=1000001&lang=de
Die kurze Seite hat den Heizkessel. Die V100ff hatte keine Zugsammelschiene und konnte deshalb nur Personenwagen mit Dampfheizung in der Heizperiode befördern.

Auf dieser Seite https://www.v100.de/index.php?nav=1000051&lang=de findest Du u.A. :

2 vorderer Vorbau (Motorseite) = Fahrrichtung 1
3 hinterer Vorbau = Fahrrichtung 2

[silz_essen]

Hallo zusammen,

wobei ich wieder einmal die Soll(!)-Vorschrift für die damalige N9 (Teilabschnitt Essen-Steele - Wuppertal) erwähne:
Die Loks der Baureihe 212 sind möglichst so zu kuppeln, dass der Kühler (also der lange Vorbau) vom Zug weg zeigt.
Wenn das im Sommer einmal nicht gemacht wurde, bekam der Kühler bei geschobenem Zug nicht genug Frischluft, was der Motor alsbald mit Überhitzung und Ausfall quittierte. Nicht zuletzt deshalb wurden die 212er später durch 216er und noch später durch 218er ersetzt.

Gruß
Martin

[Michael Knop]

Zitat

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Hallo zusammen,

wobei ich wieder einmal die Soll(!)-Vorschrift für die damalige N9 (Teilabschnitt Essen-Steele - Wuppertal) erwähne:
Die Loks der Baureihe 212 sind möglichst so zu kuppeln, dass der Kühler (also der lange Vorbau) vom Zug weg zeigt.
Wenn das im Sommer einmal nicht gemacht wurde, bekam der Kühler bei geschobenem Zug nicht genug Frischluft, was der Motor alsbald mit Überhitzung und Ausfall quittierte. Nicht zuletzt deshalb wurden die 212er später durch 216er und noch später durch 218er ersetzt.

Gruß
Martin

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Hi Martin,

Es ist ja richtig, was du sagst, aber es zeigt, das die Lok im S-Bahn ähnlichen Betrieb mit 3 Silberlingen auf der N9 (Bottop? - Essen - Wuppertal) schon überbelastet wurden, und/oder der Kühler infolge von Alterung (Ablagerungen innen und Außen), in Verbindung mit mangelnder Wartungsarbeiten/Instandhaltung auf Grund des Lokalters nicht mehr in der Lage war, entsprechend den Anforderungen das Kühlwasser zu kühlen.


Den eigentlich ist das kühlergebläse in der Lage die Wärme von Motor und Getriebe bei bestimmungsmäßer Belastung vollständig abzuführen, egal in welcher Richtung die Lok läuft.



Viele Grüße, Michael

[GeX008]

Moin,

also ich habe mir bislang nie einen Kopf darum gemacht, ob jetzt der lange Vorbau 1 oder 2 ist. Ich persönlich fahre am liebsten (bei Last) mit dem langen Vorbau voraus, eben wegen der besseren Kühlung durch den Fahrtwind.

Die Führerpulte unterscheiden sich nur minimal, im Pult zum langen Vorbau ist der Bremsschlüssel zum auf/absperren des Führerbremsventils, links neben dem Pult ist der Hebel zum umstellen vom Schnell/Langsamgang und davon weiter links sind diverse Anzeigen für Kühlwasser-, Getriebe-, Motoröltemperatur. Davon links sind dann diverse Schalter, Spannungsanzeige der Batterie und so weiter.

Rechts neben dem Sitz vor dem Pult zum kurzen Vorbau ist der PZB-Rechner mit Eingabefeld verbaut. Links vom Pult ist das Handbremsrad, links davon im Schrank ist der Batteriehauptschalter.

So weit aus dem Kopf (ich war jetzt schon 2 Monate nicht mehr auf einer 212 der DB). Wenn Photos gewünscht werden, ich bin im Oktober und November wieder im Bauzugdienst auf einer 212 unterwegs.


Grüße,

Jonas

[Werner Mugler]

Liebe Antworter,
vielen Dank für die Antworten, ganz besonders aber dir, Jonas, für die Beschreibungen der realen Führerstände. An Fotos von diesen Führerständen wäre sicher nicht nur ich, sondern eine große Anzahl anderer Stummianer sehr interessiert. Wenn du das machen könntest, das wäre toll.

[vikr]

Hallo Werner, schöne Frage![quote="Werner Mugler" post_id=2160080 time=1599337581 user_id=300]
vielen Dank für die Antworten, ganz besonders aber dir, Jonas, für die Beschreibungen der realen Führerstände. An Fotos von diesen Führerständen wäre sicher nicht nur ich, sondern eine große Anzahl anderer Stummianer sehr interessiert. Wenn du das machen könntest, das wäre toll.
[/quote]
Mich würde auch interessieren, ob es nur ein intuitives vorn und hinten bei solchen Loks gibt, oder ob das bei der Konstruktion oder Zulassung irgendwo festgelegt wurde.

Daraus, dass ein Fahrzeug im Betrieb bevorzugt in einer Richtung im Einsatz war, abzuleiten was vorn und hinten ist scheint mir ein wenig zu pragmatisch.
So wurden Tenderloks und sogar die 23er im Wendezugbetrieb wohl häufiger mit der Rauchkammertür am Zug gezogen, trotzdem wird man wohl eher nicht ableiten wollen, das dann die Rauchkammertür das Hinten der Lok ist.

Viele Loks haben ja in einer Fahrtrichtung eine geringere zugelassene Höchstgeschwindigkeit. Gibt es nicht noch andere Kriterien? Z.B. die Auslegung der Bremseinrichtungen bei Berg- und Talfahrt etc.?

MfG

vik

[Atlan]

Hallo Vik,

mir ist keine Diesel- oder Ellok der DB bekannt, die unterschiedliche Werte bei der Leistung, Geschwindigkeit oder Bremskraft hat.
Bei Dieselloks wird die Seite als "vorne" bezeichnet, auf der der Motor ist. Bei den V-60, V-90 und V-100 Familien ist also der lange Vorbau auch "vorne".
Wie das allerdings bei mehrmotorigen Loks, zB einer V-200, aussieht, kann ich dir nicht sagen.

Gruß
Manni