RE: Bremsverhältnis ???

#1 von Gelöschtes Mitglied , 17.07.2020 16:42

hallihallo,

hab bei CabRides zu Güterzügen, aber auch hier im Forum, immer wieder den Begriff
"Bremsverhältnis" gelesen : was besagt das eigentlich ?

Gruß aus der Rhön



RE: Bremsverhältnis ???

#2 von floete100 , 17.07.2020 16:52


Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..

Mein Anlagenthread: Die unendliche Geschichte ...

Mein schwierigstes "Winzprojekt": Inneneinrichtung Kabinentender BR 50


 
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RE: Bremsverhältnis ???

#3 von Gelöschtes Mitglied , 17.07.2020 18:27

hallo floete100,

vielen Dank für Deine Mühe !

naja, so wirklich verstehen tue ich das da nicht.. dazu müßte ich noch fragen,
wie sich das Bremsgewicht eines Fahrzeugs ergibt...

evtl hat jemand ne andere Erklärung dazu..die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt



RE: Bremsverhältnis ???

#4 von faraway , 17.07.2020 18:53

Da hilft Google auch wieder https://de.wikipedia.org/wiki/Bremsgewicht

Der Unterpunkt Ermittlung des Bremsgewichts ist dabei wohl am wichtigsten. Das Bremsgewicht wurde und wird gemessen und nicht berechnet.
Allerdings gibt es heute ganze Tabellen mit Erfahrungswerten und Formeln um Näherungswert zu ermitteln. Deshalb werden heute nur noch wenige Waggons durch die Gegend geschossen.


Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Peters


 
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RE: Bremsverhältnis ???

#5 von Gelöschtes Mitglied , 18.07.2020 10:41

moin,

danke für eure Link-Tipps !

wow, das ist schon ziemlich komplex..bin immer noch am Lesen usw.

Eisenbahnwesen ist insofern eine interessante Materie, weil man aus dem Lernen und Staunen kaum rauskommt

wünsche schönes WE und bleibt gesund !



RE: Bremsverhältnis ???

#6 von Brillenhuber , 20.07.2020 13:12

Zitat

hallihallo,

hab bei CabRides zu Güterzügen, aber auch hier im Forum, immer wieder den Begriff
"Bremsverhältnis" gelesen : was besagt das eigentlich ?

Gruß aus der Rhön



Hallo, Das Bremsverhältnis ist das Verhältnis des Bremsgewichtes zum Totalgewicht eines Fahrzeuges, oder eines Zuges.
Das Bremsgewicht zu bestimmen ist nicht ganz einfach. Es hat nichts mit einem Gewicht zu tun, sondern ist ein Mass für die Bremswirkung eines Fahrzeuges.
Hier eine nicht ganz taufrische Erklärung:
https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=sbz-002:1943:121::414
Das Bremsverhältnis eines Zuges sagt nun aus, wie gut der ganze Zug bremst.
Vereinfacht gesagt, haben Züge mit gleichem Bremsverhältnis, in Deutschland übrigens Bremshundertstel genannt, ungefähr die gleiche Bremswirkung.
Dabei kann die Bremswirkung auf verschiedene Weise aufgebracht werden.
Ein Beispiel:

Anschrift eines Flirt:
https://flic.kr/p/LuUCMV

Der hat eine Gewicht von 144 Tonnen und EP Bremse. (ep im gelben Quadrat) Das heisst die Bremse wird elektrisch angesteuert und hat keine Verzögerung zwischen erstem und letzten Wagen. Darum hat er ein Bremsgewicht von 245 Tonnen, was 170% des Eigengewichtes sind. Geschleppt (remorqué hat er nur noch 179 Tonnen. Dies, weil die EP Bremse nicht wirkt, und alles über die pneumatischen Komponenten erfolgen muss, was langsamer geht. Die Bremszylinderdrücke sind aber gleich. Nimmst du noch die Magnetschienenbremse dazu, hat er ein Bremsgewicht von 281 Tonnen, was 195% Bremsverhältnis sind.
Bei einem ICN sieht das so aus:
https://www.flickr.com/gp/r_walther/k0W4c6
Dort ist das Verhältnis R zu R+MG 785 zu 631 Tonnen.
Einzigartig für die Schweiz ist noch R+E= R Bremse mit elektrischer Bremse angegeben, 751 Tonnen. Die E- Bremse wird in der Schweiz sonst nie angerechnet.
Die P Bremse dient wieder zum Schleppen uns ist verhältnismässig schwach. P. Bremse bedeutet ursprünglich Personenzugsbremse und benötigt keine Hauplluftbehälterleitung, weil die Bremszylinder immer nur über den Hilfsluftbehälter gespiesen wird.
Die P Bremse muss jedes Fahrzeug besitzen, dass UIC gängig ist. Das muss alleine mit der durchgehenden Hauptluftleitung gebremst werden können, was im Falle eines Abschleppens notwendig wird.
Die R- Bremse hingegen hat heute erhöhte Bremszylinderdrücke. Früher bei den Gusssohlen war der Bremszylinderdruck ab einer gewissen Geschwindigkeit erhöht. Dies weil bei den Gusssohlen der Reibwert mit abnehmender Geschwindigkeit stark anstieg. So konnte man bei hohen Geschwindigkeiten stark bremsen und der Zug geriet bei geringer Geschwindigkeit nicht ins gleiten.
Bei Güterzügen gibt es das Gegenteil: Eine Bremse mit gleichen Drücken, wie bei der Personenzugsbremse, aber verzögerten Füll und Lösezeiten der Bremszylinder. Dies, weil bei langen Güterzügen es einige Sekunden dauern kann, bis der hinterste Wagen anspricht, wenn der vordere Zugsteil schon bremst. Das ergäbe dann Zerrungen bis hin zu Zugstrennungen, wenn sich die Pufferkräfte wieder ausgleichen müssen. Daher hat die G-Bremse ein geringeres Bremsgewicht.
Das ist mal ganz vereinfacht eine Abhandlung über die Bremserei! Ohne jeden Spezialfall zu berücksichtigen. Da gäbe es noch einiges zu berichten.
Bei jedem Zug wird nun eine Bremsrechnung erstellt,

Wozu nun das Ganze?
Aufgrund der Bremsbauart und der der Bremsgewichte erstellt man eine Bremsrechnung, an der am Schluss das Bremsverhältnis herauskommt.
Anbei zwei Dienstfahrpläne aus den 70ern (Bei neuen herrscht das Copyright, drum kann ich die nicht veröffentlichen).
https://www.flickr.com/gp/r_walther/633Z16
https://flic.kr/p/eFvmy9
Die Zugreihen sind, vereinfacht gesagt: R= R- Bremse, A= Personenzugsbremse und M (heute "D") Güterzugsbremse.
Du siehst zum Beispiel zwischen Eglisau und Zweideln, kann mit der Zugreihe A 80 100 km/h gefahren werden, mit M 80 aber nur 80 km/h.
Gruss Heinz


Brillenhuber  
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