RE: Ausmusterungen bis 2025

#1 von Werbelok , 15.07.2020 16:00

Moin zusammen

Seit Anfang Juli wurde die BR 120 ausgemustert - zumindest bei der DB.
Nun habe ich gelesen das bis 2024 alle IC1 ausgemustert werden und durch die IC2 ersetzt werden sollen. Bedeutet das dann das Ende von der BR 101, ist sie die nächste die von den Gleisen verschwindet?

Ich finde das sehr schade da mir diese Triebzüge und Dostos nicht so gefallen...


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#2 von schaerra , 15.07.2020 16:51

Hallo Werbelok,

es ist interessant zu sehen - dass die so hochgelobte Drehstromtechnik der 90er Jahre nun schon nach 25 Jahren zum Ende kommt, während andere viel ältere Baureihen der Wechselstromära noch weiter ihre Dienste leisten. In Österreich wurde die erste Drehstromgeneration noch viel früher ausgemustert (BR 1014/1822/1012), während die alten Wechselstromer und auch die Thyristorenloks noch immer einen wesentlichen Anteil an der Verkehrsleistung haben. OK man muß dazusagen, dass es sich bei diesen Baureihen mehr oder weniger um Vorserienloks in geringer Stückzahl handelte.
In der Schweiz werden die alten Loks 2000 (Re460) hingegen noch gehütet wie ein Augapfel und sogar wieder umfassend - für ca. 1,9 Mio SFR / Lok - revitalisiert!
Angeblich würde sich das für die DB120 und auch die ICE 1 nicht mehr rentieren.
Wenn man aber bedenkt - dass eine neue (z.B.) Traxx 3 ca. 3,5 - 3,7 Mio € kostet, so stellt sich schon die Frage ob sich nicht für den halben Preis ein Aufarbeitung - ala´ Schweiz - rentieren würde. Fragen wird man ja mal dürfen

Und ja - als nächstes kommen dann die 101er & 152er drann.


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Ausmusterungen bis 2025

#3 von Technoboy , 15.07.2020 23:26

Hallo.

Die ICE 1 werden meines Wissens nach nicht ausgemustert sondern auf 7-8 Wagen gekürzt. Vlt fahren diese dann im IC Dienst? 🤔
Die Ausgemusterten 120er dienen dann als Ersatzteilspender für diese.
Dagegen sollen die ICE 2 ausgemustert werden.

Gruß Markus


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#4 von Joak , 16.07.2020 07:15

Hallo,

irgendwie muss man ja das ganze Geld ausgegeben. Dann kann man ruhigen Gewissens sagen, das man kein Geld für die Infrastruktur des Güterverkehrs hat.


Grüsse
Hauke


 
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RE: Ausmusterungen bis 2025

#5 von Elokfahrer160 , 16.07.2020 08:22

Moin,

vielleicht sollte man die Tantieme Vergütung des Vorstandes daran knüpfen, wieviele Loks gut erhalten wurden , wieviele km Strecken sie
gepflegt und gewartet haben und wie viele Mio. Tonnen Güterverkehr sie von der Strasse geholt haben

Ist noch immer ein Unternehmen, das dem deutschen Staat / dem Steuerzahler gehört.

Vielleicht sollte man auch mal über eine Ablösung des Verkehrs- Ministers nachdenken, dessen Schienenpolitik ja nur blasse Lippenbekenntnisse
sind. Noch immer fliest das meiste Steuergeld in den Strassenverkehr. Oder - wie bei der PKW Maut , man schmeisst das Geld mit vollen Händen
"zum Fenster" hinaus.

Gruss - Elokfahrer160 / Rainer


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#6 von Elch , 16.07.2020 08:55

Die alten Generationen werden ebenso auf den Schrott gefahren. Ja, da blutet bei vielen hier das Herz. Aber hier sind viele Nostalgiker die gerne noch die Dampfloks im aktiven Einsatz sehen wollen. Der Pendler möchte hingegen bequem und ohne technische Probleme an sein Ziel täglich kommen. Von daher seien wir doch froh, dass die DB nicht mehr so auf extremen Verschleiß gefahren wird und die Lokomotiven so lange eingesetzt wie möglich. Das hat meiner Einschätzung E10 und Co. noch eine weitere Gnadenfrist gegeben.

Warum die 120.1 so "schnell" im Vergleich zu den anderen Baureihen vorheriger Generationen aus dem Verkehr gezogen wird, hat meiner Vermutung nach wahrscheinlich eher Gründe, dass die Lokomotiven wohl stets ein anderes Arbeitsprofil hatten als bspw. eine 140 im Regionalverkehr. Es macht einen Unterschied einen 12 Wagen langen IC mit bis zu 200kmh durch die Gegend zu ziehen, als 6 Nahverkehrswagen mit 120kmh. Klar ist das vermehrte Bremsen und Beschleunigen eine Mehrbelastung.
Wahrscheinlich zeigten sich Ermüdungen an Komponenten und die zu reparieren ist unwirtschaftlich. Und wenn dann nur noch ein paar Maschinen übrig bleiben lohnt es sie nicht auf Grund der Ersatzteilhaltung den Rest im Einsatz zu lassen. Aus reiner Boshaftigkeit macht das sicher keiner eine Lok auf den Schrott zu bringen, aber natürlich sehen das die Experten der Eisenbahnromantiker anders.

Am Geld liegt es in Deutschland nicht dass der Güterverkehr nicht auf die Schiene kommt. Versuch doch mal Infrastruktur zu bauen und die ist notwendig. Stichwort Brenner oder Gotthardzulauf. Selbst bei der Reaktivierung einer alten Strecke hast du sofort eine Bürgerinitiative. In Augsburg gab es sogar klagen gegen eine Straßenbahn deren Strecke seit Jahrzehnten freigehalten wurde.


Gruß

Florian

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RE: Ausmusterungen bis 2025

#7 von Schwanck , 16.07.2020 09:02

Moin zusammen,

in den bisherigen Beiträgen ist einiges durcheiandergebracht worden - IC1 (welcher Zug sollte das sein?) und ICE 1 zum Beispiel. Gerade bei diesen Zügen hat letztens das LDV-Programm begonnen. LDV ist ausgeschrieben Lebensdauerverlängerung bis mindestens 2030. Der erste dieser LDV-Züge 401 055/555 (Tz 155) fährt seit dem 25. 6. im Planeinsatz als ICE 923 / 924 täglich von Hamburg-Altona nach Frankfurt (M) Hbf und zurück. Siehe EK 8/20, S. 32 f.
Was die Ausmusterung der BR 120 und anderer Eloks mit Drehstromtechnik betrifft, sollte bedacht werden, dass die Maschinen teilweise schon fast 40 Jahre alt sind und dass die damaligen elektronischen Bauteile schon lange nicht mehr produziert werden.
Dass damit die Drehstromtechnik zu Ende kommen würde, ist wohl stark übertrieben - um nicht zu sagen haarsträubender Unsinn; bis jetzt ist sie bei elektrischer Traktion überall Standard.


Tschüss

K.F.


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#8 von schaerra , 16.07.2020 10:54

Zitat

Dass damit die Drehstromtechnik zu Ende kommen würde, ist wohl stark übertrieben - um nicht zu sagen haarsträubender Unsinn; bis jetzt ist sie bei elektrischer Traktion überall Standard.


Das bezieht sich sicher auf meinen Satz, wurde aber falsch verstanden.

Zitat

dass die so hochgelobte Drehstromtechnik der 90er Jahre nun schon nach 25 Jahren zum Ende kommt,



Gemeint ist damit natürlich nur das Ende der Baureihe 120 und nicht der Drehstromtechnik allgemein. Sorry

Zitat

Was die Ausmusterung der BR 120 und anderer Eloks mit Drehstromtechnik betrifft, sollte bedacht werden, dass die Maschinen teilweise schon fast 40 Jahre alt sind und dass die damaligen elektronischen Bauteile schon lange nicht mehr produziert werden.



Die DB 120.1 sind jetzt max. 33 Jahre alt. Sicherlich werden viele elektronische Bauteile nicht mehr hergestellt, was aber bei den SBB Re460 ebenfalls der Fall ist. Dort werden komplette Komponenten wie z.B.; die Stromrichter ausgetauscht. Also möglich wäre daher ein Refit für die 120.1 sicher. Zum einen ist das eine Wirtschaftlichkeitsrechnung und zum anderen eine Politische Frage.


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Ausmusterungen bis 2025

#9 von Schwanck , 16.07.2020 11:54

Moin,

Na dann muss ich wohl das ganze Dilemma mit der BR 120.0 und .1 schildern, weil das sich doch noch nicht herumgesprochen hat. Siehe:

Zitat

Die DB 120.1 sind jetzt max. 33 Jahre alt. Sicherlich werden viele elektronische Bauteile nicht mehr hergestellt, was aber bei den SBB Re460 ebenfalls der Fall ist. Dort werden komplette Komponenten wie z.B.; die Stromrichter ausgetauscht. Also möglich wäre daher ein Refit für die 120.1 sicher. Zum einen ist das eine Wirtschaftlichkeitsrechnung und zum anderen eine Politische Frage.


Von Anfang an gab es bei den Loks Schwierigkeiten mit den Getriebekästen, die nie dicht zu kriegen waren und immer noch undicht sind. Nach Fahrten mit Geschwindigkeiten über 160 km/h war das Schmieröl aus den Getriebekästen weg, verschwunden, einfach futsch! Natürlich fand es sich in feinster Verteilung auf den SFS, man konnte es dort sogar sehr gut nachweisen. Reagiert wurde wegen der Umweltbelastung dadurch, dass prompt ein "umweltvertägliches Bio-Öl" eingesetzt wurde - koste es was es wolle! Dazu kam dann noch der jahrelange Schabestand bei der 120er-Flotte, oftmals knapp 50 %. Mehr als 85 % von den 60 Exemplaren gab es im Einsatzbestand wohl nie. Ein wirklich wirtschaftlicher Betrieb ist mit dieser Lokgattung immer unmöglich gewesen - ihr Stern war bereits am verlöschen bevor er richtig aufgegangen war. Aufmerksame Eisenbahnfreunde wissen das - andere verdrängen es.
Das sollte man aber wissen, bevor man das Wort" Refit" überhaupt erwähnt.


Tschüss

K.F.


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#10 von schaerra , 16.07.2020 12:48

Hallo KFS,

vielen Dank für die Infos. Das es Probleme mit den 120ern gab/gibt war mir schon beaknnt. Das es aber so Schlimm ist - also gänzlich unwirtschaftlich - hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Obwohl ich mich auch aufmerksam für diese Baureihe interessiert habe.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum man bei der DB nicht wie bei den ÖBB 1014/1822/1012 die Notbremse schon viel früher gezogen hat.
Zumindest wären ja die Lokkästen der 120er noch zu verwenden (Spass )
Dann bin ich schon gespannt ob es einige Private Bahnfirmen gibt - welche es trotzdem schaffen, die alte Technik noch wirtschaftlich zu verwenden.
Bei den besagten exÖBB Baureihen war und ist es ja so und die Schweizer geben ihre alten SLM Loki´s sowieso nicht freiwillig auf. Der Ö- Bundeskurzler würde sagen; koste es was es wolle


freundliche Grüsse
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RE: Ausmusterungen bis 2025

#11 von Elch , 16.07.2020 13:42

Die Notbremse konnte wohl nicht so einfach gezogen werden. Ist ja nicht so, dass heute der Pofalla in Berlin mal schnell beim Kaeser in München anruft und morgen hat er ein paar neue Loks auf dem Hof stehen. Vielleicht gibt es auch bei der DB ein paar Manager die die Instandhaltung schön rechnen, am Ende weil sie Eisenbahnromantiker sind (oder dem Kollegen aus der Instandhaltung das Budget sichern wollen).

Mit Sicherheit ist die Lok noch von Interesse für so manchen privaten Betreiber. Nur wird der auch abwägen was rentabel ist.
Die ÖBB Einzelstücke sind auch in Polen untergekommen. Da es für einen kleineren bzgl. der Flottenstrategie etwas einfacher ist. An der Drehstromtechnik lag es sicher nicht, sonst würden die ÖBB nicht so sehr auf die Taurus setzen.

Aber freuen wir uns doch, dass die 120.0 und 120.1 bei uns auf den Anlagen noch lange im Einsatz ist.


Gruß

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RE: Ausmusterungen bis 2025

#12 von WiTo , 16.07.2020 13:45

Hallo zusammen,

dass es heutige Loks bei der DB nicht mehr so lange aushalten, wie früher eine 140 oder 110 liegt einfach auch am zurückgehenden Bedarf und der relativ strikten Trennung der Transportbereiche Fernverkehr, Regio und DB Chaos, äh Cargo.

Im Regionalverkehr geht der Trend immer weiter Richtung Triebzüge und weg vom lokbespannten Wagenzug. Gerade verdrängen in NRW die RRX-Triebzüge nahezu jeden noch verbliebenen lokbespannten Doppelstockzug. In dem Maße, wie hier Fahrzeuge freigesetzt werden, kann DB Regio anderswo keine neuen Verkehre hinzu gewinnen. Das ist dann eben das Ende für die gute, alte 111. Ein Herabstufen vom Fernverkehr zum Nahverkehr, wie einst bei der 110, kommt so für eine ohnehin problematische, wie stückzahlarme Lik, wie die 120 nicht mehr in Frage.

Im Fernverkehr ist der klassische Wagenzug (IC 1 genannt, seit es die IC-2 Dostos von Bombardier gibt) eben auch am Ende seiner Nutzzeit angelangt. Die meisten Wagen sind da ja schon deutlich jenseits der 40 Jahre. Ersetzt werden die Züge durch die Triebzugähnlichen IC 2, die ja offenbar nur mit der jeweils damit gelieferten Lokbaureihe einigermaßen funktionieren. Dann soll es ja bald diese Talgo-IC geben und das war es dann mit lokbespannten Zügen, der Rest werden Triebzüge werden.

Wenn dann die 120 demnächst verschwunden ist, wird aber auch für die 101 nicht mehr genug an Aufgaben vorhanden sein, weil eben die klassischen Wagenzüge langsam aber sicher verschwinden.

Wo soll die DB denn hin mit den 101-ern? Regio braucht sie nicht und DB Cargo verliert so rasant an Marktanteilen an die Privaten, dass die auch froh sind um jede Lok, die sie nicht im Bestand haben.

Im Übrigen gibt es den Sparvectron von der Stange (Smartron) schon für wenig mehr (<2,5 Mio) als die 1,9 Mio für das Refit einer Lok 2000.

Die Zeiten haben sich geändert, 33 Jahre und mehr sind noch eine respektable Leistung, das werden viele der heute im Gebrauch stehenden Loks nicht mehr erreichen.

Beste Grüße

Thomas (WiTo)


Meine Anlage:
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Computer hat man, um Probleme zu lösen, die man ohne Computer nicht hätte (für Modellbahnanlagen gilt sinngemäß das Gleiche).


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#13 von Emmentaler , 16.07.2020 14:04

Zitat

Im Übrigen gibt es den Sparvectron von der Stange (Smartron) schon für wenig mehr (<2,5 Mio) als die 1,9 Mio für das Refit einer Lok 2000.



Hallo Thomas
Nur kommt die Smartron Leistungsmässig nicht an die Re460 ran.
Und die 1.9 Mio sind Schweizer Franken und nicht Euro.......

Allgemein wird es aber schon so sein das die Lebenserwartung der Loks immer kleiner wird.

Grüsse
Walter


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#14 von WiTo , 16.07.2020 14:48

Zitat

Zitat

Im Übrigen gibt es den Sparvectron von der Stange (Smartron) schon für wenig mehr (<2,5 Mio) als die 1,9 Mio für das Refit einer Lok 2000.



Hallo Thomas
Nur kommt die Smartron Leistungsmässig nicht an die Re460 ran.
Und die 1.9 Mio sind Schweizer Franken und nicht Euro.......

Allgemein wird es aber schon so sein das die Lebenserwartung der Loks immer kleiner wird.

Grüsse
Walter




Hallo Walter,

ja, ganz ran an die Lok 2000 kommt der Smatron nicht, es fehlen halt 500 kW Leistung, das sind aber weniger als 10% Unterschied und er ist halt nur 160 Km/h schnell. Aber braucht man das überwiegend? Oder reicht das Leistungsangebot für die allermeisten Fälle halt aus. Dafür bekommt man eine neue Lok, für die es problemlos Ersatzteile gibt für relativ wenig mehr Geld (ich meine zuletzt ein Angebot von 2,25 Mio Euro für den Smartron gesehen zu haben).

Ein wesentlicher Vorteil liegt dann sicherlich in der Verfügbarkeit. Den Smarttron bestelle ich und bekomme ihn irgendwann geliefert und kann dann ältere Lok ausmisten. Die Lok 2000 geht für Wochen für das Refit aus dem Betrieb und kommt dann runderneuert wieder.

Entweder habe ich so hohe Überkapazitäten an Loks, dass ich das problemlos überbrücken kann (Wirtschaftlichkeit?), oder ich muss zum Zeit überbrücken Ersatzloks anmieten, oder Verkehre reduzieren, was mich dann entweder Miete für Ersatzloks oder entgangene Einnahmen wegen reduzierter Verkehre kostet.

Ich würde mich da eher für neue Loks entscheiden.

Nostalgisch betrachtet, aber auch vom gesamten Ressourcenaufwand her finde ich ein Refitprogrogramm allerdings auch wesentlich besser. Schön, dass wenigstens in der Schweiz die Uhren ab und an noch anders gehen (wo die Post noch auf der Bahn transportiert wird und der Lkw eine lenkende Schwerverkehrsabgabe zahlen muss).

Beste Grüße

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RE: Ausmusterungen bis 2025

#15 von Emmentaler , 16.07.2020 16:15

Hallo Thomas

Ob und wie wirtschaftlich der Refit der Re460 ist wird hoffentlich jemand berechnet haben.
Im Vergleich zur BR120 ist es ja so das die Re460 schon etwas jünger ist und man nun rechtzeitig? ertwas macht um die Lok länger im Einsatz haben zu können.
Aber wenn man es genau nimmt ist dieser Refit sowieso die anstehende Hauptrevision R3, es werden nur ein paar zusätzliche Komponenten getauscht. Nach aussen klingt das nur eben besser.

Zur Smartron: die Unterschiede zur Re460 sind denke ich zu gross, diese wird hauptsächlich auf den Neubaustrecken im Fernverkehr eingesetzt und da sind die 200km/h unerlässlich.
Dazu kommt das die Lok Wendezugfähig ist. die SparVectron kann das das reine Güterzuglok kaum, Optionen sin keine vorgesehen und eine Smartron in 200Km/h mit Wendezugausstattung etc was sonst noch nötig wäre
wäre vermutlich wesentlich teurer.

Kommt dazu das das Marketig da auch noch was dazu zu sagen hat, die Lok ist nach wie vor ein wichtiges Markenzeichen, das gibt man nicht einfach so auf.
Ich denke das die ÖBB nit den Railjet Taurus irgend wann auch an genau diesen Punkt kommt.

Grüsse
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RE: Ausmusterungen bis 2025

#16 von berndm , 16.07.2020 17:54

Als erste Serienlok mit Drehstromantrieben hatte die 120.1 wohl auch das Problem, dass der Rahmen von der damals noch sehr schweren Leistungselektronik überlastet war. Das wurde wohl nachgebessert und es wurden wohl auch leichtere Bauteile nachgerüstet. Aber das ist nicht so ganz das Optimum.

Zur Diskussion um die Baureihe 460 der SBB fällt mir ein dauerndes Muster auf, das auch hier trifft.
Häufig geht man vor allem im Management davon aus, dass neue Systeme immer besser sind und meist glaubt man auch zu gerne die vorgegebene sofortige Lieferbarkeit, die der externe Anbieter ja immer als Werbeargument verwendet.
Gerade wenn man die eigene Werkstattkapazität derartig verringert hat, wie die DB AG, dann klingt das als das wie das seligmachende Heilsversprechen und die Bestätigung der zuvor durchgedrückten Kürzungen.

Nur wer sich mit den Entwicklungen im technischen Bereich auseinandersetzt, stellt leicht fest, dass dieses Heilsversprechen nicht immer trägt. Es gab Momente da haben diese Versprechen sich als bestens fundiert und korrekt ergeben. Ein Beispiel stellt die Baureihe E44 dar. Die Konstruktion war ein großer Innovationsschritt und hat etliche Dampfer verdrängt.
Nur entpuppen sich viele der derartigen Versprechen leider doch nur als Enten. Daher kann ich die Entscheidung der SBB voll nachvollziehen. Eine modernisierte 460 wird eine bewährte und stabile Plattform sein. Wenn dann zudem die Modernisierung in eigenen Werkstätten geschieht, dann hat man die volle Kontrolle über die Entwicklung.

In der aktuellen Corona-Geschichte konnte ich das auch mal wieder deutlich erleben. Wir hatten intern ein System, das ausgebaut werden konnte. Aber es ist eben intern und es bedurfte interne Anstrengungen. Daher war diese Lösung bei einer nicht zu unterschätzenden Anzahl von Leuten schlicht unbeliebt. Von extern wurde ein tolles, skalierbares und stabiles System versprochen. Also haben viele umgesattelt. Das neue, externe von professionellen Anbietern war einfach zu verlockend. Und?
Das eigene System wurde zum Glück weiterentwickelt. Die externe Entwicklung hat leider nicht gehalten, was versprochen wurde, und sumpft so vor sich hin. Die Apologeten bleiben immer noch meist der Sache treu, obwohl sie vom internen System bereits mehrfach überrundet wurden und das sowohl an Kosten und Leistung.
Eine ähnliche Entwicklung sehe ich bei einigen neuen Schienenfahrzeugen. Die werden als die supertolle, neue Lösung präsentiert. Und wenn man die Sache hart und unvoreingenommen betrachtet, halten die Züge die Zeiten nicht ein. Der versprochene externe Support erweist sich eher als Versprecher. Der Komfort kann dann mit den Vorgängersystemen nicht mithalten und natürlich muss man den Fahrplan etwas anpassen, aka strecken. All das erspart sich die SBB. Aber das ist eben auch eine Eigenart der Schweizer Ingenieure. Ein neues System muss erst seine Überlegenheit beweisen. Versprechen auf dem Papier zählen weniger.
Das spricht jetzt alles nichts gegen Innovation. Nur das neue muss tatsächlich seine Überlegenheit beweisen und darf nicht verwendet werden um ein Managementversagen zu decken.


 
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RE: Ausmusterungen bis 2025

#17 von Tom_B82 , 16.07.2020 22:56

Zitat


Zur Smartron: die Unterschiede zur Re460 sind denke ich zu gross, diese wird hauptsächlich auf den Neubaustrecken im Fernverkehr eingesetzt und da sind die 200km/h unerlässlich.
Dazu kommt das die Lok Wendezugfähig ist. die SparVectron kann das das reine Güterzuglok kaum, Optionen sin keine vorgesehen und eine Smartron in 200Km/h mit Wendezugausstattung etc was sonst noch nötig wäre
wäre vermutlich wesentlich teurer.

Grüsse
Walter



Moin Walter,

das ist dann die große Schwester, die Vectron. Die läuft je nach Ausführung 200km/h und ist Mehrfachtraktions- so wie Wendezugfähig. Beweisen es aktuell über die Neubaustrecke und haben es in der Vergangenheit auch schon mal bewiesen.


Gruß Tom

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RE: Ausmusterungen bis 2025

#18 von Werbelok , 17.07.2020 08:59

Hallo

Manche Sachen sind halt zum lächeln. Musste auch selbiges als ich gelesen habe das man nun die BR 120 ausgemustert hat um die Triebköpfe des ICE 1 reparieren, bzw länger im Dienst halten zu können.
Wusste zwar das die ICE Triebköpfe eine Weiterentwicklung der BR 120 sind aber das da soviel Bauteile identisch sind war mir neu...
Vor allem sollen die ICE 1 viele Aufgaben des IC 1 übernehmen wenn dieser ab 2021 ausgemustert wird. Dieser Schritt ist laut Bahn nötig da die Wagen der IC Flotte und vor allem auch die Loks - primär die BR 101 sowohl was Alter und Laufleistung angehen am Ende sind!
Neuanschaffungen kommen nicht in Frage da laut Aussage des Vorstands die Ära "Lokbespannter Persohnenzüge" vorbei sei. "Diese können weder technisch noch mit Komfort im Vergleich zu Triebzügen punkten".
Daher auch der Entschluss die Aufgaben des IC der ICE 1 Flotte zu übergeben und keine weiteren IC 2 Züge zu beschaffen heist es da weiter...
Die wissen schon was sie tun...

Jedenfalls schade da ich den Charme Lokbespannter Züge immer noch grösser finde wie alles an Alternativen.
Ich denke die nächsten Jahre werden da noch einiges an Änderungen bringen.

Interessant ist auch das man nun noch 30 weitere Velaro ICE geordert hat anstatt weitere ICE 4.

Lg


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#19 von Elch , 17.07.2020 09:22

Zitat

Interessant ist auch das man nun noch 30 weitere Velaro ICE geordert hat anstatt weitere ICE 4.



Velaro D (ICE 3) und ICE 4 haben unterschiedliche Einsatzspektren. Allein die Höchstgeschwindigkeit ist mit 320 zu 250 unterschiedlich.


Gruß

Florian

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RE: Ausmusterungen bis 2025

#20 von Joak , 17.07.2020 10:10

Zitat
Die Notbremse konnte wohl nicht so einfach gezogen werden. Ist ja nicht so, dass heute der Pofalla in Berlin mal schnell beim Kaeser in München anruft und morgen hat er ein paar neue Loks auf dem Hof stehen. Vielleicht gibt es auch bei der DB ein paar Manager die die Instandhaltung schön rechnen, am Ende weil sie Eisenbahnromantiker sind (oder dem Kollegen aus der Instandhaltung das Budget sichern wollen).



Hallo,

sicherlich kann man nicht von Heute auf Morgen neue Lokomotiven einfach so einkaufen, aber ich gebe zu bedenken das es genügend "Altlokomotiven" gibt die irgendwo (z.B. Rügen) in der Gegend rumstehen und vor sich in gammeln.

Flottenmanagement sieht meiner Meinung nach anders aus...


Grüsse
Hauke


 
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RE: Ausmusterungen bis 2025

#21 von Elch , 17.07.2020 14:11

Und es auf so manchen Schrottplatz stehen eine Menge Autos rum und gammeln vor sich hin. Die könnte man auch theoretisch wieder flott machen. Nur lohnt es sich nicht bei einem Großteil.
Lokomotiven sind wie Autos Gebrauchsgegenstände die irgendwann durch sind und dann aus verschiedenen Gründen (Instandhaltungskosten, Verbrauch, Reparaturbedarf, Auflagen...) nicht mehr fahren werden. Und vor allem auch dann nicht morgen.


Gruß

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#22 von Joak , 18.07.2020 16:44

Zitat

Und es auf so manchen Schrottplatz stehen eine Menge Autos rum und gammeln vor sich hin. Die könnte man auch theoretisch wieder flott machen. Nur lohnt es sich nicht bei einem Großteil.
Lokomotiven sind wie Autos Gebrauchsgegenstände die irgendwann durch sind und dann aus verschiedenen Gründen (Instandhaltungskosten, Verbrauch, Reparaturbedarf, Auflagen...) nicht mehr fahren werden. Und vor allem auch dann nicht morgen.



Florian, die Lokomotiven stehen nicht auf dem Schrottplatz. Informiere Dich mal...


Grüsse
Hauke


 
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RE: Ausmusterungen bis 2025

#23 von Schwanck , 18.07.2020 17:26

Moin,

sehr viele der alten Lokomotiven werden zum Verkauf angeboten; aber genau das entspricht nicht den Wünschen von Wirtschaft und Politik. Schließlich ist die BRD ein Industrieland, das stark exportabhängig ist.


Tschüss

K.F.


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RE: Ausmusterungen bis 2025

#24 von Joak , 19.07.2020 20:18

Oder man stellt sie lieber auf Halde um sie nicht der Konkurrenz verkaufen zu müssen?


Grüsse
Hauke


 
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RE: Ausmusterungen bis 2025

#25 von berndm , 19.07.2020 21:20

Zitat

Oder man stellt sie lieber auf Halde um sie nicht der Konkurrenz verkaufen zu müssen?


Tja, dann ist es so wie im Güterverkehr: Die Konkurrenz betreibt die alten Schrottloks (zusammen mit neuen Modellen) dann äußerst profitabel und ohne großzügige Unterstützung vom Eigentümer Staat.
Dann ist es ja peinlich, wenn die Bahn-Experten von Politiks Gnaden dann in ihrer Weisheit deutlich widerlegt sind.
Daher: Besser schnell die Schrottloks und Schrottwagen verschrotten. Sonst nutzt die jemand und wird zur schlagkräftigen Konkurrenz.


 
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