RE: Welche Preußische Lok ist das?

#1 von Atlanta , 18.01.2020 04:27

Moin Kollegen,

Ich muß zugeben, daß ich von Preußischen Loks in Epoche I nur oberflächlich etwas Bescheid weiß, mein bisheriger Studienschwerpunkt lag weniger beim verwendeten Rollmaterial, sondern eher bei Bahnhöfen und beim Gleisbau.

Ihr könnt mir bitte dabei helfen mein Fachwissen zu erweitern.

Preußische Loks unterteilen sich in:
G - Güterzugmaschinen
P - Personenzugmaschinen
S - Schnellzugmaschinen
T - Tenderloks


Bildausschnitt 1 mit Genehmigung des Stadtarchivs Ahrensburg


Bildausschnitt 2 mit Genehmigung des Stadtarchivs Ahrensburg


Bildausschnitt 3 mit Genehmigung der Stadtbibliothek Oldesloe

Alle Bildausschnitte stammen von über 100 Jahre alten historischen Postkarten.

Um welche preußischen Loks handelt es sich auf den Bildausschnitten?


LG Ingo

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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#2 von geometerq , 18.01.2020 08:38

Guten Tag Ingo,
meiner Meinung nach handelt es hier um Lokomotiven der Lübeck-Büchener-Eisenbahn ( LBE ) oder auch der Eisenbahn Elmshorn-Barmstedt-Oldesloe ( EBO ).
Leider sind für mich die Loknummern nicht lesbar, wenn es jemand gibt, der Vergrößerungen erstellen kann, könnte ich bezüglich der LBE weiterhelfen.

Grüße aus der Lüneburger Heide

Henning


Sammle seit 40 Jahren Fahrzeuge aus der Epoche II in H0. Fast jeder Wunsch ist erfüllt. Anlagenplanung ist Ausfahrt aus dem Anhalter Bahnhof mit den entsprechenden Zügen gemäß Zugbildungsplänen.Die Zeit wird entscheiden, ob dies noch Wirklichkeit wird


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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#3 von AlexanderJesse , 18.01.2020 09:19

Beim 2ten Foto lese ich 15 oder 25, oder vielleicht 35??. Der Name ist lang aber nicht lesbar

Bei 35 könnte das fast stimmen, bis auf den zylindrischen Aufbau vor der Kabine
Von der LBE Liste (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_de...ebwagen_der_LBE ):
Lok 35 "Württemberg" eine preuss. G2


PS: Solche Fragen im DSO-HiFo extrem beliebt.


Gruss
Alexander
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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#4 von Atlanta , 18.01.2020 09:30

Moin Henning,

Ja es sind alles Loks der LBE von vor 1880.

Die Lok auf Bildausschnitt 2 trägt die Nr. 15

Bei den anderen zwei Loks lassen sich die Nummern nicht erkennen.

Die Bilder der Hamburger Bahn stammten von vor deren zweigleisigen Ausbau in den Jahren 1873 bis 1875.

Da ich mein Projekt im Jahr 1888 stattfinden lassen möchte, bin ich an Lokomotiven und Wagen für diese Zeit besonders zu begeistern, die damals so eingesetzt wurden.

Des Weiteren würde mich interessieren, welches Lok Basismodell von Modellbahnherstellern aus dem In- oder Ausland ich für eventuelle Umbauten hernehmen könnte?


LG Ingo

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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#5 von AlexanderJesse , 18.01.2020 09:35

15 passt aber nicht gut: das wäre eine 1A1 "Schwalbe"... Kabine wäre auf der Postkarte zu kurz...


Gruss
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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#6 von AlexanderJesse , 18.01.2020 09:37

Basis: wie wärs mit der T3 Schlepptender von Arnold?


Gruss
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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#7 von HD-Mainz-MoBa , 18.01.2020 09:38

Hallo Ingo,
laut meinen Unterlagen (Taschenbuch Deutsche Dampflokomotiven) handelt es sich beim 1. Bild um die BR 34.73, ehemals mecklenburgische P3, beim 2. Bild um die BR 53.70-71, preußische G3, G4 oder G4.1 und bei dem 3. Bild um eine BR 13, ehemals preuß. S4.
Aufgrund der Bildqualität habe ich mich an Anordnung und Größe der Dome und der Treibräder orientiert.
Achsanordnung:
BR 13 = 2B n2v Tender: pr2'2'T16, / pr 3 T12 / pr 3 T 15
BR 34 = 1B 2n Tender: pr 3 T 10,5
BR 53 = C Tender: pr 3 T 10,5 / pr 3 T 12
Hoffe, Dir etwas weiter geholfen zu haben!
Gruß
Hans-Dieter


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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#8 von AlexanderJesse , 18.01.2020 09:58

Im mittleren Bild die G2, passen die Zylinderaufbauten auch... Und die G2 und die G3 sind ja laut Wikipedia sehr ähnlich

Ich habe G2 geschrieben, weil das auf der Wikipedia Seite der LBE vorne steht, beim Bild hinten steht dann "wie preussische G3".


Gruss
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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#9 von Atlanta , 18.01.2020 10:06

Moin Kollegen,

Ich vergaß zu erwähnen, in der Baugröße H0 und DC/DCC zu verwenden, somit scheiden andere Baugrößen schon einmal aus.

Ob nun Basismodelle in AC oder Trix Express zu ergattern sind, ich scheu mich nicht vor Umbauten.


Lok 29 der LBE - Bild mit Genehmigung der Stadtbibliothek Lübeck

Nun haben wir den Salat. Bei mindestens zwei Maschinen stimmen Namen und Nummern nicht überein, wenn man der Liste glauben schenken möchte, wo aber liegt der Fehler?

@ Henning, Danke für deine besondere Mühe.


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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#10 von AlexanderJesse , 18.01.2020 10:12

Fleischmann hat eine BR53 im Programm. Ist zwar eine G4.3 mit falachen Kesselaufbauten... Aber die Fahrwerke habe wenigstens die (fast) gleichen Treibraddurchmesser

H0... Siehe http://www.modellbau-wiki.de/wiki/BR_53


Gruss
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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#11 von Ulf325 , 18.01.2020 10:26

es gibt ein Model Loco Modell der G2 (ML223)
die Bausätze tauchen immer mal wieder auf. zB.
https://www.ebay.de/itm/Model-Loco-Bausa...o8AAOSwOGZeGvGA


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

2L DCC + Roco Z21 + Rocrail
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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#12 von Rangierleiter , 19.01.2020 15:26

Zitat



Bildausschnitt 2 mit Genehmigung des Stadtarchivs Ahrensburg





Preussische G3, hier im Film ab 21:50.




MfG

Thomas


 
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RE: Welche Preußische Lok ist das?

#13 von Rolf , 02.02.2020 22:39

Ich habe mich jetzt mit den folgenden Büchern an die Identifikation gemacht:
Wagner, Bäzold, Zschech, Lüderitz: "Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv, Lokomotiven preußischer Eisenbahnen", Teile 2.3.1 und 2.3.2
Pierson: "Die preußischen Dampflokomotiven 1850-1922"

Zu Bild 1: Hier frage ich mich, ob das überhaupt eine nach den Normalien gebaute Lokomotive ist. Folgende Unterschiede fallen mir zu den in Frage kommenden Gattungen P 3.1, P 2 und P 1 auf (die P 3.2 hat die Zylinder hinter der Laufachse):
- zur P 3.1: Diese hat auf den mir vorliegenden Bildern über der Treibachse ein rechtwinklig nach oben geknicktes Umlaufblech, dass dann bis zum Führerhaus in dieser Höhe durchläuft. Die Lok in Bild 1 hat jedoch nur eine kleine "Welle" nach oben im Umlaufblech an der Treibachse.
- zur P 2: Diese hat auf den mir vorliegenden Bildern eine Glocke zwischen Sandkasten und Schornstein, die die Lok in Bild 1 nicht hat. Außerdem hat sie den gleichen Unterschied in der Steuerung wie die P 1.
- zur P1: Diese hat eine Gegenkurbel und außenliegende Exzenter für die Steuerung. Die Lok in Bild 1 scheint aber Innensteuerung zu haben. Dennoch ist die Übereinstimmung zur P 1 am besten.

Zu Bild 2:
Dies scheint mir eine alte G 3 zu sein. Das Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv sagt im Band 2.3.2 auf S.16 aus: "Die Speiseventile waren bei den ersten Lokomotiven zum Teil an der Stehkesselrückwand, zum Teil seitlich in Höhe Kesselmitte am 1. Kesselschuss angebracht worden. Ab etwa 1885 baute man die Speiseventile bei allen neugelieferten Maschinen seitlich am 1. Kesselschuss an." Die dargestellte Lokomotive zeigt seitlich am Kessel keine Leitungen oder Ventile, daher dürfte es sich um eine der Lokomotiven mit Speiseventilen an der Stehkesselrückwand handeln. Lokomotiven mit 12 bar Kesseldruck (von denen viele später in die Gattung G4 eingeordnet wurden) gab es gemäß diesem Buch erst ab 1890 - damit kann die gezeigte Lokomotive da eigentlich nicht dazugehören.

Zu Bild 3:
Dieses Bild ist schwierig einzuordnen, weil große Teile der Lokomotive nicht zu sehen sind. Auffällig finde ich folgende Dinge:
- die Lok hat eine kurze Rauchkammer
- von der Rauchkammer geht seitlich eine schräge Verkleidung zum Zylinder
- Dampfdom und Sandkasten liegen weit vorn, kurz hinter dem Schornstein
- der Zylinder ist nicht zu sehen, aber ein großer Kasten bis in Höhe des hochgezogenen Umlaufs ist zu sehen. Dies sieht aus wie der Kasten eines Flachschiebers.
- die Stange der Steuerung ist auffällig stark über den Radkasten hinabgebogen
- der Umlauf ist unter dem Führerhaus hinabgeschwungen
- das Führerhausdach steht nach hinten über
Folgende Bauarten habe ich zunächst verglichen:
- S 4: Diese ist extrem uneinheitlich, weil hier alle Versuchsbauarten für die verschiedenen Überhitzertypen eingeordnet sind. Auf meinen Bildern haben die späten Typen aber lange Rauchkammern und Kolbenschieber, während die frühen Typen den Dampfdom und Sandkasten weiter hinten haben.
- S 3: Diese hat auf den mir vorliegenden Bildern einen großen Abstand zwischen dem Dampfdom und dem Schornstein und auch eine nur schwach gekröpfte Steuerstangen. Die S3 hat aber den großen Kasten über dem Zylinder, der auf dem Bild zu sehen ist.
- S 2: Auch diese (wiederum mehrere Unterbauarten) haben auf den mir vorliegenden Bildern den Dampfdom weiter hinten. Außerdem passt die Ausführung von Zylinder und Schieberkasten nicht. Und entweder hat das Führerhaus nur ein Fenster oder das Dach steht nicht nach hinten über.

Dann habe ich bei den Personenzuglokomotiven nachgesehen. Dort schien mir die P 4.2 am besten zu passen. Ich habe nur eine Sache gefunden, die für mich dagegen sprach - auch hier ist wieder der Abstand zwischen Schornstein und Dampfdom größer ist.

Dann fiel mir ein, dass ich ja auch noch das Buch "Dampflok-Archiv 5 - Privatbahn-Lokomotiven" von Weisbrod habe, in dem es ein eigenes Kapitel über LBE-Lokomotiven gibt. Und darin findet sich der Hinweis, dass die LBE zwischen 1907 und 1911 sieben Stück S 5.2 beschaffte. Also habe ich nun diese verglichen und wurde fündig: diese Lokomotiven haben den kurzen Abstand zwischen Schornstein und Dampfdom, und die stark gekröpfte Steuerstange wie auch alle anderen Merkmale. Daher ist mein Tipp hier eine S 5.2.

Zu den anderen beiden Bildern konnte dieses Buch leider nichts beitragen, da diese Lokomotiven offenbar nicht mehr 1938 zur Reichsbahn kamen (und daher in diesem Buch nicht aufgeführt werden).

Ganz wichtig zum Schluss: Ich betrachte meinen Beitrag ausdrücklich nur als Diskussionsbeitrag und keinesfalls als Entscheidung, und ich freue mich über Kritik und andere Meinungen.

Viele Grüße
Rolf


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