Die Assoziation, Bernd, die Viehwagen als Personentransporter hervorrufen, raubt mir die Worte.
Die Lagerverwaltung hat sich gerade erst verbeten, auf den zu dieser Art Transport gehörenden Gleisen herum zu hüpfen.
Die Assoziation, Bernd, die Viehwagen als Personentransporter hervorrufen, raubt mir die Worte.
Die Lagerverwaltung hat sich gerade erst verbeten, auf den zu dieser Art Transport gehörenden Gleisen herum zu hüpfen.
Freundliche Grüße
Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
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[quote="Erich Müller" post_id=1957431 time=1553695562 user_id=26147]
Die Assoziation, Bernd, die Viehwagen als Personentransporter hervorrufen, raubt mir die Worte.
...
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Dann muss ich mich hier entschuldigen.
Ich hatte absichtlich einen für den Transport von Menschen ungeeigneten Kleinviehtransportwagen gezeigt.
Also einen Wagentyp, der meines Wissens nach nie für Deportationen oder andere Menschentransporte verwendet wurde.
Eine Assoziation mit einem G10 oder anderem derartig verwendeten Wagen, möchte ich definitiv nicht hervorrufen.
Sorry -- Bernd
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Moin,
sorry, aber muß die Generation WW II eigentlich bei jedem Wagen, der auch nur ansatzweise für Greueltaten verwendet wurde, den Wortraub proben?
Irgendwo ist auch mal ein Ende, oder? Nicht nur, daß im TV täglich Nazizeiten aufleben und Adolfs gesamtes Leben mehrfach gezeigt wird, man beim Zigeunerschnitzel aufpassen soll, darf keine Neger mehr küssen und nun sind Viehwagenbilder auch noch böse? Ich kann auch jeden Schotterstein als böse sehen, denn sein Bruder lag sicher irgendwo mal an einer Strecke, die für Deportationen diente.
Darf man keine Backsteinbauten mehr zeigen, weil der Baustil auch Auschwitz ähnelt?
Ich fass mir nur noch an den Kopf
Zurück zum Thema: die Bahn will immer mehr Leute in immer kleineren Zügen transportieren. Das die Assoziation zu Viehwagen da berechtigt ist, steht außer Zweifel.
Was sagte kürzlich ein Engländer über die DB AG? Dirty, very dirty, late, too late, small seats and very uncomfortable. Und der kommt aus der Zeit der Holzbrigadesitze mit nur außen angebrachten Türgriffen, die nur durchs Öffnen der Fenster erreichbar waren
Viele Grüße
Michael
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Zitat
Irgendwo ist auch mal ein Ende, oder? Nicht nur, daß im TV täglich Nazizeiten aufleben und Adolfs gesamtes Leben mehrfach gezeigt wird, man beim Zigeunerschnitzel aufpassen soll, darf keine Neger mehr küssen und nun sind Viehwagenbilder auch noch böse? Ich kann auch jeden Schotterstein als böse sehen, denn sein Bruder lag sicher irgendwo mal an einer Strecke, die für Deportationen diente.
Darf man keine Backsteinbauten mehr zeigen, weil der Baustil auch Auschwitz ähnelt?
Ich fass mir nur noch an den Kopf
Jo, wenn das Thema so ins Lächerliche gezogen und bewusst das N-Wort verwendet wird kann ich mir wirklich nur noch an den Kopf packen.
Viele Grüße,
Moritz
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Zurück zum Thema: die Bahn will immer mehr Leute in immer kleineren Zügen transportieren. Das die Assoziation zu Viehwagen da berechtigt ist, steht außer Zweifel.
Die Züge werden immer kleiner? Konnte ich bisher noch nicht feststellen. Welche meinst du?
Dass immer mehr Leute auf der Fläche untergebracht werden müssen, ist ja klar. Die Bahn ist ein Massenverkehrsmittel und kein rollendes Luxushotel. Die Zeiten haben sich seit dem Orient-Express auch ein wenig geändert. Ob man damals in so einem Luxuszug allerdings auch für die umgerechneten paar Euros reisen konnte, kann ich mir nicht vorstellen. Und inzwischen sollte sich herumgesprochen haben, dass wir nicht mehr die Reichsbahn haben. Heute zu AG-Zeiten darf das alles nichts mehr kosten. Dass diese Sparvariante dann allerdings auch nicht wirklich funktioniert, und alles hinterher immer teurer wird ist eine andere Frage.
Der Vergleich mit Viehwagen ist natürlich totaler Blödsinn! Aber die Eisenbahn nähert sich beim Platzangebot und dem Ambiente der Fliegerei an.
Edit: Dem rollenden Luxushotel habe ich ein entscheidendes "k" nachgeliefert.
Gruß Frank
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Servus,
mit kleiner meinte ich die Gesamtverkürzung des Angebotes: engere Gänge, kürzerer Sitzabstand, verkürzte Züge und weniger Sitzplatzangebot, also kleiner insgesamt.
Wenn in einen elfteiligen ICE 4 rechnerisch 800 Leute gepfercht werden, dann hat es durchaus was von Airbus 380.
Nehmen wir mal als Beispiel die Linie Dortmund-Frankfurt-Nürnberg-Wien. Bis vor einigen Jahren rollten dort noch die ÖBB Wagenzüge. Bis zu 10 Wagen waren keine Seltenheit. Dann übernahm die DB diese Leistung und stellte auf den überaus komfortablen und mit ausreichendem Platzangebot ausgestatteten Wackel ICE T der Reihe 411 um. Von Do bis Nü fuhr der einteilig. Ab und zu bekam er freitags dort einen zweiten Zugteil. Herrlich. Welch Fortschritt. Daß daraufhin einige Reisende zum Flieger und zum Auto abwanderten, war nachvollziehbar.
Desgleichen auf der Regiolinie Nürnberg-Bamberg-Würzburg: Auch hier rollten bis vor einigen Jahren noch 146er mit 4 Doppelstockwagen. Dann stellte die DB die Strecke auf die Plastebomber der Reihe Hamster, 442 um und wagte es, einen einzelnen 442 (vierteilig) als Ersatz für den vorherigen Dosto anzubieten. Häme, Schäme und ein negatives Presseecho.
Was passierte? Nichts. Der Hamster fährt nach wie vor und die verärgerten Reisenden fahren Auto. Aktuell läßt sich in Bamberg zu jeder Stunde beobachten: Der übervolle 442 kommt aus Nürnberg mit dem Hamster nach Sonneberg vereinigt an und rollt dann alleine weiter nach Würzburg.
Absolut verfehltes Konzept. Vorbei am Reisendenaufkommen geplant.
Leider ist das kein Einzelfall.
Strecke Würzburg-Aschaffenburg-Frankfurt. Bis vor ein paar Monaten waren auch hier 146er mit 4, teilweise sogar 5 Dosto unterwegs. Die brauchte man auch, wenn die Pendler fahren wollten.
Dann stellte man auf den 4teiligen 445 um und erzählte den Leuten was vom Pferd, weil ja diese Züge zu den Pendlerzeiten als Doppel fahren würden.
Hmmm, theoretisch stimmt das, nur sieht die Praxis oft ganz anders aus. Vorher: 600 Sitzplätze, danach knapp 400.
Ergebnis: die A3 ist wieder voller geworden, weil die Pendler die Schnauze voll haben.
Auch ich bin oft Bahn gefahren, war ein Verfechter des Systems. Doch seit einiger Zeit vermeide ich den Zug, wo ich kann. Terminplanungen gehen nämlich gar nicht mehr, da ich wohl Murphy abonniert habe und immer genau den Zug erwische, der ausfällt, nur einteilig daher kommt und somit schon Leute im Gang stehen, der völlig versifft ist und man sich nicht traut, die Türknöpfe zu berühren, wenn man sie unter der Dreckschicht überhaupt erkennt.
Es liegt ziemlich was im Argen und den Verantwortlichen ist das egal.
Was will man von einem Staat denn auch bahntechnisch erwarten, in dem gefühlte 2/3 der Automobilhersteller ihre Werke haben.
Und nun feiert man sich wieder und freut sich auf den neuen Talgo, der genauso komfortabel wie eine Boeing 737 daherkommt. Nur passen in eine Boeing mehr Leute rein.
Hat eigentlich schon mal jemand nachgehakt, ob und wo in diesem Gliederzug eigentlich eine Toilette ist?
Viele Grüße
Michael
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Die Kritik nach zu wenig Platz im Innenraum kam nun ja bereits mehrfach in diesem Thread. Ich habe wirklich ernsthaft gesucht, konnte aber weder in den zahlreichen Presseberichten, noch auf der Seite der DB, auf die vermutlich alle Presseberichte zurückgehen, eine Angabe zu Sitzreihenabstand, Sitzbreite, bzw. allgemein Bestuhlung finden.
Man sehe es mir nach, wenn ich einfach etwas blind bin, aber könnte mir jemand einen kurzen Hinweis auf die entsprechende Fundstelle geben?
Besten Dank!
Schöne Grüße,
Ulli
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Desgleichen auf der Regiolinie Nürnberg-Bamberg-Würzburg: Auch hier rollten bis vor einigen Jahren noch 146er mit 4 Doppelstockwagen. Dann stellte die DB die Strecke auf die Plastebomber der Reihe Hamster, 442 um
Zwar off-topic, aber um kurz die Anknüpfung an eine andere Diskussion herzustellen: Verantwortlich für die Kapazitätsplanung im Schienepersonennahverkehr ist nicht die DB, sondern der Besteller der Leistung. Bei Kritik also immer auf den richtigen Adressaten achten; das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie ankommt und etwas bewirkt.
Schöne Grüße,
Ulli
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Hallo Bernd,
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Dann muss ich mich hier entschuldigen.
Ich hatte absichtlich einen für den Transport von Menschen ungeeigneten Kleinviehtransportwagen gezeigt.
Also einen Wagentyp, der meines Wissens nach nie für Deportationen oder andere Menschentransporte verwendet wurde.
Eine Assoziation mit einem G10 oder anderem derartig verwendeten Wagen, möchte ich definitiv nicht hervorrufen.
Das glaube ich dir.
Aber... Zumindest für den vergesslich Kollegen Robur sei daran erinnert: die KZ-Transporte wurden nicht nur in 3.Klasse abgerechnet, sondern auch in allerlei zum Transport von Menschen ungeeigneten Wagen durchgeführt. Augenzeugen sprechen nicht nur wiederholt von Viehwagen - sondern sogar von offenen Wagen.
Ich empfehle dringend, das hier von vorn bis hinten aufmerksam zu lesen und danach darüber nachzudenken, ob es zulässig ist, einen Zug mit gepolsterten Sitzen, Klimaanlage und WLAN mit Transporten in Güterwagen zu vergleichen.
Das Wort Zigeuner heißt übrigens in hochdeutsch "fahrender Gauner". Wer es schätzt, so geschimpft zu werden, darf sich gern melden.
Und ich gehöre nicht zur "Generation WW 2", sondern genieße die "Gnade der späten Geburt". Ich gehöre lediglich zur Generation Mitmensch.
Freundliche Grüße
Erich
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Moin,
meine Güte, wie kann man ein kleines Thema so extrem aubauschen. Man kann wirklich alles übertreiben.
Im Übrigen darf man sehr wohl - auch als Mitmensch - den Vergleich der heutigen Sitzmöbel in Bahnfahrzeugen mit Güterwagencharme vergleichen.
und kaum einer denkt dabei an die Zeit der Greuel. Echt nicht. Warum auch?
Muß ich mich ob meiner Unfähigkeit, alles mit der Historie der Deutschen in Verbindung zu bringen, jetzt schämen? Keineswegs. Ich brauche solche Gedanken nicht und -mal ehrlich - es ist lange her und nicht meine Generation. Vergessen ist es nicht, aber irgendwann ist es mal gut.
Und so nebenbei erwähnt gibt es eine kleine Bahngesellschaft im Süden der Schweiz, wo man sehr wohl in Güterwagen durch die Landschaft zuckeln kann. Man nennt sie dort Aussichtswagen und sie sind durchaus beliebt. Und die sind wesentlich bequemer als das, was uns die DBAG so vorsetzt.
Ebenso gibt es auf Rügen und auch im Harz die Möglichkeit, in Güterwagen zu reisen.
Die Zigeuner sind das fahrende Volk gewesen und hatten nicht gerade einen guten Ruf.
Fahrende Gauner nannte man übrigens auch in mancher Großstadt die Taxifahrer
Viele Grüße
Michael
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Leute, könnt ihr bitte beim Thema bleiben und eure nicht dazugehörigen, teilweise auch nicht gerade netten, Diskussionen privat klären? Hier geht es um den ECx, seine Entwicklung und gerne auch Spekulationen darüber, aber garantiert nicht um Deportationen aus dem zweiten Weltkrieg und auch nicht darum ob die DB allgemein scheiße ist oder nicht! Danke!
Lg Justus
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Wir geben 10 Milliarden für ‘ne schiefe Haltestelle aus, haben nicht mal 75% Pünktlichkeit und nur jeder 4. ICE fährt ohne Defekte? Scheißegal, wir kleben lieber grüne Streifen auf die Züge!
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