Zitat von Roberto
Zitat von PhilippJ_YD
Der Vergleich mit der SBB hinkt auch gewaltig. So toll die SBB auch funktionieren mögen (ich kenne keine konkreten Zahlen) darf man dabei jedoch nicht vergessen, dass ein deutlicher Unterschied in den Entfernungen und der Anzahl der Züge besteht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die DB auch deutlich Zuverlässiger wäre, wenn sie nur ein Bundesland zu bedienen hätte.
Allein schon eine Streckensperrung auf einer der Magistralen, weil wieder irgend ein Depp seinem Leben auf diese Weise ein Ende setzen musste, bedingt stundenlange Streckensperrungen, was wiederrum den gesamten Takt durcheinander bringt. Ich denke mal, dass die Sperrzeiten länger sind, als viele Fernverkehrsfahrten in der Schweiz dauern.
Hallo Philipp,
in der Schweiz ist die Zugfolge generell viel höher als in Deutschland. Teilweise Taktraten hinunter bis zu 10 Minuten. Suizide gibt es auch in Deutschland. Dass man nicht wissentlich über eine Leiche fährt, gebietet schon die Pietät. Ausserdem finde ich deine Äusserung zu Leuten, die diesen Weg, aus dem Leben zu scheiden, so ziemlich daneben. Ist es doch jedesmal für die Hinterbliebenen eine Tragödie. Einer Stunde Verspätung eine höhere Priorität einzuräumen, ist absurd.
Die Die hohen Taktraten glaube ich dir aufs Wort, da ja auch auf den Fernstrecken bei euch eine enge Zugfolge herrscht. Dennoch bleibt mein Einwand mit den langen Fahrzeiten bestehen. Wenn hier ein Zug mit +30 von Hamburg nach München fährt, hat er diese +30 eben über fünf Stunden. Fährt er dagegen nur zwei Stunden und wird dann wieder aus dem Verkehr genommen, wirkt sich das vermutlich einfach weniger auf das Gesamtnetz aus. Genaue Untersuchungen dazu kenne ich nicht, das sind also alles Vermutungen meinerseits.
Es ist immer traurig, wenn sich eine Person dazu entschließt, ihrem Leben ein Ende zu machen. Ebenso sollte es einem bewusst sein, dass jedem Dinge passieren können, die einen in die entsprechende Richtung treiben. Der Eine schafft es wieder in die richtige Richtung, der Andere wählt den Freitod. Dennoch finde ich genau diese Art zu sterben sehr ungünstig. Streich meinetwegen Depp und ersetze es durch Egoist oder sonstige Wörter, die einem in diesem Zusammenhang einfallen können. Wie komme ich dazu, dies zu sagen? Ein Freitod ist immer ein tragisches Ereignis. Die Angehörigen (so es welche gibt) leiden immer darunter. Die Auswirkungen auf viele Andere Menschen kann man jedoch beeinflussen. Im Fall des "vor den Zug schmeißen" betrifft es die Rettungskräfte, die den Leichnam bergen müssen, den Lokführer, der sein Leben Lang mit der Gewissheit verbringen wird, einen Menschen tot gefahren zu haben, auch wenn er selber dafür nichts kann. Die tausenden Menschen, die dadurch einfach nur Zeit verlieren und Unternehmen, die aufgrund der Verspätungen Millionen verlieren, sind da natürlich weniger wichtig, mitnichten aber nicht erwähnenswert. Schlimmer als solche Arten des Freitodes sind nur noch die, bei denen noch andere Menschen betroffen sind (Anschläge, Geisterfahrer, Piloten, die sich mit dem Flugzeug in den Tod stürzen)
Denjenigen, der sich für die Art zu sterben entscheidet, interessiert das natürlich Alles nicht. Ich habe mich mit verschiedenen Leuten unterhalten, die einen realen Versuch hinter sich haben, jedoch rechtzeitig gerettet wurden. Einer beschrieb das mit einer tiefen inneren Gelassenheit. Den ganzen Tag durch den Tag zu gehen in der Gewissheit, irgendwie mach ich dem heute ein Ende...