RE: Kontakt-Sicherheit

#26 von Gian ( gelöscht ) , 23.09.2006 22:38

Hallo Thomas,

Zitat von Thomas Wyschkony
Wenn Du die einfachere Handhabung bez. Kontaktgleisen, Kehrschleifen usw.....


Einfachere Handhabung bez. Kehrschleifen ist der falsche Ausdruck. Einfach ist es auch bei pukolosen Gleisen bei digitalem Betrieb, nur etwas teurer, weil die Kehrschleifenmodule nicht gratis zu bekommen sind, bei Pukogleisen kosten Kehrschleifen nichts extra. Das ist ein echter Preis-Vorteil des Puko-Gleises. Auch die Kontaktgleise für die Gleisbesetztmeldung bestehen bei 2-Schienengleis nur aus zwei Dremelschnitten auf einer Gleisseite (andere Kontaktgleise braucht man bei Digital nicht). Die GBM-Bausteine sind minim teurer als die Bausteine (s8 fürs Märklin-Gleis, weil die GBM-Bausteine für das 2-Schienengleis etwas mehr Elektronik enthalten. Dieser Mehrpreis ist aber nicht der Rede wert, wenn man Bausätze selber zusammen lötet.

Für Analogbetrieb ist AC-Märklin-Gleis (Kehrschleifen, Schaltkontakte) im klaren Vorteil (einfacher, in DC aber auch lösbar ), im Digitalbetrieb aber sind beide Systeme gleich einfach, Pukogleis "nur" etwas günstiger. Darum muss man schon unterscheiden zwischen digitalem und analogem Betrieb.

Im digitalen Betrieb sehe ich heute keinen Vorteil oder Nachteil für eines der beiden Gleissysteme. Bei mir hat nur die Ästhetik (Berufsbedingt ) den Ausschlag gegeben, zugegebenermassen zu meiner vollsten Zufriedenheit auch bez. der Kontaktsicherheit.

So, jetzt freue ich mich nach einigen Jahren auf die 2. Werksbesichtigung bei Märklin in Göppingen am kommenden Freitag. Ich bin ja gespannt, was sich seit meinem letzten Besuch so alles verändert hat.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Kontakt-Sicherheit

#27 von Thilo , 23.09.2006 23:27

Hallo Michael,

ich schließe mich meinen Vorrednern an, beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile.

Ein Entscheidungskriterium als Einsteiger wäre für mich: Welches System wird in meinen Bekanntenkreis verwendet? Bei gleichen System kann man auch mal auf der Anlage eines Freundes fahren.

In unserer Schulklasse (lange lange lange ist es her) waren wir drei Modellbahner (naja... eher Spielbahner ). Einer fuhr mit Lima (2-Leiter Gleichstrom), einer mit Trix Express und einer (ich) mit Märklin (Puko Wechselstrom). Ein gemeinsames Fahren mit eigenen Loks und Wagen beim anderen war unmöglich!

Viele Grüße aus dem Norden

Thilo



 
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RE: Kontakt-Sicherheit

#28 von pepinster , 24.09.2006 02:05

Hallo zusammen,

als "gebürtiger" Märklinist der frühen 60er Jahre weiss ich noch von "früher": die Weihnachtsanlage in Plattenbauweise mit M-Gleis wurde hinter dem Schrank hergeholt, auf den Boden gelegt und die Gleise 1x abgesaugt. Dann alle Gleise 1x befahren mit der V200 (gutes Trägheitsverhalten bei Stromunterbrechungen), dann waren die Schienen und Pukos genügend sauber und alles lief während der Weihnachtsferien, da war allerdings nie Kriechgeschwindigkeit angesagt, da die Märklintrafos bekanntlich von 0 auf etwa 7 Volt sprangen...

15 Jahre später: Versuche, dem Vorbild näher zu kommen mit dem Roco 2,5mm NS (Neusilbergleis) und einer Hamo und einer Fleischmann Lok:
langsames rangieren nur störungsfrei möglich, wenn die Gleise sehr sauber waren, am besten mal kurz feucht gereinigt mit "Videospray" / Tonkopfreinigungsspray, um Fett und Oxydschichten wegzuputzen.

Weitere 8 Jahre später: Platzmangel in der Studentenbude, Anfänge einer Spur-N Modulanlage mit Arnold (rapido) Gleis, das wegen der runden Schienenköpfe schon als das kontaktsicherste Gleis galt, trotzden katastrophal beim Rangieren, sehr Staub-empfindlich.

Etwa 5 Jahre später: die noch vorhandenen H0 Neusilbergleise werden dank einer Roco V90 aus Sonderangebot noch einmal ausprobiert, auf ein paar K-Gleisen vom Flohmarkt läuft die Märklin BR 81 aus Kindertagen trotzdem besser, Kontaktprobleme sind wesentlich seltener.

Rund 9 Jahre später: das C-Gleis erscheint mit einer für Spiel- und Teppichbahner genialen Geometrie, damit fällt die Entscheidung für das Puko/Mittelleitersystem.

Weitere 3 bis 4 Jahre später: Entscheidung zur Umrüstung auf MM digital,
damit geht einher der Umbau von Loks auf Perma-Motoren mit entsprechender Selbsthemmung. Die Kontaktprobleme nehmen subjektiv dadurch zu, sind aber immer noch erträglich. Problemstellen sind Weichen, wo Funken zwischen Mittelschleifer und Schienen Dreck einbrennen. Ausserdem stellt sich heraus, dass im Digitalbetrieb auch das System Schleifer-Punktkontakt nicht 100%ig selbstreinigend ist. An manchen Stellen ist gelegentlich Reinigung der Schienenköpfe nötig, wenn das nicht hilft, müssen auch die Pukos mit dem Roco Rubber unter 45° leicht überstrichen werden.

Soweit meine Erfahrungen, ich persönlich glaube, dass das Pukosystem ein wenig kontaktsicherer ist, und das beweist meine Märklin-Köf ohne Haftreifen, die verblüffend gute Stromaufnahme hat. Im Vergleich der Systeme darf man nämlich nie Vernachlässigen, dass M*-Loks wegen der vielen Haftreifen im Vergleich oft benachteiligt sind.

Gruss von
Axel



 
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RE: Kontakt-Sicherheit

#29 von Muenchner Kindl , 24.09.2006 06:20

Guten Morgen,

zum Thema Kontaktsicherheit:
Frueher bestand das Gehaeuse einer Maerklin-Lok, inkl. vieler Drehgestellteile komplett aus Metall. Radschleifer gab es nicht, alle Achsen und damit alle Raeder waren mit dem Gehaeuse verbunden. Auch die Kupplungen waren aus Metall, auch die der Wagen und deren Gehaeuse ect. Je mehr Wagen an einer Lok hingen, desto sicherer der Kontakt zu den Schienen.
Kontaktprobleme ruehrten frueher, wenn ueberhaupt vom Schleifer, wobei sich das nach ein paar Runden durch Selbstreinigung auch relativierte.

Heute haben Loks Radschleifer, Drehgestelle aus Kunststoff und Kupplungen aus Plastik, manchmal gar Gleichstromradsaetze. Die Anzahl der Kontakte zur Schiene ist deutlich geringer als frueher und wenn man den Schleifer noch mit einbezieht stehen nicht wesentlich viel mehr Kontakte als bei einer DC-Lok zur Verfuegung.

Tja, frueher war alles besser



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RE: Kontakt-Sicherheit

#30 von Gian ( gelöscht ) , 24.09.2006 08:35

Hallo Axel,

Zitat von pepinster
Anfänge einer Spur-N Modulanlage mit Arnold (rapido) Gleis, das wegen der runden Schienenköpfe schon als das kontaktsicherste Gleis galt, trotzden katastrophal beim Rangieren, sehr Staub-empfindlich.


.....und die Reibungsfläche zwischen Schiene und Rad war stark reduziert, manchmal halfen angerostete Gleise (aus Stahl) den Widerstand zu erhöhen. Schöner als bei Arnoldgleis hat es noch nie bei einem Gleis gefunkt, besonders bei den Weichen . Zum Glück gibt es dieses Gleis nicht mehr! Darum glaube ich heute der Werbung nicht mehr sondern verlasse mich nur noch auf eigene Erfahrungen und diejenige guter Kollegen.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Kontakt-Sicherheit

#31 von schaffnerroger , 24.09.2006 09:12

Hallo,

um die Aussage zu treffen bei welchem System mehr oder weniger Stromaufnahmepunkte zur Verfügung stehen nehme ich jetzt mal ein Beispiel, eine Drehgestelllok mit 4 Achsen.

DC/DCC:
Im Normalfall 2 Haftreifen, also bleiben für den Kontakt 3x PLUS und 3x MINUS;

AC/MM/MFX:
Bisher im Normalfall 4 Haftreifen, der starre Schleifer sitzt auch nur auf 2 Punkten auf, also 2x PLUS und 4x Minus. Beim Verzicht auf Gummi (= weniger Zugkraft) und dem Einsatz von weichen Schleifern die sich weich auf die Pukos schmiegen sieht die Bilanz schon wieder besser aus.

Da ich einen Mischbetrieb fahre und so im Blockabstand die unterschiedlichsten Züge auf einem Streckenabschnitt laufen kann ich ja wohl beurteilen wo die Probleme sind. Beispiel HOBBY 146, die Märklin-Lok mit 2 Haftreifen läuft gut, aber immer an den Weichen gibt es Ärger. Also Schleifer ab, ein paar Kabel anders angelötet, fertig (diese Loks haben isolierte Radsätze). Fazit jetzt geht es besser. Bei anderen Loks sind die Dekoder eine pure Last. Alle MFX-Sound-Loks reagieren krawallmachend extrem pingelig auf unsaubere Stellen. Wiederholung der Fahrt ohne Sound und die besagte Stelle wird problemlos bewältigt. In der nächsten Runde wieder mit Sound bleiben die Biester wieder stehen.

RESÜME:
Es ist nicht eine Zwei- Drei oder sonstwas-Leiter Frage, sondern das GESAMTPAKET entscheidet.
Saubere Gleise,
saubere Lokräder,
ordentliche Verkabelung am Gleis(Stichwort Spannungsabfälle),
ordentliche Dekoder,
ordentlich verlegte Gleise (bei mir eine Gretchenfrage bei den Weichen).

Für mich ist der Mischbetrieb im Moment ideal weil ich jede Lok, egal welches System, ohne weiteres einsetzen kann. Alle Wagen haben isolierte Radsätze und können somit von allen Loks gezogen werden.
OK, beim Gleisbau ist erheblich mehr Aufwand zu betreiben, aber eben nur einmal. Lästig ist nur die ständige blockweise Schalterei.

Aber irgendwie trauer ich der guten alten AC-Zeit nach, wo die 3000 mit den Blechwagen im Tiefflug über die Gleise rauschte



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RE: Kontakt-Sicherheit

#32 von Radar , 24.09.2006 09:59

Zitat von Michael P
Danke Thomas, danke Radar! ...und der (vielleicht) besseren Laufeigenschaften wie Leise und Langsamer.



Moin, moin,
also was leise angeht: Bei den alten M-Gleisen war es natürlich sehr deutlich zu hören, aber mit den Flüsterschleifern und den C-Gleisen ist dieses Problem für mich ausreichend behoben. Eine normale Lok fährt ja auch nicht ganz geräuschlos über die Gleise.

Und jetzt nochmal was Gewagtes: Ich sehe bei immer mehr Gleisen in der Mitte ein Kabel liegen zur Zugsteuerung... wer weiß.... vielleicht kriegen die Pukos im Model ja noch einen ganz neuen Sinn....

Bis denne,
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RE: Kontakt-Sicherheit

#33 von Walter Zöller ( gelöscht ) , 24.09.2006 11:04

Hallo Freunde,
die Kollegen in den USA (viel mehr Mobahner als in D) benutzen überwiegend das 2L=-System, ganz ohne Haftreifen, aber dafür mit RP25 und Kadee-Kupplungen.
Seltsamerweise gibt es da kaum Beschwerden, weil man halt weiß, daß nur saubere Schienen gute Kontakte geben können.

Ich halte es, wie Roger, mit dem Mischbetrieb und lasse meine 2L=-Fahrzeuge auf dem Märklin-C-Gleis fahren, am liebsten ohne Haftreifen.
Meine US-Loks haben eh keine und eine Reihe "kleiner" Europäer auch nicht. Nach einem guten "Service" zeigen auch alte Liliputaner (die angeblich nicht fahren wollen) ein einwandfreies Fahrverhalten, sowohl auf den Märklin-Stahlprofilen, als auch auf den RocoLine-NS-Profilen (meiner C-Flexgleise!!!).

Die Wahl der Gleise sollte also nach dem Geschmack und der Optik erfolgen und nach der Leichtigkeit der Verlegung.

Pflege und Wartung sind das A und O eines einwandfreien Betriebs.

Gruß
Walter



Walter Zöller

RE: Kontakt-Sicherheit

#34 von Gian ( gelöscht ) , 24.09.2006 12:37

Hallo Walter,

Du siehst das absolut richtig. Haftreifen sind die blödeste Erfindung für die MOBA. Bemo hat das schon vor Jahren erkannt und verzichtet auf jegliche Haftreifen. Trotzdem haben die Loks sehr gute Zugkraft, da richtig konstruiert und schwer, die Wagen aber leicht und leichtgängig sind. 3% Steigung und Gefälle sind da absolut kein Problem. Einer alten Bemo-Lok mit Haftreifen habe ich ebenfalls eine Achse ohne Haftreifen spendiert.

Piko's Hobbyloks verzichten auch auf Haftreifen und haben auf max. 3% Rampen auch keine Probleme mit normalen leichten Wagen.

Ohne Haftreifen verschmutzen die Schienen weniger, was auch zu beachten ist.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Kontakt-Sicherheit

#35 von digilox1 ( gelöscht ) , 24.09.2006 18:45

Sicher sind Haftreifen die dümmste Erfindung, aber was macht der Mittelleiter-Fahrer ohne, wenn er beleuchtete Züge fahren will und diese der Flexibilität zuliebe nicht durchgehend verkabelt?

Auch der Andruck des Schleifers und der Zustand, bzw. die Qualität der Schleiferbeschichtung trägt nicht unwesentlich zum Zugkraftverlust eines Tfz bei, bzw. zur Kontaksicherheit.
Wahrscheinlich entsteht durch diese Schleiferkonzeption eine ziemliche Menge Schlupf, jedenfalls fiel mir auf, dass Märklin-Gleise nach kurzer Zeit viel stärker verschmutzt sind als Zweileiter-Gleise.
Ich glaube nicht, dass durchgängig Märklin-Haftreifen weiche Slicks, die in Zweileiterloks verbauten dagegen dauerhafte Alltagsreifen sind.

Was möglicherweise Kontaktprobleme beim Mittelleiter-System teilweise maskiert, ist die typischerweise höhere Versorgungsspannung am Gleis,
zwischen vier und sechs Volt mehr bei Märklin.

Bei Gleisknicken (das starre C-Gleis lässt grüssen) sieht man nach einer gewissen Zeit (Brand?-)Markierungen an den Schleifern, was die Kontaksicherheit wiederum nicht erhöht. Die höhere Betriebsspannung ist in diesem Fall nicht notwendigerweise von Vorteil.

Probleme an den Weichen wurden schon angesprochen, was auch dazu führt, dass die Kurzschlusssicherung relativ träge sein muss, was wiederum relativ bescheidene Booster-Leistungen erfordert und den Verkauf einer höheren Anzahl von Booster/Trafo-Combos ermöglicht...

So genannte circuit breakers sind hier immer noch ein Fremdwort.
Sie werden zwischen Booster und Gleis geschaltet und reduzieren die hohen Ausgangsströme kräftiger Booster auf verträgliche Werte innerhalb mehrerer Unterabschnitte eines Booster-Stromkreises.
Im Zweileiterbereich übernehmen sie vielfach, je nach Ausführung, gleich
noch die Kehrschleifenschaltung mit.
Auch GBM-Bausteine übernehmen im Zweileiter Bereich diese Funktion.

Wenn bezüglich Kontaktsicherheit angenommenerweise Gleichstand herrscht, könnte man sich doch auf die Optik und die Kosten des Gleismaterials kaprizieren?

Gruss,
Manfred



digilox1

RE: Kontakt-Sicherheit

#36 von Gian ( gelöscht ) , 24.09.2006 19:16

Hallo Manfred,

Zitat von digilox1
Sicher sind Haftreifen die dümmste Erfindung, aber was macht der Mittelleiter-Fahrer ohne, wenn er beleuchtete Züge fahren will und diese der Flexibilität zuliebe nicht durchgehend verkabelt?


Richtig, mit ein Grund, dass ich als "Tagfahrer" keine Wagen beleuchte, das war schon ab 1976 so bei meiner N-Spur Bahn und bleibt auch so bei meiner heutigen H0/H0m Bahn, obwohl ich "Mittelleiter-Lose" fahre (Hallo Martin, ich weiss, Du möchtest mich immer noch zu beleuchteten Wagen "bekehren ).

Auch mit Deinen übrigen Aussagen bin ich einverstanden!

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Kontakt-Sicherheit

#37 von Hp2 ( gelöscht ) , 24.09.2006 19:38

Zitat von digilox1

Ich glaube nicht, dass durchgängig Märklin-Haftreifen weiche Slicks, die in Zweileiterloks verbauten dagegen dauerhafte Alltagsreifen sind.



Gruss,
Manfred



Hallo!

Doch dem ist so. Märklin hat die besten Haftreifen mit den entsprechenden Folgen beim Abrieb.

Das ist ein weicher Gummi, wogegen man bei Zweileiter eher Haftreifen findet, die nach Isolier(kunststoff)schlauch aussehen.

Das soll jetzt keinerlei Wertung sein.

Grüße

vom Schutzleiter



Hp2

RE: Kontakt-Sicherheit

#38 von acsenf ( gelöscht ) , 24.09.2006 20:13

Hallo!

Also als Betreiber meiner privaten 3-Leiteranlage, ich sage deshalb nicht Märklin, weil ich halt bei dem System geblieben bin, Fahrzeuge kommen aber von allen möglichen Herstellern auch ist im Schattenbhf Roco 2,5mm Gleis verlegt mit eingezogenem Mittellleiter.

In unserer Interessengemeinschaft betreiben wir eine große Modulanlage, welche nur gelegntlich betrieben wird.

Allerdings konnte ich bis heute keine Unterschiede in der Kontaktsicherheit feststellen, keines ist besser oder schlechter. Nur finde ich inzwischen das Mittelleiterlose Gleis optisch sehr viel ansprechender.


Gruß

Sven



acsenf

RE: Kontakt-Sicherheit

#39 von friedel weber ( gelöscht ) , 24.09.2006 20:16

Hallo Zusammen

Zur Ausgangsfrage zurück:

Ich habe als Kind eine Märklinbahn mit M-Gleis gehabt. Mit etwa 35 Jahren hatte ich eine 2-Leiter Gleichstrombahn, und als ich mit 58 Jahren beschlossen habe, die dritte Anlage zu bauen, war für mich die Antwort klar:
Nie wieder Zweileiter! Ich bin an den damaligen Kontaktproblemen schier verzweifelt!

Der Schleifer auf den PuKo's scheint eben einen besseren Kontakt zu geben als die Antriebsräder, und deshalb ist es gut, wenn die auf beiden Seiten den Strom aufnehmen können.

Also - ich bleibe bei den 3-Leitern und zwar hauptsächlich der von mir selbst erlebten Kontaktprobleme wegen!

Friedel Weber


Modellbahn Märklin H0, K-Gleis, Intellibox, HSI-88,
2 Booster, Notebook, Centrino 1,7 GHz,
PCMCIA-Doppelschnittstelle, Win-XP SP-2,
Win-Digipet 9.2

www.moba-tipps.de
friedel@moba-tipps.de



friedel weber

RE: Kontakt-Sicherheit

#40 von Hp2 ( gelöscht ) , 24.09.2006 21:09

Hallo!

Dein historischer Vergleich stimmt. Märklin Analog war ein sehr betriebs(kontakt)sicheres Gesamtsystem. Mit der Aufgabe des mit Wechselstrom betriebenen Reihenschlußmotors mit Stirnradgetriebe wurde ein wesentlicher Teil herausgebrochen.
Details findest Du in diesem Forum reichlich, wenn Du nach Diskussionen "Pukos reinigen" suchst.

Grüße

vom Schutzleiter



Hp2

RE: Kontakt-Sicherheit

#41 von jogi , 25.09.2006 01:14

Hallo Jogi hier

Nach meinen Erfahrungen liegt das Problem NICHT an den Gleisen , Pukos oder nicht , sonder an den Loks . Laß mal eine ROCO AC Lok laufen und zum Vergleich eine MÄ Lok. Bei der MÄ Lok gibt es keine richtige Verbindung der Masse vom Rad zum Decoder. Wackelkontakt ohne Ende . 1. Achse > Laufbuchse ( Öl und Schmutz )2. Drehgestell > Rahmen . Dann noch der Schleifer selber ( Die Federbleche zum Ski ) Bei neueren Drehgestell Loks sind Federscheiben verbaut , damit die Verbindung Drehgestell -> Rahmen besser wird. Die ROCO Loks haben Radschleifer , damit ist die Kontaktsicherheit gewährleistet.
MÄ BR85 , BR 86 diese Loks haben bei mir zusätzlichen Massekontakt von den Vorlaufachsen . Draht um die Achse gewickelt und am gemeinsamen Massepunkt verlötet. Seit dem KEINE Aussetzer mehr.

Als Tipp bei MÄ Loks : Beim Schleifer einen Draht vom Ski zum Federblech . Bei Drehgestell Loks direkt von der Achse zum gemeinsamen Massepunkt , bei Schlepptender Loks den Tender mit einbeziehen ( Draht um die Achsen wickeln )

Aussetzer traten bei mir erst auf , nach Umstieg von analog auf digital.
Immer wenn eine Lok aussetzer hatte ( bei kleinster Fahrstufe ) war es zu 90% der Kontakt Rad/Achse zum gemeinsamen Massepunkt.

bastelnde Grüße Jogi



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RE: Kontakt-Sicherheit

#42 von Martin Lutz , 25.09.2006 07:38

Hallo,

Ich würde jetzt nicht behaupten, dass Haftreifen die "dümmste" Erfindung der Moba seinen.

Vielleicht sollte man nicht digital sagen mit oder ohne Haftreifen, sondern fragen wieviel es braucht oder nicht.

Ich bin der Meinung, dass Haftreifen sehr wohl eine Berechtigung haben. Vielleicht müssen es bei einer 4 Achs Drehgestelllok aber nicht 4 sein. Es würden sehr oft auch 2 vollkommen ausreichen. Siehe 36er Hobby Loks. Gar keine, wie die Billig Piko Taurus ist ebenso falsch. Diese mag ja nicht einmal einen einzelnen Wagen den 3% Wendel hochziehen.

Wenn dann die 2 verbleibenden Räder, welche nicht mehr mit Haftreifen ausgestattet sind konsequent mit einer guten Masseabführung ausgestattet sind, sollte es doch keine Probleme mehr geben mit der Stromaufnahme.



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RE: Kontakt-Sicherheit

#43 von Martin Lutz , 25.09.2006 07:48

Hallo,

Malö angenommen eine ältere digitalisierte Lok mit einer Metallkupplung (kein Normschacht) hat Kontaktprobleme.

Ich garantiere euch, dass diese Probleme verschwinden, sobald man einen älteren Wagen (auch ohne Normschacht), dessen Kupplungen metallisch mit den Drehgestellblenden irgendwie verbunden sind, an die Lok hängt.

Nicht nur das, sondern auch DC (mit Duermagneten statt Feldspulen) Motoren tragen auch dazu bei, dass die Lok mehr stottert.

Es liegt nicht an Digital oder Analog sondern an der Konstruktion der neueren Generationen von Fahrzeugen generell.



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RE: Kontakt-Sicherheit

#44 von Badaboba , 25.09.2006 23:46

Hallo Martin,

stimme dir bzgl. der Haftreifen zu. Hatten jetzt einen Piko-Taurus im Vergleichstest mit einer Roco 243 auf der Clubanlage...
Die Piko-Lok bleibt mit einem langen Güterzug auf einer Rampe mit moderaten Steigungen mit schleudernden Rädern stehen...
Der Roco-Trabbi mit Haftreifen zieht problemlos durch...
Man vergleiche die Vorbilder
Fazit: Piko in die Tonne

Liebe Grüße Volker



 
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RE: Kontakt-Sicherheit

#45 von Karlheinz Hornung ( gelöscht ) , 26.09.2006 00:40

Hallo,

grundsätzlich hatte das Pukosystem früher Vorteile bei der Stromabnahme und das könnte heute noch so sein.

Aber :

Die Zweileiterfahrer haben aufgeholt. Der Einbau von Schwungmassen hat sich positiv ausgewirkt, bei Märklin hat die Verwendung von Permanentmagneten die Fahrdynamik verschlechtert.

Bei Fahrzeugen mit Schneckenantrieb und mittigen Zahnrädern haben die Räder etwas Spiel. Das wirkt sich bei der Stromabnahme sehr positiv aus.

Bei außenliegendem Zahnkranzantrieb à la Märklin sind die Fahrwerke fest.

Wichtig ist auch das Zusammenspiel zwischen den Metallen die bei Gleisprofilen und Radsätzen benutzt werden. Auch ein abgerundeter Schienenkopf wie bei Rocoline verbessert die Kontaktfähigkeit, eine Brünierung der Räder ist nachteilig, eine dunkle Vernickelung kaum.

In der Praxis sehe ich keine Unterschiede mehr und die Digitalisierung reduziert grundsätzlich die Kontaktsicherheit. In der Theorie sollte das eigentlich anders sein aber meine Praxiserfahrungen sind eindeutig.

Und nach 6 Wochen Pause fährt eine zweiachsige Roco Koef auf Rocoline deutlich sicherer als eine dreiachsige Märklin V 60 auf K-Gleis.



Karlheinz Hornung

RE: Kontakt-Sicherheit

#46 von Martin Lutz , 26.09.2006 06:54

Hallo Karlheinz

Zitat von Karlheinz Hornung
In der Praxis sehe ich keine Unterschiede mehr und die Digitalisierung reduziert grundsätzlich die Kontaktsicherheit.



Auf was begründest du diese Aussage?

Ich denke, dass die Digitaltechnik nicht zwingend einen Einfluss haben muss. Wir kennen ja, bezüglich dem von uns kreierten Ausdruck "Alzheimer", die Unterschiede der Decoderauslegung verschiedener Hersteller. Auch hier beweisen die guten alten Märklin Decoder 6090x, dass diese bezüglich Stromunterbrechungen sehr tolerant sind.

Deshalb würde ich das Wort "grundsätzlich" in deinem Satz streichen.



Martin Lutz  
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RE: Kontakt-Sicherheit

#47 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 26.09.2006 16:44

Hallo,

das wird ja wieder ein richtig toller Thread:

- Schwungmasse ja / nein
- Kontaktsicherheit analog / digital
- Kontaktsicherheit früher / heute
- Kontaktsicherheit 2-Leiter / 3-Leiter
- "3-Leiter-ist-doch-auch-2-Leiter"

Fehlt eigentlich nur noch "CS oder ECoS" und wir sind komplett, oder?


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Kontakt-Sicherheit

#48 von JanE ( gelöscht ) , 26.09.2006 21:31

Dann lasse ich mal als eingefleischter DCler meinen Senf zu diesem Thread ab. Angefangen habe ich in der DDR mit der Spur TT. Kontaktprobleme waren an der Tagesordnung, ausser ich fuhr 'Vollgas'. Geschuldet war dies sicher auch den Aluminium-Hohlprofilgleisen
Mit Anfang 20 dann der Neubeginn mit einer Roco-Digitalstartpackung. Weil die FREMO-Module noch im Bau sind, findet der Fahrbetrieb bei mir sporadisch auf RocoLine-Gleisen mit Bettung auf dem Boden statt. Da geht es über Teppichkanten und Türschwellen, die Gleislage kann nur als 'abenteuerlich' beschrieben werden, meine Frau ist jedes Mal begeistert. Kontaktschwierigkeiten gibt es nur mit Loks mit starrem Fahrwerk (Roco BR 93.5; BR 74), die Schlepptenderdampfer haben eine so große Stromabnahmebasis, da gibt es keine Probleme. Die Drehgestellloks machen auch überhaupt keine Probleme, allerdings putze ich die Gleise vor dem Fahrbetrieb einmal mit dem Rubber.
Für mich waren bei der Entscheidung für DC Kehrschleifen oder Kontakgleise unerheblich, da ich nie plante diese Elemente zu benutzen. Automatiken halte ich generell für abträglich für den Spielspass, da ich nicht nur Zuschauer sein will, sondern Lokführer, Fahrdienstleiter, Schaffner und Bahnhofsvorsteher in Einem

Letztendlich spielte die Auswahl an Großseriengleisen bei meiner Entscheidung für DC die größte Rolle. Bei Peco, Roco und Tillig gibt es schon recht vorbildliche Weichen, Modellwerk oder Weller bieten dann puren Realismus für NEM und RP25-Radsätze. Und es gibt Flexgleise mit Holz, Stahl- und Betonschwellen sowie unterschiedlichen Schienenprofilen und Schwellenabständen. Bei Märklin hat man nur die Auswahl zwischen K-Gleis und C-Gleis, wobei K zwar schlankere Weichen und Flexgleis bietet, aber eben von der Optik her auch schon völlig veraltet ist und neben einem Tillig-Elite sehr plump aussieht. C-Gleis ist für mich für den vorbildorientierten Anlagenbau völlig unmöglich, besonders wegen den Steilweichen. Natürlich gibt es noch die Alternative, 2,5mm-Zweileitergleise mit Pukoband auszustatten, nur bei den Weichen wird es da schwierig, vor allem wenn man etwas realistischeres als Steilweichen haben will.
So kam für mich nur DC-Material in Frage, denn ich will als Konsument möglichst eine realistische Optik und viel Wahlfreiheit haben.



JanE

RE: Kontakt-Sicherheit

#49 von Badaboba , 26.09.2006 22:32

Hallo Jan,

die schlanken C-Gleisweichen sind optisch die besten Weichen, die es je für Puko-Fahrer gab...
Von wegen "Steilweichen"...
Bearbeitet und eingeschottert ist die Optik hervorragend !
Beim C-Gleis fehlt leider noch zu vieles
Anlagen u.a. von Brandl beweisen, dass man mit Märklin-Gleismaterial hervorragenden Modellbahnbau realisieren kann.
Die optische Wirkung einer Anlage hängt kaum vom verwendeten Gleismaterial ab. Ich halte es da mit B. Stein.
Über ein neues Schwellengleis für Puko-Fahrer würde ich mich aber natürlich nicht beschweren .
Warum hat aber noch keiner der konkurrierenden Gleishersteller (Peco, Tillig) versucht, den riesigen Märklin-Markt mit einem zeitgemäßen Puko-Gleis anzugraben : :
Auch Puko-Fahrer werden bzgl. des Gleismaterials immer anspruchsvoller
C-Gleis ist die Antwort von Märklin...
und sonst ???

Liebe Grüße Volker



 
Badaboba
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RE: Kontakt-Sicherheit

#50 von JanE ( gelöscht ) , 27.09.2006 12:56

Hallo Volker,

das kann ich nicht alles unkommentiert stehen lassen
>Hallo Jan,
>die schlanken C-Gleisweichen sind optisch die besten Weichen, die es je >für Puko-Fahrer gab...
>Von wegen "Steilweichen"...
Naja, schon im Vergleich zu den immernoch nicht sehr vorbildgerechten Roco 10° und Tillig 11°-Weichen sehen auch die schlanken C-Gleis-Weichen noch reichlich kurz und steil aus der Abzweigradius ist zwar für Märklin-Verhältnisse, verglichen mit dem kleinsten Vorbildradius immer noch teuflisch eng!

>Bearbeitet und eingeschottert ist die Optik hervorragend !
>Beim C-Gleis fehlt leider noch zu vieles
>Anlagen u.a. von Brandl beweisen, dass man mit Märklin-Gleismaterial >hervorragenden Modellbahnbau realisieren kann.
>Die optische Wirkung einer Anlage hängt kaum vom verwendeten >Gleismaterial ab. Ich halte es da mit B. Stein.
>Über ein neues Schwellengleis für Puko-Fahrer würde ich mich aber >natürlich nicht beschweren .
Ich gebe Dir recht, mit der richtigen Landschaftsgestaltung, Detaillierung und Alterung kann auch eine Pukogleisanlage sehr gut wirken. Aber auch Stein und Brandl kommen nicht um die Weichen des Marktführers herum, es gibt ja leider keine Anderen.

>Warum hat aber noch keiner der konkurrierenden Gleishersteller (Peco, >Tillig) versucht, den riesigen Märklin-Markt mit einem zeitgemäßen >Puko-Gleis anzugraben : :
>Auch Puko-Fahrer werden bzgl. des Gleismaterials immer >anspruchsvoller
>C-Gleis ist die Antwort von Märklin...
>und sonst ???
Wahrscheinlich ist es systembedingt garnicht möglich, noch schlankere Weichen mit Mittelleiter zu realisieren und gleichzeitig eine verlässliche Stromabnahme über den Schleifer zu gewährleisten. Pilz war eine kleine Firma, die Elite während dem Ende der DDR und der Wende konstruierte und für Tillig ist H0 ein Nebenprodukt, da hat TT eindeutig Priorität. Von der Seite erwarte ich keinen Einstieg in AC. Anders bei Roco, die Geometrie des GeoLine ließe sich bestimmt auch für AC nutzen, nur ist das kein Fortschritt für Märklinfahrer. Neben dem Problem Puko und Schleifer auf schlanken Weichen kommt auch das Problem des viel engeren Radsatzinnenmaßes hinzu. Je schlanker die Weiche, desto größer muss die Herzstücklücke für die AC-Radsätze sein. Oder der Anbieter muss die Kompatibilität zu alten Fahrzeugen ausschließen, was ja viele Märkliner nicht wollen.
Und da schließt sich dann der Teufelskreis aus proprietärem Gleissystem und der stets hochgehaltenen Rückwärtskompatibilität zu den alten Modellen und M-Gleisen. Wahrscheinlich ist das C-Gleis der maximale Kompromiss, reicht aber nicht aus um aus dem Teufelskreis auszubrechen und zu einem modernen und vorbildgerechtem Gleissystem zu kommen.
Schade für die vorbildorientierten Märkliner!

>Liebe Grüße Volker
Auch liebe Grüße aus Berlin!



JanE

   


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