RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#1 von leinepeter , 15.01.2021 15:13

Hallo liebe Freunde,
mag sein, dass einige es als unnötig betrachten, dass ich noch einmal auf den Beitrag von Rohman zurückkomme:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=2&t=161735
Ich hatte ja auch schon darauf geantwortet.
Aber mir geht da noch etwas mehr im Kopf herum.
Dass die Loks der Reihe 97.0 bis 97.5 faszinierend sind ist erst einmal mehr als unbestritten.
Nur die 97.0 und die 97.3 fallen so ein bisschen heraus, das Zahnradtriebwerk ist leider nicht sichtbar.
Aber mal ehrlich, wer von uns könnte denn eine derartig große Maschine einigermaßen vorbildgerecht einsetzen. Dazu benötigt es doch etwas umfangreichere Strecken und Anlagen.
Aber für eine kleine Nebenbahn mit Zahnradbetreib ist oftmals noch Platz.
Das war wohl auch damals der Gedanke der Fleischmannleute.
Aber auch gerne zugegeben, das Sortiment konnte den halbwegs ernsthaften Modellbahner nicht ansprechen.
Aber wie wäre es mit einer Lok der St. Andreasberger Lok.


Schon Alexander hatte in seinem Beitrag geschrieben:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?p=2230020#p2230020
Diese kleine Lok erfüllt doch viele Forderungen.
Sie ist sowohl für Spieleisenbahnen wie auch für richtige Modelleisenbahnen geeignet.
Auf der Bahn wurden auch Güterwagen der Staatsbahn befördert.
Die Lok ist sogar bei einer anderen normalen Bahn (Kleinbahn Gittelde Bad Grund) vertretungsweise im Einsatz gewesen.
Zugegeben, die Herstellung dieser Lok ist natürlich deutlich aufwendiger als die beiden Fleischmannloks, aber vielleicht sollte man dafür bei der Detaillierung etwas zurückhaltender sein.
Bedingung ist aber trotzdem, das Zahnradtriebwerk darf sich nur über der Zahnstange bewegen.
Nun, von Fleischmann ist in der weiteren Zukunft eine weitere Lok wohl nicht zu erwarten.
Aber wenn ich so beobachte, was allgemein manchmal an Exoten angeboten wird, könnte doch noch eine kleine Hoffnung bestehen.
Aber wie war das, die Hoffnung stirbt zu Letzt.
Peter


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RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#2 von 12345 , 15.01.2021 17:05

Hallo Peter,

Alternativen wären auch die alten Österreicherinnen, da gäbe ja ein paar. Das ist ein Heimspiel für Roco. Man könnte mit einer Lok ohne direkt sichtbares und aufwendig zu montierendes Zahnradtriebwerk anfangen. Damit könnten die Kosten im Rahmen gehalten werden für einen Versuchsballon. Für die Kundengruppe, die auch den "Grünen Karl" etc. kaufen, als auch für die vorbildorientierten wäre das etwas. Alternativ den Zahnrad-Schienenbus. Dieses Modell müsste noch leichter zu realisieren sein. Konkurrenz und zu befürchtende Doppelentwicklungen gibt es ja nicht.


Gruß
Alexander

Anlage:
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RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#3 von Bobbel , 16.01.2021 07:15

Hallo Peter, Hallo Alexander...

... ich versuche es euch gemeinsam zu antworten, mal sehen ob es geht...?

Das Thema Zahnradbahnen wurde von allen Herstellern mehr oder weniger stiefmütterlich be-
handelt. FLEISCHMANN hatte seinerzeit aus bestehenden Modellen (BR 80 im Maßstab 1:85)
en "Grünen Carl" und aus der E69 die "Edelweiß-Lokalbahn" mit Zahnradantrieb entwickelt.
Mit diesen Zahnradbahnen konnte auf wenig Platz zum einen eine sehr große Steigung über-
wunden, zum andern in einer Ecke der Anlage eine niedliche, kleine Nebenbahn untergebracht
werden. Leider sind diese Zahnradbahnen - bedingt durch die Phantasiemodelle - von den
"richtigen" Modelleisenbahnern, sagen wir mal, verschmäht worden.
Dieser Umstand ist - mangels richtiger Modelle - leider bis heute so geblieben.

Nur ein paar Kleinserien- und Handarbeitsmodell-Hersteller (Bachmann-Westmodel, Micro-
Metakit, Schnabel) haben sich im H0-Maßstab diesen Sonderfahrzeugen verschrieben. Aber
das war es auch schon. Die größte Vielfalt an Zahnraddampflokomotiven hatten Anfang der
2000er Jahre Micro-Metakit und die Lokmanufaktur München im Programm.
Leider sind diese Modelle nur eingeschränkt betriebstauglich.

Viele Hersteller scheuen den komplizierten Aufbau der Vorbilder ins Modell umzusetzen.
Außerdem gelten für den Betrieb etwas andere Aufbauregeln. Für die kleinen Phantasie-
modelle mag dies keine große Rolle spielen. Jedoch müssen die Schienen und die Zahn-
stangen für den Betrieb größerer Modelle genau ausgerichtet und die Übergange von der
Ebene in die Steigung und umgekehrt müssen, damit alle Radsätze Kontakt zu den Schienen
haben, sauber ausgerundet sein.

Hier hätte Peter's St. Andreasberger Zahnradlok einen gewissen Vorteil. Aufgrund des sehr
kompakten Aufbaues den Nachteil der Umsetzung im Modell.
Die Lokomotiven der Baureihen 97.0 und 97.3 - beide mit innenliegendem Zahnradtriebwerk -
hätten den Vorteil der einfacheren Modellumsetzung und den Nachteil, daß man(n) nix sehen
würde.
Bleiben nur die Zahnradloks der Bauart Winterthur mit zwei übereinanderliegenden, sichtbaren
Dampfmaschinen. Und hier beginnt das Dilemma. Zum sicheren Betrieb ist ein Wipplagerfahr-
werk notwendig. Die beiden Steuerungen und der Zahnradantrieb müssen die Bewegungen des
Wipplagerfahrwerkes mitmachen. Hinzu kommt die Ansteuerung der Zahnraddampfmaschine
und, und, und ... ... ...

Mit meinem Statement möchte ich den Wunsch nach einer Zahnradlok, den ich seit Jahrzehnten
sehnlichst in mir hege, nicht kaputtreden. Jedoch möchte ich die zur Modellumsetzung nötigen
Dinge nicht verschweigen.
Sollte einer der Hersteller - am liebsten BraWa oder Roco - eine solche Lokomotive umsetzen,
dann wird es diese Lok nicht zum Geiz-ist-Geil-Schnäppchenpreis geben.
Eine solche Lok wird ihren Preis haben.
Bleibt zu hoffen, daß sich einer der Verantwortlichen dennoch dazu durchringen kann eine vor-
bildgetreue Zahnraddampflokomotive zu bauen. Mir und vielen anderen Modellbahnern würde
es große Freude machen.

@ Alexander...
... die Erzberg-Zahnradloks (97/197/297) gehören natürlich ebenfalls dazu.

Mit dem Zahnrad-Schienenbus VT97.9 (797.9) hast Du natürlich voll ins Schwarze getroffen.
Bedauerlich ist, daß es noch keiner der Hersteller erkannt hat.
Für den sicheren Betrieb des Zahnradschienenbusses gelten aufgrund der Fahrzeuglänge und
des Achsstandes dieselben Regeln wie sie für den Betrieb der größeren Zahnradloks notwendig
sind.
(ich habe einen Roco-Schienenbus nach dem Vorschlag in MIBA-Spezial 44 / Zahnradbahnen
umgebaut und mußte dies sehr schnell erkennen!)

Selbst wünsche ich mir die Baureihe 97.5 in Epoche IIIb und den Zahnradschienenbus VT97.9.

In diesem Sinne...

Grüßle aus HONAU.
Klaus


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RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#4 von Werner Martin , 16.01.2021 10:57

Hallo,

Modellbahn Scholz hatte die 97.3 bzw. die württ. Fz als Fertigmodell und als Teilesatz im Angebot. Wohl auf dem Fahrgestell der Fleischmann Zahnrad-91.

Grüße
Werner


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RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#5 von Bobbel , 16.01.2021 14:16

Hallo Werner...

... ich glaube nicht, daß die Bachmann-Westmodel 97.3 auf einem Fleischmann Fahrwerk ruht.

Grüßle aus Honau.
K.


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RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#6 von 12345 , 16.01.2021 18:27

Hallo liebe Zahnradler,

würde denn Interesse an einer Eigenentwicklung bestehen?
Welche Lok wäre am einfachsten zu realisieren?


Gruß
Alexander

Anlage:
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RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#7 von 232 U 1 , 16.01.2021 20:19

Hallo,

Märklin/LGB entwickelt derzeit eine bestens detaillierte und voll funktionsfähige Zahnraddampflok für die Spur G. Es ist die HG 4/4 Nr. 704 der DFB (Dampfbahn Furka-Bergstrecke). Da Hersteller ja häufig ihre Modellentwicklungen auch in anderen Maßstäben umsetzen, besteht hier vielleicht ein kleine Chance, dass auch mal ein HO-Modell erscheint.

Auf der Nürnberger Messe wurde ein Muster gezeigt, das vor allem durch seinen voll funktionsfähigen Zahnradantrieb faszinierte. Hier ein Video:

https://www.messe.tv/2020/spielwarenmess...rka-bergstrecke

Und hier ein Händler-Angebot mit einer ausführlichen Beschreibung:

https://shop.zugkraft-stucki.ch/de/13105...-bergstrecke-nh

Der Spass ist nicht billig, die LGB-Lok kostet Euro 3.600,-.

Grüße Peter


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RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#8 von Atlanta , 17.01.2021 03:36

Moin Kollegen,

eine schweizer Fa. baut auch noch Zahnradloks mit dazugehörigen Wagen in der etwas ungewöhnlichen Spurweite H0n3 = 10,5 mm, bei den angebotenen Gleisen wird das Riggenbach Zahnstangen System verwendet mit den zwei Nebeneinanderliegenden Zahnstangen die etwas versetzt sind, so daß immer ein Zahn in die Zahnstange greift.

Preislich bewegen sich die betriebstauglichen Modelle im Mittelfeld, was man bei den heutzutage üblichen Preisen für solche Sondermodelle gewissermaßen als preiswert bezeichnen könnte.


LG Ingo

Genießen Sie Ihren Urlaub in vollen Zügen...Die Bahn!
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L.T.E. = Lübeck Travemünder Eisenbahn Act. Ges.


 
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RE: Noch einmal das Thema Zahnradlok / Zahnradbahn

#9 von Bobbel , 17.01.2021 07:01

Zitat

Moin Kollegen,

eine schweizer Fa. baut auch noch Zahnradloks mit dazugehörigen Wagen in der etwas
ungewöhnlichen Spurweite H0n3 = 10,5 mm, bei den angebotenen Gleisen wird das
Riggenbach Zahnstangen System verwendet mit den zwei Nebeneinanderliegenden
Zahnstangen die etwas versetzt sind, so daß immer ein Zahn in die Zahnstange greift.
... ... ...



Zum Verständnis...

Zwei nebeneinanderliegende um einen Zahn versetzte Zahnstangen = dann handelt es
sich nicht um das Riggenbach'sche Zahnstangensystem, sondern um das Abt'sche Zahn-
stangensystem
. (z.B. Preuß. Staatsbahn)

Die Riggenbach-Zahnstange (z.B. Honau - Lichtenstein) ist eine Leiterzahnstange, im
Regelfall mit trapezförmigen Zähnen.

Das Strub'sche System (z.B. Obernzell - Wegscheid) besteht aus einer Breitkopfschiene
mit ausgefrästen Zähnen.

Außerdem gibt es noch das System Locher, mit zwei seitlichen, liegend angebrachten
Zahnstangen, welches bisher nur auf der Pilatus-Bahn zum Einsatz gekommen ist.

Grüßle aus HONAU.
Klaus


Ergänzung 18. Januar 2021: Normalspurzahnradbahnen

1. Die Abt'sche Zahnstange gab es mit zwei und drei Lamellen.
Wobei die meisten Zahnradbahnen mit nur zwei Lamellen ausgerüstet waren.
Die Rübelandbahn im Harz (60 ‰ war mit drei Lamellen ausgerüstet.
Die Erzbergbahn (71 ‰ in Österreich und die Hunsrückbahn (61 ‰ hatten ebenfalls eine
zweilamellige Zahnstange.
Die schon mehrfach erwähnte St. Andreasberger Kleinbahn hatte eine Steigung von 122 ‰.

2. Die Riggenbach Zahnstange wurde in Deutschland am meisten eingesetzt.
Beispiele hierfür sind die Höllentalbahn im Südschwarzwald (57 ‰), die Murgtalbahn im
Nordschwarzwald (50 ‰ und die Echazbahn (100 ‰ auf der Schwäbischen Alb.
Die Echazbahn mit der Zahnradbahn von Honau (Württ) nach Lichtenstein (Württ) war die
letzte Zahnradbahn der Deutschen Bundesbahn, eingestellt: 27. Juli 1969

3. Die Strub-Zahnstange war auf der niederbayrischen Zahnradbahn von Obernzell nach
Wegschied auf zwei Zahnstangenabschnitten (69 ‰ eingebaut.


Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!


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