#3 von
Bobbel
, 16.01.2021 07:15
Hallo Peter, Hallo Alexander...
... ich versuche es euch gemeinsam zu antworten, mal sehen ob es geht...?
Das Thema Zahnradbahnen wurde von allen Herstellern mehr oder weniger stiefmütterlich be-
handelt. FLEISCHMANN hatte seinerzeit aus bestehenden Modellen (BR 80 im Maßstab 1:85)
en "Grünen Carl" und aus der E69 die "Edelweiß-Lokalbahn" mit Zahnradantrieb entwickelt.
Mit diesen Zahnradbahnen konnte auf wenig Platz zum einen eine sehr große Steigung über-
wunden, zum andern in einer Ecke der Anlage eine niedliche, kleine Nebenbahn untergebracht
werden. Leider sind diese Zahnradbahnen - bedingt durch die Phantasiemodelle - von den
"richtigen" Modelleisenbahnern, sagen wir mal, verschmäht worden.
Dieser Umstand ist - mangels richtiger Modelle - leider bis heute so geblieben.
Nur ein paar Kleinserien- und Handarbeitsmodell-Hersteller (Bachmann-Westmodel, Micro-
Metakit, Schnabel) haben sich im H0-Maßstab diesen Sonderfahrzeugen verschrieben. Aber
das war es auch schon. Die größte Vielfalt an Zahnraddampflokomotiven hatten Anfang der
2000er Jahre Micro-Metakit und die Lokmanufaktur München im Programm.
Leider sind diese Modelle nur eingeschränkt betriebstauglich.
Viele Hersteller scheuen den komplizierten Aufbau der Vorbilder ins Modell umzusetzen.
Außerdem gelten für den Betrieb etwas andere Aufbauregeln. Für die kleinen Phantasie-
modelle mag dies keine große Rolle spielen. Jedoch müssen die Schienen und die Zahn-
stangen für den Betrieb größerer Modelle genau ausgerichtet und die Übergange von der
Ebene in die Steigung und umgekehrt müssen, damit alle Radsätze Kontakt zu den Schienen
haben, sauber ausgerundet sein.
Hier hätte Peter's St. Andreasberger Zahnradlok einen gewissen Vorteil. Aufgrund des sehr
kompakten Aufbaues den Nachteil der Umsetzung im Modell.
Die Lokomotiven der Baureihen 97.0 und 97.3 - beide mit innenliegendem Zahnradtriebwerk -
hätten den Vorteil der einfacheren Modellumsetzung und den Nachteil, daß man(n) nix sehen
würde.
Bleiben nur die Zahnradloks der Bauart Winterthur mit zwei übereinanderliegenden, sichtbaren
Dampfmaschinen. Und hier beginnt das Dilemma. Zum sicheren Betrieb ist ein Wipplagerfahr-
werk notwendig. Die beiden Steuerungen und der Zahnradantrieb müssen die Bewegungen des
Wipplagerfahrwerkes mitmachen. Hinzu kommt die Ansteuerung der Zahnraddampfmaschine
und, und, und ... ... ...
Mit meinem Statement möchte ich den Wunsch nach einer Zahnradlok, den ich seit Jahrzehnten
sehnlichst in mir hege, nicht kaputtreden. Jedoch möchte ich die zur Modellumsetzung nötigen
Dinge nicht verschweigen.
Sollte einer der Hersteller - am liebsten BraWa oder Roco - eine solche Lokomotive umsetzen,
dann wird es diese Lok nicht zum Geiz-ist-Geil-Schnäppchenpreis geben.
Eine solche Lok wird ihren Preis haben.
Bleibt zu hoffen, daß sich einer der Verantwortlichen dennoch dazu durchringen kann eine vor-
bildgetreue Zahnraddampflokomotive zu bauen. Mir und vielen anderen Modellbahnern würde
es große Freude machen.
@ Alexander...
... die Erzberg-Zahnradloks (97/197/297) gehören natürlich ebenfalls dazu.
Mit dem Zahnrad-Schienenbus VT97.9 (797.9) hast Du natürlich voll ins Schwarze getroffen.
Bedauerlich ist, daß es noch keiner der Hersteller erkannt hat.
Für den sicheren Betrieb des Zahnradschienenbusses gelten aufgrund der Fahrzeuglänge und
des Achsstandes dieselben Regeln wie sie für den Betrieb der größeren Zahnradloks notwendig
sind.
(ich habe einen Roco-Schienenbus nach dem Vorschlag in MIBA-Spezial 44 / Zahnradbahnen
umgebaut und mußte dies sehr schnell erkennen!)
Selbst wünsche ich mir die Baureihe 97.5 in Epoche IIIb und den Zahnradschienenbus VT97.9.
In diesem Sinne...
Grüßle aus HONAU.
Klaus
Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!